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  #1  
Alt 18.09.2004, 20:29
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Hallo zusammen!

Vor 10 Tagen war mein Vater (60) bei einem Internisten, der hat ein Röntgenbild seiner Lunge gemacht und ein Karzionom festgestellt. Danach ist mein Vater nach Diekholzen zu dem Prof. Hamm und dort wurde eine Bronchioskopie durchgeführt. Danach war ein Gespräch, indem der Prof. mitteilte, dass er "was entdeckt hat" nicht weiss was es ist und dort auch Gewebeproben entnommen hat, sich aber "nichts davon verspricht" und deshalb solle mein Vater zum CT. Er war beim CT und aus dem Befund habe ich folgendes rausgeschrieben: 4,5 gr. zentral sitzender Tumor zwischen li. Hauptbronchus und li. Oberlappenbronchus der Pulmonalarterie. Oberhalb des Tumors 1,5 gr. metastasenverdächtige Rundherde nachweisbar. Im Mediastinum kleine noduläre Herdchen 8 mm groß, bei denen zwischen reaktiv veränderten Lymphknötchen und Filiae nicht sicher unterschieden werden kann. Die streifigen Infiltrationen entsprechen in erster Linie Reste nach pneumanischer Infiltration. Minimaler Pleuralerguß links basal. Ausgeprägte Arteriosklerose der Coronararterie links.
Gestern war er dann mit dem Bericht wieder bei dem Prof. Er hat gesagt, dass die Gewebeproben "negativ" sind. Die metastasenverdächtigen Rundherde wären keine! Aber mein Vater hätte Krebs! (???) Nun muss er am Montag in die Klinik und dort wird unter Vollnarkose nochmals eine Bronchioskopie durchgeführt. Ich kapiere das ganze nicht!!!! Ist ein Tumor gleich "immer" Krebs?? Und wenn die Gewebeproben doch negativ waren, warum muss er nochmals eine Bronchioskopie machen ?? Könnte dieser Tumor auch kein Krebs sein? Oder hätte das der Doc von anfang an gesagt?? Ich weiss nicht mehr was ich denken soll. Kann mir jemand helfen?????
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  #2  
Alt 18.09.2004, 20:32
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Ach eine Sache habe ich noch vergessen! Dieser "Tumor" soll verkapselt sein...Was auch immer das heissen mag??!!
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  #3  
Alt 18.09.2004, 23:07
Angi Angi ist offline
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Liebe Katrin,

ja, ein Tumor ist gleichbedeutend mit der Diagnose Krebs, ich habe Dir hier die Definition mit abgedruckt.

Krebs allg. (maligner Tumor; lat. Cancer)- Definition
Krebs ist die allgemeine Bezeichnung für alle bösartigen (malignen) Erkrankungen, die durch eine unkontrollierte Vermehrung von veränderten Zellen gekennzeichnet sind (Geschwulst, Tumor). Diese Zellen können das umliegende Gewebe zerstören und Tochtergeschwülste (Metastasen) ausbilden. In den meisten Fällen stammt der Krebs von einer einzigen entarteten Zelle mit bösartigen Eigenschaften ab. Man unterscheidet beim Krebs hauptsächlich das Karzinom (maligne epitheliale Geschwülste) und das Sarkom (maligne mesenchymale Geschwülste).

und aus einem Link:

Die Diagnose Krebs kann die unterschiedlichsten Organe des menschlichen Körpers treffen. Eine Zelle der Lunge oder der Niere entzieht sich der strengen Kontrolle des Körpers und beginnt ein Eigenleben zu führen. Sie wächst und vermehrt sich auf Kosten des Organismus. Doch um sich vom Zellhaufen in einen Tumor zu verwandeln, braucht es mehr. Der Krebs benötigt Bindegewebszellen und Blutgefäße, die ihn versorgen. Mit der so genannten Angiogenese (Angio für Gefäß) schafft er sich ein eigenes System von Blutgefäßen. (zitiert aus folgendem Link
http://www.bio-pro.de/de/region/freiburg/magazin/00778/)

Im Prinzip kann man es denke ich vereinfacht so ausdrücken, wenn sich ein Tumor "verkapselt" hat, dann hat er er eine harte "ZellHautschale" um sich rum und ist nicht an die übrigen Zellen und Blutgefässe angeschlossen. Allgemein gilt das als positives Zeichen, weil somit keine Ausbreitung der Tumorzellen stattfindet ,also der Tumor inaktiv ist.

