Keine Hoden OP? Jemand mit solcher Erfahrung?

[b45]

Hallo Jungs,

Ich hatte meinen Fall in eigenem Thread geschildert aber jetzt nimmt das Ganze eine interessante Wendung und ich wollte fragen ob wer von euch von sowas gehört oder gar selber erlebt hat?

Mein HK wurde über Biopsie der Metastase (im Zwölffingerdarm) festgestellt, der Hoden war komplett unauffällig. Man hat zwar die Entfernung des re. Hodens angeordnet, es hat aber sich herausgestellt dass die Indizen viel zu wackelig waren. Man vermutete ausgebrannten Tumor aber auch dafuer gibts keine Beweise. Die OP fand damals nicht statt da die Chemo schon dringend nötig war.

Im Moment ist der Hoden komplett unauffaellig. Ich suchte einen Hodenexperten für Zweitmeinung auf und der meint es könnte auch extrakonaler Embrionales Karzinom sein, und empfiehlt Kontrollen statt der OP.

Ich wäre doch sicherlich nicht der erste der nach HK beide Hoden behalten darf???

Am dienstag gibts noch eine Untersuchung beim behandelnten Urologen da er nun auch viele Zweifel hat.

LG

[Dusty]

Hey,

du hast ja quasi die beiden Phänomene schon angesprochen. Bei einem extragonadalen Tumor werden die Hoden nicht entfernt - der Primärtumor bildet sich ausnahmsweise außerhalb der Hoden, die Hoden sind also frei von Krebszellen. Das ist zwar selten, kommt aber vor.
Die andere Variante ist der ausgebrannte Hodentumor. Der ist ähnlich selten und hat sich nach Metastasenbildung meistens wieder zurückgebildet oder komplett aufgelöst. Um da vielleicht Klarheit zu bekommen empfiehlt sich ggf. eine beidseitige Hodenbiopsie. In den meisten Fällen treten zu einem späteren Zeitpunkt Veränderungen am Hoden auf, sodass bei einer engmaschigen Kontrolle auch da entsprechend nachträglich operiert werden kann.

Wie gesagt, beide Fälle sind sehr selten, können aber vorkommen. Hier im Forum gibt es ein paar Threads (Suchfunktion) zu dem Thema, die sind aber alle älter. Aktuell wüsste ich von keinem anderen Fall.

[b45]

uhh, hab gerade ein wenig recherchiert, es scheint ja als hätte extragonaler HK in der Regel schlechtere Prognosen und heftigere Therapien - dürfte aber wohl eher daran liegen, dass es oft zu spät entdeckt wird und es sich zu viele Metastasen verbreitet hatten.

naja bin auf jeden fall auf morgigen Termin gespannt.

[oli]

Hi,

ich würde auch auf den ersten Fall tippen, das ist sogar relativ häufig. Bzgl. des ausgebrannten Hodentumors - den muss man doch auf dem US sehen?

Da du Chemo hattest ist die Whs, dass noch etwas im Hoden ist übrigens eh relativ gering (wenn da etwas gewesen wäre).

Ich würde das Teil behalten, ist besser für's Gleichgewicht.

Gruß,
Oli

[Dusty]

a du Chemo hattest ist die Whs, dass noch etwas im Hoden ist übrigens eh relativ gering (wenn da etwas gewesen wäre).

Sorry, aber das stimmt so leider nicht, dann könnte man den Hoden ja tendenziell immer erst mal drinlassen. Die Chemo kommt aufgrund einer Blutschranke kaum bis gar nicht in den Hoden, weshalb sie da auch nicht gut wirkt. Der Hoden kriegt zwar auch was ab, aber nicht genug (hab mal was von 50% kommt da maximal an gelesen).

@b45: mach dich da mal nicht verrückt mit irgendwelchen Studien. Das Problem ist, wie du ja schon geschrieben hast, dass die Diagnose meistens erst mit Metastasen gestellt wird, also i.d.R. alles schon recht weit fortgeschritten ist!

[b45]

Zitat von Dusty

Sorry, aber das stimmt so leider nicht, dann könnte man den Hoden ja tendenziell immer erst mal drinlassen. Die Chemo kommt aufgrund einer Blutschranke kaum bis gar nicht in den Hoden, weshalb sie da auch nicht gut wirkt. Der Hoden kriegt zwar auch was ab, aber nicht genug (hab mal was von 50% kommt da maximal an gelesen).

also der Hodenexperte den ich für Zweitmeinung aufsuchte war hier etwas "entspannter". Er hatte auch eine wissenschaftliche Arbeit darüber gemacht, dass der Hoden sehr wohl durch die Chemo auch geheilt werden kann. Aber naja - lassen wir lieber die Ärzte darüber streiten (kann auch sein ich hätte da was falsch verstanden).

Ich erinnere mich auch gerade, dass ein Leidensgenosse den ich in der Klinik traf meinte, dass ihm nicht der gesamte Hoden entfernt wurde, sondern nur der Tumor. Darüber hatte ich aber auch schon mal gelesen.

mal sehen. wäre toll wenn jetzt nichts operiert werden müsste. nicht nur fürs Gleichgewicht @oli

[oli]

Exakt, es wirkt halt nicht 100% - das ist das Problem. In den meisten Fällen ist es aber ausreichend (afaik waren das >70%), für genaueres müsste man in der Studie nachsehen.