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  #16  
Alt 20.03.2005, 14:21
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Standard Ehe auf dem prüfstand

Hallo,
ich bin seit vielen Jahren glücklich verheiratet. Nach der Diagnose Brustkrebs und Metastasen wollte und will ich auch noch leben. Zu keiner Zeit hatte ich Zweifel, ob ich die mir noch
verbleibende Zeit mit einem anderen Partner erleben möchte. Mein Mann und ich waren vor der Diagnose glücklich und innig miteinander verbunden, und sind jetzt auch noch. Dazu kommt nun nur noch Angst, und diese Angst können wir zu zweit sehr viel leichter ertragen.

Wie Wolfgang schreibt, war mein erster Gedanke des Eröffnungspostings, und wie fühlt sich der Partner. Ich denke und hoffe für deinen Partner, dass die Ehe für beide nicht mehr das Glück bedeutete, denn sonst würde ich mich als Partner ganz schön mißbraucht fühlen.

Ich wünsche dir viel Glück für deine Zukunft.

Ich kann nichts für meinen Krebs, aber die anderen auch nicht.

Gruss
Brigitte
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  #17  
Alt 20.03.2005, 15:44
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Standard Ehe auf dem prüfstand

liebe brigitte,
du bist glücklich zu schätzen , wenn du vorher und nachher alles in deiner ehe fandst, was du jemals gebraucht hattest und haben wirst.
wenn du mein eröffnungsposting genau anschaust,warf ich eine frage auf, nicht eine Behauptung , die meine Schuldgefühle noch vergröbern würde : wie fühlt sich der partner .

Würde ich mir dazu keine Gedanken machen, brigitte, wäre ich damit nicht an die Öffentlichkeit gegangen ....

Wir können nichts für unseren Krebs , die anderen auch nicht- doch die anderen( familie) könnten uns seelisch halten dabei.
ich danke dir für deinen kontroversen beitrag , denn jede meinung bringt weiter.
gruss
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  #18  
Alt 20.03.2005, 16:00
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Standard Ehe auf dem prüfstand

hallo lieber wolfgang,
dein beitrag geht mir nah . kann ich bitte per e-mail kontakt aufnehmen ? gruss

Bitte den eigenen Namen in die Namenszeile eintragen und nicht (wie in den voran gegangenen Beiträgen) im Namen der angesprochenen Person posten, das verwirrt sehr und verstößt auch eindeutig gegen unsere Nutzungsbedingungen.

Gitti
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  #19  
Alt 21.03.2005, 09:22
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Standard Ehe auf dem prüfstand

wolfgang , bitte melden , ich möchte mit dir diskutieren , wenn du möchtest !
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  #20  
Alt 21.03.2005, 14:27
Lilli2
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Standard Ehe auf dem prüfstand

Das ist ein wichtiges Thema ich würde mir mehr Beiträge dazu wünschen.
Bitte schreibt eure Erfahrungen auf.
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  #21  
Alt 21.03.2005, 19:59
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Standard Ehe auf dem prüfstand

Hallo Dornenvogel!

Ich habe nur die Geschichte meiner Frau und mir niedergeschrieben.
Im Nachhinein bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob meine Frau mich nicht schon vor der Diagnose "Krebs" betrogen hat.
Nur nach der Diagnose hat sie mir die ungeschminkte Wahrheit offenbart, d.h. sie nahm auf mich keine Rücksicht mehr.
Ich weiss nicht, was Du mit mir diskutieren möchtest.
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  #22  
Alt 21.03.2005, 22:39
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Standard Ehe auf dem prüfstand

hallo wolfgang,
ok, war ein fairer vorschlag von mir, gemeint als grundlage einer erklärenden auseinandersetzung deines / meines Schicksalsschlages . es wäre die chance darin gelegen , dass es einem " besser geht " dadurch, dass man sich hilft.. gehe ich davon aus, dass ich , sowenig wie du ,grundlos dieses problemfeld forum aufsuchten . alles Gute !
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  #23  
Alt 22.03.2005, 22:06
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Standard Ehe auf dem prüfstand

