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  #16  
Alt 10.03.2018, 13:07
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Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Die wichtigeste Frage ist , sind seine Herde schnellwachsend oder nicht . Denn wenn ja , kann aus dem "Zeit genießen " auch ganz schnell ein Alptraum werden ......
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !
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  #17  
Alt 10.03.2018, 13:31
Gerbera Gerbera ist offline
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Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Ich schliesse mich den Vorrednern an. Es gaht ja nicht darum Leiden, sondern Leben zu verlängern. Bei meinem Vater die palliative Chemo so, dass sie nach gut der Hälfte der Zeit geschaut haben was es bringt und dann entschieden, weiterzumachen oder nicht. Also nicht Chemo und Nebenwirkungen um jeden Preis. Bei ihm (Darmkrebs) hat es leider nicht gebracht und so hörte er auf mit der Chemo. Er hatte dann noch die Sirt (erfolglos). Er hat nach Abbruch der Chemo noch 6 Monate gelebt. Zum Glück 5 Monate davon noch recht gut! Erst die letzten 3-4 Wochen ging es ihm ganz schlecht.
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  #18  
Alt 10.03.2018, 16:28
cliff cliff ist offline
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Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Das tut mir sehr leid...

Der Tumor meines Vaters ist sehr aggressiv bzw. schnell wachsend. Da man nie weiß wann schmerzen auftauchen könnten (derzeit ist er im Alltag top "gesund" und man sieht ihm den Krebs komplett gar nicht an), ist es nicht einfach zu sagen, ab wann das Leben ohne Chemo-Behandlung nicht mehr lebenswert ist.

So wie ich das jetzt entnehme, würdet ihr mit einer Chemotherapie anfangen und dann müsse man sehen, wie die Therapie anschlägt und wie er sie verträgt. Abbrechen könne man immer noch. Klingt eigentlich ganz sinnvoll. Die Ärzte sagen halt, dass es selbst MIT chemotherapie nicht mehr lange mit dem Leben gehen kann. Es ist wirklich schwierig, wenn beide Optionen mit Leid verbunden sind und letztlich an den Tod anknpüfen...

Geändert von gitti2002 (10.03.2018 um 23:59 Uhr)
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  #19  
Alt 10.03.2018, 17:08
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Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Aggressiv - schnellwachsend Chemo ! Nochmal , es geht hier nicht nur um Verlängerung oder Lebensqualität . Solche Tumore und Metas können einem den Leidensweg sehr schnell zu einer noch größeren Hölle machen als es so schon ist . Da sehe ich persöhnlich eine Chemo die diese Dinger in die Schranken weist , als deutliches kleineres Übel ! Wir reden hier ja schließlich auch von Schmerzen die wachsende Tumore verursachen ......
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !
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  #20  
Alt 10.03.2018, 20:30
Susi705 Susi705 ist offline
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Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Ganz genau,

gerade wenn der Tumor in der Speiseröhre weiter wächst, ist diese irgendwann dicht und dann hängt man da mit Magensonde etc... letztendlich muss das aber jeder selbst entscheiden.
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Mein Papa - Speiseröhrenkrebs 07/2015 - 11/2015 -> aktuell krebsfrei :-)
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  #21  
Alt 10.03.2018, 23:22
monika.f monika.f ist offline
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Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Hallo Cliff,

das ist eine leider wirklich schwierige Situation. Meine Mutter ist 5 Monate nach Diagnose eines Gallengangskarzinoms mit multiplen Lebermetastasen gestorben, eine palliative SIRT (nuklearmedizinische Behandlung) hat zu keiner Verbesserung geführt, im Nachhinein gesehen hätten wir uns das 'sparen' können. Aber nur vom medizinischen Standpunkt aus! Nichts tun bedeutet ja auch zu kapitulieren, und ich weiß nicht, ob es nicht eine allzu romantische Vorstellung ist, dass man die verbleibende Zeit dann noch mit erfüllenden Reisen verbringen kann. Doch das muss Dein Vater selbst wissen.

