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  #1  
Alt 28.06.2006, 12:35
Daniel1984 Daniel1984 ist offline
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Standard Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo!

Kurz zu meiner Person: Ich bin nicht erkrankt, nur besorgter Angehöriger.

Ich habe heute erfahren, dass meine Oma (65) an Brustkrebs erkrankt ist. Die Diagnose wurde bei einer alljährlichen Mammographieuntersuchung gemacht, sie kam gleich ins Krankenhaus, ihr wurde der noch sehr kleine Tumor entnommen und gleichzeitig Bluttests gemacht. Einige Tage später wurden auch einige Lymphknoten in/unter der Achselhöhle entfernt (30 an der Zahl), wobei in einem einzigen was diagnostiziert werden konnte. Natürlich ein Schock für alle.

Laut Ärzten ist der Brustkrebs im absoluten Anfangsstadium, die Heilungschancen sind sehr gut. Nun hatte sie heute ein Treffen mit dem Oberarzt, der ihr sagte, dass sie 8 Chemos und 30 Bestrahlungen bekommt, was für sie, mich und die ganze Familie sehr besorgniserregend klingt. Man hat sich bis dato nie richtig mit dem Thema befasst.

Ich kann beim besten Willen nicht einschätzen, welche Schlussfolgerung man aus dieser Anzahl an Chemos/Bestrahlungen ziehen kann. Es klingt jedenfalls unglaublich viel .

Jetzt wollen wir sie als Familie natürlich bestmöglich unterstützen, wobei sich noch ein Problem darstellt. Die Beziehung zwischen ihrem Mann und ihrem zweiten Sohn (2 Söhne, eine Tochter) ist so gut wie zerstört, was sie natürlich zusätzlich belastet. Jetzt will ich irgendwie initiieren, dass die beiden sich jedenfalls vor ihr so benehmen, als wäre in dieser Beziehung alles wieder in Ordnung. Dass ihr dieser Streit an die Substanz geht war schon vor der Erkrankung zu sehen!

Liege ich richtig in der Annahme, dass sie unbedingt Harmonie seitens der Familie braucht, um genug Kraft für die anstehenden Behandlungen zu haben? Wir möchten sie so gerne unterstützen, bloß wie?

Was sagen die Erfahreneren unter euch zu der Behandlung? Viel, wenig, normal? Laut Ärzten eine reine Vorsichtsmaßnahme, bloß inwiefern man der Weitergabe von Informationen durch meine Oma trauen kann, kann ich nicht einschätzen! Vielleicht will sie uns schonen?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen!

Gruß Daniel
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  #2  
Alt 28.06.2006, 13:03
Benutzerbild von Heike 1963
Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Daniel,

die empfohlene Therapie ist eine Standardtherapie, wobei die Anzahl der Chemozyklen zwischen 6 und 8 schwanken, auch die 30 Bestrahlungen sind ok.

Die Beziehungsprobleme Deines Onkels würde ich die beiden entscheiden lassen und nichts Initiieren. Meinst Du nicht, das Deine Oma schnell dahinter kommt? Eine Mutter spürt das. Und vielleicht werden sie ja auch noch vernünftig, die Diagnose Krebs verändert vieles grundlegend und vielleicht kommt Dein Onkel dadurch zur Vernunft.

Harmonie über alles? Sicherlich ist das eine schöne Angelegenheit, doch seien wir mal ehrlich, das ist so gut wie nicht durchführbar, das wäre doch ein schlechtes Schauspiel. Wichtig ist einfach, frage Deine Oma, was sie möchte. Drängt Euch nicht als Behüter vor allem Bösen auf. Ich würde mir vorkommen, als hätte ich nicht mehr alle beisammen und mir meine Eigenständigkeit nehmen lassen? Niemals! Fremdbestimmung war während der Chemo und Bestrahlung genug! Ein Krebskranker lernt sehr schnell, das er sehr viel Verantwortung für sich selbst übernehmen muss, um gesund zu werden. Unterstützt sie darin.

