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  #61  
Alt 24.03.2012, 08:36
dasriek dasriek ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Hallo Ihr Lieben, heute muss ich mal auf den Arm...

das Leben nach all dem Sch..., der uns da aus heiterem Himmel widerfahren ist, haut wohl jeden anders aus den Schuhen... Ich komme zur Zeit mit meiner Umwelt überhaupt nicht klar - oder die mit mir, wer weiß das schon?
Von allen Seiten höre ich "kümmer Dich um Dich, sag was Du brauchst, wehr Dich, wenn Dir was nicht passt" - ich selber geb ja die selben Ratschläge, siehe weiter oben.

Nur: tu ich das dann auch, weht mir der Wind dermaßen kalt ins Gesicht... Da hör ich, ich sei überempfindlich (wer definiert eigentlich, wo "über" anfängt???), ich sei härter als früher, mein Verhalten sei nicht berechenbar, kurz, von allen Seiten heißt es, Du bist - so wie Du bist - nicht ok. Ich war bis vor kurzem jemand, der sich in seinem Leben rundrum wohlgefühlt hat. Zur Zeit bin ich einfach nur unsicher, kann meine Wirkung auf andere nicht einschätzen und fühl mich von vielen einfach im Stich gelassen.
GSD gibt es Ausnahmen, meine Schwester ist da, wenn ich sie brauche, und glücklicherweise ist es auch in der Firma ok. Aber sonst??? Ich hab einfach Angst, dass mir das letzte bisschen Sicherheit auch noch wegbricht. Als wäre der ganze Boden unter mir nicht mehr sicher...

Kennt Ihr das? Was tut man? Psychoonko? Ich denk einfach, wenn meine Umwelt nicht so ein festgefügtes Bild davon hätte, wie ich zu reagieren habe, wäre so vieles leichter...

Traurige Grüße
Ulrike
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Zuviel Denken schadet manchmal - zuwenig immer.
(Unbekannt)
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  #62  
Alt 24.03.2012, 09:21
Benutzerbild von ängel
ängel ängel ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Ach, liebe Dasriek,
du hast recht. Warum bestimmen die anderen wie du zu reagieren hast.
Mir geht es genauso, wehr ich mich bloss ein bisschen, heisst es du bist zu empfindlich (mein Mann), nehme ich an bestimmten Veranstaltungen nicht teil, weil sie zu lange dauern und zu viele Menschen da sind, heisst es , du bist doch sonst immer mitgekommen.
Es scheint keiner wirklich zu sehen was der Krebs, was die Nahberührung mit dem event. Tod, mit uns gemacht hat oder macht.
Nein, mach es so, wie du dich wohl fühlst. auch wenn du dir komische Nachreden einhandelst, du hast deine Schwester und im Betrieb läuft es auch gut.
Aber mir geht es wieder genauso, gestern riefen Freunde an, was macht ihr morgen, wir kommen vorbei.
Mein Mann ist nicht da, kommt erst gegen 16.00, also habe ich den ganzen vormittag allein zu röhren und mein Mann ist auch kaputt wenn er nach Hause kommt vom Sport-Wettkampf. Aber keiner von uns konnte nein sagen. Ich hab dann noch gefragt, könnt ihr nicht So kommen? Aber da wollte jemand was bei ihnen abholen, da müssen sie zu Hause sein.
Wir sind eben wie wir sind, wir sind mächtig dünnhäutiger geworden und lechzen nach Freundschaft, Liebe, Verständnis.
Wenn es dir hilft, geh zum Psychodoktor, mir hat er nie geholfen bzw. wenn ich da sass und mir seine Worte anhörte, kam es in mir auf, dass ich das nicht brauche und wurde wieder stark. Mach es nicht alleine aus. Sprich, sprich, sprich mit den Leuten.
Ach, ich weiss ja selbst wie schwer das ist.
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Ängel
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  #63  
Alt 24.03.2012, 09:21
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Lucky 2 Lucky 2 ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Liebe Ulrike,
ich lese gerade ein Büchlein „Muscheln in meiner Hand“ von Anne Morrow Lindbergh. Sie vergleicht das Leben einer Frau mit einem Rad, wobei die Frau die Nabe ist.
Zitat :“ Das Problem heißt nicht nur Frau und Beruf, Frau und Familie, Frau und Unabhängigkeit. Es geht viel tiefer: Wie bleibe ich inmitten der Zerstreuungen des Lebens gesammelt? Wie halte ich das Gleichgewicht trotz der Zentrifugalkraft, die mich aus meinem Mittelpunkt zu reißen versucht? Wie bleibe ich stark, den Stößen zum Trotz, die mich erschüttern und die Nabe meines Rades verletzen können?“
Dabei spricht diese Frau nicht von einer Krebserkrankung, sondern vom ganz normalen Leben einer Frau.
Der Vergleich eines Rades gefällt mir gut, denn man kann sich bildlich vorstellen, was passiert wenn die Nabe ins Schlingern kommt. Das ist mit Krebs sicher der Fall!
Nur wenn die Nabe in sich ruht, kann das Rad ruhig laufen.
Du musst wohl erst wieder deine eigene Mitte finden, hättest vielleicht doch eine Reha in Anspruch nehmen sollen, denn die ist auch dafür da.
Du versuchst auf ein schnell laufendes Rad aufzuspringen, da ist es normal, daß man aus dem Gleichgewicht kommt.
Laß dir und deiner Umwelt mehr Zeit.
Du musst deine Mitte wiederfinden und deine Umwelt muß die neue Ulrike erst neu kennenlernen.
Dabei werden sicher einige Speichen des Rades krumm und müssen ausgetauscht werden.
Ein Psychoonko kann sicher weiterhelfen, beim in die richtige Richtung denken.
Fühl dich mal dolle gedrückt
Liebe Grüße
Ute
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oder wovon du träumst -
fang damit an!
Mut hat Genie, Kraft und Zauber in sich.
J.W.v.Goethe
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  #64  
Alt 24.03.2012, 10:57
jane67 jane67 ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Ulrike.

