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  #1  
Alt 18.07.2008, 22:37
Claudia38 Claudia38 ist offline
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Registriert seit: 18.07.2008
Beiträge: 2
Standard Befundbericht reinstes Fachchinesisch...

... wäre schön, wenn es jemand *übersetzen* könnte.

Mein Vater (der auch an COPD, Stufe 4 leidet) bekam von einem 4x8 cm großen *Ding* im Bauchraum Gewebeproben entnommen.
Nach einer Woche bekam er den Befund:

1. PE Meseterium: Zwei 1,3 bzw. 2,5 cm durchmessende Gewebsstückchen mit Einschluss eines 0,6 bzw. 1,3 cm großen Knotens.
Histologisch Lymphknotengewebe mit umgebauter Architektur, Ausdehnung lmphoztärer Infiltrate in das umgebende Fettgewebe, überwiegend mit follikulärer Struktur und bestehend aus Zentrozten mit nur wenigen, eingestreut liegenden Zentroblasten. Umgebend kleine Lymphozyten, hier mit verzweigten Bändern zum Teil hyalinisierten Bindegewebes. Die neoplastischen Keimzentren wirken erstarrt ohne Kerntrümmermakrophagen und ohne Schichtung mit meist nicht abgrenbarem Follikelmantel. Immunchemisch erweisen sich die lymphatischen Infiltratzellen als positiv für CD20, negativ für CD 5. Mit CD 23-Nachweis großenteils erhaltener und begrenzter, daneben ausgedehnter Netze dendritischer Retikulumzellen. Deutliche positive Reaktion der neoplastischen Lymphozyten in den Follikeln und perifollikulär mit CD10. Kräftige positive Reaktion von BCL 2 in den neoplastischen Keimzentren.

2. PE präaortal: Mehrere zusammen 1,5 x 1 x 0,4 cm große Gewebsstückchen.
Histologisch mesenteriales Fettgewebe, durchsetzt von neoplastischen follikulären lymphatischen Strukturen mit gleichartigem Aufbau wie in Fraktion 1. beschrieben.

Beurteilung:
In beiden Fraktionen Infiltrate eines malignen B-Zell-Lymphoms, insbesondere eines follikulären Lymphoms Grad 1 mit follikulärem und diffusem Wachstumsmuster sowie geringer Sklerose (CD 20+, CD 10+, BCL 2+, CD 5-, CD 23-) (Kiel-Klassifikation: Zentroblastisch-zentrozytisches Lymphom, follikulär und diffus)


Ich wäre schon sehr dankbar für eine Übersetzung der Beurteilung. Alles was wir gesagt bekamen war: Gehen Sie am Montag in das und das Institut für eine Chemo.
Vielen lieben Dank,
Claudia
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  #2  
Alt 19.07.2008, 00:07
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Registriert seit: 29.04.2007
Ort: Am Tor zum Odenwald
Beiträge: 3.063
Standard AW: Befundbericht reinstes Fachchinesisch...

Hallo Claudia,

willkommen hier, wenn auch der Anlass sicher nicht willkommen ist.

Auf den ersten Blick klingt das nach einem follikullären Lymphom, steht ja auch so da. HIer findest Du dazu weitere Info http://www.nhl-info.de/exec/start?si...hl.htm&check=0

Ich bin immer wieder erschrocken, wenn ich lese, wie Menschen mit einer so schweren Erkrankung alleine gelassen werden, keinerlei Info oder gar Verhaltensempfehlungen bekommen.
Hat Euch denn niemand aufgeklärt und gesagt wie das abläuft und was zu erwarten ist - ich finde das ist eine Zumutung !

Dann muss man leider in dieser schweren Zeit selbst aktiv werden und die Ärzte festnageln und klare Info und Ehrlichkeit einfordern. Ich habe mir immer ganz viel aufgeschrieben, damit ich nichts vergesse und auch vorher Fragen notiert, die ich stellen wollte. Und ich habe wie viele andere Patienten, alle meine Befunde gesammelt. So konnte ich immer zu Hause nachlesen oder eine andere Meinung einholen.

Weisst Du welche Chemo Dein Vater bekommt, ich vermute CHOP oder R-CHOP. Dabei wird er seine Haare verlieren, bei einem Mann nicht so schlimm.

Stell ruhig hier alle Fragen, es findet sich wahrscheinlich immer jemand der dazu etwas weiss.

Liebe Grüsse
Beate
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  #3  
Alt 19.07.2008, 09:17
Claudia38 Claudia38 ist offline
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Registriert seit: 18.07.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Befundbericht reinstes Fachchinesisch...

Hallo und lieben Dank für Deine Worte!
Mit den Haaren, das hab ich mir schon gedacht. Ist nicht schlimm, kann er mit leben.
Er kommt heute zum Kaffeetrinken und ich werd versuchen, das trotz alledem zu geniessen!
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  #4  
Alt 19.07.2008, 09:26
Benutzerbild von Eponina
Eponina Eponina ist offline
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Registriert seit: 16.05.2008
Beiträge: 326
Standard AW: Befundbericht reinstes Fachchinesisch...

Ich bin auch entsetzt zu hören, wie manche Ärzte ihre Patienten mit einer solchen Diagnose und einem Befund allein lassen. Ich hatte das Glück, dass meine Hausärztin meinen Befund mit mir Wort für Wort durchgegangen ist und ihn für mich übersetzt hat. Aber offenbar ist das keine Selbstverständlichkeit.
Besteht auf ausführliche Aufklärung! Nur ein unbequemer Patient hat eine Chance, Einfluss auf seine Therapie zu nehmen...
Euch viel Glück!!!
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  #5  
Alt 21.07.2008, 20:09
Waldhexe Waldhexe ist offline
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Registriert seit: 16.09.2005
Beiträge: 101
Standard AW: Befundbericht reinstes Fachchinesisch...

Hallo zusammen,

uns hat auch niemand im Krankenhaus den Befund erklärt. Das ist leider oftmals so. Ich habe hier im Kompass liebe Antworten erhalten.

Unser Hausarzt macht sich ebenfalls schlau, alles versteht auch er nicht.
Er hat zu mir gesagt, dass er immer da wäre wenn wir ihn brauchen.
So ein Arzt ist Gold wert....

Er wird auch eine Zweitmeinung zur Therapie einholen.

Ich habe mit der Krebsberatung telefoniert, dort empfiehlt man es auch, dass behandelnder Hausarzt oder Facharzt (bei uns bspw. die HNO) das alles erfragen und erklären und auch koordinieren sollte.

Lass`Dir von der örtlich ansässigen Krebsberatung Infomaterial schicken oder geh`in die Beratung. Mir hat man kostenlos ein Buch und 2 Broschüren zugesandt. Es gibt Angehörigengruppen, Einzelberatung, auch für finanzielle + organisatorische Dinge.

Ich kanns auch noch immer nicht glauben. Ich frage mich wann man wirklich in der Realität ankommt....wahrscheinlich wenn das volle Programm anläuft. ist.
Meinen Eltern geht es wohl auch so. Ich bin dabei meinem Vater klarzumachen, dass das nicht das Ende ist.

Die Untersuchungen bzw. das Staging steht auch noch aus.

Alles Gute, vlG, Birgit
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