Freunde während Thera weg und nun wieder da?

[Jess]

Hi, ich hatte Hodgkin und den ganzen Sommer mitd er Chemo verbracht, jetzt läuft gerade die Bestrahlung. Viele Freunde haben mir sehr geholfen aber manche blieben weg. Jetzt, wo es überstanden ist, tauchen sie wieder auf, schaffen es plötzlich, sich zu melden. kennt Ihr das? Wie soll man darauf reagieren? Ich kann verstehen dass der Umgang mit krebskranken Menschen schwer ist aber ich war immer dieselbe und ich war auch sehr enttäuscht - ebenso wie ich froh und dankbar war dass mich so Viele unverhofft unterstützt haben. Ist es zu nachtragend wenn man sagt dass sie sich sch...verhalten haben?

[Schokolinse]

Hi Jess,

ich bin selbst nicht betroffen von dieser besch**** Krankheit, aber meine Mama hat(te) ein NHL und wurde ebenfalls den ganzen Sommer über chemotherapiert.

Ich persönlich finde, dass Du keineswegs überreagierst, ganz im Gegenteil solltest Du gerade jetzt an Dich denken und nicht an Menschen, die vor lauter falscher Scheu nicht mehr an Dich gedacht haben, während Du krank warst.

Das sind Menschen, die meiner Meinung nach noch nichtmals in der Lage sind, über ihren eigenen Schatten zu springen und (Berührungs)Ängste zu überwinden - was sollen sie Dir dann nun im Nachhinein bringen?

Oberflächlicher geht's wohl kaum und was bringen einem "Freunde" von denen man weiß dass sie in der schlimmsten Zeit nicht für einen da sind?

Versteh mich bitte nicht falsch, ich will Dich nicht davon abbringen, weiterhin den Kontakt aufrecht zu erhalten, wenn er Dir denn gut tut.

Ich selbst habe, wohlgemerkt als Angehörige, während der letzten Monate feststellen dürfen, dass ich nicht eine einzige wirkliche Freundin hatte.

Dahingegen hat sich meine uuuuuuuralte Schulfreundin nach Jahren zurückgemeldet und war nach dem ersten Kontakt innerhalb von wenigen Stunden bei mir.

Was mir persönlich auch sehr viel gebracht hat, war und ist die Warmherzigkeit hier im Forum. Ich habe schriftlich und telefonisch sehr viele liebe Menschen hier kennenlernen dürfen, deren Vorhandensein mir im Nachhinein betrachtet bei weitem mehr gebracht hat als so mancher "Freund".

Now it's your turn to make the choice

Alles Liebe,

Maya

[aurica]

Viele ziehen sich zurück weil sie unsicher sind im Umgang mit Krebspatienten.Sind oft selbst geschockt von der Diagnose im Freundeskreis.Wissen nicht was sie sagen sollen.Haben Berührungsängste.
Tja was willste machen...Ich denke mal ...drauf ansprechen.Sag ruhig,dass du es Sch... fandest,dass sie sich zurückgezogen haben,gerade da als du Freunde am nötigsten gebraucht hättest.

In der Not trennt sich eben oftmals die Spreu vom Weizen.

[Paula1]

Ich mache ganz aktuell die Erfahrung, dass es für meinen Bruder und seine Frau sehr gut ist zu wissen, dass viele Leute an sie denken, sie auf der anderen Seite aber nicht die Kraft haben, mit jedem zu sprechen. Deswegen habe ich mich dazwischengeschaltet und versuche als Ansprechpartner für viele da zu sein. So kann ich immer sagen, wer angerufen hat, das gibt Kraft. Allerdings habe ich auch diese Personen alle informiert. Und vielleicht weiß unsere Umgebung aufgrund unserer Vorgeschichte auch etwas besser damit umzugehen...

[alex7]

Hallo Ihr Lieben

Hier möchte ich mich auch einreihen, auch wenn ich aus dem BK komme! Die Erfahrungen habe ich auch gemacht,das sich Freunde abwenden, aber andere von denen man es nie erwatet hätte, waren plötzlich da und halfen! Das hat mich sehr aufgebaut! Nun sind meine Mutter und ich zeitgleich erkrankt(sie hat ein NHL) und so hatten wir uns beide! Zwar nur über Telefon aber immerhin!
Was für uns ganz schlimm war, waren die Negativ-Reaktionen meiner Schwester! Schade das oft Bekannte mehr Verständnis für einen haben, als die eigene Familie! Mittlerweile habe ich mich von allem getrennt,was mir und meiner Familie nicht gut tut! Und mir geht es gut dabei!
Ganz lieben Gruß
Alex

[Barbara_vP]

Hi
Ja ja das mit den sogenannten Freunden.
ich habe in der Therapie /diagnose/wait watch die Spreu vom Weizen getrennt.
Die sog. Freunde, die alle Gründe hatten mich nicht zu sehen zu kontaktieren, habe ich abgestoßen.... es sind dann keine Freunde für mich, die irgendwelche Gründe hatten sich nicht zu melden.

Ich kann nachvollzioehen, dass man Probleme hat, wie begegne ich jemanden mit Krebs, aber das ist normal und nachvollziehbar. Aber sich gar nicht melden oder sofort zu sagen nee ich habe keine Zeit (auch auf die Frage auf nen Kaffee) nee einmal das glaube ich aber beim x ten Mal keine Zeit nee dann nicht.

So nun habe ich Freundschaften intensivieren können neue Freunde bekommen (und leider auch wieder verloren.- scheiß Krebs).
Ich trauer den sog. freunden nicht nach.

Gruß
barbara

[tina n.]

Hi Jess

Gräm Dich nicht,diese Erfahrung machen leider viele von uns

Mir wurde sogar mal der Handschlag verweigert,obwohl Hautkrebs nicht ansteckend ist!

Auf solche Mitmenschen sollte man getrost verzichten. wer mich in der Not allein lässt,der braucht auch nicht mit mir Feiern

Mir sind ein paar wirkliche Freunde lieber als ein Stall voller " Kumpels" die abhauen wenns eng wird.

Such Dir Menschen an denen Du wachsen kannst,runterziehen kann man sich allein.

Liebe grüsse Tina n.