ich denke genau das ist das Problem. Man selbst versucht nach und nach wieder Fuß im "normalen" Leben zu fassen. Dafür brauchen wir Zeit.Das ist bestimmt auch bei Jedem unterschiedlich. Sicher hat man sich auch etwas verändert.....das ist aber doch auch bei unserer Erfahrung normal.Ich denke die Menschen machen es sich dann auch einfach. Wenn ihnen an dir oder an deinen Äußerungen nicht passt dann suchen sie nicht mehr bei sich sondern es ist bequem es dir anzulasten. Auf der einen Seite sagen sie....stell dich nicht so an du bist wieder gesund....und auf der anderen Seite kommt aber....naja die war so krank die wird nicht mehr.

Ich kann jetzt nur von dem einen Mal Psychoonkologe berichten. Ich fand es gut mal gegenüber einem Dritten loszulassen....ohne mir Gedanken machen zu müssen ob es irgentwann gegen mich verwendet werden kann. Werde jetzt am Montag wieder hingehen und dann von Mal zu Mal schauen was es mir bringt.

Und Übrigens....bei Ratschlägen für Andere bin ich auch im ganz toll.....

LG Jane
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  #65  
Alt 25.03.2012, 13:18
ännchen ännchen ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Danke Lucky 2!

Das mit der Mitte und dem Rad hast du super beschrieben!

Mir geht es im Moment auch so, dass ich das Gefühl habe, meine Mitte ist mir abhanden gekommen; schon allein durch die Ablatio fühle ich mich absolut schief und unsymmetrisch, aber auch die Tatsache Rezidiv lässt mich schlingern.

Vor einem halben Jahr lebte ich "nach der Therapie" und alles war gut! Jetzt bin ich wieder mitten drin und muss irgendwie meine Mitte erstmal wiederfinden.
Ob mir ein Aufbau dabei helfen kann, kann ich noch nicht mal sagen.

@dasriek
Deine Gefühle kann ich gut verstehen und kenne sie auch. Lass dich nicht irre machen und sei/werde/bleibe "DU SELBST"!
Du bist o.K., wie du bist!

Einen sonnigen Sonntag wünscht euch
Annegret
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  #66  
Alt 28.03.2012, 07:50
Pessimist Pessimist ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Hallo,
Leben nach Therapie??!!
Zur Zeit tu ich mich sehr schwer damit. Als ich vor 13 Monaten erkrankte, dachte ich so bring alles hinter dich. OP ging gut. Von einer Chemo zur nächsten und das sechsmal. Die Bestrahlung hoffentlich packt es deine Haut, ging auch gut. Dann nur noch Reha. Vor der war ich etwas enttäuscht. Und jetzt? Der Alltag hat mich wieder, aber ich komme damit nicht klar. Irgendwie habe ich mich verloren und weiss nicht wie ich mich wieder finden soll. Liebe Grüße
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  #67  
Alt 28.03.2012, 10:14
G.Sundheit G.Sundheit ist offline
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Beiträge: 142
Standard AW: Leben nach Therapie

meine liebe vorschreiberin,

versuche doch, hier im forum deinen namen zu ändern, vielleicht in "optimist" - das meine ich ganz lieb und ganz ernst!