Übrigens ist eine Chemo und eine Bestrahlung IMMER eine Vorsichtsmassnahme. Eine Garantie, das beides DAS Medikament gegen Krebs ist, kann Dir niemand geben.

Ich hoffe nun, das ich Dir nicht durch meine offenen und ehrlichen Antworten zu nahe getreten bin. Doch ich habe durch meine Krebsdiagnose gelernt, mit Offenheit und Ehrlichkeit komme ich sehr viel weiter und das möchte ich an Dich weitergeben.

Meine Diagnose war im August 2005, auch ein kleiner Tumor, kein Lymphknotenbefall, 6mal Chemo und 30 Bestrahlungen. Gute Prognose.

Deiner Oma wünsche ich viel Kraft, Mut und Eigensinn und auch Dir schicke ich ein grosses Kraft- und Mutpaket. Es ist kein leichter Weg, doch er ist zu schaffen!

Liebe Grüsse
Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet,
der Krebs hat nicht mit mir gerechnet.
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Ursula Goldmann-Posch
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  #3  
Alt 28.06.2006, 13:34
Daniel1984 Daniel1984 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Heike,

danke für deine erfahrenen Worte. Das ist genau das, was ich hören wollte, die Wahrheit und vor allem auch die Empfindungen einer Betroffenen wie dir!

Man weiß halt nicht genau, wie man mit sowas umgehen soll! Es ist wirklich ein Schock, dieses Gefühl der Machtlosigkeit, und da wir bis jetzt immer eine sehr gesunde Familie waren ist es umso schwerer, mit einer solchen Situation umzugehen!

Man muss sich jetzt wohl oder übel dran gewöhnen, und einfach hoffen, dass das notwendige bisschen Glück auf unserer Seite ist!

Vielen Dank für deine ehrlichen Worte!

Gruß Daniel
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  #4  
Alt 28.06.2006, 14:09
Benutzerbild von Heike 1963
Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Daniel,

ach da bin ich aber froh, das Dich meine Worte erreicht haben. Natürlich ist jeder erstmal total geschockt und überrumpelt. Ich bin auch die erste in unserer Familie, die Krebs hat. Für mich war es wohl das einfachste damit umzugehen. Meiner Mutter und auch meinem Mann fiel es sehr schwer damit umzugehen, doch wir haben einen Weg gefunden.

Mensch Daniel, Deine Worte sprühen vor Kraft und Motivation nicht untätig bleiben zu wollen! Machtlos bist Du auf jeden Falle nicht!

Wenn Du etwas auf dem Herzen hast, melde Dich ruhig. Wenn ich kann, helfe ich Dir gerne.

Lieber Gruss
Heike
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Ursula Goldmann-Posch
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  #5  
Alt 28.06.2006, 14:33
Daniel1984 Daniel1984 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Vielen Dank! Ich werde mich auf jeden Fall wieder melden.

Wir gehen sie Samstag erstmal besuchen, und auch während ihrer Chemo, den Bestrahlungen, auch in Phasen in denen es ihr sehr schlecht geht werde ich, werden wir, bei ihr sein! Nicht penetrant, vielmehr möchten wir ihr dann einfach zeigen dass wir zu ihr stehen. Denn, da bin ich mir sehr sicher, wird es sich während dieser schwierigen Zeit klar herausstellen, wer ein ECHTER Freund ist und wer nicht!

Viele Grüße

Daniel
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  #6  
Alt 28.06.2006, 15:33
bahomie bahomie ist offline
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Daumen hoch AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Daniel1986!
Wenn deine Oma nun Chemos bekommt, muss es ihr nicht unbedingt schlecht gehen. Ich habe die gleiche Erkrankung wie deine Oma und habe 2 Chemos gut hinter mich gebracht!!
Morgen bekomme ich meine 3. FEC.
Mache deiner Oma Mut! Überlegt euch auch mal, was sie begleitend zur Chemo noch tun kann in bezug z.b. auf Mistel.
Alles liebe für deine Oma und für euch als Familie!
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  #7  
Alt 28.06.2006, 19:09
Josho Kansai Josho Kansai ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Daniel,

