Tumor während der OP zerschnitten!!!

[blossom1]

Hallo,

bei meiner Mutter (67) wurde vor 2 Monaten eine Gebärmuterentfernung laparoskopisch durchgeführt. Sie hatte monatelang Schmierblutungen, die auch nach der Ausschabung nicht aufhörten. Die Entscheidung, sich doch operieren zu lassen, fiel leider erst ein halbes Jahr später. Die OP verlief ohne Komplikationen, die Freude wurde aber schnell getrübt. Der Befund lautete: Gebärmutterkrebs pT2 G1. Die beiden Ärzte (unsere Gyn und der Operateur) meinten, dass die Heilungsaussichten für meine Mutter eigentlich gut seien, sie lägen in solchen Fällen bei ca. 80%.

Erst später erfuhren wir, dass diese OP-Technik bei Verdacht auf Krebs niemals angewandt werden sollte, da Krebszellen beim Zerschneiden im Bauchraum zerstreut werden können. Zwar wollte meine Mutter keine Bauchschnitt-OP (sie ist übergewichtig), trotzdem hätte sie über die Risiken aufgeklärt werden sollen, zumal im September 2010 bei ihr bereits nach einer Ausschabung eine komplexe Hyperplasie mit Atypien diagnostiziert wurde ( in 30% der Fälle eine Krebsvorstufe). Das macht mich so wütend!

Bis heute haben wir kein einheitliches Behandlungskonzept. Es wurden mehrere Möglichkeiten vorgeschlagen: von der Chemotherapie über die Entfernung der Lymphknoten bis zur Hormontherapie (eigentlich Antihormontherapie mit Gestagenen). Da unsere Situation so selten ist (laut eines Gyn-Professors), ist auch schwer eine Prognose in diesem Fall zu abzugeben.

Meine Mutti möchte jetzt gar nichts machen, abgesehen von Afterloading (vaginale Bestrahlung), was in ihrem Fall nicht die wichtigste Therapie ist. Zuerst möchte sie eine Second-Look-OP Ende Juni abwarten, wobei nach evtl. Tumoraussaat geschaut wird.

Bin absolut panisch, kann mich überhaupt nicht mehr beruhigen.
Vielleicht hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht.

[Osterei]

Hallo Blossom,

ich hatte eine OP nach der LASH Methode (laparoskopisch assistierte Hysterektomie) und das, obwohl durch eine Abrasio vorher festgestellt wurde, das ich ein Ca habe.
Ich habe das mit den streuenden Krebszellen noch nicht gehört, aber ich glaube diese Annahme hält auch Frauen ab, sich einen Knoten in der Brust (oder sonstwo) biopsieren zu lassen.

Ich vertraue den Ärzten, naja bleibt ja auch nix anderes übrig...

Lieben Gruß Osterei

[blossom1]

Hallo Osterei,
vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich hoffe, dass bei dir ja alles in Ordnung ist. Eine LASH ist eine gute Lösung, wenn die Gebärmutter als Ganzes entfernt werden kann, was im Fall meiner Mutter leider nicht der Fall war. Die Gebärmutter (und mit ihr der Tumor) musste wegen der Größe zerkleinert werden, und dabei besteht die Gefahr, dass sich die Krebszellen irgendwo im Bauchraum festesetzen. Wie gesagt ehe eine seltene Situation. Ich habe bis jetzt im Netz keine Informationen darüber finden können.

[Osterei]

Hi Blossom,

was heisst second look OP? Wollen sie da mal einen zweiten Blick reinwerfen oder was?? Ende Juni ist ja nicht mehr sooo lang, aber mit der Bestrahlung könnte sie ja schon mal anfangen.
Ich hatte Afterloadings, falls sich irgendwelche kleine krebszellen da rumgetrieben haben, sind sie jetzt verkokelt. Könnte man bei Deiner Mum nicht eine Bestrahlung von aussen am Bauch machen??

Ich wünsch Euch von Herzen, dass die richtige Entscheidung getroffen wird und bald was getan wird. Dieses Abwarten kann Euch nicht gut tun!

Schönen Abend
Osterei

[snoopy39]

Hallo Blossom,

hatte im januar auch die Wertheim nach LASH. Mir hat aber keiner der Ärzte gesagt das diese Methode ein größeres Risiko wegen Verstreuung von Krebszellen sei. Bin jetzt schon ein bischen verunsichert.
Mein Tumor war noch relativ klein und saß am Gebärmutterhals. Wegen eines Adeno-ca mußte aber alles, auch Eierstöcke und Lymphknoten, mit raus.

