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  #1  
Alt 03.10.2006, 17:03
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Ausrufezeichen Psychotherapie bei Krebs

Nachdem doch immer wieder die gleichen Fragen auftauchen, ist es vielleicht hilfreich, die Infos mal in einem Threat zu konzentrieren. Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr hier auch passende Links reinkopieren würdet, die Ihr vielleicht schon in einen anderen Threat gestellt hattet. Bitte tragt auch alle Sachen bei, die noch fehlen - das sind sicher eine Menge!


Erstmal etwas Grundsätzliches:
Ein Psychiater ist nicht das Gleiche wie ein Psychologe! Viele Menschen kennen den Unterschied nicht und meinen, daß sie "verrückt" wären, weil sie zum Psychologen müssen und haben deshalb große Berührungsängste.
Der Psychiater ist ein Facharzt für Erkrankungen der Nerven, des Geistes usw. - der Psychologe ist der Fachmann für die Seele - also zwei grundlegend unterschiedliche Sachen! Manchmal kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, wenn beide Fachrichtungen zusammenarbeiten, denn Medikamente verschreibt nur ein Psychiater, niemals ein Psychologe. Falls es sich um Menschen z.B. mit extremen Depressionen mit Suizidgefahr oder so handelt, kann es wichtig sein, eine Psychotherapie durch Medikamente zu unterstützen.
Es gibt auch Psychiater, andere Ärzte und Heilpraktiker, die Psychotherapie anbieten. Das ist etwas anderes, als eine Therapie bei einem Dipl. Psychologen! Ein Dipl. Psychologe hat einen Hochschulabschluß in Psychologie. DANACH muß er noch eine sehr ausführliche, anstrengende, teuere und aufwendige Zusatzausbildung machen, um sich als Therapeut selbstständig machen zu können. Diese Ausbildung dauert berufsbegleitend zusätzliche fünf und als Fulltimejob weitere drei Jahre. Andere Ärzte, HPs usw. haben in der Regel eine kure "Schmalspur-Zusatzausbildung", die man mit der der Psychologen weder qualitativ noch quantitativ vergleichen kann. Natürlich gibt es Ausnahmen, bei denen auch Leute mit dieser Kurzausbildung gute Therapeuten sind, dennoch meine ich, daß man einen Psychologen mit Zusatzausbildung für Psychotherapie immer vorziehen sollte, denn er ist der Spezialist.
Leider ist da aber schon der erste große Haken an der Sache. Die Kassen lassen nur eine begrenzte Menge an niedergelassenen Psychologen zu. Dadurch sind diese (zumindest die guten) heillos überlaufen und Wartezeiten zwischen einem halben und zwei Jahr/en sind keine Seltenheit. Dazu kommt, daß ein guter Psychologe in der Regel keine Massenabfertigung betreibt. Fast immer arbeiten sie völlig allein in der Praxis, haben also auch keine "Sprechstundenhilfe" , "Empfangsdame", "Telefonfee" oder ähnliches. Daraus resultiert, daß man entweder nur zu festen Telefonzeiten, die man vom AB erfährt, persönlich mit dem Therapeuten wegen eines Ersttermins sprechen kann (und auch das ist schwierig, weil zu diesen Zeiten ALLE versuchen anzurufen und man beharrlich sein muß, um durchzukommen) oder auf den AB sprechen und auf Rückruf warten muß. Weil die Therapeuten aber so völlig überlaufen und überfordert sind, kann das dauern und manchmal auch in Vergessenheit geraten. Deshalb rate ich immer: fallt den Psychos auf den Wecker! Laßt nicht locker! Ruft immer wieder an und weist darauf hin, wie WICHTIG ein Erstgespräch für Euch ist! Es ist immer auch eine Sache, wie ich mein Anliegen rüberbringe und die Dringlichkeit deutlich mache. Jeder Therapeut hat Notfalltermine frei - einen solchen zu ergattern gilt es! Und den bekommt man nicht, wennman brav mit gefalteten Händen in der Warteschleife hängt, sonden wenn man tatsächlich drum kämpft!
Manche Leute sind sauer, wenn der Therapeut spät oder manchmal auch gar nicht zurückruft und lassen es dann. Tja, das muß eben jeder für sich selbst entscheiden.... Einen Therapieplatz zu ergattern ist nicht einfach und man sollte nie vergessen, daß der Patient, bzw. Klient etwas vom Psycho will - nicht umgekehrt.
Daß man mit dem Therapeuten völlig allein in der Praxis ist, habe ich immer als besonders angenehm empfunden. Eine Therapie ist kein Sonntagsspaziergang, sondern harte, schwere Arbeit, bei der es richtig zur Sache geht. Mir wäre es unangenehm gewesen, wenn da im Zimmer nebenan jemand gesessen hätte, der evtl. das eine oder andere mitgehört oder auch Zugang zu meinem "Innersten" über eine Karteikarte oder so bekommen hätte. Außerdem bin ich mehr als einmal völlig verheult und fix und fertig aus einer Therapiestunde herausgekommen. Ich hätte ganz sicher nicht gewollt, daß mich jemand so sieht. So aber hatte ich in aller Ruhe Zeit mich etwas zu regenerieren und mich auch äußerlich wieder herzurichten, bevor ich mich wieder unter die Menschheit begeben habe.

