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  #1  
Alt 16.06.2007, 16:58
jelo75 jelo75 ist offline
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Standard Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Hallo,

mein Name ist Jens und ich bin durch gezielte recherche auf dieses Forum Aufmerksam geworden. Ich habe momentan einfach mal das Bedürfniss mich jemanden mitzuteilen. Bisher stand ich dem Thema Krebs recht gelassen gegenüber - weil so etwas in unserer Familie doch gar nicht passieren kann...

...Leider glaube ich zur Zeit selbst nicht mehr daran.

Mein Vater, 59 Jahre - starker Raucher seit dem Jugendzeitalter, hatte Anfang des Jahres mit starkem Gewichtsverlust (unerklärlich) zu kämpfen. Ausserdem kann er auch seit diesem Zeitraum nicht mehr richtig schlafen. Jede Nacht hat er starke Schweissausbrüche, ist klatschnass. Da mein Papa eher ein Typ ist der in solchen Dingen nach dem Motto "Ist von alleine gekommen - geht auch von alleine" handelt hat er einen Besuch bei seinem Hausarzt recht erfolgreich verdrängt. Als er sich dann eines Nachts mit starken Schmerzen in der Brust und starken Schweissausbrüchen konfrontiert war ging er am nächsten Tag zum Arzt. Der hat ihn sofort krank geschrieben. Bis dahin noch eine ganz passable Geschichte. Mal wieder ein Parade Beispiel dafür das der Mensch, und vor allem mein Vater, solche Dinge super verdrängen kann - bis es einfach nicht mehr geht. Erledigung durch Aussitzen, das ist sein Motto. Wann werden Eltern eigendlich Erwachsen?
Ok, zurück zum Arztbesuch. Da der Arzt sich den Gewichtsverlust auch nicht erklären konnte schickte er meinen Vater zur Magenspiegelung und verschrieb ein paar Antibiotika. Bei der Magenspiegelung wurde dann festgestellt dass da ein paar Bakterien im Bauch sind die da nicht hingehören. Soweit so gut. Um die Sache weiter einzugrenzen wurde ein Termin zur Darmspiegelung vereinbart. Vorher sollte aber beim Röntgen (Bauch) festgestellt werden ob da vielleicht noch irgendetwas ist... Röntgentermin war am 6.6 - und dabei wurde ein (wenn ihr mich fragt zwei) Schatten auf der Lunge festgestellt. Zurück zum Hausarzt, der hat ihn einen Termin für ein CT besorgt. Nachdem CT 13.6 hielten sich die Ärzte recht bedeckt mit irgendwelchen Aussagen - Er muss sich aber am Montag im Krankenhaus vorstellen und dort soll dann eine Art Lungenspiegelung durchgeführt werden. Da meine Schwester sich mit der Aussage der Ärzte nich zufrieden geben wollte rief Sie bei Papa´s Hausarzt an, wo ihr die Sprechstunden hilfe erklärte dass da wohl "in nächster Zeit einiges auf uns zu kommen wird...". Mama hatte gestern Geburtstag und wir saßen alle (ausser mein Vater der schlief weil er immer schwächer wird/ und auch immer dünner) und haben zum erstenmal das ausgesprochen was wir alle denken... Ich glaube ich habe noch niemals einen so beschissenen Geburtstag gefeiert, zumal meine Mama auch noch einige Ereignisse zu Papa´s nächtlichem Verhalten kunt tat die ich besser nicht wissen wollte - Er schläft nicht und distanziert sich von meiner Mutter (getrennte Schlafplätze).

Okay, ihr habt ja recht - bis jetzt wurde noch keine Diagnose gestellt, es kann alles mögliche sein z.B. eine verschleppte Lungenentzündung und nach der Lungenspiegelung bekommt Papa eine rosa Wunderpille und die nächste Woche darauf geht er wieder zur Arbeit... Also erstmal abwarten und bloss keine Gedanken machen. Das ist aber einfacher gesagt als getan! Meine Recherchen zu diesem Thema waren auch nicht gerade motivierend - eher
das Gegenteil. Ich habe hunderttausend Gedanken, in den letzten Stunden mehr geheult als die ganzen 10 Jahre davor. Ich habe Angst! Und Fragen wie z.B. was bedeutet so etwas wie "Klassifizierung T4, N2-3, M1". Ist die Untersuchungsmethode meines Vaters sinnvoll/ folgerichtig? Was kommt bei der Lungenspiegelung raus? Wozu macht man das überhaupt?

