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  #736  
Alt 14.04.2005, 09:57
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Standard Cup-Syndrom

hallo an alle, war die letzten Tage bei meiner Schwester Geli in Marburg. Erst einmal sende ich denen, die einen Verlust erlitten haben, meine herzliche Anteilnahme. Nachdem Ihr mir auf meine erste Nachricht Mut gemacht habt, gibt es auch bei mir (+Schwester) nun endlich einmal gute Nachrichten, die vor allem auch als Antwort für Renate (willkommen!) interessant sind. In der HNO Marburg (Prof. Werner) hatte meine Schwester 40 Bestrahlungen, kombiniert mit Chemo. Es war eine sehr harte Zeit für sie und ich weiß, sie hat es nur geschafft, weil sie einen eisernen Willen hat. Leider waren nach der Mammut-Tour die Metastasen nicht weg, so dass sie letzte Woche eine 7-stündige OP hatte, bei der man fast 40 LKs entfernt hat. In der Aufwachstation habe ich vor Erleichterung erstmal Rotz und Wasser geheult, dass sie die OP überstanden hat. In den Tagen danach hat sie natürlich starke Schmerzen und die Nähte reichen von beiden Ohren hinunter bis unter das Brustbein. Man hat sie mit Opiaten behandelt. Abgesehen von 2 Tagen Verzweiflung, Panikattacken etc hat sie ihren Mut wiedergefunden.
Gestern kam das Ergebnis Histologie, null Tumorzellen in allen Gewebeproben! Dies soll vor allem jenen Mut machen, die sich jetzt mit der Sinnlosigkeit einer mörderischen Behandlung und einer langen OP auseinandersetzen. Der Prof, der meine Schwester behandelt, hat uns gesagt, dss er sicher sei, dass Geli es schafft. Nach seiner Erfahrung nach ist es absolut wichtig, trotz vorheriger Bestrahlung/Chemo noch zu operieren. Zwar stellt sich nach diesen Operationen heraus, dass die LKs idR keine Tumorzellen mehr haben, er jedoch auch festgestellt hat, dass man dies nur durch eine Op 100%ig sicherstellen kann. Sollte nur eine Zelle noch Aktivität zeigen, ist dies für die Zukunft brandgefährlich.
Zu PET: habe wegen meines Tumors eine PET Untersuchung machen lassen, ebenso hat dies meine Schwester gemacht, o.B., obwohl es noch T-Zellen in den Lymphknoten gab. Nun gibt es aber seit einiger Zeit eine neue Untersuchung, die wirklich kleinste Aktivi8täten aufzeigt, das Gerät ist eine Kombi aus PET und CT. Diese Einrichtungen haben leider zur Zeit nur ganz wenige Kliniken, bin aber sicher, dass Eure Ärzte diese Kliniken herausfinden (gibt es glaub ich in Ffm und München). Ob diese Tests von der Gesetzlichen bezahlt werden, ist nach meinen Informationen noch nicht raus.
Ich wünsche allen Kraft und melde mich wieder, muß allerdings nächste Woche wieder Seminare halten und bin eine Weile unterwegs.
Herzliche Grüße aus dem Schwarzwald, Sabine name@domain.de
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  #737  
Alt 14.04.2005, 15:57
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Standard Cup-Syndrom

