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Alt 14.06.2012, 21:49
Janny91 Janny91 ist offline
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Standard Soll ich den Ärzten vertrauen?

Hallo liebes Forum

Mein Name ist Janine, ich bin 20 Jahre alt und neu hier. Wollte mir doch nochmal einige Meinungen einholen. Okay, die Geschichte könnte jetzt etwas länger werden, ich hoffe das stört euch nicht. Ist bei mir ne etwas schwierigere Sache...

Also, alles fing vor ca. 3 Monaten an. Da bekam ich plötzlich Nachtschweiß - nicht jede Nacht, nur so 2-3 Mal die Woche. Dachte mir aber nichts dabei...

Dann, fast forward, Ende April. Stellte eines abends eine Haarwurzelentzündung am rechten Hinterkopf fest. Gut, Haar raus, Thema erledigt. Allerdings konnte ich es mal wieder nich lassen und fummelte dran rum - und das Ding entzündete sich. 2 Tage später hatte ich Nackenverspannungen, und als ich dann an die rechte Seite meines Halses fasste, fand ich die große Beule. Bin damit zu meiner Hausärztin - ja das ist ein Lymphknoten - kommt bestimmt von der Haarwurzelentzündung. Machen wir ein kleines Blutbild mit Entzündungswerten - die nicht erhöht waren (es sei gesagt, dass zu dem Zeitpunkt die Wurzelentzündung auch schon ne Borke hatte, also nix mehr mit Eiter).
Dann hab ich mich im Internet schlau gemacht und das mit den B-Symptomen gelesen...wieder zum Arzt, ihr davon berichtet, Termin für Sono Abdomen und Sono Hals bei einem Internisten.
Der war ne Woche später. Da war der Lymphknoten aber schon wieder um einiges abgeschwollen. Sono Abdomen nichts auffälliges, Sono Hals - ja da ist der Lymphknoten, 1,3x0,8x0,3cm, aber nicht weiter auffällig, ohne Zeichen der Aktivität, und schwitzen tu ich wohl aufgrund des vegetativen Nervensystems.
Gut. Ich aber immer noch Angst. Hab von meiner Hausärztin dann, nachdem sie kurz protestierte, ne Überweisung zum Internisten bekommen.
Der Nachtschweiß war inzwischen stärker als je zuvor. Jede Nacht, manchmal auch mehrmals.
Der Onkologe hörte sich dann alles an, untersuchte und betastete mich von oben bis unten, machte nochmal Ultraschall Abdomen und lies dann Blut entnehmen zur Lymphomdiagnostik, außerdem noch auf einige Viren (EBV, Cytomegalie, Borreliose sind die, an die ich mich noch erinnern kann, die auf dem Merkzettel waren).
Bekam dann in der Zwischenzeit noch Muskelschmerzen und ab und an Gelenkschmerzen. Blähungen, Sodbrennen, Magenkrämpfe nach dem Essen.
Gut, eineinhalb Wochen später waren die (meisten, laut Onko) Blutergebnisse aus dem Uniklinikum Ulm dann da, und in Zwischenzeit hatte ich einen zweiten vergrößerten Lymphknoten...unter dem Kiefer. Links. hatte aber auch einen entzündeten Pickel am Kinn links.
Gut, Blutergebnisse:
EBV - negativ (und das auf allen Ebenen, ich hatte noch nie Kontakt mit dem Virus)
Cytomegalie - negativ
Borreliose - hat er nix zu gesagt, vllt noch nicht da
keine Blasten
keine auffälligen Eiweiße
Tumormarker ß2-Mikroglobulin geringfügig erhöht (Referenz <2, ich hatte 2,1)
Erys normal
Thrombos normal
Leukos normal
BSG und CRP normal
ABER:
Im Differenzialblutbild relative Lymphozytose und Neutropenie
Außerdem einen IgG-Antikörper-Subgruppenmangel (Ich glaub IgG2 und IgG3)
Ansonsten alles gut.

