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  #1  
Alt 02.11.2012, 08:41
Arona Arona ist offline
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Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Liebe Laesperanza,
danke für den link - diese Broschüre kannte ich noch nicht, werde ich gleich mal in Ruhe lesen. Der Verlauf klingt aber unserem sehr ähnlich. Hoffentlich hat es bei uns auch so ein positives Ende.
Was die Müdigkeit während der Chemo angeht: am Schlimmsten ging es meinem Mann vor Therapiebeginn nach der Diagnose. Ihm war ständig übel (ohne Erbrechen), er war 'todtraurig' (logisch) und extrem schlapp. Die Chemotherapie war tatsächlich Erlösung aus diesem Zustand.
Die ersten beiden Chemos wurden nach Portlegung noch im Krankenhaus stationär gemacht, weil die Gefahr bestand, dass es zu massiven Blutungen kommt.
Der Rest erfolgte ambulant. Er war insgesamt bis jetzt etwa 14 Tage im Krankenhaus (Januar). Flach gelegen hat er eigentlich nur Ostern und Pfingsten - da waren wir zu Kurzurlauben an der Ostsee und dort hat er fast nur geschlafen und war sogar zum Spazierengehen zu schlapp. Er meint, dass ihm da die 'Arbeitstherapie' gefehlt habe - könnte aber auch daran liegen, dass der Körper die Chance zur Ruhe genutzt hat.
Vor der Operation haben wir gehörig Angst. Mein Mann will eigentlich nicht operiert werden. Sollte es darauf hinaus laufen, wird noch viel Überzeugungsarbeit auf mich zu kommen.
Ich weiß natürlich, dass die Magenentfernung nach allem was ich hier so gelesen habe, seine große Chance ist. Aber er hat sich nicht wirklich mit den Hintergründen seiner Krankheit auseinander gesetzt und den 'theoretischen Teil' an mich delegiert.
Wenn es soweit ist, bekomme ich hoffentlich hier Unterstützung!
Auch Euch alles Gute,
Arona
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  #2  
Alt 02.11.2012, 10:38
Laesperanza Laesperanza ist offline
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Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Ich würde die OP machen.
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  #3  
Alt 02.11.2012, 11:13
larap larap ist offline
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Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Hallo Arona,
das sind ja unglaubliche Nachrichten! Toll!!!
Meine Mutter bekam die gleiche Diagnose und auch zu Beginn die gleiche Chemo. Die Kombination Cisplatin und 5 Fu noch gepaart mit Herceptin alle 14 Tage haben auch bei ihr einen deutlichen Rückgang der Lebermetastasen bewirkt. Da es ihr nach dem Cisplatin aber alles andere als gut ging, hat man auf 5 FU reduziert, was zur Folge hatte, das die Leber inzwischen (wieder) voll von Metas ist. Allerdings konnte in der Magenspiegelung und auch im CT nach gewiesen werden, dass das Magenkarzinom kleiner geworden ist und auch die Metas in den Lymphen und - man höre und staune - Bauchfell zurück gegangen sind. Jetzt ist sie im 3. Zyklus: Irinotecan zusammen mit 5 FU. Es geht ihr gut. Ich ermuntere sie auch ihr Leben, so gut es geht, wie vor der 'Diagnose' weiter zuführen und das tut sie auch. Auf alternativ medizinische Maßnahmen verzichtet sie allerdings. Sie trinkt nach wie vor ihr Sektchen und raucht, kann noch immer alles essen und nimmt auch nicht ab. Im Mai hatte sie eine mehr als beschissene Prognose und dafür lebt sie heute noch erstaunlich gut, auch wenn sie manchmal schon schlapp und müde ist. Auch leidet sie unter Übelkeit und anderen Nebenwirkungen, die aber dennoch, auch Dank begleitender Medikationen, ertragbar sind. Nach einem ersten Loch und mittlerweile auch immer mal wieder emotionalen, psychischen und physischen Talfahrten, haben wir gelernt 'damit' zu leben und sind dankbar für jeden Tag, an dem es ihr gut geht. Eine OP ist ihr erspart geblieben und darüber sind wir heute ganz froh, denn leider gibt es bei ihr auf der Station (stationäre Chemo) nur weniger hoffnungsvolle OP Patienten, die zum einen unter der OP ansich leiden und kurz danach doch wieder mit Metas an anderen Stellen behandelt werden müssen. Das muss aber ja nicht so sein! Das Leben geht manchmal wundersame Wege und auch wenn wir Menschen glauben alles zu wissen, gibt es immer wieder Dinge zwischen Himmel und Erde, die nicht erklärbar sind und auch nicht kalkulierbar. Meine Mutter wird nicht mehr geheilt, aber es geht ihr heute besser als man uns im Mai Glauben gemacht hat und so werden wir auch gelehrt, achtsamer und dankbarer mit unserer Zeit und unseren 'Menschen' umzugehen. Jeder Tag ist ein Geschenk und wenn das Heute vielleicht nicht so gut ist, kann es das Morgen aber vielleicht wieder sein? Bei ihr ist es zumindest ein Auf und Ab und das ist im Hinblick auf die Aussage : jetzt geht es Bergab, doch schon mal auch etwas Positives: es gibt immer noch 'gute' Tage, Zeiten und Phasen!
ich freue mich sehr für euch und drücke ganz fest die Daumen, das es so positiv für euch weiter geht!
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  #4  
Alt 02.11.2012, 13:40
Arona Arona ist offline
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Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Zitat:
Zitat von Laesperanza Beitrag anzeigen
Ich würde die OP machen.
Kannst du das denn?

