Hirnmetastase

Lieber Herr Dr. Gronau,
ich bin Brustkrebspatientin und hatte bisher (seit 2 Jahren) Metastasen in Lunge, Leber und Knochen. Nun hat man eine Hirnmetastase im linken Zentralhirn mit 1,4 cm gefunden. Die Ärzte sind sich nicht recht einig, ob sie operieren oder bestrahlen sollen und ich fühle mich bei dieser Entscheidung zimelich hilflos. Sie sagen, eine OP wäre grundsätzlich möglich, aber nicht "zwingend sinnvoll".
Welche Vor- und Nachteile haben OP bzw. Bestrahlung? Wäre es nach einer OP beim Wiederauftreten einer Metastase noch möglich, zu bestrahlen?
Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen!
Danke und Gruß

Hallo Martina,
aus welcher Ecke Deutschlands kommst du denn?
Ich frage deshalb, weil ich vor 2 Monaten eine Hirntumor OP hatte. Es war nach MRT nicht sicher, ob es eine Metastase oder ein Tumor sei. Ich wurde in der Neurochirurgie operiert und mir geht es wieder gut. Es war ein Tumor keine Metastase, aber eine Metastase wäre genauso wie der Tumor operiert worden.

Ich habe mich im Gamma Knife Zentrum kundig gemacht, ob eine Bestrahlung sinnvoll wäre, aber es kommt immer darauf an, wo der Tumor bzw. die Metastase sitzt.

Kannst mir auch mailen Kirchner-Sat@t-online.de.

Gruss
Brigitte K.

Ich nochmal,
ich habe auch Brustkrebs.
Brigitte K.

Hallo Brigitte,
vielen Dank, dass Du Dich gemeldet hast. Ich gehe in die Uniklinik Tübingen, also in der Nähe von Stuttgart.
Ich habe sicher eine Metastase. Wie waren Deine Erfahrungen mit der OP insgesamt? Musstest Du lange im Krankenhaus bleiben und auch so viel Cortison schlucken? Und falls Dein Tumor wiederkommt - könnte man ihn nochmal operieren oder bestrahlen? (Das ist irgendwie meine größte Angst: Falls ich mich für eine Bestrahlung entscheide, ist das für lange Zeit die letzte Option. Aus dem Bauch raus würde ich sagen, diese Option sollte ich mir aufsparen, aber vielleicht ist das Quatsch.).
Liebe Grüße
Martina

Hallo Martina,
ich war im Katharinenhospital Stuttgart in der Neurochirurgie. Der Chefarzt dort, Prof. Hopf, hat mich operiert. Mein Tumor war am Hinterkopf und drückte auf den Sehnerv. Prof. Hopf hat über der Augenbraue einen Schnitt gemacht, jetzt 8 Wochen später sieht man fast nichts mehr. Die Behandlung dort auf der Station war fast übermenschlich gut.

Betrahlung ist bei mir nun nicht nötig, da es ja keine Metastase war und der Tumor war gutartig. Ich würde mir aber die Bestrahlung auch als Option offenlassen.

Hast du schon eine Zweitmeinung eingeholt?

Ich musste überhaupt kein Kortison schlucken, davor grauste mir auch, da ich das ja von den Chemos noch kenne.

Am 14. Dezember muss ich zur MRT, dann wird man sehen, ob alles entfernt werden konnte, kann aber als Rezidiv auch wiederkommen.
Wenn du Fragen hast, melde dich.

Liebe Grüsse
Brigitte

Hallo Brigitte,

nach den letzten Untersuchungen ist nun raus, dass die Metastase lokal bestrahlt wird (stereotaktisch) und nicht der gesamte Kopf. Das Risiko sei aufgrund der Lage wohl geringer als bei einer OP. Morgen findet das ausführliche Gespräch mit den Strahlentherapeuten statt. Ich habe mich in Tübingen eigentlich immer gut beraten gefühlt und werde, denke ich, keine Zweitmeinung einholen. Es sei denn, das Gespräch verläuft komisch. Außerdem drängt die Zeit, die wollen gleich nächste Woche die Bestrahlung durchführen und da mit Untersuchungen und allem nun auch schon 2 Wochen vergangen sind, ist es glaube ich wichtig, dass es jetzt vorangeht.

Ist Dein Auge nun besser geworden? Ich habe nämlich auch ein leicht hängendes Lid und eine verengte Pupille, wenn auch noch keine Sehstörungen.

Liebe Grüße
Martina

Hallo Martina,
wenn du dich in Tübingen gut aufgehoben fühlst, ist das auch die richtige Entscheidung, da zu bleiben.

Die Sehschwäche auf dem linken Auge ist nach wie vor da, aber die Doppelbilder sind völlig verschwunden.

Ich wünsche dir morgen alles Gute für das Gespräch mit den Strahlentherapeuten.

Gruss

Hallo Brigitte,
am Montag hatte ich nun also das Gespräch - ausführlich und informativ. Ich glaube jetzt schon an den Erfolg der Behandlung. Gleich nächste Woche Montag bis Mittwoch muss ich stationär in die Klikik. Ein Tag Anpassung der Fixierungssysteme, nächster Tag Bestrahlung, Mittwoch hoffentlich Entlassung.
Bin schon ganz schön aufgeregt, aber wer wäre das nicht.

Ich wünsche auch Dir weiterhin alles Gute, ich kann ja mal berichten, wie es gelaufen ist.

Liebe Grüße
Martina

Hallo Martina,
es ist sehr wichtig, dass dir alle Fragen beantwortet wurden und zwar so, dass du sie auch verstanden hast.
Ich denke ganz fest an dich nächste Woche. Über die Bestrahlungen kann ich dir überhaupt keine Informationen geben, ich habe mich irgendwann mal entschlossen, mich erst dann über Therapiemöglichkeiten kundig zu machen, wenn ich es brauche.
Schreibe mir wie es dir nach der Bestrahlung geht.
Ich sehe seit 2 Tagen sehr schlecht, ich sehne irgendwie den 14. 12., meinen MRT Termin, herbei.

Liebe Grüsse
Brigitte

Gibt es noch Möglichkeiten, etwas gegen Hirnmetastasen zu tun?

Welche Chemo kann da von nutzen sein? Bestrahlung?
Was kann meinem Vater helfen?

Danke

Patrick