ich fühle mich so hilflos

Liebe Mortischa,

das muss unendlich schwer sein!! Bitte sprich mit den Ärzten nochmal darüber, was sie dafür tun können, dass es ihr besser geht. Lass dich nicht abspeisen: Wenn der Arzt sagt sie bekommt schon das und das, dann sage, dass das aber nicht genügt! Wenn sie noch in der Lage ist, einen solchen Wunsch zu äußern, dann kann die Dosis Morphin die sie bekommt nicht besonders hoch sein, glaube ich.
Der Arzt meiner Mutter hatte gesagt, dass in diesem Krankenhaus eher großzügig mit dem Morphingtropf umgegangen wird, dass man ihn also früh bekommt und keinerlei Schmerzen leiden soll. Ich halte das für richtig.
Warum nicht auch ein Psychopharmakon, wenn es anders nicht geht - es geht doch nur darum, dass sie in Ruhe gehen darf und nicht in den letzten Tagen noch leiden muss.
Sie wird dir dankbar sein, wenn du auf diese Weise für sie sorgst, und ich glaube, dass sie nicht mehr an Selbstmord denken wird, wenn so gut für sie gesorgt wird.
Es tut mir so leid für dich und sie, was ihr durchmachen müsst. Wenn deine Mutter dich noch einmal um so etwas bittet, sag ihr dass du alles tun wirst, dass sie nicht mehr leiden muss - denn das ist es doch eigentlich was sie möchte!
Ich wünsche dir viel Kraft! Und melde dich wieder!

Matilda

Hallo matilda,
ich habe heute morgen noch mal mit ihrer Ärztin gesprochen und sie hat die Dosierung gleich erhöht (hat sie gestern aber auch schon mal gemacht) Warum meine Mutter trotzdem noch so gut ansprechbar ist weiß sie auch nicht. Wirkt bei jedem irgendwie anders.
Sie haben meine Mutter gestern noch mal geröngt und festgestellt das der Tumor in der Lunge auch wieder weiter wächst und ihr jetzt die Lunge zudrückt. Deshalb werden sie sie jetztlangsam höher dosieren damit sie nicht leidet. Sie merkt ja das ihr das atmen immer schwerer fällt. Sie ist jetzt auch am liebsten allein und schickt mich nach 20 min schon wieder weg. Aber sie war schon immer gerne allein wenn es ihr nicht gut ging. Und vielleicht fällt ihr das loslassen ja auch leichter wenn niemand aus der Familie da ist. Ich hoffe das sie irgendwann ruhig einschläft und sie nicht grauenvoll erstickt. Davor hat sie so eine Angst.

Hallo Papa, jeden Tag sehe ich mit an wie Du schwächer und schwächer wirst aber wenn ich vor Dir stehe finde ich keine Worte. Ich fühle mich hilflos und kalt, ja fast schon wie selbst tot. Ich habe unendliche Angst davor das Du evtl. bald sterben musst. Ich liebe Dich sooo sehr und ich brauche Dich, wir brauchen Dich doch alle noch! Warum nur musstet Du Dir bei der Arbeit den Rippenfellkrebs durch Asbest einfangen. Was wäre gewesen wenn Du etwas anderes gelernt hättest??? Was wäre gewesen, wenn Du die Chemo nicht gemacht hättest. Fragen über Fragen und ich würde so gern mit Dir reden, kann es aber nicht. Du bist mir so ähnlich und ich glaube auch nicht, dass Du mit mir darüber reden möchtest. Momentan kann ich noch nicht einmal mehr weinen. Fühle mich kalt und herzlos. Du bist erst 52 Jahre alt und hast Deine 1. Enkeltochter, meine Tochter, noch sehen können aber sie wird sich niemlas an Dich erinnern können und das tut so verdammt weh. Ich hoffe das Du nicht lange Leiden musst und wenn Du nicht mehr kannst, dann gehe. Ich werde schon damit klar kommen. Werde ich das? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass Du dann weg bist und ich Dich warscheinlich nie mehr wieder sehe. Wo bist Du dann??? Papa, ich liebe Dich.

[Liz und Willy]

Alex

Von Herzen wünschen wir dir viel kraft für die bevorstehende Zeit.

Diese leere, Kälte wie du es beschreibst ist glauben wir doch normal. Es ist Ausdruck der absoluten machtlosigkeit die wir erleben wenn wir nur daneben stehen können, sie führt zu deiner Wut, deienr Enttäuschung und dem hadern. Aber denk daran die Gefühle sind normal, lade sie hier ab, damit du freier deinem Paps gegenüber sein kannst.

Viel Kraft liebe Grüsse Liz und Willy

Hallo Liz und Willy, vielen Dank für Eure lieben Worte. Ihr habt Recht, es ist diese vollkommene Machtlosigkeit die man empfindet. Ich bin 28 Jahre alt und habe eine 16 Monate alte Tochter. Als sie 2 Monate alt war, diagnostizierte man meinem Dad im Februar 2003 den Rippenfellkrebs, ausgelöst durch Asbest. Es ist ein auf und ab aber seit ca 4 Wochen geht es ihm immer schlechter. Auch Willy ist noch sooo jung! Warum nur passiert sowas..... Liebe Grüße Alex

Hallo Alex
Du beschreibst einfach das was ich nicht so richtig formulieren kann.............
Es ist einfach schrecklich den liebsten zu sehen wie er immer schwächer wird,und verdammt nochmal man kann nichts machen....
Auch mein Vater ist an dieser sch... Krankheit erkrankt ,wie du weisst,aber man soll einfach nur stark sein....aber wie???
Diese Fragen stell ich mir auch immer wieder aber keiner kann sie mir beantworten....
Mein Paps wird von Tag zu Tag auch immer schwäächer,kein Appetit keine Hoffnung....Wie soll man denn klarkommen????
Ach liebe Alex ich kann dich nur zu gut verstehen,was in deinem Herzen so vorgeht,bin jeden Tag in Gedanken mit Euch...
In Liebe
melek

[Liz und Willy]

Die Frage nach dem Warum löst diese unwahrscheinlich Ohnmacht aus, nur auch wenn wir alle realistisch sind und wissen, dass uns nie jemand eine Anwtort auf das Warum geben kann, so bleibt die Ohnmacht und Machtlosigkeit gegen den Krebs weiter bestehen. Dieser zehrt an den letzten Fäden der Kraft die wir noch haben und lässt uns an uns selber zweifeln ob wir es je schaffen oder gar das richtige tun für unsere Liebsten.