Hallo Renate,
es tut mir leid, daß es Deinen Mann getroffen hat und er nun auch an dieser Sch...Krankeheit leidet. Mein Mann wurde vor einem Jahr auch am Hals operiert, auch LK Metastasen bis unter den rechten Arm. Alle sind, soweit es ging, entfernt worden und dann hat auch er die 6 Wochen Bestrahlung und 1. Woche Dauerinfusion und in der 5. Woche Dauerinfusion. Die Chemo ist nicht so unbedingt das Problem. Die erste hat mein Mann sehr gut vertragen, die 2. Woche leider nicht, ihm war immer furchtbar übel und er war ständig müde - es war schon ziemlich schlimm - aber .... heute geht es ihm, bis auf die üblichen "Restbeschwerden" durch die Bestrahlung ganz gut.
Wenn ich allerdings lese, daß Dein Mann Musiker ist und mit einem Blasinstrument sein Geld verdient, dann muß ich Dir jetzt leider ganz offen sagen, auch wenn es ganz schlimm ist (wir sind auch selbständig und ich weiß welche Sorgen und Nöte ich mit dem auslöse, was ich jetzt sage) - er wird, wenn er die Bestrahlungen macht mit ziemlicher Sicherheit kein Blasinstrument mehr spielen können. Warum wirst Du Dich jetzt fragen, ganz einfach, durch die Bestrahlung werden leider auch die Speicheldrüsen zerstört, oder fast zerstört, so daß kein Speichel mehr gebildet werden kann, und mit einem trocken Mund kann man kein Blasinstrument mehr spielen - und es kommt auch nach fast 1 Jahr so gut wie kein Speichel nach. Bei einigen kommt ein bißchen, aber die meisten haben ständig unter der Mundtrockenheit zu leiden. Macht ihr die Bestrahlung nicht.. dann ist natürlich das Risiko hoch, daß irgendwo noch Tumorrestzellen sind. Ich würde mich an eurer Stelle noch einmal sehr intensiv mit dem Bestrahlungsarzt in Verbindung setzen (eine Woche mehr macht den Kohl auch nicht mehr fett!) und auch sagen, das eure Existenz davon abhängt.
Es gibt auch ein Medikament, was wohl die Speicheldrüsen etwas schützen soll. Aber leider weiß ich den Namen nicht mehr, Du müßtest entweder hier im Forum das Medikament finden, oder im Tonsillenforum, eine weitere Möglichkeit wäre, das Du in Heidelberg anrufst, die werden Dir das sicherlich auch sagen können.
http://www.krebsinformationsdienst.d...ie_uns_an.html
Das Problem ist, daß die Zyste gar nicht der Primärtumor sein muß, der kann irgendwo anders im Körper noch stecken oder ist vom Immunsystem schon vernichtet worden, aber... das Problem ist die Metastase im Lymphknoten, das heißt, es befinden sich Krebszellen in diesem Lymphknoten. Eigentlich müßtet ihr auch eine Tumorbeschreibung haben (Plattenephitelkarzinom oder so etwas ähnliches?) Denn man kann anhand der Metastase sagen, um was für ein Karzinom es sich handelt.
Also, so ganz einfach sagen, das war nur eine Zyste könnt ihr leider nicht. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für eine sicherlich sehr sehr schwere Entscheidung. Wenn Du noch Fragen hast kannst Du mir auch gerne eine Mail schicken armagedan@web.de oder sie hier im Forum stellen, dann können auch die anderen Dir helfend zur Seite stehen.
Es kommt eine harte Zeit auf Euch zu, aber wir haben sie geschafft und es geht meinem Mann gut ... es hat sich alles gelohnt!
Ganz, ganz liebe Grüße und viel Kraft auch für Dich
Barbara

Liebe Bärbel, liebe Eva-Maria und liebe Anne und alle Mitleser
auch an Euch alle liebe Grüße und hoffentlich ein schönes sonniges Wochenende.
Barbara
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  #738  
Alt 14.04.2005, 20:03
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hallo ihr lieben

ich hoffe es geht euch soweit gut

hallo renate,was barbara über die speicheldrüesen geschrieben hat ist richtig,denn bei meinem vater waren die auch nach der bestrahlung zerstört,ich glaube er hatte insgsammt fast 48 bestrahlungen, und er hatte auch ein zwei mittelchen die haben kaum was geholfen,er half sich selbst indem er immer eine trinkflasche mit sich führte und andauernd kleine schlucke nahm und den mund anfeuchtete,aber das kann bei euch ja ganz anders sein, also fest sind meine daumen für euch gedrückt

hallo sabine ,nach so langer zeit mal was so tolles so hören das es deine schwester (nach einem wohl sehr harten kampf) geschafft hat, hoffentlich bleibt es so ,und das es gibt ja vielen anderen auch noch mal die kraft weiter zu kämpfen lohnt sich..

so ihr lieben das wars mal wieder schaue bald wieder mal rein

ich denke an euch viele liebe grüße elke
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  #739  
Alt 14.04.2005, 20:12
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Standard Cup-Syndrom

Hallo an Alle,

@liebe Renate, willkommen bei uns im CUP-Forum. Die für Dich und Deinen Mann wichtigsten Fragen sind sicher durch Barbara
beantwortet worden (auch wenns bitter ist).
Die Suche nach dem Primärtumor macht meiner Meinung nach
so gut wie keinen Sinn und wird in letzter Zeit auch kaum mehr betrieben. Weil der Primarius möglicherweise schon abgestorben ist (dann findet man ihn sowieso nicht) oder er ist sehr klein und darum schwer zu finden. Für die einzuschlagende Therapie spielt er auch so gut wie keine Rolle.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann für die bevorstehende Behandlung viel Kraft und Zuversicht.

