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  #1  
Alt 26.10.2009, 20:22
sonja44 sonja44 ist offline
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Registriert seit: 26.10.2009
Beiträge: 3
Standard Beste Freundin hat Brustkrebs

Es ist einfach furchtbar und unfassbar.
Bei meiner besten Freundin (seit 30 Jahren) wurde nach erfolgter Biopsie Brustkrebs festgestellt.
Nächsten Montag wird die Brust amputiert. Während des ca. 14 tägigen Krankenhausaufenthaltes wird nach Metastasen untersucht. Auch die Weiterbehandlung erfolgt wahrscheinlich, nach erfolgter Histologie.

Diese Woche begleite ich sie zu einer Untersuchung - OP Vorbereitung.

Wir teilen die letzten Jahre all unsere Erlebnisse, Gefühle, haben unsere Kinder Seite an Seite großgezogen.

Sie ist und war immer mit beiden Beinen im Leben.

Gott sei Dank sie hat zwei erwachsene Söhne, die sind prächtig und einen wunderbaren Mann seit 25 Jahren.

Ich habe so große Angst um sie und weiß oft nicht was ich tun soll. Konkret weiß sie es erst seit 4 Tagen.

Ständig möchte ich sie angreifen, streicheln und festhalten.

Umsorgen und umhegen möchte ich sie und oft muss ich mich zurückhalten.

Wir haben vereinbart, ich bin Tag und Nacht erreichbar, begleite sie überallhin u bin auch für Mann u Söhne da, wenn sie etwas brauchen.
Sie soll sich melden, sie soll mich rufen, sonst glaub ich, ich erdrück sie.

Sonntag muss sie im KH einrücken und Montag wird die Brust amputiert, alles geht so schnell.

Hab ein paar Beiträge gelesen, weiß nicht mal wo ich da richtig bin.

Wer hat noch Freunde oder Angehörige, die an Krebs erkrankt sind und diese gerne begleiten möchten.

Bitte um Antworten, man ist so hilflos.

Schönen Abend
Sonja
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  #2  
Alt 26.10.2009, 20:45
Elik Elik ist offline
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Registriert seit: 25.08.2008
Beiträge: 241
Standard AW: Beste Freundin hat Brustkrebs

Hallo Sonja,

erst einmal herzlich willkommen her im Forum.
Für Fragen zur Erkrankung und Therapie bist Du hier genau richtig.
Es gibt aber auch ein Angehörigen-Forum, in dem sich Angehörige und Freunde Krebserkrankter austauschen. Manche Ding, v.a. die seelische Belastung, nehmen Angehörige einschließlich Freunde und Bekannte doch etwas anders wahr als Betroffene.
http://www.krebs-kompass.org/forum/f...splay.php?f=49

Die Panik, die aus deinem Beitrag spricht, ist nur zu verständlich. Sie wird sich legen, wenn die genaue Diagnose bekannt ist und je mehr ihr über die Erkrankung lest und in Erfahrung bringt. Die meisten finden die Ungewißheit bis zur genauen Diagnose am belastensten.

Viel Glück und viel Kraft für die nächste Zeit

Elik
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  #3  
Alt 26.10.2009, 21:32
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.099
Standard AW: Beste Freundin hat Brustkrebs

Hallo Sonja,

ich glaube, du machst im Moment alles richtig. Mehr kannst du im Moment nicht tun. Dass du sie zu den Arzterminen begleitest ist sehr gut. Meine Freundin ist damals auch mitgegangen und ich bin sehr froh darüber gewesen, da sie besser zugehört hatte als ich und ihr auch Fragen einfielen während des Gesprächs, an die ich vor lauter Aufregung gar nicht gedacht hatte.
Da ihr euch schon so lange kennt, wirst du sicherlich ein wenig einschätzen können, wie du ihr am besten zur Seite stehen kannst. Manchmal ist praktische Hilfe gefragt wie Begleitung zu Arztterminen oder Unterstützung im Haushalt und manchmal wird eine Schulter zum Anlehnen gebraucht. Wenn du unsicher bist, dann frag sie.
Natürlich kannst du auch hier gerne nachfragen oder in dem bereits empfohlenen Angehörigenforum für Verwandte oder Freunde. Es ist schon so wie Elik schrieb, dass man als Betroffene manche Dinge in einer Weise empfindet, die Angehörige oder Freunde so nicht nachvollziehen können.
Ich kenne beide Seiten, da ich selbst erkrankt war und 3 Jahre später meine Mutter erkrankte. Ich habe beide Erkrankungen auf sehr unterschiedliche Art erlebt.