In gednaken bei euch ... es ist das geleiche sch. Boot in dem wir alle hier stecken.

liebe Grüsse an dich melek und dich
Alex und allen anderen auch (auch die stillen Mitleser)

Eure Liz

Möge es trotz allem in den nächsten Tagen euch viel, viel Sonnenschein bescherren, um die müden, schweren Herzen etwas zu erwärmen und Kraft zu schöpfen.

seid alle umarmt

meine Mutti ist gestern Abend kurz nach 20.00 Uhr eingeschlafen. Ganz friedlich im Schlaf ist sie von uns gegangen.
Jetzt hat sie keine schmerzen mehr.

mortischa

mein herzliches Beileid liebe mortischa.
Ich lese deine Einträge schon länger und fühle mit dir. Meine Mutter ist anfang des Jahres genauso wie deine Mum eingeschlafen. Es beruhigt mich heute so sehr, dass sie nicht noch weiter leiden musste.

Die nächste Zeit wird schwer werden aber denk daran was deine Mutter für dich wollen würde:
Dass du lebst!

In Gedanken bei dir Claudia

[Liz und Willy]

Liebe Mortischa

In stiller Trauer sind wir ganz fest bei dir.

Claudia hat schon erwähnt, dass es sicherlich eine Beruhigung ist, dass sie friedlich im Schlaf gehen durfte, es ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie dir eine grosse Lücke hinterlassen wird und du für die nächste Zeit viel, viel Kraft und Stärke brauchen wirst. gerne geben wir dir etwas davon in dem wir in Gedanken bei dir sind.

In stiller Anteilnahme Liz und Willy

Liebe Mortischa,

jetzt habt ihr es "geschafft". Ich denke oft an dich und fühle mit dir. Der Tod meiner Mami ist ja auch erst zwei Wochen her. Sei offen für die Zeichen von ihr. Ich habe gemerkt, dass sie vor allem dann kommen, wenn ich in Liebe und Dankbarkeit an sie denke. Sie ist nicht fort, sie ist immer bei dir, wenn du sie brauchst, und sie wird auch bei der Erstkommunion deiner Tochter dabei sein. Sie war sicher ein ganz besonderer Mensch und liebt dich sehr. Ich bin sicher, du wirst es spüren.
Ich drück dich -
Deine Matilda

An alle, die auch mir hier ihr Mitgefühl so lieb ausgedrückt haben:
Ich möchte mich noch ganz herzlich bedanken, ihr habt mir sehr geholfen mit euren lieben Worten. Es tut so gut, weil wir hier alle aus eigener bitterer Erfahrung wissen wovon wir sprechen.
Hanna, gibt es dich hier noch? Ich wollte mich so gerne auch nach deinem Papa erkundigen und wie es dir geht.

Danke

Matilda

[Liz und Willy]

Liebe Matilda

Hanna's Paps ist leider am Sonntag 18.4. verstorben.

Siehe ihren Eintrag in Lungenkrebs und Metastasen.

Geht es dir soweit?

Denken an dich liebe Grüsse und Umarmungen Liz

Danke für eure lieben Worte,
es tut gut zu wissen das ich hier immer meine Gedanken mitteilen kann. Im moment habe ich ein gutes Gefühl. Ich weiß das meine Mutti gehen wollte und Sie jetzt keine Schmerzen mehr hat. Der Schmerz für mich wird bestimmt erst nächste Woche kommen, wenn die Trauerfeier (Mittwoch) und die Kommunion meiner Tochter (Sonntag) vorbei sind und ich zur Ruhe komme. Ich bin aber überzeugt davon das sie sowieso immer bei mir ist solange sie in meinem Herzen ist.
Ich konnte in Ruhe von ihr abschied nehmen und wir haben uns alles gesagt was gesagt werden mußte.
"...Mutti du weißt das ich dich liebe und das du mir fehlen wirst aber in Gedanken sind wir immer beisammen.Du bist in meinem Herzen..."

Hallo an alle die mich die letzten Monate hier begleitet haben und mir zugehört haben. Danke. Ihr habt mir sehr geholfen.
Heute muß ich zur Trauerfeier für meine Mutter und es graut mir davor. Nicht weil ich mich von meiner Mutter verabschieden muß sondern vor den vielen Menschen die einen mit Fragen bombadieren. Sie meinen es ja nicht böse, aber wie soll man etwas verarbeiten wenn man immer und immer wieder das selbe erzählen muß. Manchmal möchte ich schreien: Warum habt ihr sie nicht noch besucht als sie noch am leben war? Dann wüßtet ihr wie sie sich gefühlt hat und wie ich mich jetzt fühle.
Aber diesen Tag werde ich auch durchstehen. Danach werde ich im Forum für Hinterbliebene weiterschreiben, denn da gehöre ich ja jetzt leider hin..
Danke fürs zuhören..
Mortischa