Bei der Bronchoskopie werden zwar Gewebeproben entnommen, aber die Chance auch betroffenes Gewebe direkt zu erwischen ist nicht unbedingt groß. Bei meiner Mutter ( kleinzelliges Bronchialkarzinom) war jede entnommene Gewebeprobe negativ,sie haben das betroffene Gebiet nicht erwischt ( es werden ja nur winzigst kleine Partikel entnommen). Erst die PET und im Anschluß die OP mit histologischer Untersuchung ergaben Gewißheit, dass es sich um bösartigen Lungenkrebs handelte.

Ich würde die Fragen nach Absprache mit Deinem VAter nochmal mit dem behandelnden ARzt und Professor abklären ( konntest Du ihn selbst direkt dazu noch befragen? Ruhig hartnäckig(!!!) nachfragen wenn Du etwas nicht verstehst, auch hier im Forum sind letztlich hauptsächlich medizinische Laien und kaum ausgebildeten Lungenfachärzte und Onkologen).Besteht auf gute Erklärung bis alles verständlich ist!( Tip, mach Dir einen Zettel mit FRagen den Du mit Deinem Vater zusammen durchgehst - er muß ja auch einverstanden sein- dann hast du in der Sprechstunde einen Roten Faden, es ist normal, dass einem am ANfang nicht alles einfällt)

Ich wünsche Dir und Deinem VAter alle Gute !
Liebe Grüße Angi
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  #4  
Alt 18.09.2004, 23:20
Angi Angi ist offline
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ZUr ERgänzung:

Ich denke auch , dass man noch unterscheiden sollte zwischen dem Haupttumor (4,5 cm) der festzustehen scheint und den verdächtigen Rundherden von denen man noch nicht weiß ob sie Metastasen sind oder z:B. Vernarbungen von einer Lungenentzündung . Wobei dann der Haupttumor ja auch noch mal nach der ARt ( also zum Beispiel kleinzellig oder nichtkleinzellig ) genauer bestimmt werden sollte um eine gezielte Therapie und Behandlung zu ermöglichen!
ALso so wie es sich anhört, hat Dein Vater einen Tumor ( also Krebs) aber wahrscheinlich keine Metastasen ( Tochtergeschwülste). ABer wie gesagt, löchere den gut bezahlten Prof!!!

Liebe Grüße und viel Kraft Dir und Deiner FAmilie ,
Angi
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  #5  
Alt 19.09.2004, 12:38
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Um das einmal ganz klar zu stellen: Ein Tumor ist keinesfalls, wie hier fälschlicherweise behauptet wird, immer Krebs, sondern zuerst einmal eine Geschwulst. Erst weitere Untertsuchungen dieser zeigen dann, ob diese gutartig oder bösartig ist.
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  #6  
Alt 19.09.2004, 13:05
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Danke Gast, dass die Aussage von Angi korrigiert wurde.

Wichtig und korrekt ist hingegen der Hinweis, dass man nicht immer Gewebe bei einer Biopsie erwischt, dass sie oft mehrmals durchgeführt werden muss, nötigenfalls muss sie anders angegangen werden oder gar unter narkose gemacht werden.

Es ist gefährlich jeden Schatten, jeder Rundherd oder jedes tumorartigen Geilde welches auf bildgebenden Diagnostikverfahren zu sehen sind als Krebs, maligner Tumor etc. zu betiteln.

