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  #1  
Alt 03.04.2012, 08:32
surreal surreal ist offline
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Registriert seit: 02.04.2012
Beiträge: 35
Standard Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Hallo liebes Forum,
ich habe mich gerade vorgestellt: http://www.krebs-kompass.org/showpos...&postcount=732

Ich habe jetzt schon ein paar Fragen und vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

Meine Mutter kam schon in recht schlechtem Allgemeinzustand ins Spital, die Blasenausschabung unter Narkose steckte sie schon extrem schlecht weg.
Nach der Ausschabung wirkte sie dann kurz fitter, aber durch die schlechte Diagnose und die darauf folgenden Untersuchungen CT, MRT, nuklearmedizinische Untersuchung wurde es immer schlechter. Sie hasst auch diese Röhren und das kostet sie immer viel Kraft.

Sie hat dann sukzessive weniger gegessen. Am Anfang hat sie kleine Pommes noch aufgegessen wenn ich sie mitgebracht hab und dann nach 1 Woche nur noch 3 Pommes gegessen. So würde sie immer Schwächer, auch die Astronautennahrung nahm sie nicht. Letzte Woche gab es dann 2 Tage an denen sie weder gegessen noch getrunken hat. Das sie Diabetikerin ist macht das ganze nicht besser. Sie bekam dann einen Flüssigkeitstropf und Glucose.

Die Ärzte meinen sie hat sich aufgegeben. Sie will nicht mehr.

Momentan ist sie wieder ein wenig und trinkt auch wieder etwas. Sie hat auch ein Schmerzpflaster bekommen jetzt mit dem Wirkstoff Fentanyl.
Man muss sie aber füttern und auch sonst wird sie gewickelt usw. Und das bei meiner Mama die sowas nie nie wollte. Gut aber wer will das schon
Gestern hat sie allerdings ihr Wasserglas wieder selber gehalten und auch abgestellt

Was mich aber zusätzlich wundert ist, das sie geistig extrem abwesend und verwirrt ist, das wurde paralell zum weniger essen immer schlimmer. Fing also nicht erst mit dem Schmerzpflaster an.
Ich würde einfach so gerne verstehen warum sie so Verwirrt ist. Da die Ärzte meine Mutter quasi nur geschwächt kennen, können sie nicht ganz nachvollziehen das das so nicht meine Mutter ist. Sie redet auch nicht, bzw. nur das allernötigste. Nein und ich mag nicht z.b. Das ist für mich auch seltsam, da sie ja reden kann, aber es nicht tut. Vielleicht ist es auch ein psychischer Selbstschutz von ihr - wäre alles ok für mich wenn es ihr dadurch besser geht. Mich würde einfach nur der Grund interessieren.

Wenn sie etwas sagt dann ist es oft sehr wirr. Gestern fragte sie mich wo ihre Uhr ist... Das hab ich ihr gezeigt und dann war sie aber trotzdem weiter verwirrt.

Psychologen lehnt sie leider ab, das wurde ihr angeboten als sie noch mehr gesprochen hat.

Kennt ihr das auch oder habt ihr eine Idee dazu?

Danke fürs lesen schonmal und liebe Grüße,
Nadine
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  #2  
Alt 03.04.2012, 15:18
Enkelchen Enkelchen ist offline
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Registriert seit: 21.03.2012
Beiträge: 17
Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Hallo Nadine,

