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  #1  
Alt 01.01.2014, 21:15
Pauline7 Pauline7 ist offline
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Standard Antidepressiva nach Eierstockentfernung - Wer hat Erfahrung???

Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier. Ich bin 43 Jahre alt und habe zwei kleine Kinder.

Vor 4 Monaten wurden aufgrund eines Borderline-Tumors meine Eierstöcke, Gebärmutter, Teil des Darms und das Bauchnetz entfernt. Es ist alles gut verlaufen. Körperlich geht es mir wieder gut und ich bin sehr dankbar das es "nur" ein Borderline-Tumor war.

Leider habe ich nun massive Wechseljahresbeschwerden, die sich hauptsächlich in Form von depressiven Verstimmungen bemerkbar machen. Soetwas kenne ich von mir überhaupt nicht - ich war immer ein positiver und fröhlicher Mensch und führe ein tolles Leben.

Ich vermute, dass die Verstimmungen durch den massiven Abfall der Hormone verursacht werden. Ich habe inzwischen einige Hormonpräperate (Gel, Pflaster z.Z. Kombipräperat) ausprobiert die, zwar die Situation etwas verbessern, mich aber nicht in mein "altes" Leben zurückbringen konnten.

Ich überlege jetzt, ob es vielleicht besser wäre nicht die Hormone höher zu dosieren, sondern ein Antidepressiva zu nehmen.

Wer kann mir hierzu berichten? Wer hat nach einer Eierstockentfernung ähnliche Probleme gehabt? Wenn, ja welche Tabletten habt Ihr genommen? Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus! Was meint Ihr, könnten solche Tabletten helfen? Ich vermute mal, dass ich keine "richtige" Depression habe, sondern die fehlenden Hormone das Problem sind.

Ich freue mich über jede Nachricht!

Vielen Dank und viele Grüße

Pauline
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  #2  
Alt 01.01.2014, 22:07
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Antidepressiva nach Eierstockentfernung - Wer hat Erfahrung???

Mein Eierstöcke wurden prophylaktisch aufgrund meines Brustkrebses entfernt und der Progesteronentzug machte sich auch massive mit Depressionen bemerkbar. Eine Woche nach der OP saß ich nur noch heulend auf dem Sofa und wusste gar nicht warum. Aufgrund der Chemo dachten meine Ärzte, dass ich gar keinen Unterschied merken sollte.

Glücklicherweise erkannte mein Neurologe, was Sache war. Ich nahm 2 Jahre Citalopram. Seit einem halben Jahr geht es mir auch ohne wieder ganz gut, auch wenn ich immer noch sehr unter Antriebslosigkeit leide.
__________________
lg
gilda
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  #3  
Alt 01.01.2014, 22:14
Benutzerbild von Tündel
Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Antidepressiva nach Eierstockentfernung - Wer hat Erfahrung???

Hallo Pauline.
Erstmal "Hallo" hier bei uns!
Ich kenne Depris von vorher, hab aber immer nur pflanzliche Mittel genommen, die mir gut geholfen haben. Da gibts allerlei. Angefangen von J-kraut, sibirischem Rosenwurz, Lavendel, die FSwerbungspillen mit dem fliegenden Vogel "Neu..." und "Dy...-Lo...". Unbedingt Arzt oder Apotheker fragen und nix [I]ohne[I] Absprache einnehmen. Mein Psychodoc ist für viele Fälle gegen Antidepris, weil oft ein Spaziergang auch reichen würde. Für mich stimmts sogar.
Und mit den Hormonen wär ich eh vorsichtig, aber ich kann da nicht mitreden, weil ich bis jetzt -OP am 20.11.13 - keinerlei derartige Probleme hab.

Wie gesagt, sprich alles unbedingt mit deinen Docs ab.

Bis denn dann
Tündel

Geändert von gitti2002 (01.01.2015 um 20:58 Uhr) Grund: NB
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  #4  
Alt 01.01.2014, 22:21
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Antidepressiva nach Eierstockentfernung - Wer hat Erfahrung???

Es tut mir leid, Tündel, aber bei wirklichen Depressionen hilft kein Lavendel und spazierengehen. Das ist eine unzulässige Verharmlosung einer ernsten Erkrankung. Da muss man auch nicht mit dem Apotheker sprechen, da die Medikamente eh verschreibungspflichtig sind. Das frei verkäufliche Johanniskraut kann man in der Pfeife rauchen, aber gegen echte Depressionen (keine "Depri" ) ist das viel zu niedrig dosiert.
__________________
lg
gilda
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  #5  
Alt 01.01.2014, 22:42
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Beiträge: 1.881
Standard AW: Antidepressiva nach Eierstockentfernung - Wer hat Erfahrung???

Liebe Pauline,

ja, genau das kenne ich auch. Da kann ich mitreden, leider leider.
Bei mir haben die Hormonpräparate nach der total-OP (im Alter von 40 Jahren) auch nicht geholfen, mittlerweile habe ich sie abgesetzt (es ist bei hormon-abhängigen Tumoren eh die Frage, ob man sich damit vereinfacht gesagt nicht ein Rezidiv "anfüttert").

Mir hat ein sehr guter Neurologe weitergeholfen, der mir Paroxat verschrieben hat. Das hatten sie mir aber damals nach der Total-OP schon im KH empfohlen.
Seit 3 Jahren verhält es sich bei mir so: wenn ich das Medikament nehme, bin ich "Ich selbst" so wie ich mich kenne und wie es mir selbst entspricht, wenn ich es vergesse oder versuche abzusetzen, sitze ich heulend und völlig in meiner Persönlichkeit verändert herum, nicht mehr ICH selbst , und kenne mich selbst nicht mehr.

