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Alt 21.03.2012, 09:47
Enkelchen Enkelchen ist offline
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Registriert seit: 21.03.2012
Beiträge: 17
Standard Die letzten Tage?

Hallo,

ich bin neu hier und eigentlich auch sehr spät dran. Aber mich hat das alles komplett überrannt. Bis jetzt hab ich einfach nur weiter gemacht und versucht nicht in ein schwarzes Loch zu fallen... aber nun ... bin ich doch an einem Punkt wo ich einfach mal alles loswerden muß.
Vor einem Jahr (auch diese Zeit) wurde bei meiner Oma aus dem Oberschenkel ein Tumor entfernt. Es folgten Bestrahlung und Kontrollen.... alles war gut. Dann kam zwei Tage vor Weihnachten der große Schock... der gesamte Bauchraum war verwuchert... bis über die Nieren hoch ... und auch Leber betroffen. Ebenfalls betroffen das Bein. Ich war zu der Zeit im 8. Monat schwanger. Ihre einzige Sorge war, dass sie ihr 5. Enkelchen nicht mehr sieht, denn die Ärzte hatten ihr gleich gesagt das nichts mehr zu tun sei. Einzig eine verlängernde Chemo war geplant... Beginn mitte Januar ... dazu kam es dann allerdings nicht mehr. Ihr Zustand verschlechterte sich fast täglich. Sie versuchte durchzuhalten ... Ich wohne leider fast 100 km von ihr entfernt, jedoch ist mein Vater täglich mehrfach bei ihr gewesen. Schließlich fanden wir heraus, dass sie kaum mehr was aß weil ihr ständig übel war und sie Schmerzen hatte. Es folgte ein einwöchiger KH Aufenthalt, mit Medikamenteneinstellung (M-Pflaster, Magentropfen)... als sie wieder zu Hause war mußten wir feststellen das sie nicht mehr alleine bleiben konnte. Wir brachten sie schweren Herzens in ein Pflegeheim (mit Hospiz-Arbeit). Auf diese Weise hatte auch ihre Schwester (sie sind unzertrennlich) die Möglichkeit sie weiter täglich zu besuchen.
Sie wurde immer schwächer, stand nicht mehr auf, nahm die Astronautennahrung nur bedingt zu sich. Dann kam mitte Februar unser 5. Krümmelchen (zwei Wochen ehr als erwartet... ober er es wohl gewußt hat?) kerngesund und munter. Ich bin gleich ein paar Stunden nach der Entbindung aus dem KH und bin direkt mit dem Würmchen zu ihr gefahren. Als ich ihr den Kleinen aufs Bett legte ... das war wie eine Erlösung für sie... ich kann das nicht in Worte fassen.
Das ist nun sechs Wochen her... ich war noch sehr oft mit dem Kleinen bei ihr. Aber sie hat seid dem Tag nicht einmal mehr die Astronautennahrung angerührt. Seid zwei Wochen kann sie nun nicht mehr sprechen. Hat viel geschlafen. Ich war trotzdem bei ihr... auch mein Vater und ihre Schwester. Seid 6 Tagen trinkt sie nun nicht mehr. Sie wollte keine weiteren Maßnahmen dass hatte sie vorher festgelegt. Auch heute werde ich wieder zu ihr fahren. Zum Glück läßt man es zu das ich auch Abends kommen kann ... sonst hätte ich kaum die Möglichkeit.
Ich werde heute Abend wieder bei ihr sitzen und sie ansehen und mich fragen : wann darf sie endlich gehen? Ihr Herz schlägt unermüdlich weiter. Sie hatte in den letzten beiden Tagen immer wieder Krampfanfälle... aber sie darf einfach nicht in Frieden einschlafen. Dieser Punkt ist für mich jetzt einfach kaum zu ertragen. Man läßt niemanden gerne gehen... aber ganz bestimmt auch nicht so leiden. Hat jemand von euch da ähnliches erlebt?

LG Enkelchen
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abschied, angehörige, sterben


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