hm ... ich kenne den Zustand von meiner Oma. Sie war zeitweise dann aber wieder recht klar. Erstmal spielt die Nahrungsaufnahme auf jedenfall eine Rolle, dass merkt man an sich selbst ja auch, wenn man mal nen Stresstag mit wenig Essen hat wirds eng im Kopf. Das Pflaster kann ebenfalls eine Punkt sein und mit einwirken. Und was ihr Schweigen angeht... vielleicht hat sie nicht die innere Kraft um in den klaren Momenten zu sprechen. Ich persönlich würde vermutlich auch schweigen, denn die Dinge die dort mit einem geschehen sind einschneident. Gerade wenn du sagst: sie hat das nie so gewollt ... scheint sie eine sonst sehr eigenständige und feste Person zu sein. Wenn sie keinen Psychologen möchte ... solltest du sie vielleicht auch nicht drängen. Meine Oma hat das alles auch abgelehnt. Sie hat ihren eigenen Weg entwickelt damit umzugehen. So wie du selber auch deinen Weg finden mußt, um damit klar zu kommen. Es werden gute Tage kommen und es werden schlechte Tage kommen. Ein auf und ab wird die nächste Zeit begleiten, dass können dir sicher viele hier sagen. Und an manchen Tagen muß man die Dinge einfach hinnehmen wie sie sind. Einiges versteht man dann vielleicht später, anderes aber auch wieder nicht.
Wichtig ist das du für sie da bist. Und wenn du, so wie jetzt, das Bedürfniss hast zu reden, es auch tust.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Gruß Enkelchen

"Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verlohren."
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  #3  
Alt 03.04.2012, 21:14
J.F. J.F. ist offline
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Beiträge: 1.485
Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Hallo Nadine,

gehört Deine Mutter zu den Typ I oder Typ II Diabetikerinnen? Je nachdem ist die Verwirrheit auf das diabetische Ungleichgewicht aufgrund von OPs, Untersuchungsmethoden etc zurück zu führen. Habt Ihr Euren Diabetologen mit ins Boot genommen? Wenn nein, macht dies bitte! Denn Deine Aussage, dass sie schon die Narkose schlecht weggesteckt hat, weist auf einen entgleisenden Insulinhaushalt hin. Wie ich familiär feststellen musste, wird dem Umstand des Diabetes erstmal "nur" vom Narkoseteam Rechnung getragen. Die behandelnden Ärzte sind für die andere Erkrankung zuständig, meist wird die Einstellung des Diabetes dem Diabetologen überlassen und somit ggf vernachlässigt, weil vermeintlich die maligne Erkrankung vorgangig behandelt wird.

Fentanyl-Pflaster werden sehr häufig bei Diabetikern eingesetzt und sind eigentlich gut verträglich.

Klar, kaum gegessen, keine ausreichende Wassermenge im Körper, dann die Therapien, der Schockzustand alles verarbeiten zu müssen, all das fordert seinen Tribut. Trotzdem finde ich es besonders wichtig, dass der Diabetes im Auge behalten wird. Denn ein Entgleisen führt automatisch zu Verwirrheit, ist sogar ein typisches Warnzeichen von Unterzuckerung. Und damit ist nicht zu spaßen. Auch wenn Diabetes nicht als malig eingestuft ist, so können Autoimmunkrankheiten einem das Leben sehr erschweren, manches sogar verbauen.

Von daher hoffe ich, dass Ihr an ihrem heutigen Geburtstag (herzlichen Glückwunsch unbekannterweise und trotz der Situation - oder erst recht - von Herzen kommend) sie zu einem schönen Essen verleiten konntet.
__________________
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  #4  
Alt 03.04.2012, 22:08
surreal surreal ist offline
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Beiträge: 35
Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

hallo engelchen und jf,

danke für eure hilfe. ich werde morgen gleich mit dem arzt sprechen, ob man sich die Diabetes bitte auch genauer ansieht. ich dachte ganz naiv das das gemacht wird, da der zuckerwert dauernd kontrolliert wird und sie auch vor zwei tagen eine glucose tropf hatte, da sie nichts gegessen hat.

ich möchte einfach nichts unversucht lassen, denn wenn sie unfreiwillig wegen dem zucker in dem zustand ist, wäre das furchtbar. wenn sie selber sich so zurückziehen möchte, wäre es ok, wenn es für sie ok ist. aber wie weiß man das genau...

ich glaube meine mama hat diabetes typ 1, obwohl es erst im alter aufgetreten ist.