So. Soweit so gut. Der Onko teilte mir dann mit, dass die relative Lymphozytose und Neutropenie auf einen Virusinfekt hinweisen würden. Allerdings wüsste er nicht, welchen. Er tippte auf Atemwegsinfektion.
Solle das mit dem Subgruppen-Mangel aber in 3 Monaten nochmal bei ihm abklären lassen, das könne jetz vom Virus kommen, könne aber auch angeboren sein.
Der Tumormarker wäre bei Virusinfekten auch schonmal geringfügig erhöht. Und ja so ein Virusinfekt kann sich schonmal mehrere Monate hinziehen. Nachtschweiß wäre halt auch ein Zeichen davon.
Schlussfolgerung: Da ist nichts außer ein Virus. Zu 99%.
Wenn ich wollen würde (er bemerkte wohl meine Angst) würde er ein CT Hals/Thorax/Abdomen veranlassen. Natürlich wollte ich - gesagt getan.
Das ergab dann laut Radiologenbefund nichts auffälliges, außer die bekannten Lymphknoten (maximale Größe 1cm stand im Befund) und vielen etwas vergrößerten beidseitig hinter dem Schluckmuskel, die aber alle unter 1cm waren. Aber von der Zahl her "fraglich pathologisch" - stand so im Befund, in der Besprechung sagte er aber, er sähe keinen Grund zur Sorge.
Ich wieder zum Onko...er sagte er sähe nach wie vor keinen Krebs. Jetzt sogar zu 99,9%. Aber wenn ich immer noch verunsichert wäre, dann könnte er ne Entnahme veranlassen.
Hab ich dann erstmal verneint - ich denke, dass meine Mama, die unbedingt mitwollte und mich leider nich sehr ernst nimmt, mich böse von der Seite angefunkelt hat, hat dazu beigetragen.
Gut, sagte er, dann müssen Sie nur wieder kommen wenn sie Fieber bekommen oder neue Schwellungen auftreten.
Lustigerweise hatte ich dann, Nachtschweiß-technisch, 2 ganze Wochen (!) Ruhe. Mal 1-2 Mal morgens mit nem leichten Schweißfilm aufgewacht, aber nichts, was ich als Nachtschweiß bezeichnen würde. Geht das bei krebsbedingter B-Symptomatik? 2 Wochen nichts?
Auch bekam ich dann, 2 Tage nachdem CT komische Wasserbläschen..zunächst nur an der Hand, dann auch ein paar am Bein...aber nich so wie ne generalisierte Herpes-Erkrankung, dafür sind das zu wenige und sie kommen auch nur schubweise. Sind nicht rot, erst nachtdem man dran war. Wenn man sie aufdrückt, kommt halt Wasser raus, danach schwellen sie an und werden rot und trocknen dann aus.
Naja, am Montag dann, fand ich durch Zufall zwei vergrößerte Lymphknoten an der Leiste...beide ca. 1,8(Länge)x1,2(Breite)cm. Schmerzlos, verschieblich. Und das waren halt die beiden deckungsgleichen. Also hab ich mir eingeredet: Die gehören so, die sind auf beiden Seiten gleich groß, Krebs wächst nicht symmetrisch. Außerdem hast du nen leichten Nagelpilz an beiden großen Zehen beider Füße. Hab dann mir die CT-Bilder angesehen und tada, da waren die Lymphknoten in der Leiste auch schon da. Ca gleiche Größe. Wären die verdächtig, hätte Radiologe ja was gesagt...und selbst wenn er es übersehen hat, Onkologe hat ja auch leiste getastet, und nix gesagt.
Trotzdem irgendwie mega-verrückt gemacht (Angst>Verstand), und schwupps, in der Nacht wieder geschwitzt. Dachte dann an einen psychosomatischen Grund für meine nächtlichen Schweißausbrüche. Aber dann hab ich Fieber gemessen. Erhöhte Temperatur. Hab dann angefangen, rektal zu messen, wegen Genauigkeit und so, und das höchste, was ich bis heute Abend gemessen habe, ist 38 °C.
War dann heute morgen auch beim Gynäkologen - Routineuntersuchung mir Krebsvorsorge - hab ihm das alles erzählt, mit den Symptomen. Auch er weiß nicht, woran es liegen könnte, wenn der Onkologe sagt, es ist kein Krebs. Er hat dann meine Leistenlymphknoten auch abgetastet und meinte, das wäre aber alles im Normbereich, nichts geschwollen und so. Will sich aber jetzt selbst noch die Befunde vom Onkologen holen und ansehen und versprach mir, zu veranlassen, dass in dem für die Krebsvorsorge genommenen Abstrich besonders auf die Lymphozyten und ihre Beschaffenheit geachtet wird. (Ich hab in meinem Abstrich Lymphozyten? Soso. Und...ist manuelles Differentialblutbild (also mit gucken, ob da atypische Leukozyten sind) nicht mit drin in der Lymphomdiagnostik?)

