Wer kann über die Tumorverschlüsselung was sagen

[petro]

Hallo an allen. Ich bin seit einiger Zeit hier und habe einige Beiträge gelesen. Heute schreibe ich zum ersten Mal. Bei mener Mutter wurde vor paar Wochen wegen NZK die linke NIere lapaskopisch entfernt. Heute bekammen wir histolog. Befund mit folgenden Tumorverschlüsselung:
8310/3 c97.9 pT3a G2 V0 R0. Es soll noh die Lungen CT folgen und in paar Wochen fährt sie zum AHB nach Plau am See. Die Ärzte sagen, dass d. Tumor bereits in Fettgewebe eingedrungen und deshalb wurde dritte Stadium gegeben, obwohl Tumor selbst 4 cm war.

Ich würde allen dankbar, wer mir etwas über dieses Ding erklären könnte.

Vielen Dank.

Petro

[Rudolf]

Hallo Petro,
eigentlich sollte der Arzt Euch das erklären. Ich kann Dir auch nur einen Teil erklären. Außerdem vermisse ich Angaben über N und M.
N betrifft die benachbarten Lymphknoten der Niere und M Metastasen, aber dazu wird ja bald (!) ein Lungen-CT gemacht. Nötig wäre allerdings ein Stamm-CT, also auch mit Bauchraum, dazu Knochenszintigramm und Schädel-MRT.
R0 = der Tumor wurde restlos entfernt,
V0 = der Tumor war noch nicht in eine Vene hineingewachsen,
G2 = die Tumorzellen waren mäßig differenziert, wichen also deutlich von normalen Nierenzellen ab; heißt gleichzeitig mäßig schnelles Tumorwachstum.
Mit 4 cm war der Tumor eher klein, viele Tumoren sind bei der Entdeckung sehr viel größer.
C97 verstehe ich nicht. Es ist die statistische Zuordnung zu einer Krankheitsgruppe, müßte aber beim NZK eigentlich C64 heißen.
Alles Gute
Rudolf

[petro]

Danke Rudolf für die Erläuterung. Eigentlich bei solchen kleinem Tumoren sehr selten, dass eine pT3a Zuordnung gibt, aber die Ärzte haben und erklärt, dass weil d. Tumor die Fettgewebe erreicht musste solche Zuordnung geben. Die Ärzte haben empfohlen nur eine Lungen-CT zu machen, da Bauch CT wurde 1 Monat vor der OP gemacht. Mir macht die Sorge Kennzeichen G2 und pT3a, obwohl die Ärzte sagen, dass Tumor in "gesunden Zustand" rausgenommen wurde. Das kann ich überhaupt nicht verstehen, wie solchen Ding in "gesunden Zustand" sein kann. Wenn Sie mir kurz erläutern könnten wäre ich dankbar. Wir wohnen in Berlin und wissen nicht welche gute Urologe und Onkologe hier gibt. Sie wurde in Charite operiert und wir gehen weiterhin in der Poliklinik hin. Wenn Sie bereits jemanden empfehlen könnten wäre sehr hilfreich.

Ansonsten einen schönen Tag und Danke viel Mal.

Petro.

[Rudolf]

Hallo Petro,
ich verstehe das so: wenn es nur nach der Größe des Tumors ginge, wäre die Klassifizierung wohl T1a (max. 4 cm).
Da der Tumor aber nicht auf die Niere beschränkt war, sondern auch in das umgebende (Fett-)Gewebe hineingewachsen war, bekommt er T3a. Da würde ich mir keine großen Sorgen machen. Nachuntersuchungen müssen sowieso in regelmäßigen Abständen gemacht werden.

Wenn Chirurgen etwas "im Gesunden" operieren, dann meinen sie, daß das kranke Teil, Krebs oder anderes, nicht angeschnitten wurde, sondern innerhalb des gesunden Gewebes drumherum geschnitten wurde. Das sollte immer so sein.

G2 war ein mäßig schnelles Tumorwachstum. Das hat nachträglich nur dann etwas zu sagen, wenn Metastasen gefunden werden sollten, weil die wahrscheinlich, aber nicht sicher, auch mit G2 wachsen würden. Ich bewerte das nicht über, weil das NZK sowieso zu den langsamer wachsenden Krebsarten gehört.
Außerdem habe ich kürzlich jemanden kennen gelernt, dessen G2-Metastasen langsamer wachsen als meine G1-Metastasen vor 6 - 7 Jahren. Alles ist relativ!

Ich kenne Berlin nicht und auch keine Urologen in Berlin. Von der Charité kenne ich nur den Namen. So kann ich nichts und niemanden empfehlen.

Genießt das Leben, es ist zu kurz und zu wertvoll, als daß man es mit Sorgen belastet!
Weiterhin alles Gute,
Rudolf

[petro]

Danke Rudolf für die Erklärung. Deine Erläuterung bringen mir ein bisschen Optimismus und d. Mut weiter zu kämpfen um meine Mutter zu heilen. Ich wünsche Dir alles Gute und damit Du noch lange gesund bleibst unabhängig von dieser Erkrankung.

Grüss aus Berlin.

Petro