Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Behandlung von Krebs > andere Therapien

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 04.10.2005, 17:46
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.088
Standard Schmerztherapie

Mein Mann hatte im Okt.03 eine große Op. zur Entfernung eines Liposarkoms ,G3. Nach Chemotherapie und anschließender Bestrahlung in diesem Gebiet, linker Oberschenkel, war er bis vor ca. 6 Wochen beschwerdefrei. Nun hat er Mißempfindungen, Schmerzen und ein Taubheitsgefühl im linken Fuß. Die Beschwerden wechseln sich ab. Nach diversen Untersuchungen konnte keine Ursache dafür gefunden werden. Der Achillessehnenreflex fehlt plötzlich. Im Krankenhaus wurde keine weitere Therapie, bis auf Krankengymnastik empfohlen. Auch der Neurologe und der Onkologe empfahlen keine weitere Therapie. Nun fängt der Hausarzt plötzlich mit einer Schmerztherapie an. Mein Mann bekommt nun morgens und abends jeweils eine Tbl. Tramal 100mg retard und eine Tablette Ibuprofen 400 mg. Das geht jetzt schon über 4Wochen und es werden weiterhin Rezepte ausgefüllt. Meine große Sorge besteht nun in einer doch irgendwann auftretenden Abhängigkeit von diesen Medikamenten. Irgendwann helfen diese Medikamente doch auch nicht mehr. Dann wird die Dosis gesteigert und gesteigert. Es ging doch vorher auch ohne Schmerzmittel, da die Schmerzen nicht immer vorhanden waren. Nun meint mein Mann, ohne Schmerzmittel könnte er die Beschwerden nicht ertragen. Ich kann mit ihm über dieses Thema nicht sprechen. Sofort blockt er ab und wird wütend. Er sagt nur, das er diesen "Mist" endlich loswerden will!
Sein Hausarzt wird mir keine Auskunft erteilen. Mein Mann nimmt mich auch nicht mit zu den Terminen. Hat jemand Erfahrung mit einer Schmerztherapie? Wielange läuft so etwas? Macht man es ein Leben lang?
Schöne Grüße!
Sanne
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 04.10.2005, 19:46
elpida elpida ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.09.2005
Ort: im Bergischen Land
Beiträge: 139
Standard AW: Schmerztherapie

Liebe Sanne,

Deine Ängste bezüglich einer möglichen Abhängigkeit von den Schmerzmedikamenten sind verständlich, jedoch völlig unbegründet.

Mein Mann hat seit 3 Jahren Knochenmetastasen. In der ersten Zeit hat er trotz starker Schmerzen überhaupt keine Schmerzmedis genommen, dann
sporadisch, wenn er es überhaupt nicht mehr aushalten konnte.
Erst seit ca. 1 1/2 Jahren ist er bei einem Schmerztherapeuten in Behandlung.
Zu Anfang bekam er Tramal und Valoron Tropfen.
Danach wurde umgestellt auf Palladon retard (ein Opioid), Bextra und Neurontin.
Weil seine Metastasen mehr geworden sind mußte die Dosierung natürlich auch ständig dem Krankheitsverlauf angepaßt, d.h. erhöht werden.

Trotzdem wird bei einem Krebspatienten keine Sucht induziert. Und wenn
es so wäre, wäre es völlig irrelevant.
Was nützt es, wenn ein Krebskranker vor Schmerzen keine Lebensqualität
mehr hat, aber dafür dann irgendwann einmal ohne Sucht stirbt?
(klingt vielleicht hart, ist aber nett gemeint )

Im Internet findest Du umfangreiche Information z.B. unter
www.karzinom-schmerzbehandlung.de

Da Du schreibst, daß Dein Mann Dich nicht mitnimmt zu seinen Arztbesuchen,
warum sagst Du ihm nicht, daß es für Dich wichtig ist dabei zu sein, weil
Du dann mit Eurer Situation besser fertig würdest?

Liebe Grüße
Bärbel
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 04.10.2005, 19:55
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Sanne,

Ich kann Deine Sorgen verstehen, aber je nach Nebenwirkungen bedeutet eine Schmerztherapie nicht unbedingt ein "lebenlang". Es entsteht ein kurzfristiges Abhängigkeitssyndrom, welches aber unter fachmännischer Begleitung bei Bedarfsende langsam ausgeschlichen wird.

