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  #1  
Alt 11.10.2008, 12:04
Silvia92 Silvia92 ist offline
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Registriert seit: 11.10.2008
Ort: Österreich
Beiträge: 2
Standard Niemand kann mir helfen...

Wo fange ich bloß an...
Ich wurde am Mittwoch 16 Jahre alt und konnte meinen Geburtstag nicht mal feiern. 2008 ist für mich ein schlimmes Jahr.
Zuerst bekam meine Firmpatin (gleichzeitig ehemalige Tagesmutter und somit wie ein 2. Mutter für mich) die Diagnose Brustkrebs. Das passierte alles so plötzlich.. Sie lud uns ein zum Muttertag um zu grillen und nett zusammen zu sitzen. Es war ein toller Nachmittag und kurz bevor wir fuhren, erzählte sie uns dass sie einen Schatten auf der Brust hat. Damals hofften wir noch, dass es vielleicht nur ein "Fehler" des Gerätes wäre.
Zwei Wochen später bekamen wir die NAchricht, dass sie Brustkrebs hat. Eine Woche später war die OP und danach begann die Chemo. Jetzt ist sie schon "über den Berg", wenn man das so sagen kann...
Die Zeit für mich damals war mehr als hart.. die Trauer konnte ich sogut wie niemanden zeigen, vorallem wollte ich sie nicht meiner Mutter zeigen. Meine beste Freundin fing an zu weinen als ichs ihr erzählte und ich hab zwar reichlich Freunde, doch ich kann nur gewissen Leuten mein Herz ausschütten. Mein Freund war damals der einzige Halt für mich...

In den letzten Monaten war alles okay. Ich konnte sogar hin und wieder meine Tagesmutter sehen... auch wenn es ihr nicht so gut ging.

Jetzt vor einer Woche waren meine schweizer Verwandten bei uns in Österreich. Geplant waren zwei Wochen... da waren sie eine Woche und fünf Tage. Meinem Verwandten ging es nicht gut. Er hatte immer starke Bauchschmerzen und laut einer Bekannten, wo sie wohnten, schlief er sehr oft. Am Dienstag ging er dann zum Arzt. Der wollte ihn sofort ins Krankenhaus schicken.. er weigerte sich aber und ließ sich nur zu einer Blutentnahme und Unterschungen überreden. Freitag bekam er dann den Befund: Gallenblasenwerte waren stark erhöht! Unser Hausarzt hätte ihn sofort ins Krankenhaus geschickt, wenn er nicht sofort in die Schweiz gefahren wäre um dort ins Krankenhaus zu gehen.
Meine Mutter holte mich deshalb um neun von der schule ab damit wir ihn noch einmal sehen konnten (hätten uns nämlich am nächsten Tag erst verabredet und mit ihnen dann das Wochenende verbracht). An dem Tag sah ich ihn zum letzten Mal... ich weiß noch ganz genau, wie er mir bis zum STraßenende nachgewunken hat... ich weiß es noch ganz genau
Seitdem ist viel passiert. Er war zwei Tage im Krankenhaus in der Schweiz. Die Ärzte erkannten nur ein "Netz" um die Leber und der Gallenblase. Mussten Biopsie machen und das Ergebnis: Gallenblase ist vom Krebs betroffen und die Leber hat Metastasen. Das Gewebe um der Leber dürfte auch schon betroffen sein. OP ist unmöglich .. Am Montag hört er dann welche Chemo- Möglichkeiten es gibt und wieviel Chancen er noch hat.
Es sieht nicht gut aus..
Hab das alles heute in der Früh erfahren und bin derzeit einfach leblos. Keiner kann mir helfen. Meine Freundinnen schreiben mir immer wieder Nachrichten oder versuchen mich am Handy zu erreichen, aber keiner kann mir wirklich helfen. Mein Freund hat es gleich aufgegeben als ich ihn das in der Früh berichtete. Meine Mutter weinte ... ich weiß einfach nicht mit wem ich reden soll und ob ich überhaupt reden will. Ich könnte zur Schulsozialarbeiterin gehen am Montag, nur ob ich dann dort wirklich reden will?! Ich weiß einfach nicht was ich machen soll..
Ich hab so gut wie keine Verwandte... und jetzt nimmt man mir vielleicht noch die, die ich noch habe... Ich bin am Boden zerstört und kanns niemanden zeigen. Im Moment kann ich nicht mal weinen... Ich bin müde und fertig, kann aber nicht schlafen!!..
weiß irgendjemand was ich machen soll? Kann mir irgendjemand helfen?
Ich weiß, dass ich viel schrieb.. aber ich wusste nicht wie ich anfangen sollte, bzw. wie ich meine Gefühle beschreiben soll...

Hoffe, dass ihr einen schöneren Tag habt,
Liebe Grüße,
Silvia
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  #2  
Alt 11.10.2008, 13:59
Benutzerbild von stellina
stellina stellina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2008
Ort: münchen
Beiträge: 2.999
Standard AW: Niemand kann mir helfen...

liebe silvia,
es tut mir sehr leid, daß du hier im forum gelandet bist, da der anlaß immer eine katastrophe ist. trotzdem herzlich willkommen im kreis derer, die mit dieser sch........ krankheit zu tun haben.
wirklich helfen kann niemand, weil man in dieser situation im wahren leben ziemlich alleine ist. aber du kannst hier posten und dein herz ausschütten. wir alle mußten irgendwann die erfahrungen machen, die für dich jetzt ganz neu sind. glaub mir, man lernt irgendwie, damit umzugehen. du bist noch so jung und mußt diese leidvolle erfahrung schon machen, was mir besonders leid tut. wenn du dich gegenüber anderen menschen doch öffnen kannst, ist es sicher gut. fürs erste wünsche ich dir von herzen, daß sich das grauen bald setzt und du für dich einen weg findest, damit zurecht zu kommen. es geht, weil es muß.
alles liebe, tina.
__________________
Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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  #3  
Alt 12.10.2008, 14:26
Silvia92 Silvia92 ist offline
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Registriert seit: 11.10.2008
Ort: Österreich
Beiträge: 2
Standard AW: Niemand kann mir helfen...

Danke Tina für deine rasche Antwort!!
Im Moment hab ich es soweit geschafft, dass ich nicht immer weinen muss, wenn ich davon erzähle. Versuche es irgenwdie zu "verdrängen" obwohl ich glaube, dass das auch nicht der richtige Weg ist

Muss heute auch noch mit ihm telefonieren um mich für seine Geburtstagsgeschenke zu bedanken... ich hoffe, dass ich mich beherrschen kann...

Liebe Grüße,
Silvia
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