auch ich möchte dich gerne ermutigen, deinem eigene Herzen zu folgen, wenn es darum geht, deine Oma bestmöglich zu unterstützen. Vor allem nimm sie ernst, lass SIE entscheiden, was sie tun und lassen möchte. Vielleicht hat sie manchmal das Bedürfnis zu reden oder im Gegenteil allein zu sein. Vielleicht fällt es ihr leichter, mit Frauen über ihre körperlichen und seelischen Beschwerden zu sprechen. Dann sei nicht beleidigt, sondern schau einfach, was du selber tun kannst. Sie merkt es garantiert, dass du lieb an sie denkst und sie unterstützen möchtest, und es tut ihr auch garantiert gut. Unterstütze sie in ihrer Eigenständigkeit und zeige ihr, dass du daran glaubst, dass sie es schafft. Das war für mich die ganze Zeit am wichtigsten. Ich bin zwar erst 50 und nur "ehrenamtlich" Oma, aber ich denke, so groß ist der Unterschied nicht. Frau ist Frau!
Was Heike so mutig und aufrichtig zur Normalität in der Familie geschrieben hat, kann ich nur unterschreiben. Spielt der Oma nichts vor, aber zeigt ihr, wieviel euch an ihr liegt. Konflikte und Kummer gehören zum Leben dazu. Es gilt, die richtigen Prioritäten zum richtigen Zeitpunkt zu setzen. Und das kann jeder nur für sich selbst tun, aber natürlich auch in der Beziehung zu allen anderen.
Ich glaube, jetzt kommt eine wichtige und auch wertvolle Zeit für euch alle. Viel Glück, und lass dich nicht irre machen!


Liebe Grüße


Ruth
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  #8  
Alt 28.06.2006, 19:43
Benutzerbild von Heike 1963
Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Liebe Ruth,

das hast Du richtig schön geschrieben!

Liebe Grüße
Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet,
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meinem Überlebenswillen...

Ursula Goldmann-Posch
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  #9  
Alt 28.06.2006, 19:43
Benutzerbild von Brigitte A.
Brigitte A. Brigitte A. ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Daniel,
ich finde es großartig, daß du dir Gedanken machst, wie ihr Eure Oma unterstützen könnt und daß Du Dich hier im Forum informierst.

Ich kann mich den Mädels nur anschließen, das beste ist, einfach offen und ehrlich zu sein. wenn Ihr nicht wißt, wie Ihr Eúrer Oma gegenübertreten sollt, dann fragt sie einfach, wie sie es gern hätte. Mich hat es sehr gefreut, wenn Bekannte sagten:"Ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Darf ich Dir fragen stellen oder nervt das? Soll ich so tun, als wär nichts um dich abzulenken? Oder Dir meine Schulter zum Ausweinen anbieten und betroffen aus der Wäsche gucken?" War mir lieber als das "betroffen-aus-der-Wäsche-gucken" von anderen, die sicher auch nicht wußten, was passend sein könne, aber sich auch nicht zu fragen trauten.

Zu Chemobegleitenden Mitteln, schau doch mal hier:
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=18764

Wenn Du Fragen hast, findest Du hier immer ein offenes Ohr und (mehr oder weniger ) kompetente Beratung!
Ansonsten löchert ruhig die Ärzte mit Euren Fragen. Information ist alles! kann nur auch immer raten, zu Gesprächen mit den Ärzten nen Zettel mitzunehmen mit den Fragen die man hat (vergißt man sonst nämlich die Hälfte) und immer jemanden, der danebensitzt, denn von den Antworten vergißt man auch die Hälfte wieder!

Ich drück Euch die Daumen, das alles glatt geht!

LG, B.A.
__________________
http://brustkrebs.blogger.de/
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  #10  
Alt 29.06.2006, 07:28
Daniel1984 Daniel1984 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Wow, ich bin wirklich tief beeindruckt von eurer Hilfe, finde ich, sowie der Rest der Familie, wirklich klasse. Ich war wohl nicht der einzige der im WWW gesucht hat, und auf einmal hörte ich nur aus dem Büro "Daniel, bist du Daniel 1984?".

