trachelektomie + Chemo

[ronja81]

Hallo ihr Lieben,

bin hier noch ganz neu und mit google auf dieses Forum gestoßen...

Bei meiner Freundin (26) wurde diese Woche eine Trachelektomie im Carite Klinikum durchgeführt. Gleichzeitig wurden Lymphknoten entnommen, davon waren 10 Stück befallen. Jetzt soll noch eine Chemotherapie durchgeführt werden. Im Internet kann ich dazu gar nichts finden, dort heißt es immer, dass ne Trachelektomie nur durchgeführt wird wenn die Lymphen noch nicht befallen sind. Hat jemand von Euch hier die gleiche Therapie hinter sich?

Falls ihr noch mehr Angaben zur Krankenheitsgeschichte benötigt, einfach melden :-)

Vielen lieben Dank
Barbara

[nikita1]

Hallo Barbara,
Die Ärzte versuchen stets, so schonend als möglich zu operieren. Dass allerdings eine Trachelektomie gemacht wurde, trotz befallener Lymphknoten, zumal so vielen, kann ich mir nur so zusammenreimen: erst bei der OP werden einige Lymphknoten auf Krebszellen untersucht. Vorher hat man keine Gewissheit.

Und die vorherigen bildgebenden Verfahren liessen die Ärzte von einem kleinen Tumor ausgehen, so dass sie eine Trachelektomie gerechtfertigt ansahen.
Dass nun der (angenommen) kleine Tumor schon so massiv Krebszellen gestreut hat...das war bestimmt nicht vorhersehbar.
Deshalb also die Chemo.

Ich persönlich würde mich mit dieser Therapie nicht zufriedengeben. Ich finde das Risiko einfach zu gross, zumal die Chemo, egal welche, in den seltensten Fällen alle Mikrometastasen eleminiert. Ich hatte Mikrometastasen in den (nicht bestrahlten) paraaortalen Lymphknoten, die trotz Cisplatinchemo nach ca. 2 Jahren zu manifesten Metastasen angewachsen sind.
Der Bereich dagegen, der bestrahlt wurde (Becken, Gebärmutterhals, regionale Lymphknoten) .... ist bis heute krebsfrei. (p.s. ich wurde nicht operiert)
Am besten, in so einem heiklen Fall - eine Zweitmeinung einholen, obwohl die Charite eigentlich eine Topadresse ist.
Also wirklich..mir wäre das Risiko zu gross.

Schreib mal die Diagnose/Krankengeschichte.

[ronja81]

Hallo Nikita,

ganz herzlichen Dank für deine schnelle Antwort. Ich habe jetzt meine Freundin nochmal angerufen und ihr deine Nachricht vorgelesen. Sie kommt eigentlich aus Bayern und ist extra wg. des guten Rufes nach Berlin gefahren.
Ich muss mich allerdings korrigieren, es waren nur 2 Lymphknoten befallen! Vielleicht sollte sie sich doch in München nochmal erkundigen, oder?

LG
Barbara

[nikita1]

Hallo Barbara,
eine Zweitmeinung kann nie schaden. Und schon gar nicht, wenn es so kipplig ist.

[tinka12]

Hallo Barbara,

ich bin vor kurzem auch in der Charité operiert worden, auch Trachelektomie. Ich kenne die Ärtze dort und kann mir nicht vorstellen, dass sie ein Risiko eingehen würden.

Aus meiner Erfahrung wird im OP-Gespräch vor der OP genau besprochen, was gemacht werden soll. Wenn also davon auszugehen war, dass keine Lympfknoten betroffen sind und eine Trachelektomie möglich ist, dann wird in der OP nicht plötzlich die Gebärmutter vollständig entnommen.

Da nun doch Lympfknoten betroffen sind, muss nun die weitere Therapie besprochen werden. Bei mir hieß es immer, wenn Lympfknoten betroffen sind, legen sie die Eierstöcke aus dem Bestrahlungsfeld und es erfolt eine Radiochemotherapie. Bist Du Dir sicher, dass es nur Chemo ist? Wie groß war denn der Tumor und welche Lympfknoten waren betroffen?

Ich denke, Deine Freundin sollte ihre Sorgen nochmal genau besprechen und nachfragen, warum es so und nicht anders gemacht wird. Ich hab all meine Fragen immer beantwortet bekommen und mich sehr gut aufgeklärt gefühlt.

Bei schlechtem Gefühl finde ich aber auch: Zweitmeinung einholen! Wenn Deine Freundin aus München kommt: in Erlangen soll es wohl auch gute Ärtze geben, die hier spezialisiert sind.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Falls du noch Fragen hast, meld Dich auch gern über eine PN.

lieben Gruß
tinka