heute war meine mutter sehr still und ich glaube auch traurig. ich aber auch. kein leichter tag heute. bei ihr versucht man doch immer stark zu sein und es ihr schön zu machen. leider wollte sie von der torte heute nichts essen. vielleicht ja morgen.

liebe grüße,
nadine
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  #5  
Alt 03.04.2012, 22:38
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Liebe Nadine,

da kann ich mich nur anschließen... Mit Diabetes kenne ich mich nicht aus, doch wenn deine Mama seit Tagen kaum etwas isst und wenig trinkt, dann ist es nicht erstaunlich, dass sie wirr ist und Konzentrationsschwächen aufweist. Ohne Nahrung wird sie länger auskommen, das ist erstaunlich, doch ich habe es bei meinem Papa so erlebt. Allerdings hat er noch getrunken und das war gut so. Ich habe es allerdings bei meinem Opa erlebt, der zu wenig Flüssigkeit zugeführt hat, dass er völlig verwirrt und orientierungslos war.

Versuch mal deine Mama wenigstens zum Trinken zu bringen und ihr immer wieder Getränke anzubieten. Das ist sehr wichtig! Ich finde es auch sehr gut, dass du die Ärzte auf ihre Diabetes erneut hinweisen willst, damit diese Krankheit auch entsprechend ernst genommen wird.

Dass deine Mama nicht sprechen mag, nun, das ist eine sehr traurige Situation für dich. Man fühlt sich ja ohnehin so hilflos und ohnmächtig und wenn man keine Reaktion bekommt, weiß man das einfach nicht einzuschätzen. Ich kann dir aus unserer Erfahrung nur sagen, dass mein Vater durch die Nahrungsverweigerung letztlich so schwach war, dass er nicht mehr sprechen konnte. Er konnte nur noch flüstern. Bei deiner Mama scheint es mir jedoch einen anderen Grund zu haben. Sicherlich ist sie sehr schwach, aber vielleicht ist sie auch psychisch in ein ganz tiefes Loch gefallen und ist depressiv. Ich würde an deiner Stelle weiter mit ihr reden, was du ja auch tust. Es ist nicht einfach, aber vielleicht kannst du ihr mit deiner Anwesenheit und deiner Stimme helfen und sie aus dem Tunnel holen. Ich wünsche es dir von Herzen. Ansonsten, sei einfach weiterhin bei ihr, halte ihre Hand. Vielleicht erkennst du, ob ihr die Berührung gut tut. Wenn ja, dann mag sie vielleicht auch leicht massiert werden. Das drückt deine Liebe und Verbundenheit ja genauso aus wie ein Gespräch.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht!
Alles Liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #6  
Alt 04.04.2012, 12:23
surreal surreal ist offline
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Beiträge: 35
Standard AW: Schwäche, wenig bis nichts Essen und Trinken

Hallo ihr lieben,
danke für eure antworten.
nachdem meine mama gestern an ihrem geburtstag so ganz weg war geistig, wollte ich heute mit dem arzt sprechen. bin aber zuerst zur mama hinein....

liegt sie recht aufrecht, brille auf der nase und liest zeitung
ich dachte ichs eh nicht recht. und sie hat auch ganz normal und klar gesprochen mit mir heute. hat mir von dem netten arzt erzählt den sie jetzt hat und der ihr nun eine physiotherapeutin sendet um sie etwas zu mobilisieren. was ich sehr gut finde. mama möchte also auch gerne das sie selber wieder duschen und aufs klo gehen kann. eh klar.

dann hab ich ihr den kuchen von gestern gezeigt, an den hatte sie keine erinnerung und hat sich gefreut und nach langem teller und gabel selber gehalten und den kuchen gegessen und das wasserglas nimmt sie auch selber.

ich hab mich heute einfach mal gefreut, auch wenn es an der generellen diagnose etc. nichts ändert. aber es wäre so schön, wenn sie für sich etwas mehr kraft gewinnt und selbstständiger wird.

liebe grüße,
nadine
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