hast du unterstützung in familie und freundeskreis die du noch nicht wirklich abgefordert hast? (z.b. beste freundin)
kannst du dir alles von der seele reden?

mir tun deine zeilen einfach unheimlich leid, ich denke, du solltest dir hilfe suchen und damit meine ich nicht den psycho(onko)logen sondern eine hilfe, die dir in erster linie gut tut.
zu dir selbst und zu einem "allgemeinen" alltag findest du dann vielleicht schnell zurück!

gibt es in deiner umgebung vielleicht eine selbsthilfegruppe?
wie sieht es auch mit "einfach mal etwas anderes machen"? für mich würde ich dabei an die aufnahme eines ganz neuen hobbies denken, etwas, was mich interessiert.....vielleicht töpfern....vielleicht marathon laufen...vielleicht hunde züchten....doch, ich meine das wirklich ernst.

ich selbst habe auch angst, vor dem was du schreibst, bei mir steht die rückkehr in den alltag noch bevor und das "fallen in ein loch wenn die therapien vorbrei sind" liest und hört man ja überall....

schon jetzt sind ja viele menschen auf dem trip daß "alles wieder gut" ist wenn man nur die therapien hinter sich hat und man "ganz die alte" ist.


LG und mal nur für meine vorschreiberin
Gesine
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Einfach leben.
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  #68  
Alt 28.03.2012, 10:49
frollein frollein ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Hallo ihr Lieben,

@lucky2: den Vergleich mit dem Rad und der Nabe finde ich wunderbar, sehr Lebensklug...

@dasriek und pessimist: wie manch eine geschrieben hat, es braucht Zeit sich neu zu finden! Bei der einen geht es schneller, die andere braucht etwas länger. Nun seid ihr zwei ja auch noch nicht so lange aus der Akutbehandlung draußen und bei dir dasriek kommt nun sicherlich auch die ersten Auswirkungen der AHT zum Tragen- ich bin ja auch immer gerne mit Ratschlägen oder Tipps zur Stelle, aber ob das für euch die Richtigen sind, stelle ich mal in Frage!
Wenn ich eines gelernt habe: Ratschläge können Schläge sein! Die meisten Ratschläge die man mir gab, hätte mein Gegenüber eher für sich anwenden sollen als an mich weiterzureichen. Versucht das mal so zu sehen, viele der "Anderen, der Gesunden "bleiben auf ihrer Seite stehen und können sich nur schwer vorstellen was wir durchgemacht haben. Wir leben in einer Gesellschaft in der unangenehme Themen beiseitegeschoben werden, in der jeder zu funktionieren hat - wir mussten auf sehr leidvolle Art erfahren, dass dem nicht so ist. So wie uns auch immer wieder sugeriert wird, dass der Kranke in unserer Gesellschaft die Verantwortung darüber trägt, dass er krank wurde. ihm vor die Füße!
Es wird evtl auch nie mehr so sein wird wie es mal war, für jede aus den unterschiedlichsten Gründen...aber hej, hier auf der anderen Seite der Wiese kann es auch sehr schön sein! Das Gras ist vielleicht ein wenig grüner, die Sonne leuchtet wärmer! Und mit jedem Ausflug auf die andere Seite werden wir stärker, lernen neu mit allen um uns herum umzugehen. Und dadurch auch die Anderen mit uns. Und die die uns verstehen, sind für uns ohnehin etwas ganz besonderes.

Da ich euch beiden ein Jahr voraus bin, kann ich im Rückblick nur sagen, dass das Jahr danach schon sehr eigen war in Bezug zu sich selbst zurückfinden. Und ich bin eine die auf sich achtet, eine gute innere Stimme zu eigen ist. Sich das Vertrauen in sich selbst zurückzuerobern kostet Zeit und auch Schmerz, weil man immer wieder an Grenzen stößt die zuvor nicht da waren. Oder nicht gesehen wurden. Aber aus diesem Irrgarten lässt sich ein Weg finden...

