Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 20.04.2011, 11:02
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard Schock: Erst Papa kerngesund trotz Schmerzen, nun Krebs im fortgeschrittenen Stadium!

Liebe Forenmitglieder,

ich (29) weiß mir keinen Rat mehr und versuche nun hier Hilfe für mich zu finden. Mein Vater (55), lebensfroh und alles, konnte im Dezember nur noch im Wechsel von einer Pobacke zur anderen sitzen und hatte Schmerzen im Steißbein. Er ging zum Doc und es wurden Entzündungswerte festgestellt. Er bekam Antibiotika und Cortison. Leider keine Besserung. Sein Zustand verschlechterte sich täglich. Und eine Untersuchung jagte die nächste, alles ohne Befund. Ein Krankenhaus schickte ihn sogar einfach nach Hause, er wäre gesund...!
Dabei konnte er zu der Zeit, das war so im Februar, nicht mal mehr sitzen, nur noch liegen und hatte Schmerzen.

Mittlerweile kann er kein Auto mehr fahren, hat 22 Kilo in nur drei Monaten abgenommen und ist total blass. Endlich habe ich ihn ins Krankenhaus bekommen. Dort ist er nun seit einer Woche. Nun der Schock: Auf einmal hat er Lungenmetastasen und eine Metastase in der Leber und gestern hat man in einem CT noch gesehen, dass seine Knochen dünn aussehen und die Hüfte, ich wiederhole die Aussage ses Arztes, "angefressen" sei. Er hat also Krebs...

Ich sag Euch, mit so was habe ich nicht gerechnet. Außerdem geht alles so schnell, denn vor zwei Monaten fand man ja eben nichts, auch nicht im CT... Ich habe totale Angst ihn zu verlieren. Die Ärzte können auch nicht sagen, ob sie da noch was machen können oder ob nicht. Es werden nun erst mal Gewebeproben entnommen, um zu sehen, wo der eigentlich Übeltäter sitzt. Sie sagen aber auch deutlich, dass eine Heilung oft nicht mehr möglich ist, wenn schon in so vielen Organen (sind "nur" Lunge, eine in der Leber und Hüftknochen; Bauchspeicheldrüse, Darm, Magen, Nieren usw. sind krebsfrei) Metastasen sind. Dass sie die Hoffnung nicht nehmen wollen, aber auch nicht schüren. Und jetzt zitter ich. Diese Warterei macht mich wahnsinnig.

Mein Vater hat immer alles für mich und meine Ma gemacht. Er hat immer nur gearbeitet. Ich konnte studieren und habe nun einen richtig guten Job. Meine Mutter ist psychisch krank und mein Pa hat sie nie im Stich gelassen, obwohl er auf einmal mit einem Haus und einer Eigentumswohnung die abbezahlt werden müssen alleine dastand, da sie nicht mehr arbeiten konnte. Das mit meiner Ma macht die Situation also nicht unbedingt einfacher.

Ich habe Angst! Hat irgendjemand mit solchen Dingen Erfahrung? Kann mir irgendjemand sagen auf welche Art Krebs seine Metastasen schließen lassen? Gibt es Menschen hier, die mir sagen können, ob man da eventuell doch noch was heilen kann? Jeder Meinung, Erfahrung, jeder Rat kann mir jetzt sehr helfen.

Geändert von success (12.07.2011 um 11:39 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 20.04.2011, 11:24
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2010
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 388
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Success,

ich verstehe, Deine Besorgnis und Unruhe. Das Warten auf Ergebnisse von Untersuchungen ist fast immer das Schlimmste. Das, was bei der CT zu erkennen ist, ist nicht immer hundert Prozent sicher. Hier sagte mal jemand, das sei wie wenn man mit einer Taschenlampe durch's Schlüsselloch schaut. Deswegen ist es völlig richtig, dass die Ärzte ihn jetzt genauer mit Gewebeproben untersuchen wollen, um den Primärtumor zu finden. Wenn sie wissen, wo der steckt, können sie auch die richtige Chemotherapie empfehlen, die am besten "greift". Die Metastasen sind ja alle mit dem Primärtumor verwandt und reagieren daher auf das gleiche wie der Primärtumor, den sie also jetzt finden wollen und müssen.