Mit der Fragenliste für den Arzt habe ich gleich angefangen, es ist zwar schön und gut dass sie uns viel erzählt, aber ob alles und vor allem ob sie es "gefiltert" hat oder nicht, das bleibt offen. Da ist es wirklich am Besten, selber zu fragen!

Sie erzählte mir auch (also meine Oma), dass, kurz nachdem sie den Befund erhalten hat, eine Frau Mitte 40 hereinkam, sie nett begrüßte, und dann erzählte, sie ist eben hier um sich ihre Chemo abzuholen. Völlig locker, gut drauf, lebensstart, nahm ihre Zeitschrift, und ließ die Prozedur über sich ergehen als wenn sie beim Frisör säße - ich glaube schon dass das meine Oma ein wenig beruhigt hat.

Vielleicht kommen wir ja am Wochenende noch darauf zu sprechen, wovor sie sich am meisten fürchtet, die Chemo ansich, die Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen etc.) oder das Ausfallen der Haare. Ich denke die Haare werden der größte Schock sein, sie ist doch zugegebenermaßen recht eitel, achtet sehr auf ihr äußeres, treibt auch Sport usw. . Aber da muss man nun mal durch, da nützt alles nichts! Da hilft nur trösten und beistehen. Immerhin wachsen die Haare fast immer wieder nach

Naja, ich werde euch auf dem laufenden halten und danke euch nochmal für eure Worte, so etwas beruhigt wirklich

Gruß Daniel
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  #11  
Alt 29.06.2006, 08:32
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Daumen hoch AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Daniel,

schö n wie Du Dich um Deine Oma kümmerst. So einen Enkel hätte ich auch gerne. Hab im Job viel mit jungen Leuten zu tun gehabt und dabei immer bedauert keine eigenen Kinder zu haben. Aber so ist nun mal das Leben. Habe aber in der Zwischenzeit einige Enkel sozusagen adoptiert .

Ich habe auch seit Febr. 2006 Brustkrebs mit Metas im Knochenmark und Magen, bin ein wenig jünger als Deine Oma, nämlich 57. Ich hatte am Anfang ein schei... Angst. Aber dann im Krankenhaus, OP und erst alle möglichen Möglichkeiten, Chemo Bestrahlung, vorsorglich habe ich schon meine langen Haare abschneiden lassen wegen des Ausgehens (auch ich bin sehr eitel) und dann die Nachricht, Chemo schwierig nur Anti-Hormon-Behandlung und was für die Knochen. Mir gehts einigermaßen gut, seit meiner 2. Meinung bei einem anderen Arzt bin ich überzeugt, dass meine Behandlung die richtige ist.

Aber Deine Oma soll eines nicht vergessen, Brustkrebs ist kein Todesurteil, man kann -und das habe ich vor- noch lange Jahre damit leben. Das Leben verändert sich, man wird bewußter, nimmt alles deutlicher wahr, aber das ist so schlecht ja auch nicht.

Du kannst ihr viel helfen, indem Du für sie da bist, ihr Mut machst, ihr hilfst wenn sie Hilfe braucht.

Ich drück Dir und Deiner Oma und Deiner ganzen Familie die Daumen, dass alles wieder gut wird.

Ganz liebe Grüße

Gloria


PS. Habe gestern mit einer Nachbarin gesprochen, die gerade Chemo bekommt, Haare sind zwar ausgegangen, aber ansonsten geht s ihr sehr gut, keine Übelkeit und und muß nicht sein. Also toi toi toi
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  #12  
Alt 29.06.2006, 09:08
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Daniel,
Wegen des Haarausfalls: Vielleicht tröstet es deine Oma, dass es heute ganz tolle Perücken gibt. Die Krankenkasse zahlt zu und man kann sehr schnell schon ein Rezept bekommen von der Chemoambulanz, denn es macht Sinn, die Perücke auszusuchen, wenn man noch die eigenen Haare hat. Ich habe meine in 5 Minuten ausgesucht (aus dem Schaufenster des Perückengeschäfts) und bin super zufrieden. Ich vergesse ganz, dass ich sie aufhabe. Ich werde ganz oft auf meine "schicke Frisur" angesprochen und gefragt, zu welchem Frisör ich gehe!! Selbst in der Chemoambulanz meinen manche, ich hätte noch meine eigenen Haare, so echt sieht sie aus. Ich werde mir die Perücke auf jeden Fall später für "Bad Hair Days" aufbewahren. Bin auch mit einem Augenbrauenstift sehr zufrieden, mit dem ich die doch etwas spärlich gewordenen Brauen aufhübsche. Also, Chemo und "eitel" passt durchaus zusammen!