@sabine, schön daß Du Dich wieder gemeldet hast und es
letztendlich gute Nachrichten waren!!!!!

@Eva-Maria, vielen Dank für die Frühlingsblumen und das schöne Gedicht.
Ich wünsche Euch, daß Ihr bald gemeinsam Frühlingsluft schnuppern könnt. Du hast doch mal geschrieben, daß Dein Mann einen Rolli hat, könnt Ihr denn nicht damit nach draußen?
Es gibt breite Bauchgurte mit Klettverschluß, so daß er einen
besseren Halt hat, versuchs doch mal damit.


An alle liebe Grüße
Bärbel
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  #740  
Alt 15.04.2005, 08:53
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Vielen Dank an Bärbel, Elke und vor allem Barbara - unglaublich, wie schnell Ihr reagiert...da war ich wochenlang allein mit meinen Gedanken...Gut, dass ich Euch gefunden hab

Danke vor allem auch für den Hinweis bzgl. Zweckmäßigkeit der weiteren Suche - ist ja wirklich total aufreibend...Dennoch gibt es prinzipiell eine Frage, die m.E. alles weitere entscheidet. Auch die HNO-Ärzte, die neben der Zyste damals laut histologischem Befund jenes "mäßig differenzierte Plattenepithel-ca sowie eine LK-Carcinometastase mit Infiltration durch ein mäßig differenziertes Plattenepithel-ca mit Verhornungszeichen" feststellten, meinten: es könne die Zyste sein, die diese Metastase ausgeschickt hat. Die Chance sei da, zwar recht gering (5%, d.h. 20:1), aber immerhin. Spielt das denn gar keine Rolle? Dies hieße doch, wenn ich richtig verstehe, dass bei kombinierter Radio-/Chemo mein Liebster das alles sowie eine eventuelle Berufsunfähigkeit riskiert für eine Zyste? Oder liege ich da sooo falsch? Es wurde bisher trotz umfangreicher Suche nur 1 einzige Metastase gefunden, eben jene neben der Zste.

Klar kann mir und ihm niemand die Entscheidung abnehmen. Aber ist es nicht wert, diesem nachzugehen, bevor man die ganze Tortur inkl. der radikalen Veränderung des gesamten (nicht nur Berufs)-Lebens in Kauf nimmt?

An alle liebe, dankbare Grüße
Renate
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  #741  
Alt 15.04.2005, 10:59
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Hallo Renate,
hm, eigentlich müßte man anhand der Gewebeuntersuchung sagen können, ob die Zyste der Primärtumor war, denn eine gutartige Zyste kann nun mal keine Metastasen aussenden, denn in dem Moment wo sie das tut, ist sie nicht mehr gutartig, sondern bösartig, sprich ein Carcinom und selbst wenn die Zyste der Primärtumor gewesen sein sollte (was ich ehrlich gesagt, nicht glaube), so hat sie "gestreut", denn es wurde ja ein befallener Lymphknoten gefunden (wenn ich Dich richtig verstanden habe) und damit ist der Krebs nicht mehr abgekapselt sondern hat sich schon über den Lymphweg in einen Lymphknoten abgesiedelt - also eine Tochtergeschwulst produziert. Wenn ich mich recht entsinne, hast Du gesagt, die anderen Lymphknoten wären alle nicht befallen? Wenn dem so wäre und unter der Berücksichtigung, daß die Bestrahlung zur Berufsunfähigkeit führen würde, würde ich an eurer Stelle noch einmal mit dem Radiologen sprechen und evtl. nur die Chemo machen?! Aber Fakt ist, daß man bei Deinem Mann eine Metastase gefunden hat, daß heißt (ob nun Zyste oder nicht) irgendwo sitzt oder saß der Primärtumor (sprich Muttertumor) und hat seine bösartigen Zellen gestreut. Unter der Headline solltet ihr alle Gespräche führen.
Ich drücke Euch die Daumen, daß ihr zu einer guten Entscheidung kommt, hinter der ihr mit ganzem Herzen und Verstand steht.
Ganz viele liebe Grüße