Indikation
Jemand, der die Diagnose "Krebs" bekommen hat, wird immer in einer Ausnahmesituation sein, in der sich niemals schämen sollte, jede Hilfe anzunehmen, die er kriegenkann! Dazu gehört auch psychologische Unterstützung.
Daß ein Zusammenhang zwischen Psyche und Immunsystem besteht, ist durchaus keine brandneue Erkenntnis und wer dem Krebs etwas entgegensetzen will, braucht eine stabile Psyche.
Außerdem wird auch nicht selten ein enger Zusammenhang zwischen einer kranken Psyche und einer Krebserkrankung hergestellt. Oft gibt es schwere "Altlasten" aufzuarbeiten, ohne die eine Gesundung schwer möglich ist.


Verschiedene Therapieformen
Es gibt Therapeuten, die haben sich auf Gruppentherapie, Verhaltenstherapie, auf Suchterkrankungen, Phobien oder eben auf Psychoonkologie spezialisiert. Welche Form für den jeweiligen Menschen die richtige ist, wird man nicht immer gleich auf Anhieb sagen können. Für manche kann es durchaus besser sein, erstmal eine Gruppentherapie zu machen. Für andere, die evtl. extreme Panik wegen ihrer Krankheit haben, könnte u.U: ein Therapeut mit Erfahrung im Bereich von Phobien der richtige sein. Andersrum muß nicht unbedingt ein Psychoonkologe immer und in jedem Fall das non plus ultra sein. Das hat sicher sowohl mit persönlichen Anti- und Sympathien zu tun, als eben auch mit der Spezialisierung. Ich denke, man muß es ausprobieren.
Adressen bekommt man aus dem Telefonbuch, bei der Krankenkasse, beim Gesundheitsamt, bei Biokrebs usw.

Kosten
Bei gesetzlich Versicherten ist es in der Regel so, daß man mit seiner Chipkarte zum Erstgespräch geht. Man hat fünf Probestunden, in denen man gucken soll/kann, ob man sich mit diesem Therapeuten eine tragfähige Arbeitsbeziehung vorstellen könnte. Wenn nicht, ist es auf jeden Fall besser, sich wieder auf die Suche zu machen. Wenn man den Richtigen gefunden hat, läuft es im allgemeinen so, daß der Therapeut einen Bericht an die Kasse schickt, die die "Notwendigkeit" einer Therapie überprüfen läßt und bei einem Krebskranken sicher zustimmen wird. Dann kann es "richtig" losgehen.



Hier kommt noch ein Artikel aus "Impulse" 1/2006 Ausgabe 90

Psychotherapie am Krankenbett hilfreich

Patienten, die nach einer Kebsdiagnose psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, leben länger. Das ist das Ergebnis einer Studie von Thomas Küchler vom Referenzzentrum Lebensqualität in der Onkologie, die auf dem Kongreß für Chirurgie in München vorgestellt. wurde. Die Studie stieß dort auf unerwartet großes Interesse. Die Ergebnisse zeigten eindeutig einen Einfluß einer psychosozialen Betreuung auf die Überlebenszeit und widersprechen damit vielen anderen Studien, die keinen solchen Effekt nachgewiesen haben.

Untersuch wurden insgesamt 271 Patenten mit Krebserkrankungen an Speiseröhre, Magen, Leber Bauchspeicheldrüse oder Darm. Die eine Hälfte erhielt - zusätzlich zur Operation - Psychotherapie. Ungewöhnlich war der Ansatz: Die psychotherapeutische Unterstützung fand ausschließlich während des stationären Aufenthalts und zu 90% bereits am Krankenbett statt. Der Autor der Studie, Thomas Küchler, wertete die Ergebnisse zweimal aus - einmal nach 2 Jahren und ein zweites Mal nach 10 Jahren. Das ist ein ungewöhnlich langer Beobachtungszeitraum. Dabei fand er eine wesentlich längere Überlebenszeit in der Gruppe der Patienten, die sofort nach der Operation Psychotherapie erhielten. Auffallend war dabei, daß die Psychotherapie - direkt nach der Operation eingesetzt - sofort Wirkung zeigte und diese auf die Verbesserung der Überlebenszeit auch nach 10 Jahren signifikant gegeben war.
  #2  
Alt 03.10.2006, 19:27
Sybilles Sybilles ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Liebe Claudia

Du hast Dir ja mal wieder mordmäßig viel Mühe gegeben. Danke dafür.
Ich bin mir sicher, dass viele Leser sich über den neuen Thread freuen und hier die Infos ziemlich gebündelt bekommen und nicht lange in allen anderen Threads suchen müssen.