Tut mir leid euch hier mit so einer vermuteten Diagnose - die noch gar nicht gestellt worde zu belästigen... Ich habe ja auch Anfangs geschrieben das ich mich eigendllich nur einmal jemanden mitteilen will. Ich habe momentan das Gefühl dass etwas grosses auf uns zu kommt - und ab nächste nichts mehr so ist wie es einmal war...

Bis dahin,
Gruß
Jens
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  #2  
Alt 16.06.2007, 17:27
Wolf66 Wolf66 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Zitat:
Zitat von jelo75 Beitrag anzeigen
Hallo,

wo ihr die Sprechstunden hilfe erklärte dass da wohl "in nächster Zeit einiges auf uns zu kommen wird...".
Lieber Jens,
solche Aussagen machen mich richtig wütend, denn so etwas zu sagen, aber nicht mehr, verunsichert die Angehörigen und natürlich denkt man dann das Schlimmste. So etwas ist unverantwortlich und Du solltest, falls ähnliches wieder geschieht, auf einer konkreten Aussage des Arztes bestehen.
Aber das eigentlich nur nebenbei - ich drücke die Daumen, daß es wirklich etwas Harmloses ist und die Chancen dafür stehen ja gut. Ich bin kein Mediziner, aber ich weiß inzwischen, daß selbst bei angeblich hoffnungslosen Fällen die Chance auf Heilung besteht. Ich selber bin ein Beispiel dafür.
Aber das muss ja alles nicht sein. Ich wünsche jedenfalls Deinem Vater und Dir alles Gute und hoffentlich ein baldiges Aufatmen.
Liebe Grüße
Wolf
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  #3  
Alt 16.06.2007, 17:32
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Lieber Jens,

der Name Deines Threads ist schön und ich hoffe Du kannst das beherzigen, egal was die Spiegelung ergibt.

Die Warterei macht mürbe und sollte sich das Schlimmste bestätigen, ist das erst der Anfang... ihr habt vielleicht eine schwere Zeit vor Euch.

Das was Du beschreibst, Gewichtsverlust und nächtliche Schweißausbrüche, besonders aber diese Schatten auf der Lunge können für ein Tumorgeschehen stehen. Mit der Lungenspiegelung (Bronchoskopie) wird versucht, eine Gewebeprobe zu entnehmen, nur damit kann man sicher bestimmen, ob es ein Bronchialkarzinom ist, und wenn ja, welches - das ist wichtig, weil sich danach die Therapie richtet.

Zur Klassifizierung (steht die auf einem Arztbericht??):

T4 ist das ausgedehnteste von den 4 Stadieneinteilungen. Egal wie groß der Tumor ist, er ist automatisch T4, wenn Fernmetastasen vorhanden sind.

N2-3 bezeichnet den Befall der regionären Lymphknoten

M1 gibt eine Fernmetastase an


Sollte es Krebs sein, braucht ihr als Familie alle Kraft, um für Deinen Vater da zu sein. Warte ab, aber es ist gut, Dich schon einmal zu informieren, was auf Euch zukommen könnte. So schlimm es klingt und auch ist, mach Dir den Titel Deines Threads zum Leitspruch.

Ich wünsch Dir alles Gute

halte uns bitte auf dem Laufenden

viele Grüße

Juliane
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  #4  
Alt 16.06.2007, 18:13
jelo75 jelo75 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Hallo Juliane,

danke für die tröstenden Worte. Ich muss dir auch sagen das ich im Rahmen meiner Recherchen, beim lesen deiner HP ganz besonders viele Tränen vergossen habe.

Ich werde deinen Rat beherzigen und den Titel meines ersten Thread´s zu meinem Motto machen. Ich denke das passt auch irgendwie zu mir (Charakter). Ich habe auf jeden Fall den Titel dieses Thread´s in meine Signatur übernommen.