PS Vielleicht kann Eva-Maria noch etwas dazu sagen, denn sie hat mit ihrem Mann einen ganz anderen Weg eingeschlagen, allerdings hat der Mann von Eva-Maria ein anderes Cup Syndrom (Metas im Bauchraum), was auch eine andere Behandlung erfordert.
Barbara
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  #742  
Alt 15.04.2005, 12:06
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Liebe Renate, natuerlich kann Euch niemand diese Entscheidung abnehmen. Mir fällt dazu Deine 1. Mail ein, Du sagtest, dass Dein Mann Musiker (sensibel???) ist und jetzt auch eine Todesangst hat. Unterschätzt bitte nicht, dass die psychologische Seite extrem wichtig ist. Wenn Ihr die 5% Chance wählt, dann wird diese Angst immer bedrohlicher. Kann Dein Mann mit dieser Bedrohung fertig werden? Ich habe selbst Krebs, erfolgreich behandelt und muss nicht mehr sehr engmaschig kontrolliert werden. Aber dieses Krankheitsbild lässt die meisten nicht mehr los und eine Restangst sitzt immer im Nacken. Nach mehr als 24 Monaten kann ich damit umgehen, aber ganz weg ist sie nicht. Meine Mutter starb vor 3 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs und auch sie stand vor der Entscheidung, eine fraglich erfolgreiche OP durchzumachen. Was ihr sehr geholfen hat, war eine hervorragende Psycho-Onkologin, das konnte zwar die Krankheit nicht heilen, half ihr aber bei wichtigen Entscheidungen. Häufig ist / sind Familie und Freunde überfordert und dann gibt ein Aussenstehender vielleicht neue Impulse.
Jedes Leben ändert sich mit einer solchen Diagnose vollkommen, auch ich bin selbständig (Trainerin und auf Sprache angewiesen). Meine Welt brach zusammen, denn mein Mann war über 50 und arbeitslos, so dass die gesamte Verantwortung für unsere Existenz bei mir lag. Ich habe umgedacht und meine Kräfte ganz auf die Therapie und Bekämpfung konzentriert. Alles andere wird sich finden, danach. Denn Todesangst steht weit über der materiellen Existenzangst. Mein Onkel (ebenfalls Arzt mit Endstadium Darmkrebs) sagte mir einmal, dass wir zwar mit kurzfristiger Lebensbedrohung fertig werden, wir aber leider nicht "programmiert" sind, mit der ständigen Angst zu leben. Ich denke auch, wenn sich eine Krebserkrankung endlich (!!!) zeigt, dann hat man eine Chance und jeder Tag, den man wartet, verkleinert diese Überlebensmöglichkeiten. Wenn also Eure Ärzte, wie Du schreibst- zu einer Bestrahlung / Chemo raten, dann werden sie wissen warum.
Ich wünsche Euch die Kraft, damit ehrlich umzugehen.
Sabine name@domain.de
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  #743  
Alt 15.04.2005, 20:12
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Liebe Renate,

auch ich bin der Ansicht, daß es für das therapeutische Vorgehen wenig entscheidend ist ob die entartete Halszyste der Primärtumor war oder nicht, den leider hat sie gestreut, es liegt schon eine LK- Metastasierung vor (auch wenn es nur einer war) und dementsprechend muß behandelt werden.

Eure Ängste, was die mögliche Folgen der Bestrahlung angeht kann ich sehr gut verstehen, weil sie im Halsbereich gravierender sind als an anderen Körperpartien und
es für Deinen Mann wegen seines Berufes besonders hart ist.
Aber das Wichtigste ist das Überleben!!!!!, alles andere spielt nach einer gewissen Zeit nur noch eine untergeordnete
Rolle.