Scherz beiseite - ich habe dich natürlich richtig verstanden.

Danke für deinen Ratschlag!
Arona
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  #5  
Alt 02.11.2012, 14:48
Benutzerbild von Rickerl
Rickerl Rickerl ist offline
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Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Sollten die Ärzte sich für die OP entscheiden, dann sollte dies für deinen Mann nicht zur Debatte stehen!
Bei Magenkrebs kann nur eine komplette Magenentfernung Heilung bringen!
Also wenn es nun nach der schrecklichen Erstdiagnose, doch noch die Hoffnung auf eine Magenentfernung gibt, dann lieber gestern als morgen!
Einfach ist die Op nicht, aber wenn er das nun bisher geschafft hat, sehe ich da kein Problem, er wird sich auch an ein Leben ohne Magen gewöhnen!
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #6  
Alt 02.11.2012, 16:17
Arona Arona ist offline
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Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Liebe Larap,
dein threat war im Juni der Grund dafür, mich im Forum anzumelden und auch mal was zu schreiben. Ihr habt mir so leid getan. Ich kannte das Gefühlschaos nach der Diagnose nur zu gut, auch die ganzen Ängste, die einen von morgens bis abends begleiten.
Ich danke dir für deine guten Wünsche und hoffe, dass es für deine Mutter und dich noch viele gute Tage gibt. Mir gefällt deine Einstellung, die sich sehr in Richtung 'Gelassenheit' gewandelt hat. Ich wünschte mir an manchen Tagen auch etwas mehr davon. Was die Aussichten angeht - lass uns abwarten - wie du selbst sagst, da ist mehr zwischen Himmel und Erde als wir kalkulieren können.
Viel Glück für Euch,
Arona

Geändert von Arona (02.11.2012 um 16:45 Uhr) Grund: falsches Datum
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  #7  
Alt 02.11.2012, 16:38
Arona Arona ist offline
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Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Liebe Rickerl,
ich weiß ja wie wichtig die Operation wäre, aber sie muss uns erstmal angeboten werden. Und da vertrauen wir unserem Onkologen.
Wir waren eben spazieren und da waren auch deine und Laesperanzas Empfehlungen Thema. Er hat zum ersten mal nicht kategorisch abgelehnt. Da tut sich also was...
Danke dafür!
Jetzt müssen wir noch ein paar Tage abwarten und (grünen) Tee trinken.
Ich halte euch auf dem Laufenden.
Liebe Grüße,
Arona
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  #8  
Alt 02.11.2012, 18:33
orangensaft orangensaft ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Hallo Arona,
das ist ja eine schöne Geschichte,Trozt Magenkrebs, lang und detailiert geschrieben,ich mag lange Geschichten,sie können mir sehr viele nützliche Infos liefern.Danke.
Kannst mir nette weise über Equinovo (Enzymtherapie) schreiben,hat ihm dieses Mittel genütz,welche Wirkung hat dieses Mittel.