Zu der Klassifizierung - Die habe ich willkürlich aus einem anderen Beitrag kopiert, weil ich sehr oft auf solche Kürzel gestossen bin und mir deren Bedeutung nich klar war/ ist. Das ist auch ein grosses Problem für mich - die ganzen Fachausdrücke und das ganze Vokabular. So viel unbekannte Worte die erstmal schrecklich klingen... Da ich aber jemand bin der gerne versteht was er tut gestaltet sich die Recherche nach solchen Begriffen als sehr zeitintensiv. Ich hoffe dass ich mich nicht damit auseinander setzen muss diese Begriffe in meinen Wortschatz zu integrieren. Aber das ist natürlich auch der Sinn einer Fachsprache - Das ein Leihe nicht versteht was gemeint ist. Da unterscheide ich mich sicher von meinem Vater - Er steckt den Kopf in den Sand solange bis das Problem ausgesessen ist und ich gehe aktiv dagegen. Momentan bin ich aber auch ziemlich wütend über das Verhalten meines Vaters. Er hat niemals gelernt über Probleme zu reden, er war ist immer das Alpha Tier - Er ist der Ernährer der Familie, ein richtiger Kerl eben mit allem drum und dran. Jetzt wo er vermutlich seine Aufgaben nicht oder nur noch teilweise wahrnehmen kann sieht er sich in einer für ihn sehr ungewohnten/ hilflosen Rolle und damit kann er nicht umgehen.
Es ist immer wieder schön solche tollen und auch beeindruckenden Geschichten wie z.B. über Lance Armstrong zu lesen. Wie ich vor ein paar Jahren dieses Buch las war das Thema allerdings ganz, ganz weit weg. Ich habe das Buch wieder rausgeholt und heute lesen sich einige Passagen ganz anders. Aber trotzdem, er hat es gepackt. Der Grundton von ihm ist positiv. Lance ist ein Kämpfer, ich bin ein Kämpfer - mein Vater ist es aber leider nicht. Damit ist aber auch einer meiner Befürchtungen begründet. Sollte er diese Diagnose erhalten dann wird er sich gehen lassen. Wer nicht kämpft hat bereits verloren...

Ich halte euch auf dem laufenden...
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  #5  
Alt 16.06.2007, 18:38
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Lieber Jens,

das was Du hier an Einzelschicksalen liest, nimmt einen oft sehr mit (so auch sicher manches auf meiner HP, tut mir leid ) aber Du kannst da keine Rückschlüsse ziehen, was bei Euch passieren kann/ wird.

Diese Krankheit kann schrecklich sein und stösst einen so manches Mal in ein tiefes Loch. Verlustangst und das mit ansehen müssen, wie ein geliebter Mensch leidet... dabei dürfen wir Angehörigen aber nie vergessen, dass unsere Ängste mit denen, sterben oder leiden zu müssen, nicht wirklich vergleichbar sind.
Will sagen: sei Deinem Vati nicht böse. Vergeude Eure Zeit nicht damit, das meine ich nicht böse. Aber Du wirst ihn nicht ändern können, wer weiß schon, wie man in so einer bedrohlichen Situation reagiert.
Meine Mama war auch stur wie ein Bock. Sie ist nur unter Protest und viel zu spät zum Arzt, alle Termine und Gespräche liefen über mich, manchmal fühlte es sich an, als liegt die ganze Welt auf meinen Schultern. Sie hat ganz so wie Dein Vater plötzlich statt neben ihrem Mann nur noch neben mir geschlafen und sie war manchmal ungerecht und trotzig. Aber alles in allem war sie mir so lieber als die riesige Leere, die sie hier hinterlassen hat.
Lieber Jens, Dein Vater hat Angst, vielleicht steckt er sogar den Kopf in den Sand.. dann hängt plötzlich alles an den Kindern, aber im Nachhinein ist man froh, etwas für seine Eltern tun zu können. Villeicht kannst Du etwas für Deinen Vater mitkämpfen. Ich bin sicher, Deine Stärke wird das Wichtigste für ihn sein.

Aber, ich rede hier als wär schon alles klar.

Wegen Fremdwörtern findest Du auch ein kleines Lexikon auf der InfoSeite www.lungenkrebs.de.

Ich drücke Euch trotzdem die Daumen, dass es harmlos ist!



Juliane
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  #6  
Alt 16.06.2007, 22:17
jelo75 jelo75 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Hallo Juliane,

deine Worte gehen runter wie Öl
Man merkt ganz deutlich dass du weisst wovon du sprichst...
Zitat:
Sie ist nur unter Protest und viel zu spät zum Arzt, alle Termine und Gespräche liefen über mich, manchmal fühlte es sich an, als liegt die ganze Welt auf meinen Schultern.
Ganz genau bei diesem Part erkenne ich mich wieder...