Das hat mit den Hormonen zu tun und mein Neurologe hat mich bzgl. des Medikaments beruhigt und mir erklärt, dass ich das halt akzeptieren muss, dass bestimmte Hormonbotenstoffe nicht ausreichend oder gar nicht mehr von meinem Körper produziert werden. Ich solle es wie ein Mittel für Insulinproduktion oder bei einer Schilddrüsenerkrankung sehen - da würde man ja auch nicht versuchen, es wegzulassen.

Aber wie gesagt: das muss von einem Facharzt diagnostiziert, begleitet und ärztlich betreut werden. Falls man das Glück hat und das richtige Medikament findet so wie bei mir, kann es ein Segen sein.
Ich bin so dankbar dafür, denn es schenkt mir meine "normale" Persönlichkeit (falls man das überhaupt so sagen kann - denn was ist schon normal ??ß ) .
Auf jeden Fall hat es mir die mir eigene Lebensfreude zurückgegeben.
o.k. das klingt zu pathetisch. Und persönliche "Arbeit" und liebevolle Sorge um meine Psyche sind natürlich auch Bestandteil.

Ich wünsche Dir, Du mögest für immer diese Krankheit hinter Dir lassen.
Und findet schnell einen WEg, der auch Dir die innere Ausgeglichenheit wieder zurückgibt.

Alles Gute!
Birgit
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  #6  
Alt 01.01.2014, 22:58
Benutzerbild von Tündel
Tündel Tündel ist offline
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Beiträge: 877
Standard AW: Antidepressiva nach Eierstockentfernung - Wer hat Erfahrung???

Hallo Gilda.
Ich hatte durchaus echte Depressionen, eine postraumatische Angstörung, Burnout und einiges mehr. Ich bin noch immer in psychologischer und psychatrischer Behandlung und hab nur aufgeschrieben, was MIR geholfen hat und noch immer hilft.

Insofern bin ich auf die Frage eingegangen. Ich hatte auch Citalo..... Das war für mich eine totale Katastrophe. Ebenso einige andere Stimmungsaufheller. Aber wie gesagt, das traf MICH. Andere reagieren anders.
Außerdem schreibe ich meist recht locker. So ist mein Tumor ein Messi usw. Meine Depressionen sind eben Depris, sonst würde ich vermutlich dauernd heulend in der Ecke hocken....

Also Pauline,
Wende dich bitte an einen erfahrenen Doc!

Tündel
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  #7  
Alt 02.01.2014, 10:22
frieda3 frieda3 ist offline
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Standard AW: Antidepressiva nach Eierstockentfernung - Wer hat Erfahrung???

Bei mir hat sich die Depression nach dem 3. Rezidiv entwickelt. Dieses ist jetzt fast 10 Jahre her, das letzte Rezidiv. Ich bin über das Bündnis gegen Depressionen an eine sehr gute Neurologin geraten. Nehme seither ein
passendes AD. Dieses konnte ich zwischendurch auf die Hälfte redzuzieren.
Seit der Änderung in meinem Leben in Richtung schwieriger werdender Lebensumstände (Vater im Heim, Mutter pflegebedürftig) rezidvierte die Depression und ich nehme wieder die höhere Dosis.
Nebenwirkungen: keine bzw. nur das schöne Gefühl sehr guter Lebensqualität. Moderne ADs greifen nur an den Stellen ein, wo sie sollen...das ist toll. und hilft ungemein. Ich kann aus meiner
Sicht nur zuraten....
denn: Zwar werden Krebserkrankte nicht krank, weil....bla, bla, bla (die sog.
schuldtheorie), aber Krebserkrankte überleben länger, wenn sie sonst bei relativ guter (Seelen-)Gesundheit sind, sagt eine Studie laut meiner Psychotherapeutin.

Liebe Grüße
Frieda3
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  #8  
Alt 02.01.2014, 14:00
Pauline7 Pauline7 ist offline
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Registriert seit: 01.01.2014
Beiträge: 10
Standard AW: Antidepressiva nach Eierstockentfernung - Wer hat Erfahrung???

Hallo,

vielen, vielen Dank für Eure Antworten.

Ich glaube ich habe schon die richtigen Gedanken gehabt. Zwar nehme ich Hormone, aber ich bin damit noch nicht bei mir selbst angekommen. Ich denke mit den richtigen Antidepressiva kann ich ein besseres Ergebnis erzielen.

Es ging mir bis zu fünf Wochen nach meiner OP mental auch noch gut. Dann bemerkte ich den rapiden Hormonabfall! Ich habe mich so schrecklich gefühlt wie noch nie in meinem Leben. Freudlos - sinnlos - traurig - panisch! Das kannte ich nicht von mir. Damit kam ich noch nie vorher in meinem Leben in Berührung! Hätte ich meine lieben Kinder (6 Jahre alt), meinen Mann und Freunde nicht gehabt, ich weiß nicht, was ich dann gemacht hätte. Das war nicht nur mal eine Verstimmung. Ich konnte nichts steuern...

Ich habe viel gelesen. Und es ist bekannt, wenn der Östrogen-Spiegel absinkt, dass dann auch der Serotonin-Spiegel sinkt!

Ich denke mit einem leichten Medikament würde ich mir besser gehen. Ich will wieder ich selbst sein. Durch die Hormone ist es etwas besser geworden, mein "großer schwerer Kloß" im Magen ist verschwunden, ich komme über den Tag, aber ich bin immer noch freudlos! So bin ich einfach nicht...

Bluthochdruckpatienten müssen auch täglich ihre Tabletten nehmen...

Ich werde mal versuchen einen Neurologen zu finden. Oder zu welchem Arzt muss man gehen???

Noch mal ganz vielen Dank und viele Grüße

Pauline
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