Ich kann mir vorstellen, dass auch andere ihre Erfahrungen hier reinstellen oder aber Fragen beantwortet bekommen. Vielleicht gibt es ja auch jemanden den Mut eine Therapie zu beginnen.

Ich habe gerade meine eigenen Erfahrungen geschrieben und jetzt sind sie fort. Ins Nirwana verschwunden. Jetzt bin ich frustriert und habe keine Lust mehr. Ich hole es aber nach - versprochen.
__________________
Liebe Grüße

Sybille
  #3  
Alt 03.10.2006, 20:43
Spinxe Spinxe ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Claudia und an alle,

erstmal toll, dass du diesen Thread aufgemacht hast. Ich stehe vor meiner ersten Psychotherapie, die ich nach der Diagnose und dem Tod meiner Mutter auch sicher gut gebrauchen kann, und bin froh, wenn Betroffene hier darüber berichten. Silviana hatte mir schon erste Infos in einem anderen Thread gegeben und so konnte ich mir ein wenig vorstellen, wie so eine Sitzung (Einzeltherapie) ablaufen kann. Danke nochmal an dieser Stelle dafür.

Ich habe das Glück, dass ich direkt bei zwei Dipl.-Psychologen einen frühen Termin bekommen habe (10.10. oder bei einer anderen Psychologin am 16.10.) und so schnell meine Therapie beginnen kann. Da ich eine Menge Altlasten mit mir rumschleppe, hoffe ich, dass mir diese Therapie hilft. Mein Mann kann schließlich nicht alles auffangen und mein Bedürfnis "meine Seele zu reinigen" ist enorm groß. Ich werde nach dem Erstgespräch sehen, ob die "Chemie" stimmt.

Wenn es recht ist, würde ich gerne über meine Therapie hier berichten, vielleicht auch, um anderen einen Anstoss zu geben oder einfach darzustellen, wie eine Therapie ablaufen kann.

In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Abend.

Beste Grüße aus Köln
Claudia
  #4  
Alt 03.10.2006, 21:20
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Flips Flips ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo, Claudia

vielen Dank für Deinen doch sehr ausführlichen Beitrag.
Habe mich nach fast 2 Jahren endlich durchgerungen, selbst Hilfe einzufordern. Werde erstmal ein Gespräch mit meinem Gyni führen, vielleicht kann er mir ja jemanden empfehlen. Wohne auf "dem Land" und da ist die Auswahl nicht gerade prickelnd.

Schade, dass dieser Thread a bisserl versteckt ist. Bin im Eierstockforum zuhause. Aber das Problem trifft ja jeden Krebskranken, den einen mehr als den Anderen. Und manch einer braucht wirklich professionelle Hilfe und Unterstützung.

Danke für´s Mutmachen, und auch ich werde, wenn´s recht ist, von MEINEN SITZUNGEN berichten.

Alles Liebe und viel Erfolg Flips
  #5  
Alt 03.10.2006, 22:25
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Na das freut mich aber, wenn Ihr die Idee gut findet!

Mensch, liebe Sybille:remibussy:, das tut mir leid, daß Du Dir die Arbeit gemacht hast und jetzt alles futsch ist! Laß Dir Zeit, kommt ja nicht auf den Tag an, aber es wäre klasse, wenn Du Deine Erfahrungen aufschreiben würdest.

Liebe Claudia, na klar, so war das gedacht! Super, ich freu mich schon auf Deine Beiträge! Klasse, daß Du die Auswahl zwischen zwei Psychos hast! Ich glaube, das hat so schnell noch keiner in dieser kurzen Zeit geschafft! Übrigens habe ich am 16.10. auch wieder einen Termin bei dem Therapeuten, bei dem ich damals meine Therapie gemacht habe. Auch wenn ich aus meinen vier Therapiejahren als absolut gefestigt hervorgegangen bin, kann es mir nicht schaden, wegen der aktuellen Metas psychologische Unterstützung zu kriegen.