Zitat:
Aber Du wirst ihn nicht ändern können, wer weiß schon, wie man in so einer bedrohlichen Situation reagiert.
Auch da stimme ich dir zu. Ich war gerade ein paar Stunden draussen und bin für mich zu der Erkentniss gelangt dass wir unseren Vater wirklich nicht ändern können. Mein Vater in der Rolle des Ernährers und Beschützer der Familie, die Mama hält das Haus sauber, zieht die Kinder groß... Das funktionierte prima, eine Fabelhafte Ergänzung. Das war bestimmt früher öfter so. Diese Rollenverteilung meine ich. Das ist eben das Denken einer anderen Generation. Mich tröstet die Erklärung allerdings ungemein und hilft mir mich in die jeweilige Rolle reinzudenken bzw. das entsprechende Verständniss aufzubringen.
Allerdings hat das auch Nachteile. Ich habe zum Beispiel gerade gestern Erfahren dass meine Mutter überhaupt gar keine Ahnung von finanziellen Dingen hat. Sie kann noch nicht einmal eine Überweisung tätigen! Ihr fehlt total der Überblick... Ist das Haus bezahlt? Was ist auf dem Konto? Wieviel kostet dies oder jenes? Das ist ein Part der mir/ uns (meiner Schwester und mir) momentan Kopfzerbrechen bereitet. Machen wir uns mal nichts vor, so wie es aussieht müssen sich meine Schwester und ich bald einen Überblick verschaffen damit wir nicht alles mit einmal vor den Kopf geknallt bekommen. Vorbereitungen treffen, du verstehst? Ich habe aber auch bedenken dass ich bei diesem Projekt auch wieder etwas Erfahre was ich eigendlich nicht wissen will...

Im Augenblick ist diese Ungewissheit das was mich beschäftigt. Bekommt der Alte jetzt einen Schuß vor den Bug und er kommt mit einem blauen Auge davon? - Und hält sich an seine Versprechungen/ Vorsätze ... z.B. Rauchen aufgeben oder läuft es so wie bei einem Zahnarztbesuch - Du gehst vor lauter Schmerzen zum Arzt -in diesem verzweifelten Moment würdest du ihm alles versprechen und alles tun damit du wieder schmerzfrei bist-, er kümmert sich erstmal um das eigendliche Problem und sagt dir das noch einiges gemacht werden muss und und am nächsten Morgen stehst du auf, die Schmerzen sind weg und alles ist vergessen... Kennst du das? Mein Papa ist predestiniert für so etwas... Klar dann werde ich Ihn in den A.... treten, aber kann das so richtig sein?
Manchmal sage ich mir, wenn ich ihn in der Küche sitzen sehe und er wieder nichts/ kaum gegessen hat sich aber seine Zigarette anzündet, einfach ihm kann es noch nicht schlecht genug gehen. Anderseits stehe ich dem so hilflos gegenüber das ich momentan nichts intelligentes zu diesem Thema beisteuern kann...

Vor uns liegt eine verdammt harte Woche...

Bis denn...

Jens

*Fühldichgedrückt*
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  #7  
Alt 16.06.2007, 23:59
bärchen3 bärchen3 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Hallo Jens,

ich kann gut verstehen welche Ängste du hast. Die kann dir auch keiner nehmen. Deinen Leitspruch den finde ich sehr gut. Mein Papa hat T3N2M0 und ich will dass er es schafft. Er ist auch kein Kämpfer und kann nicht mit Problemen umgehen. Aber Juliane hat recht, man muß es einfach akzeptieren. Man kann keinen Menschen ändern, sondern nur sich selbst, indem man Dinge annimmt und sich überlegt wie man damit umgeht.
Ich wünsche euch alle Kraft und hoffe für euch, dass die Diagnose nicht so negativ ausfällt.
Liebe Juliane,

ich verfolge oft, was du schreibst, alles über deine Mutter hat mich sehr sehr berührt. Ich möchte dir sagen dass ich dich bewundere. Du schaffst es hier wirklich vielen Menschen zu helfen und hast immer die richtigen Worte. Ich drück dich einfach mal in Gedanken und finde es, obwohl ich dich nicht kenne, schön dass es dich gibt.