Liebe Grüße Bärbel
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  #744  
Alt 15.04.2005, 22:01
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Hallo Ihr Lieben, hallo Renate,
Bärbel hat recht, bei dieser Krankheit geht es nur um das nackte Überleben, alles andere ist erstmal zweitrangig und es wird sich danach sicher eine Lösung finden, wie es beruflich weitergehen wird. Ich wäre glücklich, wenn die Sch..-Krankheit noch in einem solchen Stadium wäre wie bei Euch, leider war bei uns schon alles zu spät und jetzt muss ich leider sagen, jetzt habe auch ich die Segel gestreckt und aufgegeben. Es ist alles VORBEI.
Mein Mann musste gestern Nachmittag wieder liegend ins KH gebracht werden wegen seiner akuten Atemnot. Sie haben dann gleich wieder Blut genommen und eine Röntgenaufnahme der Lunge. In der Zwischenzeit haben mich der Prof. und seine Ärzte-Manschaft zur Seite genommen und mir mitgeteilt, ich solle meinen Mann doch anschauen, der Sterbeprozeß hätte bereits begonnen. Der Prof. meinte, er hätte niemals mehr reanimiert werden dürfen bei diesem Krankheitsbild und wenn vorher soweit alles abgesprochen gewesen wäre, hätten sie es auch nicht gemacht, aber sie sind eine Univ-Klinik und die jungen Ärzte würden natürlich sofort handeln, auch wenn alles aussichtslos ist. Na ja, dann musste ich erst mal schlucken, war schon harter Tobak für mich. Er kämpft doch immer noch sooo sehr, aber gestern hat er mir und unserem Sohn seine Sterbezeremonie diktiert, er hatte es wohl gespürt, wir waren 6 Std bei ihm. Na ja, dann kamen die Blutwerte und die waren eigentlich alle sehr gut, das GPT war wieder auf 55 und GOT auf 80 und er urplötzlich wieder Kampfgeist gezeigt trotz seiner unglaublichen Schwäche und sagte dann, vielleicht muss ich ja doch noch nicht gehen.
Heute Nachmittag kamen dann seine anderen Kinder und Enkel und seine Tochter und Schwiegersohn sind ja auch beide im mediz. Bereich (MTA und Psychotherapeut) und die haben sich dann die Röntgenaufnahmen zeigen lassen und nochmals mit den Ärzten gesprochen. Auf jeden Fall ist die Lunge schneeweiß, voller Metas, Entzündungen und jetzt auch noch einen Abszess. Er bekommt wieder das SUPER-Antibiotikum, aber nur noch zur Prophylaxe, sie wollen ihn bei schwererer Atemnot mit Morphium(über die Pumpe) sedieren und ihn dann ins Hospiz nach Freising überliefern. Ich sage Euch es ist absolut grausam, er ist total wach und klar im Kopf und sie wollen ihn rüberschlafen lassen. Es ist wohl seine einzige Chance. Aber heute als seine Kinder da waren, war er wieder voller Hoffnung und Pläne, er will noch nicht gehen und das tut sooooo weh.
Renate wir haben keine Chemo gemacht, und wir sind jetzt im nachhinein sehr froh darüber. Er hat keine Schmerzen und mit Chemo in diesem Stadium wäre es noch schneller gegangen und vielleicht mit mehr Problemen. Das haben uns auch die Ärzte im KH bestätigt. Es ist wohl so und bleibt auch noch so, bei einer einzigen Fernmeta hast Du so oder so Dein Todesurteil unterschrieben (bis auf ganz wenige Ausnahmen und Krebsarten, die gut behandelbar sind, z.B. Hodenkrebs) Man hat uns 5 Wochen gegeben und 10 Monate sind daraus geworden. Jetzt hoffe ich nur noch, dass er nicht mehr lange leiden muss, denn das war immer eine albtraumhafte Vorstellung von mir, dass er evtl. an den Metas in der Lunge ersticken könnte. Aber noch lebt er und mein Männe war schon immer für Überraschungen gut.
Trotzdem Euch allen ein schönes Wochenende
Eine sehr traurige und fertige
Eva-Maria
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  #745  
Alt 16.04.2005, 06:28
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Hallo Eva-Maria,

es tut mir so leid für Dich und Deinen Mann, daß nun für Euch die schwersten Stunden beginnen.

Ich schreibe eigentlich im BSDK Thread unter Zuversicht, aber als Dein Mann das letzte mal im Rechts der Isar war, lag er mit meinem Mann 1 Tag auf der Aufnahmestation und sie erzählten sich, daß ihre Frauen im Krebs Kompass schreiben. Ich hatte Deinen Mann damals auch gesehen und fand ihn sehr nett und sympathisch.

