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  #1  
Alt 15.02.2015, 14:22
Ely Ely ist offline
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Standard Mein Papa hat BSDK mit Metastasen im Bauchfell :(

Hallo Zusammen

Bei meinem Vater (49) wurde am 13. Januar der Verdacht auf ein Pankreaskarzinom geäussert. Er hatte schon einige Zeit Beschwerden (Rücken und Bauchschmerzen, Probleme nach dem Essen), war immer wieder beim Arzt, als er dann Anfangs Januar gelb wurde haben die Ärzte den Tumor festgestellt. Recht rasch sollte er in den Spital um einen Stent zu legen, ausserdem war eine grosse Operation zur Entfernung des Tumors geplant, allerdings sagte mir meine Stiefmutter das man erst bei der Operation sehen werde ob man etwas vom Tumor entfernen kann und wenn ja wie viel. Den Stent konnten die Ärzte dann nicht operieren da mein Vater Blutverdünner für sein Herz nehmen muss und die Blutwerte noch nicht okay waren, sie sagten dann sie machen dies auch bei der grossen OP. Nun mussten wir auf die OP warten. Einmal wurde sie auch wieder aufgrund der Blutwerte verschoben. Mein Vater hatte starke schmerzen, bekam in dieser Zeit dafür Pflaster und flüssiges Morphin, und wollte das die Operation endlich stattfindet.

Leider bekomme ich alle Informationen nur sehr schwierig da mein Vater und seine Frau nicht wollen das ich mit dem Arzt spreche, und auch mit meinem Vater darf ich nicht über seine Krankheit sprechen, er will das nicht und ich akzeptiere das, leider kann sich meine Stiefmutter nicht alles immer so gut merken. Ihr geht es sehr schlecht.

Vor der Operation war mein Vater sehr ruhig und abwesend, und er hat gesagt das falls er der Operation schlechte Nachrichten bekommt dürfte ich und meine Geschwister, ihn eine Weile nicht besuchen.

Dann kam der Tag der Operation. Nach der OP bekam ich einen Anruf von meiner Stiefmutter. Sie sagte sie konnten nicht alles entfernen und mussten aufhören zu operieren da es sonst lebensgefährlich geworden wäre. Einen Tag darauf erfuhr ich das der Tumor um die Lungenarterie herum gewachsen war und deshalb nicht weiter Operiert werden konnte und das nächste Woche der Plan für Chemo und Bestrahlung gemacht werde.

Gestern (zwei Tage nach der OP) ging ich zu meinem Vater. Er hat praktisch nicht gesprochen, war wohl wach und konnte auch schon herumgehen. Allerdings nickte er manchmal ein, er hat starke Medikamente und bekommt bereits wieder seine Medikation wie vor der OP (Pflaster ect.).

Im Gespräch mit seiner Frau erfuhr ich dann endlich etwas mehr. Bei der Operation sahen die Ärzte einen ca. Kinderfaust grossen Tumor der sich in der Mitte der Bauchspeicheldrüse befindet. Der Tumor ist um die Lungenarterie gewachsen und im Bauchfell befinden sich bereits Metastasen.

Jetzt wird eine Chemo gemacht und eine Bestrahlung, allerdings kann die Chemo erst etwa in einem Monat starten.

Nun lese ich überall das Metastasen im Bauchfell vorallem in einem weit fortgeschrittenen Krebsstadium vorkommt und lese das man nur noch Palliativ behandeln kann, ist dem so? Meine Stiefmutter will positiv denken und hofft auf darauf mit Chemo und Bestrahlung den Tumor zu verkleinern so das mein Vater noch eine längere Zeit, Jahre, leben kann. Doch ich habe irgendwie das Gefühl das uns nicht mehr soviel Zeit bleibt. Ich weiss nun überhaupt nicht ob ich ein Pessimist bin oder das realistisch sehe? Ich übermittle auch immer alles an meine jüngeren Geschwister und nun weiss ich nicht was ich ihnen sagen soll...

Wie steht es wirklich um meinen Vater? Das ist alles so unglaublich, ich komme mir vor wie in einem Albtraum.

Ich hoffe ihr könnt mir ein Paar Tipps geben oder mir Eure Erfahrungen berichten...

Liebe Grüsse Ely

Geändert von Ely (28.04.2015 um 01:10 Uhr)
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  #2  
Alt 15.02.2015, 14:49
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Standard AW: Wie steht es wirklich um meinen Vater?

Liebe Ely,
es tut mir sehr leid, dass es auch eure Familie getroffen hat.

Bezüglich der Prognose ist es immer schwer einzuschätzen.
Richtig ist, dass man mit Metas im Bauchfell nur noch palliativ behandelt, also eine Heilung nicht mehr möglich ist. Doch auch da gibt es Wunder: zB Petra Loos hier aus dem Forum die, es ist schon einige Jährchen her, ebenfalls ein inoperables Pankreas-Ca hatte mit Metas im Bauchfell und nun nach Chemo, Bestrahlung und OP als geheilt gilt. Oder aber die Geschichte von RudiHH, dessen Frau man nur noch wenige Monate gegebenen hat, die aber immernoch lebt (seit nun einem Jahr).
Jeder Fall ist individuell, entscheidend ist, ob er auf die Behandlung anspricht oder nicht.
Gebt die Hoffnung nicht auf!

Ganz viel Kraft wünscht euch

Jana
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  #3  
Alt 15.02.2015, 19:49
Ely Ely ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Mein Papa hat BSDK mit Metastasen im Bauchfell :(

Hallo Jana,

Danke für deine aufbauenden Worte. Ich hoffe natürlich immernoch das ein Wunder geschehen kann...