Da ich nicht weiß, inwieweit Du mit Deinem Mann darüber reden kannst, wäre ein Termin bei einem ausgebildeten Schmerztherapeuten eigentlich sinnvoller. Heute soll kein Krebspatient mehr unter Schmerzen leiden, zum großen Glück, dennoch sollten ein Neurologe und Hausarzt nicht die einzigsten Ansprechspartner sein.

Sanne, die Schmerzen können höllisch sein, und wenn sie zum Dauerzustand werden, ändert sich das Schmerzbewußtsein im Gehirn, was nicht von Vorteil ist. Mit der Zeit werden die Schmerzen und das gesamte Allgemeinempfinden zum Haare ausreißen und die glatten Wände hochgehen.

Überzeuge Deinen Mann sich in die Hände eines erfahrenen Schmerztherapeuten zu begeben, welche(r) sich zuerst intensiv mit der Art des Schmerzes auseinandersetzt und danach gezielt evtl. mit Medikamenten, und/oder genauer Krankengymnastik (manueller Theapie oder auch Osteopathie) die Schmerzen angeht.

Hier noch einige Informationen:
Informationen für Patienten und Angehörige


Viele Menschen verbinden die Diagnose "Krebs" mit Schmerzen. Häufig können im Verlauf einer Tumorerkrankung Schmerzen auftreten, genauso können sie aber auch völlig ausbleiben. Wenn sich bei einem Betroffenen Schmerzen im Rahmen der Krebserkrankung entwickeln, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diese zu behandeln. Das Ziel der Therapie von Schmerzen ist darauf gerichtet, das tägliche Leben wieder so angenehm wie möglich empfinden zu können. Lesen Sie im nachfolgenden Text, wie Krebsschmerzen entstehen, wie sie behandelt werden und wer weitere Hilfe anbietet. Für individuelle Fragen steht im Deutschen Krebsforschungszentrum auch der Informationsdienst Krebsschmerz zur Verfügung, im Internet unter www.ksid.de.

Gesamtartikel: http://www.krebsinformation.de/Belastende_Symptome/schmerzen.html



Ich wünsche Euch alles Gute.
__________________
Jutta
_________________________________________




Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 05.10.2005, 09:43
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.088
Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Elpida und Jutta,
vielen Dank für Eure schnellen Antworten! Schön, das man sich hier so gut austauschen kann und jeder von seinen Erfahrungen erzählen kann.
Heute morgen sehe ich nun, das sein Hausarzt in dieser kurzen Zeit ein zweites Mal die Schmerzmitteldosis erhöht hat. Man Mann hat mir davon nichts erzählt!!
Jetzt nimmt er morgens und abens Tramal retard 150 mg.
Mein Mann hat keine Tumorschmerzen!! Es wird wohl ein Strahlenschaden sein und ich glaube kaum, das diese Probleme mit der Zeit weniger werden.
Er vertraut seinem Hausarzt blind! Mir machte er zum lauten Vorwurf, die Ärzte hätten schließlich studiert und wüßten was sie machen. Ich bin selber Krankenschwester und sehe wirklich täglich, wie die Patienten nach jahrelanger Schmerztherapie zu uns kommen uns sich dann doch operieren lassen. Teilweise haben sie so schlechte Leberwerte durch die Medikamente, das die Op. verschoben werden muss. Auch haben sie durch die Medikamente ein viel höheres Schmerzempfinden.
Mein Mann ist in dieser Beziehung leider sehr labil! Wir waren z.b. beide starke Raucher. Erst nachdem er dadurch körperliche Beschwerden bekam hörte er nach ständigem Drängen meinerseits mit dem Rauchen auf. Ich auch. Dann nahm er stark an Gewicht zu. Sogar die Ärzte sprachen ihn daraufhin an. Erst nach jahrelangem Drängen. wieder von meiner Seite aus, ging er nun zur Ernährungsberatung und ist auch zufrieden damit. Jetzt kommt die Medikamentensache hinzu. Niemals würde er von alleine darauf drängen, die Medikamentendosis zu reduzieren. Wie ich schon ahnte, wird die Dosis schon in dieser kurzen Zeit ständig erhöht. Zumindest will er seinen Arzt nun fragen, ob er gelernter Schmerztherapeut ist. Was mich nur stutzig macht! Es ging vor dieser Schmerztherapie auch ohne Schmerzmittel und nun plötzlich nicht mehr!
Naja, genug gejammert!Ich wünsche Euch einen schönen Tag und schönes Wetter!
Liebe Grüße!
Sanne
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 05.10.2005, 10:36
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.088
Standard AW: Schmerztherapie