Heute geht es mir viel besser, fühle mich stabiler als vor einem Jahr. War teilweise rigoros in manchem Umgang um weiteren Verletzungen aus dem Weg zu gehen. Hab wunderbare Freunde die mir das Gefühl gaben nicht meschuge zu sein in meiner Denke, das gab mir Kraft! Euer Körper braucht auch Zeit sich zu erholen...

Verliert den Mut nicht!!! Denkt immer dran, dass ihr ganz besondere Frauen seid, die alles Recht der Welt zu haben Ihr Köpfchen ganz weit oben zu tragen oder sich einfach mal für eine Weile auszuklinken und eine ordentliche Runde zu heulen...das tut nämlich auch mal gut...Selbstmitleid ist dazu da, dass man sich darin badet ehe man sich abtrocknet und es weitergehen darf!!! Denn für uns leuchtet das Gras grüner als für viele anderen...

Mit lieben Knuddelgrüßen für euch
vom Frolleinchen!!!
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  #69  
Alt 28.03.2012, 12:04
Benutzerbild von bifi65
bifi65 bifi65 ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Ihr Lieben,

ich lese hier ja nur mit , vielleicht um meine "Erwartungen" an die Post-Therapie-Zeit ein wenig "offen" zu halten (dauert ja noch...)

frollein Deine Posts finde ich schon lange sehr beeindruckend!!! Wieviel Mut und Lebensfreude aus ihnen spricht - man kann sich immer wieder an ihnen aufrichten - dafür einfach mal ein Dankeschön!

Und dasriek muss ich mal kurz ! Deine Beiträge im Chemo-Thread waren auch immer so ermutigend und positiv gestimmt, sie fehlen mir jetzt richtig... Ist das jetzt eine Abart von Abigail, was du jetzt durchmachst??? Komm, ich nehm sie mit und versenk sie im See!!! Alles Liebe für dich!

An den Rest herzliche Grüße und sorry, wenn ich mich hier so eingemischt habe...

LG, Birgit
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  #70  
Alt 28.03.2012, 12:11
dasriek dasriek ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Hi Ihr Lieben,
ich muss jetzt erstmal nur ganz kurz "DANKE" sagen, für die vielen schönen und klugen Gedanken. Ich hab leider momentan zu Hause kein Internet (und auch kein Telefon), daher schreib ich das jetzt in der Firma, und das sollte eigentlich nicht sein... meld mich ausführlicher, sobald die Technik wieder funktioniert!
Bis dahin sehr liebe Grüße
Ulrike
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  #71  
Alt 28.03.2012, 14:14
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Ettigirb Ettigirb ist offline
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Daumen hoch AW: Leben nach Therapie

Als erstes würde ich Pessi - in -Opti- umändern sofort
OP - Chemo -Bestrahlung alles gut verlaufen , Du solltest glücklich sein und frohen mutes nach vorne gucken - nun Reha, ich glaube da kommts auch auf die Menschen drauf an die man so trifft - ich war der komplette Gegner und dann fand ich es soooo toll - und habe 3 neue Freundinnen - wir sind feste in Kontakt und treffen uns auch - .
Freue Dich an kleinen Dingen und vor allem denke zuerst an Dich selbst
Kopf hoch Du wirst Dich wieder entdecken, wenn auch alles ein bisschen anders-aber deshalb nicht schlechter ist.
Grüße aus Bayern und ich sitze grade
in der Sonne und genieße ------

Geändert von gitti2002 (28.03.2012 um 15:43 Uhr) Grund: Beiträge anderer User nicht in der vollen Länge noch mal als Zitat ins Forum stellen
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  #72  
Alt 28.03.2012, 14:20
Pessimist Pessimist ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Hallo.
@G.Sundheit: vielen Dank für deine Zeilen. Einer Selbsthilfegruppe habe ich mich angeschlossen. Wir haben uns 1 mal getroffen, da kann man noch nicht so viel sagen. Leider gehöre ich auch zu den schüchteren und mir fällt es schwer auf Menschen zu zu gehen. Auf Familie kann ich nur bedingt zurückgreifen. Meine Kinder will ich nicht noch mehr belasten und mein Mann ist beruflich oft unterwegs.
@ frollein: auch an dich vielen Dank für deine lieben Worte. Ich denke ich muss mich einfach noch etwas in Geduld üben.
PS: wegen meinem Namen. Hab das schon öfters gehört. Aber er gefällt mir und ich bin trotz allem ein optimistischer Pessimist
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  #73  
Alt 30.03.2012, 18:28
dasriek dasriek ist offline
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Standard AW: Leben nach Therapie

Hallo Ihr Lieben, ich bin wieder da! Seit zwei Stunden ist die Technik wieder in Betrieb, so dass ich mich jetzt nochmal ausführlicher zu Wort melden möchte.