Liebe Flip,
willkommen hier bei uns! Aber selbstverständlich kannst und sollst Du hier schreiben! Wir freuen uns über alle Berichte - je mehr, desto besser. Theoretisch könnte man diesen Threat ja auch noch in "andere Therapien" setzen, aber ich weiß nicht, ob man dann die Diskussion nicht verzettelt und in erster Linie hatte ich natürlich an "unsere" Leute mit MM gedacht - wobei "Fremdgänger" bei uns immer von Herzen willkommen sind!

Alles Liebe für alle, die jetzt eine Therapie beginnen. Auch wenn es sicher nicht einfach ist, es lohnt sich! Versprochen!!!

Claudia
  #6  
Alt 04.10.2006, 16:35
Thomo13 Thomo13 ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Claudia,

ich finde deine Informationen über die PT gut und wichtig.
Mit einigen Dingen bin ich aber etwas unzufrieden. Grundsätzlich: der Psychiater ist keineswegs ein Facharzt für Nervenerkrankungen und genausowenig ist das Betätigungsfeld der Psychologen und Psychiater grundsätzlich verschieden. Klinisch arbeiten beide Gruppen immer zusammen. Du wirst keinen Psychologen finden der bei Menschen mit akuter Suizidgefahr eine Psychotherapie durchführt. Das funktioniert nicht! Die Patienten in der Psychiatrie sind somit auch nicht alle geisteskrank oder "verrückt", sondern auch häufig Menschen mit seelischen und/oder sozialen Problemen und Erkrankungen!
Fachärzte der Psychiatrie und Psychotherapie, sowie Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie haben mitnichten eine Schmalspurausbildung. Sie müssen zur theoretischen Ausbildung eine 5-jährige Praxiserfahrung in Psychotherapie,Psychiatrie und/oder Psychsomatik und evt. Neurologie, vorweisen.
Also Vorsicht vor übereilter Kompetenzaberkennung, der Psychiater steht an vorderster Front in der Sozialmedizin und kümmert sich neben der Therapie um soziale, pflegerische Betreuung, betreut die Angehörigen, hilft bei rechtlichen Fragen, knüpft Kontakte zu Reha-Einrichtungen und besitzt auch noch mehr medizinische Kompetenz bezüglich der Krebserkrankung. Ich möchte damit keineswegs die Leistungen der Psychologen schmälern (obwohl das Psychologiestudium noch Patientenfremder ist als das der Medizin), aber der dargestellte Gegensatz zwischen den Berufsgruppen ist nicht mehr als ein altes Märchen, also ich kenne keinen Psychologen der so etwas behaupten würde.

Wichtiger als solche nutzlosen Überlegungen wäre doch einen Therapeuten zu finden von dem man sich verstanden, ernstgenommen fühlt und mit dem man eine vertrauensvolle Basis für die PT aufbauen kann. Eine langjährige Erfahrung auf genau diesem Gebiet wäre auch wichtig, man sollte auch darauf achten welche Schule(n) der Psychotherapie der Therapeut beherrscht.
Patienten die aufgrund einer Krebserkrankung unter extremer Angst leiden würde ich persönlich nie zu einem Verhaltenstherapeuten mit dem Schwerpunkt Phobie schicken. Eine Phobie ist eine unbegründete Angst, das trifft auf Krebspatienten sicher nicht zu, somit halte ich die angewendeten Methoden der Phobietherapie für wenig geeignet.

Wer einen Therapeuten sucht kann sich auch noch im Addressbuch der Arbeitsgemeinschaft der Psychoonkologie umsehen. http://www.dapo-ev.de/

Eine bessere psychoonkologische Schulung der Dermatologen/Onkologen (und des Pflegepersonals)in den Kliniken wäre trotzdem erforderlich. Das würde den oft schrecklichen Umgang mit Tumorpatienten vielleicht endlich beseitigen.
Gruss Thomas
  #7  
Alt 06.10.2006, 09:39
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Thomas,
sorry, daß es mit der Antwort etwas gedauert hat, aber mein Rechner will z.Zt. nicht ganz so, wie ich.

Meine Zusammenfassung zur Psychotherapie erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch wollte ich derart ins Detail gehen. Meine Intension war es einfach, Menschen in einer Extremsituation Mut zu machen, den Schritt zu einer Psychotherapie zu wagen und eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und Fragen zu schaffen.

Eine Cousine und eine meiner Schwiegertöchter sind Dipl. Psychologen mit, bzw. in der Zusatzausbildung für Psychotherapie, ein anderer Verwandter ist Sozialpädagoge und therapiert auch. Außerdem habe ich selbst eine vierjährige ambulante Psychotherapie gemacht. Deshalb sind meine Infos nicht einfach aus der Luft gegriffen.