Hallo,
ich bin es nocheinmal.
Habe eben gesehen, das auch das Ibuprofen auf 800mg gesteigert wurde. Es ist genauso gekommen, wie ich es meinem Mann aus Erfahrung schon vorher prophezeit hatte. Habe ihn nun angerufen und ihn eindringlich darum gebeten, sich einen guten Schmerztherapeuten zu suchen. Ich war ganz erstaunt über seine positive Antwort. Seinen Vorschlag einen gemeinsamen Gesprächstermin bei seinem Hausarzt auszumachen habe ich sofort wahrgenommen. Nun haben wir am 20.10.05 einen Termin. Zwar spät, aber immerhin!
Elpida, ich hoffe es geht Deinem Mann bald besser! Kann man bezüglich der Knochenmetastasen etwas unternehmen?
Liebe Grüße!
Sanne
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 05.10.2005, 21:17
elpida elpida ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.09.2005
Ort: im Bergischen Land
Beiträge: 139
Standard AW: Schmerztherapie

Liebe Sanne,

freut mich für Dich, daß Du bald ein gemeinsames Arztgespräch mit Deinem Mann hast.
Die Suche nach einem Schmerztherapeuten ist bestimmt der richtige Weg.
Allerdings würde ich versuchen beim ersten Gespräch mit dabei zu sein,
u.a. damit Du bezüglich einer möglichen Abhängigkeit und/oder Leberschädigung beruhigt werden kannst.
Wir haben mit unseren Schmerztherapeuten das große Los gezogen. Mein
Mann hat unglaublich an Lebensqualität gewonnen, seit er dort behandelt
wird.


Vielleicht hat Dein Mann ja als Folge der Bestrahlung Nervenschmerzen.

Ist bei meinem Mann der Fall, da durch die Bestrahlung der Rippen und die
dadurch mit verursachte Auftreibung der Rippen Nerven touchiert werden, so daß zu den Tumorschmerzen noch Nervenschmerzen hinzugekommen sind.
Er hat trotz der vielen Medis in den letzten 1 1/2 Jahren super Leberwerte.

Strahlentherapeutisch ist nichts mehr zu machen, da er bereits 4 Zyklen
mit insgesamt 120 Gy bekommen hat und damit ist dann wirklich Ende der Fahnenstange.
Chemo ist bei der Histologie (Plattenepithel-Ca) wenig erfolgversprechend und wurde nur beim letzten Bestrahlungszyklus adjuvant gegeben.
Er bekommt jetzt alle 6 Wochen Zometa (ein Bisphosphonat), das knochenstärkend ist und u.U. Schmerzen bei Knochenmetastasen lindern kann.
Von mir bekommt er täglich 2g Vitamin C retard und einmal pro Woche eine
7,5 g Vitamin C als Infusion zur Stärkung des Immunsystems.

