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  #1  
Alt 17.08.2011, 15:04
Suzzy Suzzy ist offline
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Standard Hilfe wegen Unwissenheit

Bei meinem Vater (81 Jahre) wurde wegen Problemen beim Stuhlgang (an die 15 bis 20 mal am Tag, sehr wenig und von ihm nicht haltbar bei Druck) im Laufe eines Krankenhausaufenthaltes Prostatakrebs diagnostiziert. Das einzige was ich jedoch aus seinem Befund bei den Laborwerten herauslesen konnte war der PSA Wert von 87, kein Gleason oder sonstiges ist angegeben. Seine Probleme beim Stuhlgang beruhen jedoch auf Mestastasen im Darm!
Mit diesem ging er zu seinem Urologen, der ihm ad hoc einmal Bicalutamid verschrieben und eine zusätzliche Hormontherapie mittels Spritzen. Er hatte heute seine erste Spritze, anscheinend mit Depotwirkung( was ich uneingeschränk glaube), der nächste Termin beim Urologen ist jedoch erst im Februar 2012 ausgemacht. Jetzt meine Frage, da ich ja mich wirklich in dieses Thema eingelesen habe: braucht er dazwischen nicht einmal eine Untersuchung des PSA Wertes? Denn es kann ja sein, dass dieses Karzinom NICHT auf Hormone anspricht, da ja so und so schon metastasierend!
Ganz verstehe ich die Vorgangsweise seines Urologen nicht, denn ich denke bei jedem Menschen egal welchen Alters oder Geschlecht ist die Diagnose: Krebs ein Horror. Und er ist total unaufgeklärt. Er weiss nichts und fühlt sich verlassen. Sein Urologe selbst merkte auf die Frage: 'und hat es Auswirkungen auf den Stuhlgang?' an: das werden Sie merken, gehen Sie zu Ihrem Hausarzt. Dieser Urologe ist aber bekannterweise wirklich gut, also fragen wir uns alle natürlich, ob diese Oberflächlichkeit und irgendwie Ignoranz dem Alter meines Vaters zugeschrieben wird? Mein Vater denkt nun natürlich, er müsse bald sterben, deswegen diese *Flapsigkeit* des Arztes. Ich denke natürlich, wenn man positiven Zuspruch bekommt, ist das in allen dingen besser!

Also nochmals: Wäre es nicht gut nach ca. 3 Moonaten noch einen PSA Test zu machen? Und wie bekommt man diesen in Österreich, da er ja hier nur zur Nachsorge bei OPs und geheilten Karzinomen von den Kassen übernommen wird! Lt meinen Nachforschungen ist dies so! Wir wissen wirklich nicht mehr weiter und ich kann und will meinen Vater nicht so verzweifeln sehen!

Vielen Dank für Antworten
Susanne

Geändert von Suzzy (17.08.2011 um 15:13 Uhr)
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  #2  
Alt 17.08.2011, 15:34
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Hilfe wegen Unwissenheit

Hallo Susanne,

vorweg: Am Prostatakrebs stirbt man nicht so schnell, weil er ein langsam wachsender Krebs ist.

Deshalb wird sogar bei älteren Patienten empfohlen, außer Beobachten gar nichts zu tun und erst, wenn der Krebs Beschwerden macht, einzuschreiten. Weil der Prostatakrebs bei älteren Patienten so langsam wächst, dass sie meist an was anderem sterben und nicht am Krebs.

Normalerweise wird der PSA-Wert alle 3 Monate kontrolliert. Das könnte auch zur Beruhigung Ihres Großvaters dienen, weil der PSA-Wert vermutlich durch die Hormontherpie rasch sinkt wird.

Genaueres können Sie in dem Patientenratgeber Prostatakarzinom II nachlesen:

Patienten-Ratgeber:
Prostatakrebs I Lokal begrenztes Prostatakarzinom:

http://www.krebsgesellschaft.de/down...009-pl-pca.pdf

Um den Prostatakrebs genauer beurteilen zu können, sollten Ihr Großvater sich seinen Biopsiebefund vom Urologen besorgen. Da ist insbesondere der Gleason Score wichtig, der etwas über die Aggressivität aussagt.