Liebe Grüße
Sonja
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  #8  
Alt 17.06.2007, 00:10
jelo75 jelo75 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Hallo Sonja,

obwohl ich erst seit einigen Stunden registriert bin weiss ich dass das die richtige Entscheidung war. Soviel Wärme und Verständniss habe ich selten Erfahren.
Zitat:
Man kann keinen Menschen ändern, sondern nur sich selbst, indem man Dinge annimmt und sich überlegt wie man damit umgeht.
Oder anders ausgedrückt: Wer etwas erreichen will was man bisher nicht hatte, wird etwas dafür machen müssen was er niemals zuvor tat...

Zitat:
dein Kommentar zu Juliane... Du schaffst es hier wirklich vielen Menschen zu helfen und hast immer die richtigen Worte. Ich drück dich einfach mal in Gedanken und finde es, obwohl ich dich nicht kenne, schön dass es dich gibt.
Das hast du sehr schön formuliert. Ich unterschreibe das. Sofort!

Drücke euch ganz fest,

Jens
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  #9  
Alt 17.06.2007, 00:24
Rosa98 Rosa98 ist offline
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Frage AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Hallo alle zusammen,

seit Anfang Mai lese ich hier im Forum mit und bin seit dem durch alle Emotionen gegangen. Freude, wenn der eine oder andere von Euch ein positives Ergebnis seiner Nachsorgeuntersuchung erhielt, Tränen und schmerzliche Erinnerung (Tod meiner Mutter durch Brustkrebs) beim Lesen von leidvollen Geschichten. Aber am meisten empfand ich HOFFNUNG und dafür möchte ich Euch danken.
Ob dies der richtige Weg ist mit Euch Kontakt aufzunehmen weiß ich nicht, ich hoffe es mal. Leider bin ich am Computer eine absolute Anfängerin!
Wie ich schon erwähnte lese ich seit Anfang Mai mit. Mein Freund erhielt Mitte Mai die Diagnose: Adenokarzinom linker Unterlappen. Metastase im Kleinhirn wurde 8 Tage vorher vollständig entfernt. Knochenzintigram war o.B und am 25.06.07 wird ihm der li. Unterlappen entfernt.
Diese Woche hatten wir ein Gespräch in der Klinik wegen der OP. Auf meine Frage wann denn ein PET gemacht wird, bekam ich die Antwort, daß das nicht nötig sei und die Kasse das auch nicht bezahlen wird.Es ist nur ein Ultraschall geplant. Kennt sich jemand in Sachen PET aus und kann mir vielleicht etwas aus eigener Erfahrung zu der Kostenübernahme und Notwendigkeit sagen?


Für alle von Euch ganz viele gute und liebe Wünsche
Gruss Rosa

Geändert von Rosa98 (22.08.2007 um 22:56 Uhr) Grund: OP- Datum korrigiert
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  #10  
Alt 17.06.2007, 09:55
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Lieber Jens,

och dankeschön

Ich muss zugeben, vor der Erkrankung meiner Mutti war ich in ähnlicher Rolle, wie Du Deine Mutti jetzt beschreibst... Dank meiner Mutti habe ich fast immer ein sehr schönes Leben gehabt, ganz unabhängig davon wie es finanziell bei uns aussah, haben mich viele Freundinnen immer beneidet um meine "coole" Mama. Sie hat mir alles abgenommen. Umso erstaunlicher war es, dass wir unsere Rollen dann zum Schluß getauscht hatten. Ich denke, ähnlich wie ich, werdet ihr da nach und nach "reinwachsen" - mit Hilfe Eures Vaters, den ihr immer einbinden und fragen solltet (das lenkt ihn ab) kann Eure Mutti lernen, eine Online-Überweisung zu tätigen.
Es kommt so irre viel auf Euch zu, ihr braucht ein elendig dickes Fell und ich persönlich glaube, dass der "Aktionismus", den Du in dieser schweren Situation entwickelst, Dir hilfreich sein wird.

Wegen dem Rauchen - ich würde ihm, sollte er eine Chemo bekommen, das zeigen: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=26208

Unter dem psychischen Stress ist es natürlich gar nicht leicht, aufzuhören.