Ich wünsche Euch viel Glück
liebe Grüße Bärbel
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 05.10.2005, 22:05
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.088
Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Bärbel,
es tut mir leid, das man bei Deinem Mann nicht mehr so viel an Behandlungen durchführen kann! Wie alt ist Dein Mann, wenn ich mal fragen darf?
Du hörst Dich ja zum Glück ziemlich optimistisch an und das wird sich bestimmt sehr positiv auf Deinen Mann auswirken. Ich wünsche Euch beiden, das sich Dein Mann weiterhin so "wacker" hält und die Krankheit mindestens zum Stillstand kommt oder noch besser , rückläufig ist!!
Bei uns hat sich die Situation schon wieder verändert! Langsam weiß ich nicht mehr woran ich bei meinem Mann bin. Erst erzählt er mir, sein Hausarzt hätte mit der Schmerztherapie begonnen damit er mit den Mißempfindungen im linken Fuß besser umgehen kann. Heute ist nicht mehr der Fuß im Vordergrund sondern seine linke Schulter. Seit langer Zeit hat er auch damit zu kämpfen. Freitag hat er nun ein MRT der Schulter und dann werden wir weitersehen. Natürlich habe ich große Angst, das sich dort Metastasen gebildet haben, aber ein Liposarkom streut eigentlich sehr selten in die Knochen. Sicherlich ist es nur Verschleiß und den kann man ja behandeln. Die Angst bleibt bei dieser Erkrankung immer!! Bei Euch sicherlich auch?
Das ist wieder typisch für Allgemeinmediziner. Da wird eine vollkommen paradoxe Schmerztherapie angefangen, für den Fuß und die Schulter. Genau das war auch meine Befürchtung. Außerdem bekommt mein Mann nicht einmal einen Magenschutz, obwohl Ibuprofen so hochdosiert Magenblutungen hervorrufen kann. Zum Glück habe ich durch meinen Beruf ja alles im Hause.
Aber die Ärzte haben ja studiert! Aussage meines Mannes!
Desweiteren meint mein Mann, wenn die Schulter wieder schmerzfrei ist, nimmt er an, das er dann keine Schmerzmittel mehr für den Fuß benötigt.
Das klingt doch alles sehr seltsam! Was ist das für ein Arzt, der bei so konfusen Aussagen eine Schmerztherapie beginnt?
Ich wünsche Dir einen schönen Abend und danke für Deine Informationen!
Ich habe alles bei KID nachgelesen und war eigentlich beruhigt. Jetzt, nach dem neuesten Stand der Dinge mache ich mir doch wieder Sorgen.
Liebe Grüße!
Sanne
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 08.10.2005, 20:51
elpida elpida ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.09.2005
Ort: im Bergischen Land
Beiträge: 139
Standard AW: Schmerztherapie

Liebe Sanne,

mein Mann ist fast 62. Eigentlich ist er der optimistischere von uns Beiden, zum einen ist es seine Grundstruktur, zum anderen kennt er sich (vielleicht zu seinem oder unserem Glück) weniger im medizischen Bereich aus, da
ich auch beruflich damit zu tun habe. Ich war allerdings von Anfang an der
Meinung, daß er das Recht auf volle Aufklärung hat.
Er ist auf alle Fälle froh darüber, daß ich ihn zu allen wichtigen Arztterminen
begleite, weil ich die ganze Krankengeschichte "im Kopf" habe und auch die
gezielteren Fragen stellen kann.
Auf jeden Fall wünsche ich Euch ein gutes Ergebnis für das bevorstehende
MRT und einen kompetenten Schmerztherapeuten.


Liebe Grüße und ein gutes und sonniges Restwochenende

Bärbel
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 09.10.2005, 00:42
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.088
Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Bärbel,
ich hoffe trotzdem auf eine Besserung der Erkrankung Deines Mannes!
Optimismus, von beiden Seiten ausgehend ,hilft sicher zur Besserung des Gesundheitszustandes. Wenn mein Mann und ich uns über einen längeren Zeitraum streiten, wie jedes andere Ehepaar auch, ist es tatsächlich so, das irgendetwas negatives beim Gesundheitszustand eintritt! Es ist wirklich eigenartig. Manchmal macht es mich richtig wütend, weil man langsam das Gefühl hat,verantwortlich für die Gesundheit des Partners zu sein.
Vielleicht ist es aber auch nur Einbildung.
Mein Mann hat von sich aus die Dosierung seiner Medikamente halbiert und das Erstaunliche dabei ist, das die Wirkung die gleiche geblieben ist. Warum werden die Medikamente erhöht, wenn es scheinbar nicht notwendig ist?
Auch hat sein Hausarzt noch nicht einmal die Leberwerte kontrolliert, obwohl die sowieso wegen seiner Chemo letzten Jahres nicht in Ordnung waren. Naja, am 20.10 haben wir unseren Gesprächstermin und dann möchte ich erst einmal einige Erklärungen von seinem Hausarzt.
Beim MRT kamen zum Glück keine Metastasen zum Vorschein, sondern "nur" ein Schultermuskelriss mit Einblutungen, der wahrscheinlich operiert werden muss. Montag geht mein Mann zum Orthopäden. Mein Mann ist vor Wochen mit der Schulter gegen eine geschlossene Tür gerannt(Tölpel) und das wird die Ursache gewesen sein. Mittlerweise denkt man schon: Zum Glück ist es nur das und keine Metastase.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und gute Besserung für Deinen Mann!
Ganz liebe Grüße!
Sanne
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 12.10.2005, 20:45
elpida elpida ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.09.2005
Ort: im Bergischen Land
Beiträge: 139
Standard AW: Schmerztherapie

Liebe Sanne,

herzlichen Glückwunsch zum guten MRT-Ergebnis. Die OP wegen des Muskelrisses macht er doch bestimmt mit links bei seiner Vorgeschichte.