LG
Susanne
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  #13  
Alt 29.06.2006, 09:18
Daniel1984 Daniel1984 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Susanne!

Ich glaub, deinen Beitrag druck ich gleich mal aus und bring ihr diesen mit, das ist wirklich toll

Soweit ich das mitbekommen habe, erhielt sie bereits ein Rezept für eine Perücke, sie möchte mit diesem und ihrer aktuellen Frisur in ein Geschäft gehen und sich eben genau ihre Frisur nachmachen lassen!

Und ich glaube auch, die Zeiten der schlecht sitzenden Filmperrücken, die in vielen teils dämlichen Sketchen eine große Rolle gespielt haben, sind vorbei! Auch dies ist mittlerweile ein "HighTech"-Produkt geworden.

Gruß Daniel
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  #14  
Alt 29.06.2006, 10:36
Benutzerbild von Heike 1963
Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Daniel,

bezüglich Haare gibt es einen Trost. Haarzellen sind genauso schnellwachsend wie Krebszellen und gehen sie während der Chemo aus, so ist das doch ein gutes Zeichen, das die Chemo anschlägt.

Ich dachte, ich wäre ganz cool, wenn der Haarausfall beginnt. Naja, es war dann doch erst sehr gewöhnungsbedürftig und ich habe eine Nacht darüber schlafen müssen, ob ich sie denn nun einfach abrasiere. Das habe ich dann auch getan und es war gut so. Denn ICH habe bestimmt, wann die Haare abmüssen und nicht die Chemo allein.

Apropos Perücke. Ich hatte auch eine und habe sie wirklich gern aufgesetzt, so für fein. Da ich ein sehr sportlicher Mensch bin und 2 Hunde habe, bin ich aber auch sehr oft mit Mützen und Tüchern in den Feldern gewandert. Es gibt so tolle Sachen sich schick und interessant zu machen.

Übrigens für mehr Aufklärung was alles so während der Therapie läuft oder nicht und was man gegen die Übelkeit und so unternehmen kann, gibt es ein Buch 'Das Überlebensbuch Brustkrebs', das ist sehr aufklärend. Mich begleitet es heute noch.

Viele Grüsse
Heike
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Ursula Goldmann-Posch
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  #15  
Alt 29.06.2006, 12:44
Daniel1984 Daniel1984 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Heike!

Danke für den Buchtipp, denke dass es lohnenswert wäre es ihr zu schenken. Dazu warte ich aber noch erstmal ab, ich will sie noch nicht überrumpeln. Man kriegt es ja für knapp 35€ bei Amazon, das ist okay, vor allem vor dem Gesichtspunkt, dass es Betroffenen helfen kann!

Das mit dem Haare abrasieren hat meine Oma soweit ich weiß auch vor. Sie ist der Meinung "Das ist MEIN Haar, ICH bestimme wann es abkommt", ebenso wie du es formuliert hast!

Montag ist ihre erste Chemo, ich weiß gar nicht ob ich froh bin dass es noch das ganze Wochenende dazwischen liegt oder ich mich darüber ärgere dass es noch so lange hin ist! Nach der ersten Therapie ist man natürlich gleich schlauer!

Man muss sich halt langsam in die Situation reinarbeiten, aber man bekommt hier ja auf seine Frage tolle Antworten, das erleichtert mir die Situation wirklich - und ich kann das Gesagte auch später an meine Oma weitergeben, wenn es ihr schlechter geht. Einige Aussagen kräftigen sie ganz bestimmt

Gruß Daniel
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