Nun sitze ich vor einem Rätsel: Hab typische B-Symptomatik, wenn der Nachtschweiß auch für 2 Wochen verschwunden war und letzte Nacht hatte ich auch keinen -hoffe das bleibt so- und Fieber, Gewicht hab ich auch verloren - ca 4kg in den 4 Monaten. Den Part seh ich aber noch nich wirklich als tragisch an: Hatte erst so ca 2 abgenommen, dann plötzlich in einem Monat mehr (in dem, wo ich mir so Sorgen gemacht hab, hab da natürlich auch weniger gegessen), und hab jetzt ca 1kg wieder drauf. Also von daher...
Aber angeblich hab ich ja ne Atemwegsinfektion...okay zugegeben, manchmal hab ich richtig heftige, brennende Halsschmerzen. Und leichten chronischen Schnupfen sowieso (und hab keine Allergien). Ab und zu kratzt der Hals und ich muss husten und meine Augen jucken auch fürchterlich..aber sonst? Und dass sich das so über Monate hinziehen soll, macht mich stutzig.
Auf der anderen Seite, ich habe keine großen Lymphies (Leiste sind ja angeblich normal, die hinter Halsmuskel nicht mal pathologisch von der Größe her). Und die Ärzte nehmen mich alle nicht mehr wirklich ernst, vor allem auch, da die beiden geschwollenen Lymphies, die da am größten waren am Hals, wieder abgeschwollen sind - der unterm Kiefer ist ganz weg, der erste, der am Hals war, ist wohl noch da- aber halt nur klein, und Onko meint, der is vernarbt und bleibt jetzt so. Argument ist immer: Krebs schwillt nicht ab. Ja, das ist mir klar, aber was wenn die beiden Knoten, die abgeschwollen sind, halt nicht befallen waren, dafür aber andere? Auf der anderen Seite, selbst wenn, ich hab nur diese kleinen hinterm Hals, kann davon wirklich schon so eine B-Symptomatik kommen? Die kommt doch meist erst, wenn der Tumor schon größer ist..wenn auch unbemerkt.
Ich dachte schon an Borreliose, aber darauf wurde ich ja getestet, und wenn der Test jetz was positives ergeben hätte, hätte der Onko mich doch angerufen, oder? Ich weiß einfach nicht mehr weiter, und mein Umfeld versteht mich absolut nicht, sagt, ich steiger mich da in was rein - klar tu ich das, aber doch aufgrund von handfesten Symptomen...

Inzwischen haben meine Eltern und meine Hausärztin mir ne Verhaltenstherapie besorgt...naja noch nicht angefangen, aber sie meinten halt, dass es nicht normal wäre, dass ich mir trotz so vielen Ärzteaussagen noch so viele Gedanken mache. Naja, soll mir Recht sein, die Angst macht mich ja wirklich fertig.

Achso und gesagt sein soll noch, dass ich ne Hashimoto Thyreoiditis habe, ne Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Meine Werte sind aber im Moment alle okay, davon kann es nicht kommen, aber ich weiß, dass die Lymphies am Hals bei der Krankheit auch gerne mal etwas anschwellen, da es ja praktisch ne chronische Entzündung der Schilddrüse ist...

So, danke an die, die sich das jetzt angetan haben. Ich würd einfach mal gern wissen, was ihr davon so haltet.

Liebe Grüße,

Janine
 

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