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  #1  
Alt 31.05.2004, 18:56
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Standard Psychotherapie

Heute habe ich eine Frage:

wie kann ich mir Gesprächstherapie bei Brustkrebs vorstellen? Geht der/die Psychotherapeut/in nach einem bestimmten Programm vor oder werden, so zu sagen, die Fragen der Patientin abgearbeitet? Wird nach seelischen Ursachen, die z. B. das Immunsystem schwächen und so zum Krebs führen könnten geforscht oder geht es um die Zukunft, das heisst - wie lebt frau weiter in der so sehr veränderten Situation?

Gibt es auch andere Formen der Psychotherapie bei Krebs als Gesprächstherapie?

Aus dem, was ich im Forum lese, weiss ich, dass die meisten Frauen sehr von der Psychotherapie profitieren. Hat jemand auch andere Erfahrungen gemacht? Wie kann man die positive Wirkung der Psychotherapie bei Krebs beschreiben?

Ich wäre Euch sehr dankbar für Informationen aber auch für Eure Erfahrungen.

Viele Grüße an Alle,
TP
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  #2  
Alt 31.05.2004, 19:22
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Standard Psychotherapie

Hallo TP,
also ich denke mal bei der Psychotherapie für Brustkrebs geht es auch nicht viel anders von statten, als bei jeder anderen Psychotherapie. Die Themen sind nicht festgelegt, man redet über das, was einem auf der Herzen liegt. Natürlich sollte der Therapeut schon Erfahrungen mit Krebspatienten haben. Für mich persönlich ist es sehr wichtig mit jemanden reden zu können, der nicht direkt betroffen ist, mich nicht so gut kennt und dadurch etwas Abstand hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich Menschen meine Ängste und Gedanken mitteile, die eine enge Beziehung zu mir haben, dass die oft mit Angst reagieren.
Ich glaube auch nicht, dass es da ein bestimmtes Programm gibt, wie der Therapeut vor geht, weil ja nunmal jeder Mensch verschieden ist, was dem einem Angst macht, lässt der Anderen eher kalt.
Da man gar nicht genau sagen kann, warum der Brustkrebs entstanden ist, kann ein Therapeut auch keine Ursachenforschung betreiben, Krebs ist ja schliesslich keine seelische Erkrankung!!
Der Therapeut muss auch gar nicht mit einem über Krebs reden, wie gesagt, man redet über das, was einem beschäftigt, egal ob es sich dabei um die Vergangenheit oder die Zukunft handelt.
Wenn ich mit meinem Therapeuten über meine Ängste und Sorgen geredet habe, fühle ich mich immer irgendwie befreit. Manchmal hat man ja auch ne Denkblokade, sieht die Dinge anders, als sie wirklich sind, es tut mir ganz gut dann ne andere Meinung zu diesen Gedanken zu hören. Manchmal erzählte mir dann auch mein Therapeut von Patientinnen, die auch vor einigen jahren B.K. hatten und bis jetzt kerngesund gebleiben sind, sowas hört man ja immer wieder gerne!!
ich hoffe,dass dir diese Informationen etwas weiterhelfen!
liebe Grüsse
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  #3  
Alt 01.06.2004, 00:44
Elfe Elfe ist offline
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Registriert seit: 27.03.2004
Ort: Berlin
Beiträge: 525
Standard Psychotherapie

Liebe TP,
ich bin gerade rein und wollte nochmals hier vorbeischauen, als ich Deinen Thread gelesen habe :-). Nun, leider gibt es (auch) unter den Psychotherapeuten "schwarze" Schafe. Du bist sehr gut informiert, also achte darauf, dass Du NICHT an einer sog. "Krebspersönlichkeit" festgemacht wirst! Wie Jeany aus Erfahrung geschrieben hat, geht es um Deinen aktuellen Stand von ggf. Problemen, aber auch Wahrnehmungen, die Dich beeinträchtigen. Du bist sozusagen "der Bestimmer in der Puppenecke" und legst fest, über was Du sprechen willst. Was ist für Dich wichtig :-). Zum einen kann es die veränderte Situation sein, mit Krebs zu leben. Aber auch Deine Wahrnehmungenm, Vorbehalte und Ängste kannst Du thematisieren. Da einige Medikamente auch die Persönlichkeit und Deine Gefühle beeinflussen (ich habe das bei Tamoxifen festgestellt)gibt es ein weites "Feld" zu bearbeiten. Ein(e) gute(r) Psychotherapeut/in läßt Dir "Luft" und auch die freie Entscheidung, wieweit Du mit Deinen Äußerungen gehen willst!
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du davon profitieren kannst. Liebe Grüße Elfe
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  #4  
Alt 01.06.2004, 09:27
Britta2
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Standard Psychotherapie