Liebe Karin, wartet bitte doch mal ab was die nächste Biopsie an Resultate bringt. Lasst euch nicht unnötigerweise von Ängsten schürren die euch das Leben in der jetzigen "Ausnahmesituation" noch mehr belasten.

Nota bene - wir alle haben es schon erlebt und wissen dass es die Hölle ist.

Also in dieser Situation bitte nicht falsche, reisserische und beängstigende Informationen abgeben an Leser/Schreiber die ganz am Anfang sind von Krankheit egal ob gutartig oder bösartig. Wenn sie Glück haben die Diagnose nicht einmal Krebs ist. Da sie immer noch in der Phase sind wo man es noch nicht definitiv weiss und es durchaus auch einen gutartigen Tumor oder im schlechteren Fall einen bösartigen sein kann sollten die Informationen sachlich korrekt sein. Nicht durch Unsachlichkeitihnen unnötigerweise noch zusätzliche Ängste aufbürden, ansonsten lieber keine Antwort geben...!

LG Liz und Willy
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  #7  
Alt 19.09.2004, 19:18
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Hallo Angi, Gast und Liz und Willy!

@Liz und Willy:
Nun wird ja am Dienstag unter Vollnarkose eine erneute Bioskopie durchgeführt. Ihr habt vollkommen recht, in dem ihr schreibt, dass wir nun erstmal das Resultat der Biopsie abwarten sollten. Allerdings ist es leichter gesagt als getan. Man macht sich solche Sorgen, durchlebt solche Ängste. Ich will erst immer das Positive sehen und denke: Das kann meinem Papa doch nicht passieren!!! Doch nicht m e i n e m Papa! Ich drücke die Daumen, versuche mir auszumalen wie der Prof. sagt, dass alles gut wird. Dann kommen aber diese blöden Gedanken, was wird wenn? Wie wird es sein? Wielange habe ich meinen Papa noch? Wie wird es ohne ihn sein? Geht es überhaupt ohne ihn? Ich bin nervlich so am Ende. Zumal meine Mutter psychisch auch nicht auf der Höhe ist, mein Mann es sehr pragmatisch sieht und meint: "Warte erstmal ab"..(das macht mich so wütend). Wenn ich dann hier im Forum Beiträge lese, es ist immer alles so schlimm!!!! Ich hoffe so sehr, dass es alles nur ein ganz ganz böser Alptraum ist aus dem ich bald wieder aufwache! Gibt es eigentlich Fälle, in denen Patienten die an Lungenkrebs erkrankt sind, ein langes und schönes Leben leben? Ich danke Euch beiden für Euren Eintrag.

Liebe Grüße
Katrin B.
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  #8  
Alt 19.09.2004, 23:46
Angi Angi ist offline
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Lieber Gast,lieber Williy, liebe LIz,

habe grade meinen Eintrag an Hand eines Lexikons und der Angaben von Katrin überprüft. ALso erstmal danke, ja, nach Wikipedia ist ein Tumor also eine Geschwulst, eine Veränderung von Zellen und ob sie gut-oder bösartig ist bleibt zu prüfen ( das machen Ärzte, ja, Ferndiagnosen sind hier , wie bereits gesagt per Forum in keinem Fall möglich und auch nicht zulässig).

Krebs ist aber , laut Wikipedia, immer ein bösartiger Tumor. Ich selbst habe also nicht sauber genug definiert, da Katrin schrieb der Prof ( also der behandelnde ARzt !!!) hätte zu ihr gesagt ihr Vater hätte Krebs bin ich von einer falschen Formulierung allgemein aber auf ihren Fall richtig bezogen ausgegangen.

