Exspander/Silikon trotz Thoraxwandbestrahlung?

[Dolphin]

Hallo ihr Lieben,

ich mache mir so langsam - gut 1 Jahr nach Diagnose, BET, Ablatio, Chemo, Bestrahlung und laufender AHT - Gedanken über meinen Brustaufbau. Ich bin seit Januar wieder am Arbeiten und unternehme wieder viel mit den Kindern: Schwimmen, Radfahren, Skaten etc., auch ein Sommerurlaub wirft seine Schatten voraus, dabei ist die lose Prothese einfach manchmal etwas umständlich. Ich möchte einfach wieder etwas mehr Symmetrie, eine Brustwarze brauche ich nicht (zumindest sehe ich das momentan so...). Ich würde gerne einen Exspander/später Silikon "einbauen lassen" und mir die linke Seite prophylaktisch entfernen und auch gleich mit Silikon auffüllen lassen. Ich bin einfach etwas nervös, da sie auch schon ein Fibroadenom enthält und die bildgebenden Verfahren und selbst die Biopsie auf der entfernten Seite leider auch das Carcinom nicht zeigten, das war ein Zufallsbefund bei Entfernung eines DCIS. Außerdem denke ich ist es leichter die Symmetrie herzustellen, wenn die Seite auch komplett vom Brustgewebe befreit wird. Ich würde einen Aufbau mit Fremdmaterial favorisieren, da der Eingriff nicht so groß wie bei Eigengewebe ist und ich im Falle von Komplikationen immer noch die Möglichkeiten des Eigengewebsaufbaus habe. Nun hörte ich beim ersten Beratungsgespräch leider gleich, dass das Team um Dr. A. aus G. bei bestrahlter Thoraxwand grundsätzlich keinen Aufbau mit Exspander/Silikon machen würde. Meine Muskeln will ich aber schon gar nicht opfern (Latissimus ist eh zu klein, würde wieder nur mit Implantat gehen), mein Bauchspeck reicht nur für eine Minibrust, dazu müßte auch die linke Seite massiv verkleinert werden, ich will auch gar nicht noch eine Baustelle am Bauch (oder Po oder sonst wo), also hoffe ich noch immer auf eine Möglichkeit mit Implantaten.
Wer ist unter euch mit geglücktem Implantataufbau ohne Abstoßung oder Kapselfibrose trotz Brustwandbestrahlung??? Ich habe schon einiges über geglückte Silikonaufbauten hier gelesen, weiß aber nicht, ob denen eine Bestrahlung vorausgegangen war. Wäre auch schön, wenn ihr mir per PN mitteilen würdet, wo ihr operiert worden seit. Momentan habe ich das Gefühl alle namhaften Zentren möchten lieber den DIEP, TRAM, LAT oder sonstiges machen. Ist ja auch toll, wenn man so was kann .
Hoffe auf eure Berichte und Tipps.

LG und noch ein schönes Rest-Osterfest, Dolphin

[suze2]

hey guten abend dolphin,
bei mir hieß es, die bestrahlte haut würde schlechter heilen. thoraxwand - das ist wohl nochmal etwas anderes.
bei meiner freundin wurde allerdings sogar von narbenkorrektur auf der bestrahlten seite abgeraten.
jedenfalls aber hielt man bei mir (nach inspektion der haut) grundsätzlich silikon für möglich (falls ich wegen BRCA 1 mich für mastektomie entscheide). habe dir auch eine PN geschrieben.
alles liebe
suzie

[holiday1978]

Liebe Dolphin,

ich habe nun auch alles hinter mir (BET, Chemo und Bestrahlung). BRCA1 sei Dank folgt im Mai noch die Mastektomie und dann ist hoffentlich Ruhe im Karton.

Für mich war es auch nicht einfach einen Arzt zu finden der sich an Expander und Silikon nach Bestrahlung rantraut, aber...ich habe eine Ärztin gefunden (sogar zwei, musste mich dann zwischen zwei Kliniken entscheiden).
Ich habe ein gutes Gefühl dabei und drücke mir die Daumen, dass ALLES glatt geht


Wenn Du Details wissen möchtest schick mir bitte eine PN.

Liebe Grüsse von
Holiday

[Nov06]

Liebe Dolphin,

ich hatte im vorigen Jahr einen Brustaufbau mit Expander und anschließend Silicon-Implantat.
In 2007 wurde ich bestrahlt, habe deshalb noch fast 2 Jahre mit dem Aufbau gewartet.
Die bestrahlte Haut sah gut aus, die Dehnung mit Expander ging problemlos, 500 ml wurden eingefüllt, alles schien bestens...
aber dann wurde das Silicon-Implantat eingelegt, war kleiner als Expanderdehnung und trotzdem gab´s dann massive Probleme. Immer wieder Entzündung der operierten Seite, Sekretabsonderung, Antibiotika-Therapien, dann ging die Narbe wieder auf, dann wurde genäht, dann wieder Entzündung, Antibiotika, wieder keine Heilung....nach 4 Monaten hatte ich dann genug von dem Theater und hab das Implantat wieder entfernen lassen, dann heilte die Wunde sofort. Wegen dieser Sache mit mir wird jetzt von meiner Ärztin auch keine Implantateinlage nach Bestrahlung mehr gemacht.
Hatte voriges Jahr 3 Operationen, völlig umsonst.
Ich muss wieder mit Epithese leben...
Ich gönne mir jetzt erstmal eine "Brustaufbau-Auszeit" und werde dann in ein paar Jahren den DIEP-Flap wagen...denn dauerhaft mit nur einer Brust kann ich nicht leben. Mir graut jetzt schon wieder vor dem Sommer. Jetzt kann man ja noch schön hochgeschlossen und mit Rollkragen gehen, aber im Sommer, bei Ausschnitten oder mit der "Sanitätshausbademode" da ist man so eingeschränkt, man muss sich immer vorsehen, wenn man sich mal bücken muss, damit niemand was merkt...ich stehe in der warmen Jahreszeit immer völlig unter Druck wegen der fehlenden Brust.
glg
Kirsten

[Dolphin]

Hallo euch allen,

vielen Dank für eure lieben Berichte - auch die per PN!
Mir tut dieser Erfahrungsaustausch immer sehr gut und ich habe wieder gute Tipps bekommen. Da ich nun alles sehr ruhig angehe, weiß ich noch nicht wie der nächste Schritt aussehen wird, außer, dass ich mich weiter umhören werde und auf eine Eingebung warte, die mir sagt: das ist die richtige Methode und hier ist die richtige Stelle!

Wir hören voneinander!

LG Dolphin

[NTH]

Liebe Dolphin.

ich habe nach Mastektomie einen Aufbau mit Expander erhalten und zunächst hieß es, man wolle mit Expander nicht bestrahlen wg. des Risikos einer Kapselfibrose.
Die Leiterin der Strahlenklinik hat hierüber aber nur herzlich gelacht und ich habe 28 Bestrahlungen erhalten (inkl. Thoraxwand).
Die Bestrahlungen sind völlig problemlos Mitte Dezember zu Ende gegangen - übernächste Woche steht mein DIEP an.

Lieben Gruß
Nicole