Ich habe noch gehört und fand es für mich einleuchtend,dass es unbedingt empfehlenswert ist zu einem für Krebserkrankungen erfahrenen Psychotherapeuten zu gehen.Das wurde so begründet, dass es doch viele Menschen (auch Psychologen) gibt die ziemlich unbewältigt mit ihren Ängsten vor Krebs und auch Tod umgehen.
Das wäre für uns als (Krebs)Patienten nachteilig, deshalb die Empfehlung da jemanden zu suchen, der dem Thema nicht ausweicht, usw...
Gruß Britta
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  #5  
Alt 01.06.2004, 12:16
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Standard Psychotherapie

Hallo TP,

ich möchte hier Brittas Aussage unterstreichen - ein Psychoonkologe hat eine besonders qualifizierte Ausbildung. Klärungsfragen für Dich in einem Erstgespräch sind z.B. wieviel Patienten/Patientinnen er/sie bereits therapeutisch begleitet hat, welches die Grundlagen und die Grenzen seiner/ihrer Arbeit sind etc. Wichtig ist auch die "Stimmigkeit" - beide - der Therapeut und Du müssen die freie Entscheidung haben, ob ihr zusammen arbeiten wollt.

Adressen findest du unter www.dapo-ev.de - dort ist auch angegeben, wer Kassenzulassung hat.

Viel Erfolg
Ma2
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  #6  
Alt 01.06.2004, 12:25
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Standard Psychotherapie

Hallo TP
Ich habe es ziemlich genau wie Jeany und Elfe erlebt. Besonders wertvoll war es für mich, mit jemandem, den ich nicht "schonen" musste, über die Möglichkeit des Sterbens zu sprechen. Ferner empfand ich den "Zwang", meine Ängste und Probleme in Worte zu fassen, hilfreich. Schließlich habe ich meine Psychotherapeutin auch gebeten, Entspannungs- und Visualisierungsübungen mit mir einzuüben - einfach anhand eines beliebigen von ihr vorgeschlagenen Beispiels. Diese Methode habe ich dann später ganz privat an meine Situation angepasst und weiterentwickelt; ich nütze sie heute noch, um auf Gesundheit ausgerichtet zu bleiben und mein Immunsystem mental zu stimulieren. In diesem Zusammenhang haben wir auch über die verschiedenen psychoonkologischen Methoden und Gurus (z.B. Simonton) diskutiert und rausgepickt, was für mich nützlich schien, bzw. verworfen, was mir nicht zusagte.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Therapie mir sehr viel Halt gegeben hat. Aber der Motor und Kompass musst du selber sein. Du sagst, wohin die Reise geht. Nimm dir für jede Sitzung vor, was du ansprechen willst und versuche, das Gespräch anschließend für dich selber aufzuarbeiten und einen Plan zu machen, was nächstes Mal zur Sprache kommen soll.
Viel Glück und herzliche Grüße
viola
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  #7  
Alt 01.06.2004, 20:51
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Standard Psychotherapie

Vielen lieben Dank an Alle, die mir geschrieben haben!