Also danke für die nochmal exakte Formulierung allgemein für alle MItlesenden. Natürlich hat man auch immer die Hoffnung , und ich bin die letzte die sie jemanden nehmen möchte, dass es sich bei einer erkennbaren Zellveränderung in der Lunge um eine gutartige , also relativ harmlose Geschwulst handeln könnte. Dass der Tumor abgekapselt ist gibt ja auch Anlass zur Hoffnung. Uns Angehörigen gegenüber haben die Ärzte allerdings im Sprachgebrauch auch immer von Krebs gesprochen noch ehe der Tumor untersucht war, was dann allerdings wirklich nicht korrekt ist (leider befinde ich mich dann in Gesellschaft eines Professors, was ja auch nicht so toll ist)

Dennoch und ganz wichtig ist es dem behandelnden Arzt wieder und wieder Fragen zu stellen. Die Aussage über Rundherde und Metastasen wie sie der Professor getroffen hat beispielsweise.

Ja, liebe Katrin,ich weiß nur zu gut wie Dir zumute ist und trotzdem möchte ich Dir gerne noch Hoffnung geben. Méine Mutter hatte eine der aggressivst wachsenden Formen des Lungenkrebses, ein kleinzelliges Bronchialkarzinom, sie wurde operiert ( zwei Drittel einer Lungenhälfte wurden entfernt) und sie ist seit fast zweieinhalb Jahren ohne sichtbaren Hinweis auf Krebs, Tumorzellen, Metastasen in unserer Mitte. Ich klopfe auf alles Holz was ich neben mir finde und ich wünsche Dir und Deinem Vater alles Gute und auch die Kraft und Stärke alles zu ertragen, zu hinterfragen und alles zum Guten wenden zu können,

Liebe Grüße auch an alle anderen,
und ich freue mich wirklich aufrichtig wenn jeder aufmerksam und kritisch mitliest, das macht dieses Forum so wertvoll,
Liebe Grüße Angi
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  #9  
Alt 20.09.2004, 00:58
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Liebe Karin

Wir wissen nur zu gut, dass es leichter ist zu sagen man solle die Biopsie abwarten. Und trotzdem man kommt nicht drumherum. Zur Zeit der Diagnose mussten wir 4 Wochen und 3 Biopsien abwarten bis wir endlich wussten, dass ein Tumor (leider einen bösartigen) vorliegt, wie er heisst, wo er liegt und ob er gestreut hat oder nicht. Es war eine Zeit des totalen ausgeliefert seins und der absoluten Passivität da man in dieser Zeit noch nichts dagegen tun und keine Therapie beginnen konnte etc.

Wie du siehst es kann wirklich länger dauern und mehrere Anläufe (Biopsien etc.) benötigen bis man genau weiss wo man steht.

Diese Zeit im luftleeren Raum und in der Passivität in der man nicht aktiv gegen die Krankheit angehen kann, weil man nicht weiss was für einen Knubbel es ist und wie dieser Mr. Nobody (wie wir ihn nannten) genau heisst, diese Zeit ist eine Zeit des strampelns gegen, ja gegen was? Genau das ist das Problem, man weiss nicht gegen was und deshalb kann man den Kampf noch gar nicht in Angriff nehmen, obwohl es genau das ist was man will. Aktiv gegen den Knubbel ankämpfen, ihm zeigen wer die Macht in der Hand hat.

Diese Zeit war die Hölle, die Gedanken und Fragen aber auch Selbstvorwürfe die wie ein Gewitter unaufhaltsam einem ständig die Gedanken beherrschen und die du nun auch hast, hatten wir auch, nein sie tauchen sogar heute immer wieder mal auf. Sie sind heute fast 2 Jahre nach der Erstdiagnose aber nicht mehr so zerstörend wie damals. Vielleicht weil wir nicht mehr bereit sind, dass sie uns zerstören.

Nicht nur der Alptraum der Gedanken fing an, sondern auch der Therapie und die Umstellung des ganzen Lebens auf "Klinikbetrieb" musste stattfinden. Man muss sich neu finden, neu orientieren und zwar als Betroffene und als Angehörige, jeder auf seine eigene Art.