Wenn er denkt, er kann das Hier und Jetzt genießen und noch einige Dinge machen, die er schon länger vorhatte, dann kann er das genauso versuchen wie eine Chemotherapie. (Da muss man auch unterscheiden zwischen der zur Vorbehandlung des Tumors im Vorfeld einer Operation und der palliativen. Erstere hat bei mir auch kaum Nebenwirkungen hervorgerufen, aber der Tumor hat auch kaum drauf reagiert, wie ich nach der OP erfahren habe. Bei der palliativen Variante werden vermutlich andere Mittel eingesetzt.)

Also: Ich würde die Ärzte fragen, was die Medikamente konkret bewirken können, mit welchen Nebenwirkungen zu rechnen ist, was die Medikamente NICHT können, welche Alternativen es zu den Chemotherapeutika gibt. (Stents, um die Durchlässigkeit der Speiseröhre zu erhalten, Schmerzmittel, ?, mit dem Stadium habe ich mich noch nicht befasst, es gibt aber auch hier Threads dazu.) Es ist ja nun nicht so, bzw. ich stelle mir das nicht so vor, dass Chemotherapie gleichzusetzen ist mit einem angenehmen Leben bis zum Tag X, an dem es dann so ohne weiteres einfach vorbei ist. Aber jeder ist ja anders.

Ich weiß nicht, was ich an Deiner Stelle Deinem Vater raten würde bzw. wie ich mich an Stelle Deines Vaters entscheiden würde.

Alles Gute Euch,

Monika
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  #22  
Alt 11.03.2018, 10:15
Safra Safra ist offline
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Beiträge: 533
Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Hallo cliff,

Zitat:
Wie ist denn der Zustand für die Restzeit bei einer palliativen Chemotherapie? Kann man da noch seinen Alltag bewältigen?
Ich kann es nur von der Darmkrebsseite sagen. Ich hatte eine Freundin, die noch über 4 Jahre bei Chemo jede Woche einigermaßen gut gelebt und sich an der Enkelin erfreut hat. Sie hatte schon NW, sich davon aber nicht unterkriegen lassen. Und wenn sie wegfahren wollte oder eine größere Familienfeier anstand, wurde die Chemo auch mal ausgesetzt.

Safra
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"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens."
Friedrich Wilhelm Nietzsche
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  #23  
Alt 11.03.2018, 17:36
p53 p53 ist offline
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Beiträge: 145
Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Zitat:
Zitat von Susi705 Beitrag anzeigen
Ganz genau,

gerade wenn der Tumor in der Speiseröhre weiter wächst, ist diese irgendwann dicht und dann hängt man da mit Magensonde etc... letztendlich muss das aber jeder selbst entscheiden.
naja, es kommt aber auch der Tag, an dem die Chemo ihre Wirksamkeit höchstwahrscheinlich einbüßt, keine andere mehr zur Verfügung steht bzw wegen verschlechtertem Allgemeinzustand nicht mehr anwendbar... und dann käme dieses Szenario doch sowieso - Tumorprogress, Unkontrollierbarkeit, Schmerzen, Schluckbeschwerden bis hin zur Magensonde...

.. und das alles dann auf dem Grund, den die Chemo gelegt und bereitet hat (die ja auch eine gewisse Aggressivität haben muss um wirksam zu sein in diesem Stadium), denn jede Chemo wirkt sich auf das Immunsystem eher bremsend aus, ob nun ansonsten mehr oder weniger Nebenwirkungen vorhanden sind.

Ich kann Safra hier aber auch zustimmen, kenne Patienten mit palliativer Chemo, teils sogar über Jahre (allerdings bei zweien Tablettenchemo mit leicht reduzierter Dosis), die davon klar zu profitieren scheinen und andere, denen die Chemo bei zuvor noch ganz gutem Allgemeinbefinden innerhalb Wochen den Rest gab, bei einer Dame hatte ich den Eindruck, sie wurde damit regelrecht zerschossen.
Letztlich weiß man aber auch dort nicht sicher, ob wirklich (allein!) die Chemo die Ursache für die drastische schnelle Verschlechterung war oder nur der Auslöser zu einem Prozess, der auch ohne Chemo in Gang gekommen wäre. Das lässt sich nachher immer so leicht sagen, ja, die invasive Therapie war schuld.