Wegen dem Essen - hat er nie Appetit oder woran liegt es? Vielleicht könnt ihr Eurem Dad ganz liebevoll sagen, dass ihr ihn nicht verlieren wollt und das er aber Reserven braucht, um harte Therapien durchzustehen. Dabei könnte Euch Astronautenkost aus der Apotheke helfen.


Zitat:
er kümmert sich erstmal um das eigendliche Problem und sagt dir das noch einiges gemacht werden muss und und am nächsten Morgen stehst du auf, die Schmerzen sind weg und alles ist vergessen... Kennst du das?
ich kenne das eher von mir
Bei mir hilft da nur Selbstmotivation. Sicher müsst ihr Eurem Vater viel abnehmen, damit er sich aufs Wesentliche konzentrieren kann. Aber es wäre für ihn bestimmt nicht schlecht, einiges hier selbst zu lesen.

Zitat:
Anderseits stehe ich dem so hilflos gegenüber das ich momentan nichts intelligentes zu diesem Thema beisteuern kann...
Du tust wirklich alles,ALLES, was man in Eurer Situation erst mal tun kann.

Denk unbedingt auch an Deine Nerven!

Ich denk an Euch nächste Woche.



Juliane
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  #11  
Alt 17.06.2007, 10:08
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Liebe Sonja

*schluck* vielen lieben Dank! bin sprachlos


wenn ich Euch mal kurz was lustigens von meiner Mam erzählen darf:

Ich wollte heut Morgen mit dem Hund runter. Es hatte geregnet, darum habe ich meine alte Jogginghose rausgekramt. Die zog ich an und bin runter. Unten beim Bäcker wollte ich das Restgeld in meine Hosentasche stecken, doch das ging nicht Panisch dachte ich "Oh Nein! Ich hab die Hose falschrum an!" Bin wieder hochgeflitzt und stelle vorm Spiegel fest, dass meine Hosentasche außen zugenäht ist. Ich habe einen riesen Lachanfall bekommen - meine Mutti hatte nochmal zugeschlagen. oft, wenn sie etwas von mir genäht hat, hat sie einen Scherz mit eingebaut. Ich bin so froh, die Hose jetzt rausgesucht zu haben, ein toller Tag


liebe Sonja,

ich wünsch Dir und Deinem Vati einen schönen Sonntag und hoffe mit Dir!

sei lieb gegrüßt



Juliane

Geändert von Juliane1979 (17.06.2007 um 10:35 Uhr) Grund: ps:Die Hose hat sie natürlich nicht jetzt, sondern zu Lebzeiten präpariert.
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  #12  
Alt 17.06.2007, 10:20
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

um auch hier nochmal meinen medizinischen Senf dazu zu geben :

Liebe Sandra,

schön dass Du hier bist


Zum PET:

Bei meiner Mam hat ihr Arzt das angeordnet und fertig, da hat die Kasse das auch getragen.

Dem Krebsinformationsdienst ( www.krebsinformationsdienst.de) habe ich forlgendes entnommen:

Zitat:
Bei der Kostenübernahme für eine PET unterscheiden die gesetzlichen Kassen zudem zwischen der Untersuchung beim niedergelassenen Facharzt oder in der Ambulanz eines Krankenhauses und der Untersuchung von Patienten während eines Klinikaufenthaltes.

Ist ein Patient stationär ins Krankenhaus aufgenommen, werden die Kosten für die PET unter Umständen im Rahmen der Gesamtabrechnung mitgetragen.
Dies gilt ebenso für die Anwendung im Rahmen von Studien, in denen das Verfahren weiter entwickelt werden soll. Im Zweifelsfall sollten Patienten ihre Ärzte vor der Durchführung auf die Kostenübernahme ansprechen.
Für ambulante Patienten ist die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung im April 2007 nur bei folgenden Fragestellungen möglich:

zur Bestimmung des Tumorstadiums von primären nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen einschließlich der Untersuchung auf Fernmetastasen;
zum Nachweis von Rückfällen bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs
sowie zur Abklärung, ob Veränderungen in der Lunge gut- oder bösartig sind, wenn eine andere Untersuchung oder gar eine Operation zu belastend wären oder nicht möglich sind (hier eine Pressemitteilung des Gemeinsamen Bundesausschusses vom Januar 2007 unter http://www.g-ba.de/informationen/akt...eilungen/101/).