Daß im klinischen Bereich beide Berufsgruppen zusammenarbeiten ist so. Davon war aber in meinem Beitrag nicht die Rede. Es geht hier um eine ambulante Psychotherapie
Der Begriff "Psychotherapeut" ist nicht geschützt, also z.B. kannst Du Dich auch so nennen und auch Psychotherapie anbieten. Eine fachlich qualifizierte Ausbildung haben psychologische Psychotherapeuten und ärztliche Psychotherapeuten.
Vor dem neuen Psychotherapeuten Gesetz (Gesetz über die Berufe des Psychologischen Psychotherapeuten und des kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (Psychotherapeutengesetz - PsychThG)
1998) durfte jeder Arzt, Heilpraktiker einfach so Psychotherapie anbieten und durchführen. Ob es sinnvoll ist, sich so jemandem anzuvertrauen, muß man wohl gut überlegen. Vielleicht mag es Menschen geben, die aufgrund ihrer Lebenserfahrung, Intuition usw. fähig sind, zu therapieren - ich selbst würde immer lieber zu einem Fachmann mit entsprechender Ausbildung gehen! Diese "Therapeuten" mußten nach der Erlassung des neuen Gesetztes nur eine bestimmte Fallzahl nachweisen (die sie ohne Ausbildung therapiert hatten) und bekamen danach die Erlaubnis weiterzuarbeiten.
Daß ein Psychologe Menschen in akuter Suizidgefahr nicht alleine behandelt ist ebenso nicht richtig. Ich möchte da nicht weiter darauf eingehen, kenne aber sowohl Psychologen als auch Klienten, die genau das mit bestem Erfolg getan haben. Die Verantwortung liegt sowohl beim Psychologen - aber ebenso beim Klienten. Ich selbst habe in meiner tiefen Krise damals ganz bewußt jegliches Angebot auf unterstützende Medikamentation durch z.B. einen Psychiater zurückgewiesen. Das war eine wohlüberlegte Entscheidung und hat sehr wohl "funktioniert"! Meine Therapie hat mich als psychisch gesunden und belastbaren Menschen entlassen. Allerdings habe ich ja auch deutlich darauf hingewiesen, daß eine Zusammenarbeit und eine unterstützende Medikamentation durchaus wichtig, sinnvoll und hilfreich sein können.

Die Wichtigkeit einen Therapeuten zu finden, der sowohl die fachliche als auch die menschliche Qualifikation besitzt, eine tragfähige und nutzbringende Arbeitsbeziehung herzustellen, habe ich versucht herauszustellen.

Was den Umgang mit Tumorpatienten in Kliniken oder bei niedergelassenen Ärzten betrifft, so stimme ich Dir aus vollstem Herzen zu - nur war das hier nicht das Thema.

Du hast kein Profil eingegeben und postest in verschiedenen Foren - unter welcher Krebsart leidest Du?

Viele Grüße

Claudia
  #8  
Alt 06.10.2006, 10:19
Spinxe Spinxe ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo,

dieses "Wirrwarr" um Begrifflichkeiten und Zuständigkeiten ist gerade für Ratsuchende nicht sehr hilfreich. Ist da nicht der Gesetzgeber gefordert, den Begriff "Psychotherapeut" zu schützen und an Auflagen zu binden?

Man kann sich zwar von erfahrenen Freunden, Bekannten etc. Tipps geben lassen, aber am Ende muss man doch selber entscheiden. Das ist schwer. Ich hoffe wirklich, dass ich hier nach meinem Erstgespräch am 10.10. die "richtige Wahl" treffen kann. Eine weitere "Odyssee" wäre mir nicht wirklich recht.

Beste Grüße
Claudia aus Köln
  #9  
Alt 06.10.2006, 19:17
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Ja, liebe Claudia, da geb ich Dir vollkommen recht!
Deshalb wollte ich die ganze Sache möglichst einfach halten und gar nicht so sehr ins Detail gehen. Man kann es aber auf einen Hauptnenner bringen, wenn man sagt, es sollte psychologischer Psychotherapeut oder ärztlicher Psychotherapeut auf dem Praxisschild stehen.
Ich wünsch Dir für Dein Erstgespäch unendlich viel Glück und eine supergute Erfahrung!
Alles alles Liebe und Gute für Deinen Termin - und natürlich für Dich!!!