Auch tauchten Gedanken auf was danach sein wird, man will ja nicht ohne seinen Partner oder Vater alt /älter werden (vielleicht waren diese Gedanken ausgeprägter, weil die Diagnose uns an unserem Hochzeitstag und nur 10 Tage vor Willy's 50. Geburtstag eröffnet wurde), man will doch gemeinsam noch die Enkel erleben (auch wenn die Boys sich noch Zeit lassen sollten). Oft kamen Gedanken wie es sein wird in einem Jahr wenn er nicht mehr da ist, und ich geriet in Panik vom Alleinsein obwohl er noch bei mir war/ist. Ich habe mir auch ausgemalt wie es sein wird eine neue Beziehung einzugehen, schämte mich zugleich und hatte Schuldgefühle - hatte aber auch das Glück mit Willy darüber sprechen zu können, nicht zu Beginn der Krankheit aber mit der Zeit. Willy hingegen hat Gedanken gehabt wie - was ist in einem Jahr, was muss ich noch durchstehen bis es endlich mal aufhört? Wird ich meinen Lieben zur Last fallen, muss ich dahin siechen oder unkontrollierte Schmerzen haben oder gar Atemnot? Wie packen es die Boy`? Warum habe ich nicht auf Liz gehört - ist sie mir doch seit 24 jahren in den ohren gelegen ich solle doch aufhören zu rauchen, und ich trotzkopf habe es nicht getan? Was habe ich meinen Lieben angetan in dem ich geraucht habe, es wäre vielleicht zu vermeiden gewesen? Warum war ich so blöd, ist dieser hohe Preis es wirklich Wrt gewesen zu rauchen und diesen "Genuss" in mich hinein zu ziehen? Schuldgefühle kamen ihm hoch, die er heute noch immer wieder mit sich trägt, vor allem bezüglich dem Rauchen. Heute sagt er, er habe gelernt damit und mit den Symptomen zu leben, so zu leben dass sie ein Teil des Lebens sind aber nicht das Leben.

Und trotzdem, trotz allem, trotz allen Gedanken, Klinikerlebnisse wie ChemO/Bestrahlung/ Operation/REHA/Schmerzen etc. und bis heute andauernden Therapien, können wir sagen, durch die Krankheit haben wir auch ein positives neue Leben entdeckt, welches wir sicher nicht so erlebt hätten, gäbe es diese Lebenssituation nicht - schon komisch gell?.

Wie du siehst, auch wir hatten diese unkontrollierten Gedanken die uns zu zerstören versuchten resp. drohten.

Was aber noch wichtiger war, ist die Erkrenntnis, dass trotz der damaligen schlechten Prognosen (erhalten am Heiligabend 2002) Willy sämtliche statistische Werte ein Schnäppchen geschlagen hat und die Prognose von 2 - 3 Monaten Lebenserwartung mit guten 18 Monaten übertroffen hat. Er ist noch hier und wir haben in diesen fast 2 jahrne viele schöne Momente gehabt.

Mit dem wollen wir dir aufzeigen, dass auch bei einem negativen (schlechten) Bescheid, heisst das noch lange nicht die Flinte ins Korn werfen und nicht an das Morgen zu glauben. Wer nicht mehr ans Morgen glaubt - der hat seine Ziele vertan, denn Ziele zu verwirklichen fangen mit dem Glauebn an ein Morgen an.

Unser Vorbild ist ein Bekannter mit Lungenkrebs seit 1997. Aber auch viele hier im KK wie Uwe (Peggy's Mann - siehe Peggy's Thread zum Thema Studien).

Also liebe Karin, lass diese wirren, schmerzenden und beängstigenden Gedanken zwar zu um das ganze, auch deine Ängste zu verarbeiten, aber lass nicht zu, dass sie dich beherrschen, sei die Stärke in Person, und das bist du glaub es uns. Und noch eine bitte, belaste dich nicht mit Schuldgefühlen oder Scham weil du diese Gedanken hast. Diese Art der Gedanken sind zerstörerisch.