Der Krebs macht vieles schwierig und auch vieles einfacher. So setzt man sich schneller über noch vor kurzem so hoch scheinende Mauern hinweg und stellt sein Leben in den Mittelpunkt - vielleicht zum ersten Mal im Leben. Dies bedeutet Veränderung, so oder so. Vielleicht war da schon lange das Gefühl, etwas verpasst zu haben, sich selbst nur in dieser einen Rolle gelebt zu haben, nie die Wilde, Verrückte, die Verführerin oder was auch immer gewesen zu sein. Ich glaube, dass nichts Neues, nur einfach verdrängtes auftaucht, in solch einer Situation. Plötzlich spricht man aus, was man so lange schon herunterschluckte. Plötzlich trennt man sich von belastenden Menschen, was einem vorher so unmöglich erschien. Man sagt Unsägliches, man tut unglaubliches. Man erkennt, dass nur man selbst sein eigenes Leben leben kann. Tut man es nicht, so zerplatzt es vielleicht wie eine Seifenblase...
So, genug man, man, man. Ich verstehe den Schmerz des Verlassenen. Ich verstehe die Reue der Frau, die so schnell nach dem neuen Leben griff und nicht richtig vom alten Abschied nahm. Dieses neue Leben hat so viele Facetten. In meinem Fall hat der Krebs unsere lange Beziehung endlich aus alten, starren Rollen befreit und so vieles möglich gemacht, was vorher unerreichbar erschien. Aber eigentlich habe vorallem ich mich befreit von unsichtbaren Grenzen und durch den Krebs meinen Standpunkt endlich auch vertreten mit aller Konsequenz. Ich habe meinem Mann gesagt, dass er niemals wieder dieselbe Frau haben würde. Niemals wieder eine, die so reagieren, agieren würde. Wenn er dies wolle, müsse er mit Suchen beginnen. Er blieb und wir sind glücklicher, befreiter.
Ich bin traurig darüber, dass ich den Krebs dafür benötigte und glücklich darüber, dass ich mir selbst immer mehr auf die Spur komme.
Seid lieb gegrüsst
Barbara
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  #24  
Alt 23.03.2005, 08:53
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Standard Ehe auf dem prüfstand

liebe barbara ,
du gehst auf eine Verzweifelte ein mit grosser Sachlichkeit , gepaart mit Einfühlungsgabe,ein : Du siehst den Schmerz des Verlassenen und die Qual des/ r Verlassenden. Es gibt keine Verlierer oder Gewinner .Danke für deine Antwort.
Ich möchte an dieser Stelle kundtun, dass ich unsagbar traurig bin , wenn ich einem anderen menschen auch noch Leid antat, ich bereue und büsse , ja , bitte um Verzeihung , wenn hier ein betroffener Ehemann auftaucht , der "uns Bösen " wohl noch zürnt.

Habe schnell nach dem vollen Leben gegriffen,wie du es formulierst.Liess mich treiben und wollte , vor dem Hintergrund einer grossen aufkeimenden Angst wieder zu erkranken,rasch nach einem Halt greifen ! habe von meinem Mann eingefordert ,aber vielleicht nicht so fordernd -klar wie du es getan hast ; denn er scheint es nicht gehört zu haben ...
Nun bin ich erst in der Ablösungsarbeit .Auf meiner Spur bin ich , sie ist nur eine neue Richtung .

Sei dankbar darüber ,die Brille der Wahrheit und Weisheit aufgesetzt bekommen zu haben ,liebe Barbara ,bzw. Ihr beide habt sie aufgesetzt und lebt ! Viel Glück !
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  #25  
Alt 23.03.2005, 10:40
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Standard Ehe auf dem prüfstand

Lieber Dornenvogel
Aus Deinen Worten höre ich heraus, dass Du eigentlich ganz ganz viel weisst von Zusammenhängen, von Prozessen, etc. Ich glaube nicht, dass Du etwas von mir, uns erfährst, das Du nicht weisst oder täusche ich mich? Du schriebst zu Beginn, dass Dich nun nach drei Jahren Schuldgefühle plagen und fragst, ob Dir jemand helfen kann. Für mich stellt sich die Frage, wie Hilfe aussehen könnte? Empfindest Du Schuld wegen der Verletzung? Bereust Du, dass Du nicht lauter, klarer eingeforderst hast? Bist Du sicher, dass Du Dich nicht auch sonst verliebt hättest? Oder vielleicht dann einfach nicht den Gefühlen gefolgt wärst? Eine lange Beziehung augzugeben ist immer schmerzhaft, wie sehr man sich auch daraus lösen will, so bleibt doch immer ein ganzer Berg von schönen Erinnerungen, von Geborgenheit aus der langen Zeit. Eine lange Beziehung ist auch immer Hafen, auch wenn man sich vielleicht manchmal nach Stürmen sehnt, nicht? Veränderungen tun weh, grosse Schwellen im Leben lassen sich nicht so einfach nehmen. Aber wie ich schon schrieb, glaube ich, dass nicht etwas ausbricht, was nicht latent schon da war. Täusche ich mich?
Weisst Du, Dornenvogel, ich habe meine Ehe bewahren können, aber ich habe mehrere Beziehungen danebst aufgelöst. Dies war und ist zwar einerseits schmerzhaft, aber gleichzeitig sehr erlösend. Es tut mir weh, dass ich Menschen verletze, aber gleichzeitig hindern sie in ihrer alten Rolle, mich an meinen Weg. Verletze ich diese Menschen durch mein Menschsein, durch meine Abgrenzung, durch meine Ehrlichkeit und Konsequenz? Sind sie dann wirklich an mir interessiert oder bin ich dann nicht nur Rolleninhaber in ihrem Bühnenstück? Ich habe abgeschlossen mit manipulativen Spielchen und dergleichen und werde aber immer wieder herausgefordert und muss mich positionieren, weil ich es doch jahrelang zuliess.
Du bist traurig, löst Dich ab. Das ist nicht einfach, aber bedeutet es, dass der Entscheid falsch war? Wie Du sagst, gibt es keine Verlierer oder Gewinner, kein richtig oder falsch. In Beziehungen ist in unserer Gesellschaft immer so einfach, den "Bösen" zu finden, nämlich denjenigen, der ging... Wenn alles nur aus der obersten Schicht bestehen würde im Leben. Davon darfst Du Dich nicht beeindrucken lassen, aber das weisst Du ja.
Ich wünsche Dir, dass Du Ruhe findest auf Deinem neuen Weg! Liebe Grüsse
Barbara
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  #26  
Alt 23.03.2005, 16:13
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Standard Ehe auf dem prüfstand