Deine Claudia
  #10  
Alt 06.10.2006, 20:32
Thomo13 Thomo13 ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Claudia,

nachdem ich nun erfahren habe, dass sich in deiner Familie einige Psychologen befinden kann ich deine Hervorhebung der Rolle des Psychologen etwas besser verstehen.
Das ist ja auch vollkommen richtig.
Das du die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen der Ärzte und Psychologen so betonst, finde ich trotzdem nicht so toll.
Solche Einstellungen schaden dem endlich beginnenden Prozess der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Natürlich gibt es immer wieder Ärzte und Therapeuten die glauben es nicht nötig zu haben mit anderen zusammenzuarbeiten. Ich hoffe diese Spezies stirbt bald aus.
So arbeiten in der von mir genannten Arbeitsgemeinschaft Ärzte, Psychologen und Sozialpädagogen gemeinsam und Gemeinschaftspraxen von Psychologen und Psychiatern gibt es ebenfalls. Warum auch nicht? Schaden tut es wohl nicht.
Das die pschoonkologische Ausbildung des Krankenhauspersonals für dich ein anderes Thema ist finde ich irgendwie schade. Das wäre doch ein wichtiger Bestandteil einer umfassenden psychotherapeutischen Betreuung bereits am Krankenbett, oder findest du nicht?

Übrigens, bei mir ist keine Krebserkrankung bekannt, ich hoffe trotzdem mich mit Rat und Tat an diesem Forum sinnvoll beteiligen zu können, oder wie soll ich deine Frage sonst verstehen?

Gruss Thomas
  #11  
Alt 07.10.2006, 17:29
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Thomas,

ich kann inzwischen die Hervorhebung der Rolle der Psychiater deinerseits auch besser verstehen...

Nein, wenn die interdisziplinäre Zusammenarbeit wirklich gut funktioniert, schadet sie sicher nicht, ganz im Gegenteil - nur leider kenne ich aber deutlich mehr Fälle, in denen das alles andere als gut gelaufen ist, als daß sie funktioniert hätte.
Nein Thomas, Du hast mich falsch verstanden. Ich fände eine nicht nur psychoonkologische, sondern generell bessere psychologische Ausbildung des Krankenhauspersonals durchaus für extrem wichtig (ich bin ja selbst erst eine Woche nach meiner letzten OP zuhause und habe wieder so einiges erlebt... )und wünschenswert - nur werden wir das hier in und durch diesen Threat ganz sicher nicht erreichen können. Das war auch nicht die Idee, als ich diesen Threat eröffnet habe. Mir ging es darum, Menschen, die nach ihrer Diagnose dringend Hilfe brauchen, Wege aufzuzeigen und Mut zu machen, sich professionelle Hilfe zu suchen und sich nicht so leicht entmutigen zu lassen. Es geht mir hier in allererster Linie um ambulante Psychotherapie, in der der Diagnoseschock, die Zukunftsängste und auch Altlasten aufgefangen und aufgearbeitet werden können! Hier sollte eigentlich eine Plattform für Erlebnisberichte und Fragen aus der Praxis entstehen. An vielen Beiträgen in anderen Threats wird deutlich, daß hier ein echter Bedarf besteht.

Selbstverständlich ist uns hier jeder herzlich willkommen, der uns zu unterstützen und zu helfen versucht - egal ob Betroffener, Angehöriger oder Gesunder. Allerdings wirst Du mir sicher zustimmen, daß es durchaus nicht alltäglich ist, daß sich ein Gesunder hier anmeldet, um in verschiedenen Foren zu posten. Und das ist keinesfalls böse gemeint. Wie gesagt: hier ist jede Unterstützung willkommen!
Viele Grüße

Claudia
  #12  
Alt 07.10.2006, 21:21
Sybilles Sybilles ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Ihr da draußen (das habe ich von Junie geklaut )

Nun will ich meine Erfahrungen mit Psychotherapie weitergeben.