Also ganz ehrlich -- und ich kann micht kaum in diese Schuhe versetzen --, aber ich glaube, wäre ich das und mir ginge es noch recht gut, so gut, dass ich noch relativ problemlos das Leben bewältigen könnte, würde ich wohl nach dem Rockermotto vorgehen: (sinngemäß ) noch was erleben und dabei möglichst auch den ganzen Mist für ein Weilchen vergessen/verdrängen, statt Stunden und Tage in Wartezimmern, am Chemotropf, mit Kotzen und Gedankenkreisen um die Unerträglichkeit zu "vertrödeln".
Das hängt aber vermutlich auch vom Lebensalter und der jeweiligen Persönlichkeit ab, und wie gut man im bewussten Verdrängen ist...

Cliff, ich wünsche euch, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden, wie auch immer die aussehen. Und vielleicht hat er ja auch wirklich noch eine recht lange und gute Zeit, genügend solcher Geschichten habe ich seit ich hier bin (und auch im RL) schon erlebt. Ohne dass ich im geringsten an Wunder glaube... es gibt einfach immer mal wieder solche Verläufe und gar nicht mal sooo wenige.

Geändert von p53 (11.03.2018 um 17:39 Uhr)
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  #24  
Alt 14.03.2018, 13:04
cliff cliff ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Vielen Dank für die vielen Beiträge. Ich hätte noch zwei ganz dringende Fragen. Vielleicht kann mir der ein oder andere dazu etwas sagen.


Und was haltet ihr von "Immuntherapie"? Gibt es diese in Anwedung auf Speiseröhrenkrebs?

Geändert von gitti2002 (14.03.2018 um 22:55 Uhr) Grund: NB
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  #25  
Alt 17.03.2018, 11:11
Däumling Däumling ist offline
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Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Hallo Cliff

Noemand kann euch sageb was „richtig“ ist.
Wie schon geschrieben wurde, bei jedem schlägt die Chemo anders an.

Mein papa wurde in eine studie für eine immuntherapie aufgenommen.
Allerdings kann diese erst begonnen werden, wenn die entzündungswerte in Ordnung sind und der Allgemeinzustand als stabil zu bezeichnen ist.
Beides war bei ihm nicht gegeben. Daher kann ich nichts weiter dazu sagen.

Was sagen denn die Ärzte dazu?
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Alles Liebe
Däumling
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Geliebter Papa 21.11.1956-26.01.2018
Mein tapferer Kämpfer, mein Held, mein Herz.
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Papa: SPRK Diagnose 09/17, OP 10/17, Bestrahlung ab 12/17, Rezidiv wuchert ins Bronchialsystem Ende Dez 17
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  #26  
Alt 19.03.2018, 04:46
Benutzerbild von Gärtner
Gärtner Gärtner ist offline
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Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Nei, das kann wirklich keiner sagen, wie man entscheiden "sollte". Ich weiß auch heute noch nicht, wie ich entschieden hätte, wenn die Frage so ernst gestanden hätte. Ich habe mir die Frage auch schon vor der OP gestellt, weil ich ja wusste, dass die Überlebensrate so niedrig ist. Die Frage war genau die gleiche. Vielleicht noch paar gute Monate, nun frei von allen Verpflichtungen oder die Quälerei der Therapie auf mich nehmen. Ihr wisst, wie ich entschieden habe. Und ich bin nun froh darüber.
Inzwischen habe ich für den Fall der Fälle ein sehr gutes Schlafmittel. Notfalls kann ich also aussteigen. Trotzdem würde die Entscheidung dadurch nicht leichter; nur im Falle von Unerträglichkeit.
__________________
Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. (Einstein)

Geändert von Gärtner (22.03.2018 um 00:31 Uhr) Grund: Tippfehler
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  #27  
Alt 21.03.2018, 20:27
schakoBerlin schakoBerlin ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

Hallo Cliff, es tut mir sehr leid dies zu lesen!

Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden, ob er eine Chemo machen möchte oder nicht. Ich würde es versuchen, ihr habt doch nix zu verlieren und wer weiß eventuell schlägt sie gut an und er verträgt sie ohne große Nebenwirkungen. Abbrechen kann man sie ja jederzeit. Ich würde euch auch zu einer Zweitmeinung raten, es gibt immer ausnahmen.

Ich wünsche euch viel Kraft und alles erdenklich gute.

Beste Grüße Patrick
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