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  #1  
Alt 03.06.2008, 21:05
Andy K Andy K ist offline
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Registriert seit: 03.06.2008
Beiträge: 1
Standard Bitte um Hilfe...

Guten Abend,

meine Mutter (54J.) ist heute aus dem Krankenhaus entlassen worden. Eigentlich hies es das sie um eine Chemo herum kommen würde. Gestern der Schock das sie es nun doch machen wollen.

Da meine Mutter das mediz. Gerede nicht versteht(genau wie ich) und ich selbst kein Arzt antreffen konnte der mir als Sohn Auskunft gibt bin ich echt ratlos.

Es handelt sich um
1. Das uterine Adnektomiepräparat von links: Tumorfrei bei mäßiger ovarieller Atrophie und Tubenschleimhautfibrose.
2. Das Resektat des Omentum majus: Tumorfrei bei herdförmig akzentuierter entzündlicher Überlagerung und Nachweis einzelner kleiner Fremdkörpergranulome mit Nachweis von Nahtmaterial, zudem fokal in Organisation stehende Fettgewebsnekrosen.
3. Das Lymphadenektomie-Präparat von pelvin links mit tumorfreien Lymphknoten (0/18).
4. Das Lymphadenektomie-Präparat von paraaortal links mit tumorfreien Lymphknoten (0/7).
5. Das Lymphadenektomie-Präparat von pelvin rechts mit Nachweis tumorfreier Lymphknoten (0/7) und in Organisation stehender Fettgewebsnekrosen.
6. Das Lymphadenektomie-Präparat von paraaortal rechts: Kleinherdige Karzinose eines tubulär proliferierenden Adenokarzinoms mit begleitender desmoplastischer Stromareaktion. Kein Nachweis von Lymphknoten.

Kommentar:
Der Nodalstatus lautet in Ergänzung des externen Vorbefundes für das muzinöse Zystadenokarzinom des rechten Ovars (Vorbefund nicht bei uns): pNO (0/32). Hinsichtlich der paraaortal rechts nachgewiesenen Karzinose ergibt sich ein Befund pL1.

Histologie aus (Krankenhaus der 1. Stadt):
Salpingo-Orvarektomie rechts: 1281 g schwer, 19,5x15x9cm Ovarialtumor
mäßig differnziertes muzinöses Zystadenokarzinom des rechten Ovars auf dem Boden eines
muzinösen Zystadenoms mit herdförmigigen Borderline-Veränderung.
Im abschließenden Befund wird bestätigt, dass kein Serosadurchbruch vorliegt
pT1 a, G2, N(0/32 LK), pL1,VO, RO

Röntgenbefunde:
Röntgen-Thorax 05/08: o.p.B.
CT-Abdomen 05/08: kein Anhalt für Lebermetastasen, Raumforderung der linken Nebenniere (am
ehesten Inzidentalom, Metastase nicht sicher auszuschließen

Verlauf:
Am 22.05.08 erfolgte komplikationslos die stadiengerechte Operation. Der postoperative Verlauf gestaltete sich unauffällig. Im Bereich der Naht zeigt sich im unteren Viertel eine Nahtdehiszenz von ca. 4 cm. Hier bitten wir um Wundkontrolle und -Versorgung

Empfehlung:
Wiedervorstellung bei Ihnen
In unserem interdisziplinären Tumorboard am 02.06.2008 wurde folgendes Procedere
vorgeschlagen, was anschließend mit der Patientin besprochen wurde:
Chemotherapie mit 6 Zyklen Carboplatin/Taxol
Wir bitten Sie, die Patientin zur Portanlag am 09.06.2008 erneut einzuweisen (Überweisungsschein zur Portanlage, Angiologie) und der Patientin ebenfalls eine Überweisung für die Chemotherapie mitzugeben, da das Aufklärungsgespräch am selben Tag stattfinden wird.
Bezüglich der Keratose an der Ferse wurde durch die Kollegen der Chirurgie eine tgl. Wundbehandlung mit Bepanthen empfohlen.


Ich kann damit so gut wie nichts anfangen und wollte gerne wissen was das jetzt für Sie/uns bedeutet? Kann mir evtl jemand weiterhelfen?

mit traurigen Grüßen
Andy
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  #2  
Alt 04.06.2008, 10:30
HeikeL HeikeL ist offline
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Registriert seit: 03.11.2007
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 493
Standard AW: Bitte um Hilfe...

Lieber Andy !