Ich habe sehr lange gezögert, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, obwohl es mir aufgrund verschiedener Probleme, u.a. auch wg. Krebs sehr schlecht ging. In dieser Zeit habe ich Interferon gespritzt, was die Lage nicht verbessert hat.
Irgendwann hatte ich mich dazu durchgerungen zumindest eine Therapie zu versuchen. Also Telefonbuch auf und der Reihe nach alle Therapeuten angerufen, die bei mir im näheren Umkreis sind. Nach längeren Anläufen bin ich dann bei einer Psychiaterin gelandet. Diese hat mit mir ein Gespräch geführt und war dann der Meinung, dass ich ganz dringend eine Psychotherapie brauche. Sie selbst ist sei nicht in der Lage mich zu therapieren, aber ihr Ehemann, ein Dipl. Psychologe könnte mich nehmen. Ich habe dann recht schnell einen Termin für die 5 Probesitzungen bekommen. Das hat mich ziemlich überrascht, weil ich bei vorherigen Anrufen bei anderen Psychologen immer eine Wartezeit von mindestens 6 Monaten gehabt hätte.
Also bin ich eines Tages zum Erstgespräch gegangen, mit klopfendem Herzen und ziemlich fertig. Die ersten 5 Stunden waren einigermaßen erträglich und ich habe mich entschieden, die Therapie weiter zu führen. Es war auch ein großer Teil Bequemlichkeit dabei. Ich hatte einen Psychologen, er war gut erreichbar und ich dachte damals, dass es nur besser werden kann.
Das war ein Irrtum. Ich kam in die 6. Sitzung und musste zu meinem großen Erstauen und nicht geringem Verdruss auf die Couch. Der Therapeut mit seinem Block hinter mir. Ich habe ihm gesagt, dass mir das nicht passt, er meinte aber, dass ich es wenigstens versuchen solle. Es ging dann einige Stunden so, dass ich von akuten Problemen berichtete, er aber immer wieder auf meine Kindheit (ich habe ziemliche Altlasten) zu sprechen kam. Dann kam noch dazu, dass er während der Sitzungen ständig private Telefonate führte oder die Stunde grundsätzlich zu spät anfing. Als er mich dann einen Tag nach einer Sitzung im Beisein meiner Schwägerin (sie ist so alt wie ich) und meiner Nichte ansprach, ob das meine Kinder sind, und es im letzten Gespräch um meinen unerfüllten Kinderwunsch ging, hat es mir endgültig gereicht. Ich habe ihm einen Brief geschrieben, dass ich die Therapie nicht weiter fortsetzen werde.
Danach hatte ich erst mal genug von Therapie.

Es kamen jedoch ziemlich schwere Schlafstörungen dazu und ich hatte ziemlich Depressionen (arme Claudia, Dich habe ich ziemlich vollgelabert). Ich habe mich 1 Jahr lang mit homöopathischen Mitteln und auch Akupunktur ohne Erfolg behandeln lassen.

Irgendwann war ich so mit den Nerven fertig, dass ich nur die Wahl zwischen Selbstmord (ich weiß, dass das viele erschrecken wird) oder einer neuen Therapie hatte. Ich habe also erneut das Telefon bemüht und habe auch sehr schnell bei einem Psychiater, der auch Psychotherapie macht, einen Termin bekommen.
Ich fand ihn super sympathisch und das erste Gespräch ging fast 2 Stunden lang. Er hat mich dann davon überzeugt, dass Antidepressiva und ein Mittel gg. Schlafstörungen wegen meines Zustandes unbedingt nötig sind. Außerdem natürlich eine tiefenpsychologische Therapie. Er selbst würde zwar vereinzelt Einzeltherapien machen, sieht sich aber nicht in der Lage mich selber zu betreuen. Er konnte mir aber einen Dipl. Psychologen, mit dem er in einer psychiatrischen Klinik zusammengearbeitet hatte, nennen. Der Psychiater hat dann für mich den Weg geebnet, so dass ich bei meinem Anruf beim Dipl. Psychologen sehr schnell einen Termin für das Erstgespräch bekam. Als bin ich dort hingedackelt und fand den Herrn nicht unsympathisch, aber nicht so nett, wie den Psychiater. Kurz und gut, er fand, dass eine Gruppentherapie für mich vielleicht besser wäre und ich es doch mal versuchen solle. Okay, seit jetzt 1 Jahr mache ich diese Gruppentherapie einmal in der Woche und fühle mich dabei gut.
Die Therapiestunden laufen so ab, dass der Therapeut am Anfang nochmals zusammenfasst, was in der letzten Stunde war. Entweder wird diese Thematik weitergeführt oder jemand aus der Gruppe beginnt was Neues, was bei ihm/ihr akut ist oder fragt ein Gruppenmitglied nach etwas. (z.B. bei mir Ergebnis Untersuchungen oder so).
Es kann sein, dass in einer Sitzung fast nur eine/r zu Wort kommt, es kann aber auch sein, dass jeder irgendwas zu sagen hat. Es war aber auch schon das große Schweigen. Tränen (auch von den Männern) sind nicht selten. Es ist eben eine tiefenpsychologische Therapie und da geht es schon mal ans Eingemachte.
In meiner Gruppe ist außer mir, nur eine auch an Krebs erkrankt. Die anderen haben unterschiedliche Probleme.
Für mich ist es momentan etwas schwerer, weil sich die Gruppe umstrukturiert hat. Es sind einige Neue hinzugekommen, die natürlich von den Vorgesprächen keine Ahnung haben und oftmals die Zusammenhänge nicht kennen und nachfragen müssen, während die Alten sich „langweilen“.