Ich verstehe sehr gut, dass Du jetzt geschockt bist von der schnellen Entwicklung der Geschehnisse und auch dass Du enttäuscht bist von den anfänglichen Untersuchungen der Ärzte. Ich denke im Moment kannst Du Dich nur damit trösten, dass jetzt hinter den Kulissen alles auf Hochtouren läuft, um Deinem Vater zu helfen. Wenn die Gewebeproben auf eine bestimmte Krebsart also z.B. Darmkrebs oder Prostatakrebs o.ä. hinweisen, dann wird dieses Organ noch einmal mit der Lupe abgesucht und dort der Tumor als erstes bekämpft, damit er nicht weiter streuen kann.

Die gleiche Chemotherapie, die den Primärtumor bekämpft, wird auch dessen Tochtergeschwülsten, den Metastasen, das Leben schwer machen. Darum wird es in den kommenden Monaten gehen.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 21.04.2011, 07:40
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Gestern wollten sie punktieren, um eine Gewebeprobe aus der Lunge und an der Wirbelsäule zu erhalten. Leider kamen sie weder an der einen noch an der anderen Stelle an die Wucherungen ran.

Heute wird er mit den Füßen voran noch mal von der anderen Seite durch das CT geschoben. Bisher wurde er nur bis zur Hüfte gescannt. Sie hoffen eine andere Stelle zu finden, an der sie punktieren können. Sonst wird der Hüftknochen angebohrt um eine Probe zu gewinnen. Ich hoffe, dass alles gut geht und dass sie diese Probe bekommen, um endlich den Primärtumor zu finden. Und natürlich hoffe ich, dass er nicht auch noch unterhalb der Hüfte Metastasen hat.

Als ich gestern bei meinem Papa war hat er sich wieder total gefreut. Er wirkt auch putzmunter. Es ist so schwer vorstellbar, dass er tatsächlich so krank ist. Aber wenn die Ärzte es sagen, muss ich es wohl glauben. Ich hoffe er schafft es und dass er noch ein paar schöne Jahre erlebt und ich natürlich mit ihm.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 22.04.2011, 00:24
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Als ich heute im Krankenhaus ankam ging es meinem Pa sichtlich nicht gut. Er teilte mir dann mit, dass er vom Oberarzt die Diagnose erhalten hat, dass er Krebs im fortgeschrittenen Stadium hat. Ein Primärtumor wurde nicht gefunden. Es wurde auch erneut gesagt, dass es sein kann, dass sie nicht mehr viel für ihn tun können. Die Gewebeprobe wurde nun auf Dienstag verschoben, weil die über die Ostertage nichts machen im Labor. Donnerstag soll man dann wissen, ob was zu machen ist oder ob er lieber zum sterben nach Hause gehen sollte. Also genau so formulieren die es dort auch. Und das macht mir wahnsinnige Angst und meinem Papa auch. Er hat heute richtig geweint. Mir geht es auch nicht gut. Musste nach dem Klinikaufentahalt noch zu meiner Ma. Sehen dass sie ihre Antidepressiva nimmt und dass sie etwas isst, denn ihr geht es auch täglich schlechter. Das ist alles so sch....

Also ehrlich schickt mit mal etwas posititve Energie oder Erfahrungen.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 22.04.2011, 01:00
undine undine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.11.2010
Ort: Elmshorn
Beiträge: 910
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Success,

es tut mir unendlich leid, was du gerade durchmachen musst. Ich kann es so gut nachvollziehen, bei meiner Ma war es auch ein Faustschlag ins Gesicht und zuerst hieß es nur,dass sie sich noch eine "schöne Zeit" machen sollte, viel Zeit hätte sie nicht mehr.....