Eure Anmerkungen sind für mich sehr nützlich, da die Erfahrungen, die ich mit Psychotherapie vor Jahren gemacht habe, waren im Großen und Ganzen negativ, wobei ich auch sagen muss, auf einem Randgebiet habe ich profitiert und zwar nachhaltig. Die Beschwerden (extrem starker Gesichtsschmerz) sind durch die Psychotherapie nicht besser geworden, einige Zeit später hat man eine organische Ursache gefunden und das Problem war gelöst. Das gewisse Nutzen, was ich schon erwähnt habe, hat mich doch immer wieder intrigiert. Ich habe mich gefragt, ob die Provokationen der Therapeutin und andere sehr antipathische Bemerkungen so zu sagen zur Methode gehören oder ob das für mich Nützliche ein Zufallsprodukt war.

Eigentlich war der Krebs kein Grund, warum ich mich jetzt an einen Psychotherapeuten gewendet habe (übrigens die Adresse habe ich von meiner Onkologin bekommen), nur eine Wendung in meinem Leben, wo ich sofort verstanden habe, dass ich das Problem alleine nicht bewältigen kann. Ob es Denkblockaden sind oder zu intensive Gefühle - keine Ahnung! Unweigerlich ist aber die Krebserkrankung im Hintergrund wirksam - bei Entstehung von Problemen und bei Lösung.

Und als ich nach dem zweiten Gespräch das Gefühl hatte, ich erlebe ein Deja-vu - ich fühlte mich fast attackiert und in meiner Person in Frage gestellt, auch im Bezug auf die Krebserkrankung - habe ich mich gefragt, ob das eben d i e Kunst ist oder, ob ich mir eher neue Probleme auflade.

Sicher fehlt der Sache nicht an Spannung, nutzbringende Denkanstöße habe ich auch bekommen. Ich bezweifle es nicht, dass ich profitieren werde. Die Frage ist für mich nur, ob der Preis nicht zu hoch ist. Aber vielleicht geht es darum, dass alles in Frage gestellt wird?

Über Eure Kommentare würde ich mich sehr freuen,
TP
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  #8  
Alt 01.06.2004, 20:57
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Standard Psychotherapie

Die ganzen Psychogurus verunsichern nur die Patienten. Lass den ganzen Firlefanz. Selbsthilfe ist die beste Hilfe.
Wenn alle Betroffenen es selber bezahlen müssten, gäbe es keine Psychogurus mehr. Alles Einbildung !
Cora
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  #9  
Alt 01.06.2004, 21:12
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Standard Psychotherapie

Liebe Cora,

wie schön, daß Du mit Dir selber im reinen bist - warum aber rufst Du diese Seite auf ?

Das Thema interessiert Dich doch gar nicht.

Vielleicht wolltest Du Deine Denkblockade allerdings auch ein wenig lösen ?????????

Carpe diem !

Kerstin
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  #10  
Alt 02.06.2004, 09:00
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Standard Psychotherapie

Hallo Cora,
du kannst doch nicht von dir auf andere schliessen, weil du alleine gut zurecht kommst,kommt doch nicht jeder ohne Hilfe klar. Es gibt Situationen, wo man alleine ohne fachliche Hilfe einfach überfordert ist. Ich spreche da aus Erfahrung, denn nach dem Selbstmord meines Vaters bin ich damals in tiefe Depressionen gefallen, mit der Hilfe eines Therapeuten bin ich da wieder rausgekommen!!
Ausserdem gebe ich der Kerstin föllig Recht, warum rufst du diese Seite auf, wenn du kein Interesse an einer Therapie hast??
Viele Grüsse
Jeany
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  #11  
Alt 03.06.2004, 19:32
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Standard Psychotherapie - Wunderbare Heilung

Immer wieder genesen Menschen auf unerklärliche Weise von schweren Krankheiten: Tumore schrumpfen, Metastasen lösen sich auf, Lähmungen verschwinden. An der Uni Heidelberg haben Wissenschaftler solche Spontanheilungen genau untersucht. Dabei wurde klar: Menschen, die aus eigener Kraft gesund werden, haben ganz bestimmte Eigenschaften.
Sind sie die Erklärung für das rätselhafte Geschehen? Oder gibt es noch andere Ursachen?

Mehr dazu unter:

http://www.pm-magazin.de/de/heftarti...?artikelid=859

Weitere Links
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Psychologie
http://www.dgmp-online.de/pni.html


Friedhelm
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