Denk daran, Vermutungen schwächen euch, sachliche Information stärkt euch, weil ihr dann erst sicher wisst gegen was ihr angehen müsst.

Du hast gefragt ob es jemand gibt der mit dieser Krankheit ein langes und schönes Leben gehabt hat. Gegenfrage - was heisst langes Leben? Ist es nur abhängig von der effektiven Zeit oder was man aus der Zeit macht. Zweite Gegenfrage - was heisst schönes Leben? Ist es ein "schönes", weil man keine Probleme, Krankheiten oder anderen Sorgen zu tragen hat oder ist es schön weil man die Welt mit anderen offenen Augen sehen darf, das Unentdeckte plötzlich entdecken kann und darf. Oder weil man trotz Sorgen, Schicksalsschläge in Liebe miteinander die Zeit intensiver Erleben darf und kann und gemeinsam die Sorgen tragen kann und muss und weil man anders gestärkt da durch geht oder "raus" kommt? Es hört sich so paradox an, aber das ist der Gewinn vieler Schicksalsschläge, nicht nur der einer Krebserkrankung.

Dass dich die Antwort "na warte mal ab was nun ist" deines Mannes sehr sachlich und pregmatisch wirkt - und auch nervt, du dich nicht verstanden füllst oder gar eine Wut auf ihn ab dieser Reaktion von ihm hast, weil du es nicht von ihm erwartet hättest, ist verständlich. Es ist aber auch für ihn eine Möglichkeit sich vor zu vielen wirren Gedanken zu schützen wenn er so reagiert. Trotzdem ein Tipp, versucht beide miteinander darüber zu sprechen, und versucht mit deiner Mam und Dad im Gespräch zu sein und bleiben. Und versuch, je nach dem wie es aus geht, deine Mam, da sie, wie du sagtest, psychisch angeschlagen ist, sie zu einer psychologischen Begleitung zu motivieren. Es ist keine Schande in dieser Situation professionelle Hilfe zu suchen und anzunehemn. Hierzu sind spezialisierte Onko-Psychologen da. Auch für dich als Tochter....

Nun erzähl mal etwas von dir, wie alt bist du und dein Dad?

Lass deinen Gedanken und Ängste hier freien Lauf, es wird immer jemand ein offenes Ohr (hmm Augen) für dich haben. falls du willst kannst du auch uns so schreiben liz.isler@gmx.ch

Liebe Grüsse Liz und Willy
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  #10  
Alt 20.09.2004, 01:05
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Liebe Angi

Danke für deine Mail. Es hat vieles geklärt und das ist gut so wenn man dies dann auch tut.

Danke viel mals für deine Aufrichtigkeit in diesem Fall.

Auch wir klopfen auf Holz für deine Mam, ist super zu hören, dass es ihr gut geht, tut in der Seele so gut, einfach toll.

Ganz liebe Grüsse und schöne Vorbereitungszeit und Vorfreude auf Lindau. Liz und Willy
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  #11  
Alt 02.10.2004, 19:17
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Hallo zusammen

Vor einiger Zeit habe ich einen Bericht "Wer kann mir mehr sagen" hier geschrieben.

Mittlerweile ist folgendes passiert:

Bei meinem Vater wurde ein kleinzelliges Bronchialkarzinom diagnostiziert. Das Stadium ist "Limited", weil sich noch keine Tochtergeschwüre gebildet haben (hoffe das jetzt richtig ausgedrückt zu haben)!

Seit gestern ist er zu Hause. Er hatte jetzt 4 Tage seine erste Chemoeinheit. Nun bleibt er für 3 Wochen zu Hause und geht dann zur zweiten Chemo.

Was mich jetzt nur sehr sehr beunruhigt ist, dass er seit letzer Nacht sich übergibt. Er hat nun Paspertin Tropfen zu Hause. Gerade habe ich mit ihm gesprochen, er hat wie einen Kloß im Magen...so ein Druckgefühl.