Ich hoffe das hilft Euch etwas weiter. Ich weiß ja nicht wo ihr wohnt, aber in Berlin kenne ich eine KLinik, die mit der Verordnung von PETs sehr freizügig umgeht, da sie auch auf dem Gebiet forschen. Allerdings muss man dort als Patient eingewiesen werden.

Alles Gute!

Juliane
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  #13  
Alt 17.06.2007, 15:01
jelo75 jelo75 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Hallo ihr lieben,

schön hier diese Resonanz zu bekommen. Also Info für alle morgen kommt mein Papa ins Krankenhaus und dann wird die Bronchoskopie (ich lerne...) durchgeführt... Und dann sehen wir weiter. Weiss jemand von euch wie lange es dann dauert bis die Ergebnisse vorliegen? Ist das eine Ambulante Behandlung, oder bleibt Papa erstmal im Krankenhaus?
Nochmal zum besseren Verständniss für mich. Das normale vorgehen bei dem Verdacht Lungenkrebs ist:
1. Röntgen - zweidimensional, um festzustellen ob man dort irgendetwas sieht.
2. CT - das hat den Zweck die Größe des wasauchimmer festzustellen und um zu sagen ob das Ding klein genug ist um es operativ zu entfernen... und schon Erkenntnisse für eine evtl. Therapie festzulegen...
3. Bronchoskopie - um eine Probe von dem Zeug zu bekommen und festzustellen was es denn nun ist...

Habe ich das alles so richtig Verstanden?

@Wolf66 - *drückdich* ich werde dem Dok mal Feuer machen...

Gruß,

Jens
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  #14  
Alt 17.06.2007, 15:28
jelo75 jelo75 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Mist, eine Sache habe ich noch vergessen zu fragen. Ich komme ja gerade von meinen Eltern.

Zitat:
Wegen dem Essen - hat er nie Appetit oder woran liegt es? Vielleicht könnt ihr Eurem Dad ganz liebevoll sagen, dass ihr ihn nicht verlieren wollt und das er aber Reserven braucht, um harte Therapien durchzustehen.
Dazu kann ich sagen dass das wohl eine Appetilosigkeit ist, in kombination mit der Naivität meines Papas. Zitat >>Ich habe in den letzten Monaten soviel abgenommen. Wenn ich dann wieder gesund bin nehme ich auch ganz schnell wieder zu und dann habe ich mein Idealgewicht... ...spare mir die Diät.<< bevor jetzt einer auf die Idee kommt mir zu sagen dass das eine gute Einstellung ist daem kann ich nur sagen mein Vater meinte das Ernstn (nicht das mit dem gesund werden, sonder das mit den Figurproblemen). Papa geht so Naiv mit diesem Thema um, der hat überhaupt gar keine Ahnung und auch kein Interesse daran sich ein wenig zu informieren *KopfindenSandsteck* Der weiss auch gar nicht was für Tabletten er da gerade nimmt (Antidepressiva). Er fragt auch gar nicht warum diese oder jene Untersuchung gemacht wird. ER FRAGT NICHT!!! Und diese gleichgültigkeit in kombi mit seiner Naivität -tut mir leid so etwas sagen zu müssen- diese Einstellunng weckt z.zT das Tier in mir, macht mich wütend... und traurig. Ich glaube er wird nächste Woche einen Riesen Hammer bekommen... und den Kopf noch tiefer in den Sand stecken.
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  #15  
Alt 17.06.2007, 15:47
Rosa98 Rosa98 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Hallo Juliane,

vielen Dank für Deine Info. Das hilft mir schon weiter und wir werden versuchen während des stationären Aufenthalts ein PET zu bekommen. Wir wohnen im Raum Heidelberg und sind dort in der Thorax-Klinik bestimmt gut aufgehoben. Hoffe, es war einfach nur die falsche Ärztin am falschen Tag zur falschen Zeit !!
Nochmal vielen Dank und an der Stelle möchte ich Dir auch mal sagen, daß ich es ganz toll finde, daß Du Dich hier immer noch so engagierst und versuchst den anderen Mut zu machen und Hoffnung zu geben.


Alles Gute für Dich

Gruß
Rosa

Geändert von Rosa98 (22.08.2007 um 22:56 Uhr)
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