Bei uns war es vor einer Woche so, daß die Ärzte klären wollten inwieweit sie die Patientenverfügung auslegen sollten. Ich finde es sehr nett, daß man heute so weit ist und die Kranken nicht mehr um jeden Preis am Leben (das zu diesem Zeitpunkt ja kein wirkliches Leben mehr ist) erhalten will. Ich bin jetzt eigentlich ganz froh, daß wir die Diagnose erst am 17.Dezember erhalten hatten, obwohl er wohl doch schon im Mai bei der ersten Gelbsucht erkrankt war. Vielleicht wäre damals eine OP noch möglich gewesen, aber nach dem Tonsillen-CA war er noch viel zu schwach, um dies durchzustehen. So konnte er noch das ganze Jahr genießen und wir waren zweimal in Urlaub und die Leidenszeit begann erst im Februar richtig. Gottseidank hat er bis jetzt auch nur 2 Chemos bekommen und es werden wohl auch nicht mehr werden. Er hat so unendliche Angst (hofft noch und weiß doch daß es bald vorbei sein wird) und meine Tochter und ich sind mit den Nerven am Ende.

Ich wünsche Dir noch eine kurze Leidenszeit und Deinem Mann die Erlösung in eine bessere Welt.

Liebe Grüße

Delia

P.S. Fühle mich in Eurem Thread viel wohler, denn er ist an "einem Stück". Das hat mir auch beim Tonsillenkarzinom schon sehr gut gefallen. Man konnte jedem immer gleich etwas schreiben (Raipa,Harry usw.). Im BSDK ist es etwas schwieriger und ich finde unpersönlicher mit den einzelnen Briefen.
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  #746  
Alt 16.04.2005, 08:34
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Liebe Eva-Maria,
deine Zeilen zu lesen tun sehr weh. Es tut mir so unendlich leid, das es Deinem Mann so schlecht geht.
Ich weis es noch als wäre es gestern gewesen, als sie uns sagten, das meine Ma nur noch wenige Tage leben wird. Ich wollte es damals einfach nicht glauben. Sie war doch da, hat mit uns geredet, hat gelacht (wenn auch selten wegen ihrer Schwäche)und trotzdem sollte es in ein paar Tagen vorbei sein? Man will es nicht glauben, denn man erfreut sich an jedem kleinen Detail was der liebe Mensch einem gibt.... schöpft aus allem wieder Hoffnung....
Gestern vor einem halben Jahr ist meine Ma von uns gegangen und gerade in den letzten Tagen habe ich immer wieder unsere letzten gemeinsamen Stunden vor Augen. Es war einerseits so hart aber andererseits möchte ich diese letzte Zeit mit ihr nicht missen.

Ich finde es toll, wie Du hier in diesem Tread alle mit Deinem Optimismus angesteckt hast. Der Weg den ihr gewählt habt - nämlich keine Chemo zu machen - war ein richtiger Weg. Denn Deinem Mann gig es noch sehr lange gut, ohne diese ganzen Nebenwirkungen. Bei meiner Ma war von "Lebensgefühl" ab dem ersten Tag der Chemo nichts mehr da. Sie hatte sehr starke Nebenwirkungen, aber es war halt unser Weg. An einen Weg ohne Chemo haben wir nie gedacht.Erst im Nachhinein.

Liebe Eva-Maria, ich wünsche Dir, Deiner Familie und vor allem Deinem Mann das ihr noch schöne, schmerzfreie und friedvolle Stunden miteinander erleben dürft.

Ich bin in Gedanken bei Euch.

Anja
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  #747  
Alt 16.04.2005, 09:52
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liebe eva-maria

es stimmt mich traurig zu lesen wie es deinem mann geht,aber du weißt ja irgedwann ist der weg für jeden zu ende,(aber glauben kann mann das nicht immer)ihr habt so gekämpft und das alles ohne chemo usw,
und vor allem du hast gekämpft ,und auch noch die zeit gefunden uns mit ratschlägen und mut und hoffnung zu unterstützen,

die ärtze wollen deinen mann in ein hozpiz verlegen,wie du dich erinnern kannst hatte mein vater seine letzten 2 lebenswochen auf der palliativstation gelegen,und mama durfte die ganze zeit bei ihm bleiben auch über nacht sie hatte ein bett in seinem zimmer,und meinen vater ging es dort echt sehr gut ,ich würde sagen er fühlte sich dort geborgen,sie nahmen ihm seine schmerzen und er durfte schnell und ohne schmerzen einschlafen