Wenn ihm die Art des Urologen nicht passt, dann muß er sich einen anderen Arzt seines Vertrauens besorgen.

Wie die Rechtslage in Österreich zur Erstattung des PSA-Tests ist, kann ich nicht sagen. In Deutschland wird er grundsätzlich in der Nachsorge bei einem festgestellen Karzinom - unabhängig von der gewählten Therapie bezahlt -, also auch bei einer Hormontherapie. Vermutlich ist das in Österreich nicht anders. Übrigens kostest der Test in Deutschland rund 20 €.

Alles Gute für Ihren Großvater und beruhigen Sie ihn!

Hansjörg Burger
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  #3  
Alt 17.08.2011, 15:38
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Beiträge: 296
Standard AW: Hilfe wegen Unwissenheit

Hallo Susanne,

vorweg: Am Prostatakrebs stirbt man nicht so schnell, weil er ein langsam wachsender Krebs ist.

Deshalb wird sogar bei älteren Patienten empfohlen, außer Beobachten gar nichts zu tun und erst, wenn der Krebs Beschwerden macht, einzuschreiten. Weil der Prostatakrebs bei älteren Patienten so langsam wächst, dass sie meist an was anderem sterben und nicht am Krebs.

Wenn sein Prostatakrebs mit einer Hormontherapie behandelt wird, kann er den Krebs auf Jahre hinaus aufhalten.

Normalerweise wird der PSA-Wert alle 3 Monate kontrolliert. Das könnte auch zur Beruhigung Ihres Großvaters dienen, weil der PSA-Wert vermutlich durch die Hormontherpie rasch sinken wird.

Genaueres können Sie in dem Patientenratgeber Prostatakarzinom II nachlesen:

Patienten-Ratgeber:
Prostatakrebs I Lokal begrenztes Prostatakarzinom:

http://www.krebsgesellschaft.de/down...009-pl-pca.pdf

Um den Prostatakrebs genauer beurteilen zu können, sollten Ihr Großvater sich seinen Biopsiebefund vom Urologen besorgen. Da ist insbesondere der Gleason Score wichtig, der etwas über die Aggressivität aussagt.

Wenn ihm die Art des Urologen nicht passt, dann muß er sich einen anderen Arzt seines Vertrauens besorgen.

Wie die Rechtslage in Österreich zur Erstattung des PSA-Tests ist, kann ich nicht sagen. In Deutschland wird er grundsätzlich in der Nachsorge bei einem festgestellen Karzinom - unabhängig von der gewählten Therapie bezahlt -, also auch bei einer Hormontherapie. Vermutlich ist das in Österreich nicht anders. Übrigens kostest der Test in Deutschland rund 20 €.

Alles Gute für Ihren Großvater und beruhigen Sie ihn!

Hansjörg Burger

PS: Hier können Sie die Hotline des BPS anrufen:

aus dem Ausland und aus Mobilfunknetzen unter der gebührenpflichtigen Rufnummer +49(0)228-286 456 45, die immer Dienstags, Mittwochs und Donnerstags in der Zeit von 15 - 18 Uhr erreichbar ist.
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  #4  
Alt 17.08.2011, 16:35
Suzzy Suzzy ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Hilfe wegen Unwissenheit

Vielen Dank für diese schnelle Antwort. Ich weiß, daß der krebs anscheinend nicht schnellwachsend ist, bin jedoch doch etwas überrascht, da mein Vater vor 2 Jahren eine Prostataoperation hatte, mit histologischer Untersuchung, regelmäßig zum Urologen geht, und diesen Mai ebenfalls zur Untersuchung dort war, jedoch nichts festgestellt wurde. Und er jetzt 3 Monate später einen metastasierenden Tumor hat. Sie werden verstehen, daß wir da etwas in Panik sind!
Liebe Grüße und nochmals vielen Dank für diese Antwort
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