Alles Gute und liebe Grüße
Orangensaft
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  #9  
Alt 02.11.2012, 20:29
Arona Arona ist offline
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Beiträge: 119
Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Liebe/r Orangensaft,
Equinovo ist kein Medikament, sondern ein Nahrungsergänzungsmittel, das in der Apotheke frei verkäuflich ist, aber 'nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden darf' (steht auf der Packung und daran haben wir uns gehalten - also nicht in die Apotheke laufen und kaufen!)
Den Hinweis auf Equinovo habe ich hier im Forum gefunden. Es wurde uns auch vom Institut Prof. Beuth in Köln empfohlen. Wir haben daraufhin unseren Onkologen auf Equinovo angesprochen und es verschrieben bekommen. Es ist relativ teuer. Ein weiterer Grund also, die Einnahme mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.

Wesentlicher Bestandteil ist Selen (als Natriumselenit) (ich habe hier in den letzten Tagen einen Hinweis auf die Wichtigkeit von Selen bei Krebserkrankungen gelesen. Da ich leider nicht weiß, wie man links einfügt, musst du selbst danach suchen. Tut mir leid!)
Laut Packungsbeilage hat Selen wichtige Aufgaben bei der Abwehrleistung des Körpers, ist Radikalfänger und wird unter onkologischen Standardtherapien in besonderem Maße vom Körper gebraucht. Es bringt also das Immunsystem auf Trapp.
Es enthält auch die Enzyme Papain und Bromelain, die Nebenwirkungen der Chemotherapie reduzieren können.
Schließlich enthält Equinovo Lektine, die das in den Schleimhäuten ansässige Immunsystem aktivieren.

Ich denke mal, du findest genauere Informationen sicherlich auch im Internet.

Hat Equinovo uns genutzt?

Weiß ich nicht!
Ich kann dir nur sagen, dass mein Mann seit der Einnahme keinerlei Schleimhautprobleme hatte (hatte er in den ersten drei Monaten ohne Equinovo). Die Nebenwirkungen der Chemo haben sich bei ihm ohnehin in Grenzen gehalten, aber der Geschmacksverlust beim Essen war unter Equinovo im 4. Zyklus deutlich geringer. Nach seinen Blutwerten in diesem Zyklus hatte er eigentlich kein Immunsystem mehr, unser Onkologe hätte ihn zwischenzeitlich gerne im Krankenhaus isoliert, hat darauf aber verzichtet, weil er meinen Mann mittlerweile ja ganz gut kennt und weiß, dass das für ihn die Hölle wäre. Mein Mann hat auch in dieser sicherlich nicht ganz ungefährlichen Phase nicht mal einen Schnupfen bekommen. Equinovo? Ja, vielleicht.
Ich denke, es ist ein nicht unwesentlicher Teil im Gesamtpaket, das jeder für sich passend schnüren muss.
Ich hoffe, ich konnte dir Klarheit verschaffen.
Viele Grüße und alles Gute,
Arona
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  #10  
Alt 05.11.2012, 07:44
Laesperanza Laesperanza ist offline
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Standard AW: Es kommt uns wie ein Wunder vor...

Zitat:
Zitat von Laesperanza
Ich würde die OP machen.

Zitat:
Kannst du das denn?
Bei Vorauskasse und ohne Gewähr können wir darüber sprechen
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afp, afterloading, lebermetastasen, magenkrebs, speiseröhrenkrebs


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