Du siehst an meiner Signatur, dass sie im Stadium IV ist und auch nicht heilbar. Nun lebt sie aber fast 6 Monate damit und nachdem die Chemos so gut geholfen haben, wächst auch wieder die Hoffnung...
Deshalb gebe bitte nicht auf, auch wenn es eine qualvolle Zeit ist!
Ich wünsche Euch von Herzen alles Liebe!!
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 22.04.2011, 01:04
Rheingoldcat Rheingoldcat ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.03.2011
Ort: NRW
Beiträge: 350
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo success,

wenn ich so was lese werde ich echt sauer. So können die Ärzte im KH nicht mit Euch umgehen.
Ich habe im weiteren Bekanntenkreis auch jemanden den die Ärzte gesagt haben, dass Sie noch Maximal 6 Monate hat. Dieses ist nun schon 3 ½ Jahre her.
Sie hatte immer gesagt ich werde alles machen damit ich weiter Leben kann.
Mann hat Sie behandelt mit Chemo und Bestrahlungen.
Ich frage mich ob Ihr da die richtigen Ärzte hab.
Ist dein Vater bei einem Onkologen in Behandlung?

Ich wünsche deinem Dad und deiner Familie viel Kraft für die Kommende Zeit.

Lasst Euch nichts gefallen es gibt auch Ärzte die noch den Menschen sehen.

Liebe Grüße und alles alles Gute

Rheingoldcat
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 22.04.2011, 09:37
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Danke für Eure Antworten!

@undine: witzigerweise habe ich gestern Abend Deine Geschichte komplett gelesen. Das hat mir echt geholfen. Das Gute ist, dass Deine Mama ein gutes soziales Netzwerk hat. Mein Pa hat da überwiegend mich. Meine Ma kann nicht für ihn da sein, denn sie ist psychisch krank, so dass ich mich um sie auch noch sorgen muss. Das darf er natürlich nicht merken.

@Rheingoldcat: Ich war auch sauer. Aber ich muss sagen, das Krankenhaus in dem er jetzt ist, ist zwar klein, aber die haben einen Radiologen, Onkologen, Röntgenspezialisten. Und die haben sich alle untereinander besprochen. Das Krankenhaus hat auch eine ganz gute Bewertung. Und ich muss sagen, mein Vater wird dort viel menschlicher behandelt, als ich es je in einem Krankenhaus erlebt habe. Er fühlt sich da auch ganz wohl, weil die sich alle so kümmern und so ehrliche unverblümte Aussagen machen. Und die haben nun auch eine Stelle an der Wirbelsäule gefunden, an der sie punktieren können.

Natürlich gebe ich die Hoffnung nicht auf und lasse ihn im Zweifel auch verlegen. Nur will er eigentlich dort bleiben. Ich habe gestern auch mit dem Hausarzt gesprochen, ob er eine Verlegung richtiger fände, aber er meinte, dass mein Pa da gut aufgehoben sei und dass ich versichert sein kann, dass die ihn zwangsumverlegen werden, wenn er noch andere Untersuchungen braucht, die er dort nicht machen lassen kann. Ansonsten findet der Doc das Menschliche in dem Krankenhaus auch so gut. Ich sage mal so, die Depri, die mein Pa hatte als er daheim war, ist komplett weg.

Er darf auch nicht aufgeben. Er ist meines Befindens noch so jung! Ich hoffe sehr, dass er noch mitbekommt, wie er Enkel haben wird und so.

Heute fahre ich wieder in Khs.

Über weitere aufmunternde Worte bin ich weiterhin dankbar!

LG

Geändert von success (22.04.2011 um 09:41 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 22.04.2011, 23:03
Rheingoldcat Rheingoldcat ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.03.2011
Ort: NRW
Beiträge: 350
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo success,

ja das kann ich auch verstehen, die Menschlichkeit ist sehr wichtig. Das geht in großen Kliniken häufig verloren.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die kommende Zeit und auch ein gute und Schmerz freie Zeit für deine PA.
Habt zusammen viele schöne Stunden zusammen.