Leider ist mein Vater seit der Operation und der schlechten Nachricht sehr verschlossen und in sich gekehrt. Da wir jahrelang ein schwieriges Verhältnis hatten das sich erst in den letzten zwei Jahren gebessert hat komme ich nicht an ihn ran. Ich habe immer auf die Zukunft gehofft und darauf das wir uns jetzt besser kennenlernen können. Es schmerzt mich das es diese Zukunft jetzt vielleicht nicht mehr geben wird. Ich hänge sehr an meinen Eltern und kann mir absolut nicht vorstellen das mein Vater nicht mehr da sein wird.

Ich versuche für ihn da zu sein, besuche ihn in der Woche 3-4 mal im Spital. Im Moment spricht er nicht mit mir...Das ist sehr schwer. Ich möchte ihm gerne irgendwas gutes tun, doch er lässt mich nicht an sich heran. Manchmal ist er auch richtig gemein, was ich verstehen kann wenn man unheilbar Krank ist und ich kann mir nur schwer vorstellen wie es für ihn sein muss. Trotzdem tut es weh, ich würde mir wünschen das er bemerkt wie wichtig er mir ist.

Ely

Geändert von Ely (28.04.2015 um 01:11 Uhr)
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  #4  
Alt 15.02.2015, 20:42
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Beiträge: 505
Standard AW: Wie steht es wirklich um meinen Vater?

Liebe Ely,

ich kann gut verstehen wie Du Dich fühlst. Eltern hat man nur einmal und die Aussicht sie zu verlieren, ob gutes Verhältnis oder nicht, ist grausam. Es ist ein sehr schmerzlicher Verlust.
Ich verstehe auch deinen Vater wenn er sich verschließt und seine Sorgen dir nicht zeigen mag. Vielleicht möchte er dich auch schützen. Ich weiß ja auch nicht was bei euch so vorgefallen ist, ich denke aber dass du auch auf dich aufpassen musst! Nicht nur er ist krank sondern du bist als Tochter auch betroffen! Und wenn du ihnso oft besuchst ist das sehr sehr sehr viel wasdu für ihn tust. Und egal wie schlimm es für ihn ist, gemein sein zu Dir sollte er auch nicht sein!
Wie gesagt, ich weiß nicht was bei euch passiert ist und ich will wirklich niemanden verurteilen. Ich denke nur dass auch die Angehörigen auf sich aufpassen sollten und auch ein Recht auf Zuwendung haben. Es ist auch für dich nicht leicht.
Ich wünsche dir dass sich eurer Verhältnis noch bessert; mehr als du schon tust kannst Du nicht machen. Leider.

Alles liebe für euch,

Jana
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  #5  
Alt 16.02.2015, 15:38
Ely Ely ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat BSDK mit Metastasen im Bauchfell :(

Das stimmt was du sagst...Ich hoffe ich werde mit der Zeit einen Weg finden damit umzugehen und meinen Vater so gut unterstützen wie es geht.

Ich hoffe das mit der Chemo und der Bestrahlung seine Schmerzen etwas gelindert werden können. Er kann nur im Sitzen schlafen und das nie länger als eine Stunde am Stück...

Ich danke dir sehr für deine lieben Worte, es tut sehr gut sich mit jemandem auszutauschen!

Liebe Grüsse Ely

Geändert von Ely (28.04.2015 um 01:11 Uhr)
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  #6  
Alt 31.03.2015, 23:01
Ely Ely ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat BSDK mit Metastasen im Bauchfell :(

Guten Abend allerseits.

Bei meinem Vater ist seit der BSDK Diagnose im Januar einiges passiert. Nach dem Befund dass das Adenokarzinom inoperabel sei mussten die Ärtze die Chemo sofort einleiten da der Tumor innerhalb von ein paar Tagen sehr schnell gewachsen war. Er bekam heute seine dritte Chemotherapie, er bekommt Folfirinox. Leider geht es ihm noch immer sehr schlecht. Seit Wochen nimmt er stetig ab und hat Probleme mit essen wegen der Schmerzen und der Übelkeit, doch seit zwei Wochen ist so schlimm das er fast gar nichts mehr behalten kann er wiegt mittlerweile nur noch 68 Kg. Er sieht dünn und schwach aus. Am Donnerstag machen die Ärzte eine Magenspieglung, man will schauen ob der Tumor den Magen staut.

Ich war heute bei der Chemo an seiner Seite, mein Papa hat geschlafen, fast die ganze Zeit über. Ich finde es schön das ich dasein kann, aber es bricht mir das Herz ihn so schwach und der Krankheit ausgeliefert zu sehen und ich kann rein gar nichts tun um ihm zu helfen.

In zwei Wochen bekommt er die vorerst letzte Chemo vor dem CT. Wir hoffen auf gute Ergebnisse, das heisst das der Tumor für den Moment gestoppt oder sogar geschrumpft sein könnte...im Moment sieht es allerdings nicht so danach aus...

Ich weiss nicht mehr weiter

Ely
__________________
Paps 24.07.1965 - 16.10.2015

seit Januar 2015 - BSDK inoperabel mit Metastasen im Bauchfell

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=65348

Jede Sekunde mit dir war kostbar...nun hast du keine Schmerzen mehr, du fehlst mir so sehr.

Geändert von Ely (28.04.2015 um 01:12 Uhr)
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Stichworte
bauchfellmetastasen, bauchspeicheldrüsenkrebs


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