Erwähnen möchte ich noch eine psychosomatische Rehabilitationsmaßnahme, die ich von Januar bis März gemacht habe. Auch dIEs war tiefenpsychologisch fundiert. Es gab 3 Mal die Woche Gruppentherapie und auch noch Einzelgespräche.
Diese Reha hat mir schwer zu schaffen gemacht. Ich denke aber trotzdem, dass sie mir nützlich war.

So, jetzt ist mein langer Bericht zu Ende. Ich hoffe, ich habe Euch damit nicht gelangweilt. Falls Ihr noch Fragen dazu habt, dann legt los.
__________________
Liebe Grüße

Sybille
  #13  
Alt 09.10.2006, 15:29
Spinxe Spinxe ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Liebe Sybille,

mit sehr großem Interesse habe ich deinen Beitrag gelesen und mich keineswegs gelangweilt!

Ich strebe ja eigentlich eine Einzeltherapie an, lasse aber morgen das Erstgespräch erstmal auf mich zukommen. Wie es mit einer Gruppentherapie bei mir aussehen würde, weiß ich nicht. Ich denke, da muss man dem Urteil des Fachmannes bzw. der Fachfrau vertrauen. Ich hoffe, dass ich keine Odyssee hinter mich bringen muss und sofort einen guten Draht zu meinem Psychologen haben werde. Sehr interessant fand ich deine Aussage, dass du besser auf dein "Bauchgefühl" gehört hättest. Ich glaube wirklich, dass das der beste Ratgeber ist.

Ich hoffe noch auf viele weitere Berichte!

Beste Grüße
Claudia
  #14  
Alt 11.10.2006, 09:50
Spinxe Spinxe ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo ihr Lieben,

gestern hatte ich also mein Erstgespräch bei einem Dipl.-Psychologen (macht u.a. Psychotherapie, Psychoanalyse, Gruppentherapie, Fort- und Weiterbildungen) hier in der Nähe. Ich war sehr gespannt und ich hatte auch etwas "Bammel", weil ich nicht genau wusste, was auf mich zukommen wird und ich eigentlich lieber zu einer Frau gegangen wäre.

Der erste Eindruck war sehr positiv, schöne Räume, Herr M. hat mich an der Tür empfangen und ich musste noch ca. 5 Minuten warten. Er selber strahlte sehr viel Ruhe aus und war mir sympathisch.

Für das Gespräch hat er sich sehr viel Zeit genommen und sich viele Notizen gemacht, über meine Angst vor der Krankheit sind wir im Gespräch an viele Themen gestoßen (ich habe viele Altlasten) und er meinte zusammenfassend, neben einer Stabilisierung der Psyche, was den Umgang mit der Angst vor der Krankheit angeht, wäre meine bisherige Lebensgeschichte durchaus auch für sich gesehen geeignet, eine Psychotherapie zu machen. Das war mir auch vor der Krankheit klar, aber die war letztlich der Anstoss (und eure positiven Berichte darüber), in meiner Seele "aufzuräumen". Sicher kann eine Therapie den Krebs nicht heilen, ist aber sicher förderlich für das eigene Wohlbefinden.

Es wird so weitergehen, dass wir noch weitere Gespräche hinsichtlich der "Diagnostik" führen werden, da bei mir wirklich einiges aufzuarbeiten ist. So kann Herr M. einen Hebel finden, wo er ansetzen kann, um festzustellen, welche Therapie für mich sinnvoll ist. Der nächste Termin ist in zwei Wochen, am 25.10., und ich bin schon sehr gespannt.

Gestern war ich ein wenig ratlos und wusste nicht recht, was ich von "der Sache" halten sollte, aber das lag wohl auch daran, dass ich sehr viel losgeworden bin. Ich hatte auf jeden Fall ein gutes Gefühl und das hat sich nach einer überschlafenen Nacht noch verstärkt.

Mein Mann steht solchen Dingen sehr kritisch gegenüber, unterstützt mich aber, in dem er sagt, dass ich alles unternehmen soll, was ich für richtig halte. Er war sehr neugierig, wie das Gespräch gelaufen ist. Ich bin wirklich froh, dass mein GöGa ( ) so hinter mir steht und mich liebevoll unterstützt und auffängt.

Ich bin weiterhin neugierig und offen. Weitere Berichte werden folgen.

Beste Grüße
Claudia aus Köln
  #15  
Alt 12.10.2006, 09:28
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Liebe Claudia,

danke für Deinen Beitrag! Mensch, das klingt doch echt alles sehr gut! Es wäre ja toll, wenn Dein erster Versuch gleich ein Treffer wäre.
Ich wünsch Dir das jedenfalls und bin sicher nicht allein, wenn ich sage, daß ich mich auf weitere Berichte freuen würde!
Viele liebe Grüße

Claudia
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