Eins vorweg - es geht mir gut, sehr viel besser sogar seit einigen Tagen. Mag sein, dass der Post hier von voriger Woche so eine Art Befreiungsschlag war - einfach, indem man manche Probleme benennt, verlieren sie ja manchmal ein Stück Ihres Schreckens...
Ich hab mich in vielem, was Ihr schreibt, wiedergefunden. Das Bild mit dem Rad fand ich sehr schön und stimmig, Buch steht auf der Liste. Mit manchem bin ich nicht so einig - ich glaube zum Beispiel nicht, dass eine Reha an der Situation was geändert hätte. Es gibt Gründe, die mich sicher machen, dass ich keine Minute Ruhe und Entspannung dort gehabt hätte, daher auch meine Entscheidung dagegen. Und: ich hab so das Gefühl, dass das wieder in die Richtung geht, mach das oder jenes, dann funktionierst Du wieder - so wie ein Schalter, der noch umgelegt werden muss...

Rigoros im Umgang mit anderen, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen - liebes Frollein, oh ja. Das war wohl einer der Auslöser - bin froh, dass ich zu meinem Gefühl - verletzt zu sein - gestanden habe, auch wenn ich nur Unverständnis geerntet hab. Und wer will sich eigentlich das Recht herausnehmen, zu entscheiden, ob die Gefühle eines anderen berechtigt sind oder nicht - was für ein Schmarren!

Am Ende hat das geholfen, was mir immer hilft - hab aufgehört, die Wunden zu lecken und mir leid zu tun - das war eine Zeitlang ganz ok, aber dann ists auch wieder gut - so wie Frolleins "eine Runde ordentlich heulen"...
Statt dessen hab ich angefangen, was zu tun, (erstmal Hausputz, dass selbst das zur Befriedung beitragen kann, wer hätte das gedacht :-)))
Dann im Garten zwei Sträucher gekillt, umgeackert und neu gepflanzt - freu mich schon auf die selbstgeschnittenen Blumensträuße... Und siehe da, die Laune hebt sich, Kopf geht hoch...

Aber ich hab mir vorgenommen, damit zu rechnen, dass solche Phasen wieder kommen - vielleicht hauts mich dann nicht ganz so aus der Spur, und ich kann gelassener sein und einfach mich bisschen zurückziehen und mir wieder bisschen leid tun... Um dann doch wieder festzustellen, dass für uns das Gras grüner leuchtet als für andere - Frollein, wie schööööööön!!!

Ich denke an Euch alle!
Und Birgit: Du mischst Dich doch nicht ein!!! Danke fürs ertränken!

Liebe Grüße
Ulrike
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  #74  
Alt 31.03.2012, 14:04
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Lucky 2 Lucky 2 ist offline
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Beiträge: 1.588
Standard AW: Leben nach Therapie

Liebe Urlike,
Zitat:
Zitat von dasriek Beitrag anzeigen
... dann funktionierst Du wieder - so wie ein Schalter, der noch umgelegt werden muss...
so habe ich das gar nicht gemeint.

Eine Reha, kann eben auch die Insel sein auf die man sich zurückzieht. Da gibt es den Alltag nicht und man ist mal ganz weit weg und kann sich nur um sich kümmern.

Haha, ich hätte ja auch keine Reha gemacht, wenn es hier in Belgien so etwas gäbe.

Gäbe es so einen Schalter, würde jede den haben wollen. Gibt es aber nicht.
Das Ganze ist ein Prozess, den man sich selbst erarbeiten muß und zwar für jede individuell. Wir sind doch alle verschieden und so verschieden sind eben auch die Wege.
Der einen hilft der Psychoonko, aber auch da muß die "Chemie" stimmen, sonst wird das nichts. Der Anderen die Reha und dir halt Stäucher killen

Das sind alles Angebote die man nutzen kann, aber nicht muß.

Es freut mich jedenfalls, daß es dir besser geht, darüber Reden hilft meistens (mir zumindest)

Und wie ich immer sage ...irgendwas ist ja immer.... das ist das Leben!

Liebe Grüße
aus dem kalten Belgien
Ute
__________________
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oder wovon du träumst -
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Mut hat Genie, Kraft und Zauber in sich.
J.W.v.Goethe
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