Liebe Grüße
Rheingoldcat/Sabine
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 23.04.2011, 12:46
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hier melde ich mich wieder nach einer schlaflosen Nacht... Heute morgen wollten mein Freund und ich meine Mama mit zum Einkaufen nehmen, denn sie hat kein Auto und auf dem Dorf ist ja alles so weit weg. Wir kommen da an und sie ist nicht im Hause. Dann ging es los alles abgesucht und so. Auf dem Weg zum Einkaufen konnten wir sie dann auf der Landstraße auflesen, wo sie zu Fuß unterwegs war.... Nach dem Einkaufen ist sie auch einfach losgelaufen wieder das gleiche Theater, denn wir haben den ganzen Laden nach ihr abgesucht. Der Doc hat ihr Antidepressiva verpasst. Ich nehme an das liegt an den Tabletten.

Mein Pa hat eben angerufen um meinem Freund zum Geburtstag zu gratulieren. Er hört sich ziemlich schlecht an. Mir macht das alles Angst. Was mache ich nur, wenn man ihm nicht mehr helfen kann?!? Nein, ich gebe die Hoffnung nicht auf, aber Angst habe ich doch! Ohne meinen Pa geht meine Ma ein. Mehr Familie haben wir leider nicht. Ich habe keine Geschwister und mit Oma, Opa, Onkels, Tanten besteht seit JAhrzehnten kein Kontakt...

@Sabine danke für die lieben Wünsche und alles!!

An alle: Ich freue mich über jede Zuschrift!

LG
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 25.04.2011, 14:31
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo Karin,

auch Dir danke ich für die liebe Antwort. Ob es hier eine Krebshilfe gibt, weil ich nicht, kann ich mir aber nicht vorstellen, denn die nächste richtige Stadt ist 50 km entfernt. Ich werd mal sehen. Abgesehen davon wüsste ich aber auch nicht, wann ich da noch hin soll. Ich bin jeden Tag bei meinem Pa am Bett und um meine Ma muss ich mich auch kümmern. Ab nächste Woche muss ich auch wieder Mo.-Fr. bis Nachmittag arbeiten. Mal sehen, wie das dann alles händelbar ist.

An alle: Meinem Vater geht es jeden Tag schlechter. Vorgestern bekam er erstmals Morphium und gestern hatten sie ihm einen Katheter gelegt, weil er nicht mehr richtig zur Toilette konnte und mit der Begründung, damit es nicht auch noch in die Nieren streut und er an eine Dialyse muss. Der Katheter kommt morgen aber wieder raus. Jedenfalls habe ich gestern einen richtigen Schrecken bekommen, sag ich Euch!

Meine Ma geht schon kaum mehr mit ins Krankenhaus. Sie erträgt es einfach nicht. Sie nimmt ihre Antidepressiva nicht regelmäßig und benimmt sich auch sehr merkwürdig. Tja, wie es aussieht bin ich mein Pas einziger Halt momentan und meine Mas auch. Und ich muss ehrlich zugeben es schlaucht. Man will für alles und jeden da sein, aber auf der anderen Seite hat man auch seine eigenen Dinge zu erledigen. Aber egal, vielleicht hilft es meinem Pa diese schwere Krankheit zu überstehen. Da darf ich die Hoffnung wohl nicht aufgeben oder?

Morgen früh werden die Gewebeproben endlich entnommen und ins Labor geschickt. Ich hoffe die Ärzte können dann identifizieren welcher Krebs es ist und dass noch etwas getan werden kann und er die Chance zu kämpfen bekommt.

LG
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 25.04.2011, 18:00
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo Ihr da draußen!

Ich poste heute zum zweiten Mal, um meinen Gedanken etwas Luft zu machen. Soeben war ich wieder mit meinem Freund im Khs. Meinem Vater geht es unverändert. Mittlerweile möchte er nicht mal mehr etwas essen und ist in so einer "scheißegal"- Stimmung. Vor dem Khs-Besuch sind wir bei meiner Mama rum, um nach ihr zu schauen und sie zu fragen, ob sie mit möchte. Sie ist nun schon den 4.Tag nicht mitgefahren. Sie liegt nur im Bett und lässt sich hängen. Ich muss alles in die Hände nehmen. Danach wollten wir sie zum Grillen abholen, so war es abgesprochen. Als ich bei ihr ankam lag sie immer noch im Bett. Sie sollte in der Zwischenzeit auch ein paar Unterlagen raussuchen für Dinge die ich erledigen muss. Steuer und Krankengeld und so. Und sie legt sich einfach ins Bett!! Mir fällt dazu nichts mehr ein!! WIE soll ich ihr denn helfen, wenn sie das anscheinend gar nicht möchte????
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 26.04.2011, 00:01
undine undine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.11.2010
Ort: Elmshorn
Beiträge: 910
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Success,

es tut mir so leid Ich wünschte, ich könnte dir in irgendeiner Weise etwas Aufbauendes sagen, denn mir ist bewusst, wie unglaublich schwer es für dich sein muss.