Ich glaube zwar, daß eine eigene positive Grundeinstellung und ein harmonisches Umfeld (Familie, Freunde) bei der Krankheitsbewältigung hilfreich sein können. Aber man sollte selber und auch als Angehöriger
nicht eine "Schuldfrage" stellen. Weder am Beginn einer Krebserkrankung, noch
später.

Daß Dein Mann von sich aus die Medis reduziert hat und damit auch klar
kommt, ist doch wirklich positiv.
Sucht Ihr denn trotzdem noch weiter nach einem Schmerztherapeuten?.

Wünsche Euch noch schöne sonnige Herbsttage (wir genießen sie in
vollen Zügen).
Liebe Grüße
Bärbel
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 13.10.2005, 12:49
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.088
Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Bärbel,
danke für die netten Worte! Mein Mann hat erst heute einen Termin beim Orthopäden, da sein Arzt im Urlaub ist und der Vertretungsarzt für sich entschieden hat, da mein Mann kein Privatpatient ist und somit auch kein Notfall, würde ein Behandlungstermin irgendwann im November ausreichend sein. Unerhört!!!
Nun hat er sich einen anderen Orthopäden gesucht und wie gesagt, heute um 15.30Uhr hören wir, wie es weitergeht.
Sicher ist es im Gegensatz zu seiner Krankenvorgeschichte eine banale Sache.Für Dich sicherlich erst recht, da Dein Mann ja bereits Metastasen hat, was mir wirklich leid tut!
Aber muss immer wieder etwas nachkommen? Erst sein Liposarkom, dann die Sache mit seinem Fuß, jetzt die Schulter, vorher hatte er eine Achillessehenruptur, die auch sehr schmerzhaft war. Und das Merkwürdige ist, es ist immer die linke Körperhälfte betroffen.
Das Gespräch mit dem Hausarzt findet ja am 20.10.05 statt und dann sehen wir weiter.
Mein Mann meint ja, wenn die Schmerzen in der Schulter behoben sind, braucht er keine Schmerzmittel mehr. Ich glaube kaum, das er es so dem Arzt sagen wird denn er wartet stets ab, das ihm jemand seine Entscheidung abnimmt. Deswegen werde ich nun versuchen bei möglichst vielen Arztbesuchen anwesend zu sein, soweit es meine Arbeitszeit zulässt.
Wie geht es Deinem Mann? Hat er starke Schmerzen oder kommt er zurecht. Da er schon drei Jahre mit den Metastasen lebt, scheint deren Wachstum ja etwas zum Stillstand gekommen zu sein, oder täusche ich mich?
Liebe Grüße und auch Euch einen sonnigen Herbsttag!
Sanne
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 14.10.2005, 10:38
H.H. H.H. ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.08.2005
Beiträge: 7
Standard AW: Schmerztherapie

Hallo CaHemi,

Sie schreiben:

Selbstverständlich gibt es ein Schmerzmittel, welches die Schmerzen gut lindern kann und welches auch das Schmerzgedächtnis löschen kann, nur leider ist es in Deutschland nicht zugelassen. Da ich die Nutzungsbedingungen nicht verletzen möchte, kann ich es auch nicht nennen - schade - aber leider nicht zu ändern. Ich würde gerne gemeinsam mit anderen für eine Zulassung dieses Mittels kämpfen.

Wenn ein Medikament offiziell in einem anderen Land zugelassen worden ist, kann es jederzeit auf Verschreibung durch den Arzt über eine Apotheke besorgt werden, ganz legal. Ich sehe also nicht, warum Sie hier dieses Medikament nicht nennen können, wenn das oben Gesagte auf dieses zutrifft.

H.H.
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 14.10.2005, 10:57
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard AW: Schmerztherapie

Hallo H.H.,

Diese Möglichkeit besteht, kann dennoch in einer laufenden Schmerztherapie oft kontraproduktiv wirken.