Ich wünsche euch, besonders deiner Freundin, viel Mut und Kraft für die kommende Zeit.

Liebe Grüsse
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #4  
Alt 26.10.2009, 21:38
sonja44 sonja44 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 26.10.2009
Beiträge: 3
Standard AW: Beste Freundin hat Brustkrebs

Was leider noch ein Problem für mich darstellt, ich arbeite seit vielen Jahren bei einem Allgemeinmediziner und interpretiere Befunde anders als meine Freundin.
Ich wußte recht schnell, was in dem ersten Befund stand und sie löchert mich ständig und mir wäre im Moment fast lieber ich weiß da gar nicht viel darüber.
Natürlich rede ich auch viel mit meinem Chef bzw. Arzt über meine Freundin.
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  #5  
Alt 27.10.2009, 08:00
Zitronengras Zitronengras ist offline
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Registriert seit: 22.11.2008
Ort: Rheinland
Beiträge: 691
Standard AW: Beste Freundin hat Brustkrebs

Kann gut verstehen, dass Du geschockt bist! Ich finds super, dass Du Deiner Freundin so beistehst. Ich hab neulich ein Interview mit Miriam Pielhau gesehen, die ja auch an BK erkankt ist. Sie erzählte, dass eine sehr gute Freundin von ihr sagte: "Ich möchte Dir gerne helfen, sag Du mir, wie." Das fand ich einen sehr schönen Satz.

Geändert von Zitronengras (27.10.2009 um 17:22 Uhr)
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  #6  
Alt 27.10.2009, 09:27
Madou Madou ist offline
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Registriert seit: 19.10.2009
Beiträge: 10
Standard AW: Beste Freundin hat Brustkrebs

Liebe Sonja,

ich kann so gut verstehen, was in dir gerade vorgeht. Man möchte dem anderen zur Seite stehen, Stütze sein, Wegweiser, am liebsten etwas von dem, was bevorsteht, abnehmen. Das Schlimmste ist, zu wissen, welcher Weg jetzt kommt und dass der andere noch nur verdient hat, in seinem Leben glücklich zu sein... Diese ganzen Gedanken und Gefühle kreisen und drücken irgendwie die Luft ab.

Vor etwa drei Wochen standen wir mit meiner Ma an dem gleichen Punkt. Ich war so hilflos, so schwach, so sauer, so wütend und überfordert. Am Donnerstag ist ihre OP drei Wochen her, die rechte Brust wurde komplett abgenommen und übermorgen beginnt die erste Chemo.

Wir haben uns alle seitdem etwas sortiert, sind ein bisschen weniger gelähmt, weil wir eine Richtung wissen, einzelne Zielpunkte haben. Die Angst ist noch da, aber jeder hat gemerkt, schwach sein zu dürfen und gemeinsame Stärke zu entwickeln. Die Diagnose an sich ist so schlimm, das Wissen über das, was kommt, auch, aber wir alle - meine Familie, deine Freundin mit Familie, du - wir schaffen das, wenn wir die Situation so, wie sie ist, als gegeben hinnehmen und irgendwann auch annehmen. Dieses "was-wäre-wenn"-Denken, das Dagegen-Denken, das Angst-Denken kostet wertvolle Energie - auch bei euch werden in den nächsten Tagen wahnsinnig viele Informationen, Emotionen verarbeitet werden müssen. Und irgendwann wird sich ein Weg zeigen, den wir alle zusammen gehen und uns dabei an der Hand nehmen.

Zeig ihr, dass du da bist, dass sie bei dir weinen darf, dass sie ihre Ängste bei dir loswerden kann. So viele haben das schon geschafft - es kostet bestimmt unheimlich viel Kraft, aber auch sie wird es schaffen! Sammle vielleicht für dich schon Infos, wenn dir danach ist, aber überfall sie damit nicht. So viele Dinge müssen jetzt geregelt, geklärt, angenommen werden - und es dauert einfach seine Zeit, bis aus dieser Verwirrung und Schock-Starre wieder neuer Mut wächst.

Ich drück euch alle meine ganzen Daumen!

Liebe Grüße
Simone
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  #7  
Alt 27.10.2009, 09:31
Madou Madou ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2009
Beiträge: 10
Standard AW: Beste Freundin hat Brustkrebs

an Dackelfrauchen:

Ich schicke dir einen wärmenden und tröstenden Sonnenstrahl für den heutigen Tag. Wo Worte fehlen, hilft das Gefühl, sich anlehnen, fallenlassen zu können. Ich wünsch dir von Herzen, dass du heute jemanden an deiner Seite hast, der dich festhält.

Alles Liebe
Simone
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