Es ist mir auch beim Lesen deines allerersten Beitrags bewusst geworden, wie schwer es für dich sein muss, weil dein Vater der "Macher" war, wie du schriebest. Das ist bei meinem Papa auch so und ich habe schon vor der Lungenkrebs-Diagnose meiner Ma gedacht, was ist wenn er krank würde...

Nun ist meine Ma krank und es nicht weniger schlimm. Aber du hast, recht, mein Vater und ich können uns austauschen, und du hast diesen Halt bei deiner Ma nicht. Meine Schwiegermutter hat Depressionen und ist auch gerade in einer stationären Therapie deswegen. Ich habe mir einiges anlesen müssen, um überhaupt das Ausmaß einer Depression zu kapieren, weil ich komplett anders "gestrickt" bin. Ich war immer ein bisschen arrogant und habe gedacht, "die lassen sich halt hängen". Nun weiß ich, dass das eine wirklich schwere Erkankung ist. Fast wie tot sein beim lebendigen Leib....furchtbar...

Nun weiß ich nicht, wie es bei deiner Ma ist. Gibt es da eine Chance, dass dich irgend jemand noch unterstützt? Vielleicht eine soziale Stelle? Damit du dich auf deinen Vater konzentrieren und für ihn da sein kannst? Ich denke, es ist auch für dich wichtig, die Zeit mit ihm zu haben, ihm zu helfen, für ihn da zu sein, aber auch mit deinen eigenen Gefühlen umgehen zu lernen und auch um damit klar zu kommen, dass es einen Abschied geben wird.

Liebe success, ich hoffe, ich war jetzt nicht zu sehr persönlich, ich wollte dir nur meine Gedanken aufschreiben und vielleicht kann das irgendwie konstruktiv sein. Das hoffe ich sehr.

Gute Nacht und liebe Grüße!
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 26.04.2011, 09:52
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Undine,

auch Dir danke ich für Deinen hilfreichen, aufrichtigen Beitrag! Du hast recht, mein Vater war immer der "Macher" in der Familie. Er hat das Geld verdient, zur Not mit 2 Jobs gleichzeitig. Wenn was zu renovieren war, er hat das gemacht. Bankgeschäfte, Steuer, dies und jenes- er hat das gemacht.

Als ich vor 12 Jahren ausziehen wollte, hat er gleich eine Wohnung gekauft für mich und meinen damaligen Freund. Wir sollten es mal besser haben... Und nebenbei muss ich Euch sagen, er ist sogar schon fast 10 Jahre nicht mehr mit meiner Mutter zusammen. Er hat das Haus in zwei offene Wohnungen aufgeteilt und sich trotzdem weiter gekümmert. Als meine Ma damals den Schlappen gemacht hat und wegen ihrer Depression die Arbeitstelle verlor, hat er es mir ermöglicht mein Studium zu beenden- koste es was es wolle. Das Geld was ich nebenbei verdiente reichte hinten und vorne nicht. Und solche gibt es noch unendlich viele Geschichten.

Leider gab es in den letzten Jahren immer viel Streit um Geld und wegen der Wohnung. Das hat sich erst vor 1,5 Jahren gelegt, als ich das erste mal richtiges Geld verdienen konnte und ihn somit entlasten. Ihm tut es auch unendlich leid, dass wir uns so gestritten, statt die Zeit genossen haben. Na ja, nicht mehr zu ändern.