liebe eva-maria ich wünsche dir noch eine schöne zeit mit deinem mann und das er in ruhe und ohne schmerzen gehen darf in eine bessere welt

ich bin in gedanken bei euch

liebe grüße an alle elke
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  #748  
Alt 16.04.2005, 20:12
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Liebe Eva-Maria,

es macht mich sehr traurig zu lesen, daß Euer Kampf nun bald
zu Ende gehen wird und Ihr voneinander Abschied nehmen müßt.
Daß Dein Mann jetzt so konkret über seine Beerdigung mit Euch gesprochen hat, ist bestimmt ein Zeichen daß er weiß, daß es nicht mehr lange dauert und er es auch akzeptiert.
Ich wünsche Euch von Herzen, daß er und auch Du mit den Kindern die Zuwendung und Geborgenheit findet, daß er in Frieden gehen kann.
Du hast in den 10 Monaten so sehr gekämpft, uns allen Mut
gemacht, wertvolle Tipps gegeben und auch gute Laune verbreitet.
Ich wünsche Dir sehr, daß Du jetzt in der schwersten Zeit etwas davon zurück bekommst.

Laß Dich herzlich umarmen
Bärbel
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  #749  
Alt 16.04.2005, 21:41
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liebe eva maria,

es macht mich unendlich traurig, dass es scheint, dass ihr den kampf verloren habt.

ich weiss wie weh es tut einen lieben menschen zu verlieren, aber wir müssen auch loslassen können, es dem geliebten menschen gestatten, von uns zu gehen und ihn in sicherheit wiegen, dass alles in ordnung ist.

dieses versprechen gab ich meiner mutter, als sie im sterben lag, mehrfach. als es soweit war wollte sie auch nicht gehen,
körperlich war sie schon nicht mehr hier, aber geistig versuchte sie sich noch zu artikulieren. ich habe ihr hinübergeholfen und so ist sie ganz friedlich mit einem lächel auf den lippen eingeschlafen.

sie hatte immer solche angst, dass ich vor ihr gehen muss, ich hatte ihr versprochen, dass ich nicht vor ihr gehen werde.

ich habe die chemo auch abgelehnt und denke damit sehr gut gehandelt zu haben, denn ich habe die prognose (ein halbes bis ein jahr) der ärzte über den haufen geworfen und lebe immer noch!!!

irgendwann wird die uhr ablaufen, aber ich versuche mir die zeit bis dahin, so schön wie möglich zu gestalten.

dir liebe eva und deiner familie wünsche ich ganz viel kraft
die schwere zeit zu bewältigen.

lass dich mal in den arm nehmen

anna
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  #750  
Alt 17.04.2005, 09:56
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Liebe Barbara, Bärbel, Sabine, Eva-Maria und alle anderen,

vielen Dank für Eure Meinungen. (Schön, Barbara, dass da an der Prostata nichts war, ich drücke die Daumen wegen der Ohren-Sache)
Inzwischen hat sich Colin auch etwas mehr mit dem Gedanken an Chemo befassen und "anfreunden" können, er wird sie akzeptieren. Wir haben noch 2 Gespräche mit befreundeten Ärzten, bevor wir am Mittwoch dann endlich eine Entscheidung über die Therapie treffen.
Danke auch für den Hinweis zu dem Mittel, das die Speicheldrüsen schützen soll. Unser Zahnarzt kennt es, wir werden mal prüfen. Werden auch beim Radiologen ansprechen, ob vielleicht eine Speicheldrüse (auf der anderen - linken -< Seite) geschont werden kann, da ja "nur" rechts 1 Meta gefunden wurde
Eine Querflötistin, über die wir über Bekannte Kontakt aufnehmen konnten und die ebenfalls 30 Bestrahlungen hatte, hatte 0 Probleme mit der Spucke. Also vielleicht ist das ja doch nicht sooo endgültig.

Wenn's klappt, laden wir Euch zu einem Konzert mit wunderbarer Musik ein...sobald es klappt...watermusic.de

Wir werden auch noch eine PET machen lassen.

Ich halte Euch auf dem Laufenden und wünsche Euch allen alles erdenklich Gute

Inzwischen habe ich alle Beiträge im Forum gelesen - weiß jemand, was mit Gudrun und Richard ist?

Alles Liebe
Renate
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