Lieber Dornenvogel,
ich freue mich, dass du an diesem sicherlich für viele Frauen sehr interessante Thema fortsetzt.
Wolfgang und ich haben sich dem Tenor der Vorschreiberinnen nicht angepaßt, aber ich habe lediglich eine andere Meinung zu dem Thema.

Barbaras beide postings sagen vieles, was ich auch sagen möchte, sie hat einfach die richtigen Worte gefunden
Ein Punkt davon ist, wenn man bereit ist für einen neuen Partner, dann braucht man dazu keinen Krebs, ich denke man ist nur stärker sich diesen Wunsch dann zu erfüllen.

Ich wünsche dir, dass du durch den Austausch die Festigkeit für dein Tun bekommst, die du benötigst. Ich fand es nur schade, daß du dich von Wolfgang und mir so aus deiner Bahn werfen liesst. Es gibt immer ein pro und ein contra - und ganz viel dazwischen.

Gruss
Brigitte
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  #27  
Alt 24.03.2005, 14:15
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Standard Ehe auf dem prüfstand

habe deine meinung vollkommen gewürdigt ,liebe Brigitte ! Du hast stellung bezogen zu meiner Um- Frage unter Betroffenen, da ich bislang keine statistiken dazu fand .
Will auch niemanden sonst abqualifizieren , wenn er eine " falsche " meinung hatte, da bin ich viel zu tolerant . Dass man allerdings in hohem Masse vulnerabel ist , versteht sich von selbst ; und man erwartet von daher schon Entgegenkommen ; aber das trifft doch nicht dich . danke dir !
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  #28  
Alt 24.03.2005, 20:21
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Standard Ehe auf dem prüfstand

Hallo Dornenvogel,
die Krankheit Krebs verändert nicht den Menschen, sondern lässt ihn angesichts der plötzlichen Konfrontation mit der Limitierung der Lebenszeit nur kompromisslos werden.
Dies wird für die Umwelt nur als "Veränderung" interpretiert, in Wahrheit ist es nur die Fokussierung der Erkrankten auf das für sie Wesentliche.
Was ich damit sagen will ist nur, dass meine Frau wohl schon vor dem Ausbruch der Krankheit Defizite in unserer Beziehung wahrgenommen hatte, diese aber nicht mehr nach der Erkrankung tolerieren wollte oder konnte. Dies habe ich zuerst als "Lebenshunger" interpretiert und meine Gefühle waren ja auch nicht tot, als ich sie nach einem Jahr wieder aufnahm.
Letztlich blieben wohl die Defizite beim alten und meine Frau suchte ganz kompromisslos ihr Glück.
Schuldgefühle hatte komischerweise ich. Und ganz ehrlich: Ich wüsste nicht, wie ich nach der Diagnose reagiert hätte...
Gruß
Wolfgang
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  #29  
Alt 26.03.2005, 18:11
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Beleidigende Beiträge werden ausnahmslos gelöscht.

Mod. Gitti
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  #30  
Alt 26.03.2005, 19:57
Luci*Katze Luci*Katze ist offline
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Registriert seit: 20.02.2005
Beiträge: 131
Standard Ehe auf dem prüfstand

sorry "gast" (hast du deinen namen verbummelt?!) - was soll das denn?!

@ wolfgang:
lieber wolfgang,
finde es sehr interessant, hier die sicht eines verlassenen mannes zu lesen!

sone einschneidende erkrankung trifft doch nur in erster linie die krebs-wirtin / den -wirt. eigentlich ist das ganze umfeld betroffen bis "erkrankt". wenn ich mir so überlege, was meine nächsten angehörigen & freunde so mitmachen...

wie lang ist das her mit deiner frau? habt ihr noch tragbaren kontakt?

wünsche dir alles gute!



außerdem: schöne ostertage an euch alle! luci*katze
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