Kann mir jemand was dazu sagen? Ist das "normal"? Was könnte man dagegen tun?

Es ging ihm so gut in der Klinik und nun ist er zu Hause und klagt über dieses Druckgefühl. Dann hat er seit Tagen Schluckauf.

Es wäre sehr sehr nett und hilfreich, wenn mir jemand etwas dazu sagen könnte!

Liebe Grüße
Katrin B.

[b] liebe Katrin, habe aus Gründen der Übersicht Deinen Beitrag in den alten Thread mit aufgenommen um nicht zu viele verschiedene Themen neu aufzumachen. Das Problem Übelkeit in Zusammenhang mit der Chemo taucht des öfteren auf, habt ihr den Arzt schon informiert und befragt? Habe unter anderem hier einen interessanten Beitrag gefunden:

http://www.roche.de/pharma/indikatio.../strahlen.html

meine Mutter selbst blieb von diesen Nebenwirkungen verschont, allerding hatte sie bei vielen Lebensmitteln einen ekligen metallischen Geschmack im Mund.
Liebe Grüße Angi ( mod LK)
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  #12  
Alt 03.10.2004, 01:34
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Liebe Katrin

Zum Kleinzelligen Lungenkrebs können wir nicht sehr viel sagen, da Willy ein Adeno, also Grosszelligen hat. Hingegn zum Thema schluckauf könen wir dir unsere Erfahrungen weiter geben.

Willy hatte während der Chemo und Bestrahlung während 10 Tagen 24 Stunden lang den Schluckauf, was zu enormene Schmerzen udn Erbrechen geführt hat, da kniete am Boden vor der Schüssel und wollte echt aufgeben. Es war für ihn die Hölle. Uns wurde gesagt, das er aus zwei Gründen das ganzte Problem hat, und zwar die Chmeo selber kann den Schulckauf auslösen und die Bestrahlung da die Nerven zur Versorgung des Zwerchfells im Bestrahlungsfeld ist. Um den Schluckauf und somit auch das Erbrechen in den Griff zu bekommen haben sie einiges "vergeblich" versucht, unter anderem Psychopharmaka, Äther auf das Halszpfchen tupfen, Kalte Tücher in den Nacken, und tausend andere Tricks, alles brachte nichts. er konnte nicht einmal mehr für 5 Minuten schlafen und war total erschöpft. Als sie das auf der Onkologie sahen war die erste Reaktion stationäre Aufnahme, das wollte er nicht, und dann griffen sie zu einem an sich einfachen aber genialen Trick, sie versetzten ihn für einen Tag in den künstlichen Schlaf im dem sie ihm Dorimcum gaben. Er wachte erholt auf, der Schluckauf war nicht ganz weg, aber viel, viel besser, nach 2 Tagen Twar der Schluckauf ganz weg. Er konnte wieder schlafen und es ging wieder besser mit dem ständigen Erbrechen.

Willy hatte diesen Druck nur bedingt auf den Magen, das Erbrechen und der Schluckauf waren im Vordergrund. Es kann sein, dass dieser Druck im Zusammenhang mit dem Schluckauf und dem Erbrechen ist. Nachträglich gesehen hätten sie es viel früher machen sollen, aber eben!!!!

Versucht mal dies zu machen, aber wenn es arg ist solltet ihr nicht bis Montag warten, da das Risiko besteht der Dehydrierung, der Austrocknung. Gerade das sollte während der Chemo zum Schutz der Nieren nicht passieren, also nicht wraten - handeln okay.

falls du noch Fragen hast melde dich ungeniert auch privat liz.isler@gmx.ch

Liebe Grüsse Liz und Willy
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  #13  
Alt 06.10.2004, 16:32
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@ liz und willy! ich wollte euch nur meinen vollsten respekt aussprechen, ich bewunder euch sehr, vor allem weil man euch alles fragen könnt, obwohl ihr selbst von dieser situation betroffen seit, seit ihr strak und das hat nicht jeder mensch, soviel mut!
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