Ein gut ausgebildeter Schmerztherapeut hat unzählige Resourcen um gezielt zu behandeln. Er/sie wissen auch welche Medikamente miteinander wirken und welche nicht, vor allem aber welche Vielzahl an Behandlungen es geben kann.

Die Suche nach einem wirklich guten Schmerztherapeuten kann etwas dauern, denn der Patient muß auch die Geduld mitbringen, daß schmerzlindernde Mittel nicht sofort am Tag 1 wirken.
__________________
Jutta
_________________________________________




Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 18.10.2005, 21:13
elpida elpida ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.09.2005
Ort: im Bergischen Land
Beiträge: 139
Standard AW: Schmerztherapie

Liebe Sanne,

wie schön, daß Dein Mann um eine OP herumkommt, ich wollte das auch keinesfalls bagatellisieren.
Daß man auch (oder gerade) als Krebspatient vieeel Zeit haben muß, um einen Termin zu bekommen, kenne ich aus eigener Erfahrung.
Was die Suche nach einem Schmerztherapeuten angeht, würde ich trotzdem
am Ball bleiben. "Unsere" sind durchweg Anästhesisten und kennen sich mit Sicherheit besser aus als Mediziner anderer Fachgebiete.

@lieber Rudolf,

Bisphosphonate können bei Knochenmetastasen schmerzlindernd wirken, es sollte aber regelmäßig der Calcium-Spiegel und das Kreatinin
untersucht werden. Zum Ausgleich des Calcium-Spiegels empfiehlt es sich,
täglich 500 mg Calcium einzunehmen.
Bei der Wahl des Bisphosphonats hängt es davon ab ob es sich um osteoblastische oder osteolytische Metastasen handelt. Soviel ich weiß, ist
Zometa das einzige Präparat das auch bei osteolytischen Metas schmerzlinderd sein kann.

Allen eine schmerzfreie Nacht
Bärbel
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 19.10.2005, 09:38
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.088
Standard AW: Schmerztherapie

Hallo Bärbel,
nicht Du sprachst von Bagatelle sondern ich. Angesicht der Vorerkrankung meines Mannes, Deines Mannes und all der verzweifelten Menschen die hier schreiben ist es auch nur eine kleine Sache. Trotzdem hat die Psyche meines Mannes doch sehr gelitten weil es eine weitere Einschränkung seiner Lebensqualität bedeutete. Aber da muss ich Dir sicher nichts erzählen!
Es gibt weitere gute Nachrichten. Der Fuß meines Mannes ist, bis auf ein leichtes Taubheitsgefühl und noch etwas Schwäche, soweit wieder hergestellt. Schmerzen und Mißempfindungen hat er kaum noch, obwohl er kaum noch Schmerzmedikamente nimmt. Vielleicht habe ich bezüglich der Schmerztherapie doch etwas überreagiert, vielleicht hätte aber auch der Hausarzt bessere Erklärungen dazu abgeben können. Egal! Mein Mann betreibt wieder seinen Lieblingssport, Badminton, und es klappt fast wieder wie in "alten Zeiten"! Mein Mann ist ganz "obenauf"!
Auch für mich gab es gestern gute Nachrichten! Durch die lange Erkrankung meines Mannes hatte ich meine Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt vernachlässigt. Musste dann wegen starker Blutungen und extremen HB Abfall vor einiger Zeit die Praxis zwangsläufig aufsuchen. Dabei wurde eine Zyste (die Ärztin war sich aber nicht ganz sicher) festgestellt und später ein schlechter Pap-Wert (Pap 4). Vierteljährlich musste ich nun zu Abstrichkontrollen und es war schon von Konisation die Rede. Gestern war mein PAP nun Stufe 2 und somit absolute Entwarnung. Wieder eine Sorge weniger. Da ich nie krank bin, wirklich nie, nicht mal eine Erkältung habe, haben mein Mann und ich besprochen nach meinem Ableben meinen Körper der Forschung zur Verfügung zu stellen(ist nur Spaß!!!!).
Bärbel, ich hoffe Deinem Mann geht es soweit gut und Ihr könnt gemeinsam das schöne Herbstwetter genießen! Ist Dein Mann denn soweit mobil, oder ist er durch seine Krankheit sehr eingeschränkt?
Ganz liebe Grüße!!
Sanne
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:29 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55