LG snoopy

[blossom1]

@osterei
Second-Look-OP bedeutet eine Kontroll-OP (nach der bereits erfolgten Haupt-OP - komplette Entfernung der GB, inkl. Eierstöcke und Gebärmutterhals). So wie Du sagst: Es wird eben "reingeschaut" und dabei Gewebeproben entnommen.
Mit Afterloading beginnen wir bereits nächste Woche, damit wird allerdings nur ein Teil des Problems angegangen.
Vielen Dank für Deine guten Wünsche!
LG
@snoopy
Hallo snoopy,
bei meiner Mutter wurde die GB zerkleinert (da sehr groß) und mit ihr der Tumor, daher auch die Gefahr wegen Verstreuung. Wenn es bei dir vaginal als Ganzes entfernt wurde, dann brauchst du dir wahrscheinlich keine Sorgen zu machen, sonst hätten dich die Ärtze darauf hingewiesen.
LG
blossom1

[Osterei]

Hallo Snoopy,

wir hatten ja beide die LASH, und da wird die Gebärmutter in einem Stück entnommen, das weiss ich weil bei mir gab es während der OP Probleme, weil ich so ein großes Myom hatte, deswegen bin knapp an einem Bauchschnitt vorbeigeschrappt. "In Stücke schneiden" kam also nicht in Frage.

Aber mir ging es auch wie Dir, ich war kurz beunruhigt. Die Angst kommt schon schnell, gell??

Schönen Abend, Osterei

[snoopy39]

Hallo blossom und osterei,

entschuldigt bitte das ich so doof frage, aber bedeutet LASH immer eine vaginale Entfernung der GM? Bei mir wars so, dass mir die Ärzte im Vorfeld sagten das dies bei mir nicht möglich sei. Ich habe keine Kinder und bin "sehr eng" (kommt von der Reiterei). Die Gebärmutter war bei mir auch noch recht klein, ich hab im Bericht gelesen das sie eine Größe von 2 x 6cm hatte.
Im meinem OP-Bericht heißt es auch: "erschwerte Bedinungen, da sehr enge vaginale Verhältnisse". Ich hab allerdings nie nachgefragt wie sie die GM nun letztendlich rausbekommen haben. Mußte auch beim Vorbereitungsgespräch unterschreiben das ich mit einem Bauchschnitt einverstanden bin wenn es nach LASH nicht ginge. Fakt ist, irgendwie ist die GM mitsamt Eierstöcken und Lymphknoten raus - ohne Bauchschnitt.
Natürlich hab ich mir jetzt gleich Gedanken gemacht ob da auch alles "zerkleinert" wurde und evtl böse Zellen verstreut wurden. Sollte ich da nochmal nachfragen, oder müßte das dann so im OP-Bericht stehn?

Sorry, das ich mit so blöden Fragen ankomm

LG, snoopy

[Cee]

Zitat von snoopy39

Sollte ich da nochmal nachfragen, oder müßte das dann so im OP-Bericht stehn?

Hi Snoopy, das müsste im OP Bericht stehen; dort ist jeder Handgriff während der OP dokumentiert. Auch, ob mit Chemo gespült wurde, wieviele Tupfer benutzt und wann die Klemmen entfernt wurden, ob Blutkonserven im Einsatz waren und die Dauer der OP, etc. Also sollte dort auch stehen, wie (ob mit oder ohne Zerkleinern) alles entfernt wurde. Den Bericht kannst Du im Krankenhaus einsehen. Zur Herausgabe sind sie m.E. nicht verpflichtet, aber Dein Arzt kann eine Kopie anfordern und Du kannst den Bericht mit ihm lesen/erklären lassen (ist doch auch ein wenig Fachchinesisch dabei).

Im Arztbericht wird es nicht stehen. Dort steht meist nur, wie die erste Diagnose der Schnellschnitte und was alles befallen war, Ausdehnung des Tumors, ggf. Befall von Lymphknoten.

[snoopy39]

Hallo cee,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ich werd bei meiner FÄ nachfragen, wie während der Op vorgegangen wurde. Der Bericht von blossom mit dem "zerkleinern" hat mir nun doch zu denken gegeben


Wünsch Dir noch nen schönen Tag, snoopy

[blossom1]

Hallo snoopy,

beim meiner Mutter steht im OP-Bericht, dass der Tumor morcelliert (zerkleinert) wurde. Der OP-Bericht wurde übrigens noch im KK herausgegeben.
Frag einfach bei deinem Operateur nach.

Liebe Grüße

blossom