Es gefällt ihm auch nicht, dass er wohl gehen muss (sorry, wenn ich so rede, aber auch damit muss man ja leider zumindest rechnen), ohne sein Lebenswerk fertig zu machen. Wohnung (zahle ich inzwischen voll) und Haus (zahlt er mit nem Miniabtrag, seit meine Ma nicht mehr arbeitet) müssen noch abbezahlt werden. Gestern habe ich mich dazu entschlossen die Wohnung (ich hab einiges an Geld gespart) abzulösen und beide Immobilien zu übernehmen. Vor allem hat meine Ma ja sonst auch kein Dach mehr über dem Kopf. Das wird nach seinem Tod dann ja alles zwangsversteigert. Ich hoffe, wenn ich ihm diesen Vorschlag mache, dass ihn das beruhigt.

Ich weiß nicht, ob es dort eine Unterstützung gibt wegen meiner Ma. Gestern schrieb mir jemand ich solle über den Arzt einen ambulanten Pflegedienst bestellen, der zumindest für die Tabletteneinnahme meiner Ma sorgt. Mal sehen, ob das klappt. Eigentlich ist das meine letzte Hoffnung.

Wie ihr lest denke ich inzwischen auch viel über das Sterben nach und wie es danach weitergeht. Nein, ich gebe meinen Pa nicht auf, aber "fortgeschrittenes Stadium" hat leider oft keine guten Prognosen. Und ich muss ehrlich sagen, wenn ihm noch ein paar Monate oder sogar Jahre gegeben sein sollten, wäre es doch schön, wenn er sich um Finanzierungen keine Gedanken mehr machen muss. Was meint ihr dazu?
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 26.04.2011, 15:18
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.242
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Success!

Du schreibst in Deinen Beiträgen in großer Achtung vor den Leistungen Deines Vaters. Ich finde es gut, dass er Deine Mama, trotz Krankheit nicht verließ und sie versorgte. In den vergangenen Jahren war es sicherlich für ihn schwierig, den vielen Verpflichtungen nachzukommen, zumal, wenn man weiß, für alles praktisch allein verantwortlich zu sein.

Zitat:
Wohnung (zahle ich inzwischen voll) und Haus (zahlt er mit nem Miniabtrag, seit meine Ma nicht mehr arbeitet) müssen noch abbezahlt werden. Gestern habe ich mich dazu entschlossen die Wohnung (ich hab einiges an Geld gespart) abzulösen und beide Immobilien zu übernehmen. Vor allem hat meine Ma ja sonst auch kein Dach mehr über dem Kopf.
Ich finde es gut, dass Du Dir um die Immobilien Gedanken machst, zumal darin eine Menge Geld und Arbeit stecken.

Wenn ich Dir einen Rat geben darf: Laß Dich von einem Steuerberater oder Rechtsanwalt beraten, was Du beachten mußt, ehe Du die Immobilien übernimmst!

In so einer schwierigen Situation, wie sie jetzt entstanden ist, übersieht man schnell etwas.

Bitte frage Deinen Vati, welche Vorstellungen er hat! Was wird aus Deiner Mutti, soll sie z.B. ein lebenslanges Wohnrecht erhalten?

Ich wünsche Dir und Deiner Familie für die kommende Zeit viel Kraft!

Elisabethh.
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 26.04.2011, 22:02
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Elisabeth,

auch Dir vielen Dank für die Antwort. Mit der Beratung ist eine gute Idee. Aber wer weiß, ob es überhaupt klappt, denn meine Ma muss ja auch unterschreiben... gehört ja beiden. Meinem Pa habe ich meine Absichten heute erklärt und er findet das gut.

Es ging ihm heute übrigens besser. Sie konnten auch endlich punktieren und haben eine Probe bekommen! Sogar mehrere! Jetzt wollen sie sehen, was sie noch für ihn tun können. Falls da nichts mehr zu machen sein sollte, wollen sie ihn so weit wiederherstellen, dass er wieder sitzen und rumlaufen kann und so. Aber ich hoffe mal, man kann noch etwas gegen den Krebs tun! Drückt mal die Daumen!!

Außerdem bekam er heute eine Infusion, die den Krebswachstum zumindest stoppen soll.

Ich bewunder ihn so sehr. Er zeigt so viel Lebenswillen und Kampfgeist. Ganz toll ist das!!!

LG
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:47 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55