Herzlich willkommen hier im EK-Forum, auch wenn Du Dir sicherlich wünschst,nicht hier sein zu müssen.
Die "Übersetzung" des o.g. Textes ist etwas langwierig.
Ich versuche mich kurz und verständlich zu fassen.
1. Der linke Eileiter und der Eierstock sind tumorfrei
2. ebenso wie das große Netz und
3.-5. die Lymphknoten.
6. neben der Aorta rechts ist ein Lymphknoten mit kresartigen Zellen

Der entfernte Eileiter/Eierstock re weist einen Tomor auf,dessen Zellstatus hier näher beschrieben wird,was aber letztendlich für Euch nicht wichtig ist.
pT1a,G 2pL1 R0 kannst Du unter TNM und Figo-Klkassifikation nachlesen.
An der linken Nebenniere ist im CT etwas gesehen worden, was durchaus eine Metastase sein kann, aber alleine durch das bildgebende Verfahren kann man das mit Sicherheit nicht sagen. Das kann man auch während der Op nicht sehen, weil es im retroperitonealen Raum liegt,d,h. hinter dem Bauchfell. Es ist sozusagen eine andere Baustelle. die erst durch einen anderen Eingriff sichtbar wäre.
Die Leber ist tumorfrei.
Es sollte sicher erst keine Chemo gemacht werden,da man evtl dachte,der Tumor ist nur auf den re Eierstock begrenzt. Dann wird nicht immer unbedingt eine Dhemo gemacht.( wurde bei mir trotzdem,obwohl es völlig begrenzt auf den li Eileiter war und ich bin auch froh darum)
Da Deine Mutter noch evtl eine Metastase an der linken nebenniere und in einem Lymphknoten neben der Aorta hat, soll sicherlich doch eine Chemo gemacht werden.
Es ist absolut Standard diese Chemo mit 6 Zyklen Carboplatin umd Taxol zu machen.
Ich persönlich würde Euch auch zu dieser Chemo raten. Es kann zwar eine harte Zeit werden, aber dann habt Ihr erstmal alles getan,was zu tun ist.
Ich hoffe,ich konnt Dir einigermaßen weiterhelfen.

Liebe Grüße
Heike
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  #3  
Alt 04.06.2008, 10:35
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Registriert seit: 01.02.2007
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 1.256
Beitrag AW: Bitte um Hilfe...

Hallo Andy,

ich bin zwar auch nicht so bewandert bei diesem Ärztelatein, aber ich will mal versuchen, ein bißchen Licht ins Dunkel zu bringen.

Wie ich das verstehe, hatte deine Mutter ein Ovarialkarzinom mit Herden eines Borderline-Tumors, was bedeutet, daß die Herde keine "echten" Krebsherde waren. Ein Borderline-Tumor (ich hoffe, ich sage das richtig, Heike, Christine!!) ist ein Tumor, der einem Krebstumor ähnlich ist, bösartige Zellen beinhaltet, aber er ist eben "harmloser". Ich hoffe, das stimmt jetzt?!?!

Wie ich die gesamten Befunde verstehe, hatte deine Mutter sehr großes Glück, denn anscheinend wurde der Krebs in einem relativ frühen Stadium entdeckt.

pt1a, G2 hört sich gut an, wenn man bedenkt, daß die meisten Frauen bei Entdeckung des EK pt3b oder 3c und oft G3 haben. Genauere Erklärungen kann dir hier z. B. Christine geben oder du schaust in den Thread, in dem die Tumorklassifikationen erklärt werden. Kann ich nur empfehlen!

Da deine Mutter eine "paraaortale Karzinose" hatte (ganz genau weiß ich auch nicht, was das bedeutet), was ja wohl bedeutet, daß es eine Ausbreitung kleinerer Herde über eine gewisse Fläche gab (ich hoffe, auch das stimmt!!!), die man nur schlecht tumorfrei operieren kann, wäre dafür sicher eine Chemotherapie angezeigt.

Allerdings sieht es ja wirklich so aus, als wäre deine Mutter tumorfrei operiert worden und das ist die beste Option, wieder gesund zu werden.

Da man in der Niere etwas entdeckt hat und eine Metastase nicht ausschließen kann, wäre auch hier eine Chemotherapie dringend empfohlen, denke ich.

Ich kann euch nur raten, die Option mit der Chemotherapie (Standard bei Eierstockkrebs 6 x Taxol/Carboplatin, haben wir fast alle hinter uns!) anzunehmen, denn es erhöht die Chancen deiner Mutter sehr stark.

Bedenkt bitte, daß, wenn ihr keine Chemo durchführen laßt und ein Rezidiv kommt (zumal es ja irgendwas in der Niere gibt), die Zeit nicht mehr zurückgedreht werden kann.

Es hört sich schlimm an, eine Chemotherapie zu bekommen, aber es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört. Natürlich verläuft sie bei jedem Patienten anders und jeder leidet unter anderen Nebenwirkungen, mal stärker, mal weniger stark.

Ich habe die gesamte Chemozeit eigentlich recht gut vertragen und die Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen.

Ich selber z. B. fand die Operation viel schlimmer. Aber das sieht jeder anders.

Ich wünsche deiner Mutter alles, alles Gute und daß sie wieder gesund wird! Sicher werden dir hier noch ein paar andere "Mädels" das Ärztelatein besser übersetzen, weil sie mehr Ahnung haben, aber ich wollte dir schonmal Mut machen.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #4  
Alt 04.06.2008, 10:41
HeikeL HeikeL ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.11.2007
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 493
Standard AW: Bitte um Hilfe...

Hallo Mosi !
Da haben wir uns wohl überschnitten, aber so kann Andy sicherlich einiges besser verstehen.

Liebe Grüße
Heike
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