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  #1  
Alt 27.12.2013, 00:13
sum1 sum1 ist offline
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Registriert seit: 27.11.2013
Beiträge: 29
Standard Panik bis zur Atemnot

hi zusammen. wir kämpfen derzeit mit einem rezidiv eines hochmaligen diffusen b-cell lymphoms. haben jetzt mit RICE angefangen und nun die panik dass es nicht anschlägt. weiss jemand wie schnell RICE wirken sollte wenn es wirkt?

ich als angehöriger hab oft panik bis hin zur atemnot. ich muss mich jetzt schon für den alltag mit tabletten zudröhnen, weil ich sonst nicht aushalten kann. ich hab das gefühl mehr panik zu schieben als der patient, mein dad.

einmal hab ich mich sogar beim gedanken erwischt mit dem auto in einen baum zu fahren, nur um diese angst los zu werden.

was ist wenn RICE nichts bringt? RDHAB ist dann wahrscheinlich auch nicht mehr hilfreich. was dann? ach ich will die antworten gar nicht hören, will wieder kind sein als es noch keine probleme gab. doch ich hab selber ein kind und kann nicht einfach weg. gefangen in diesem horror.
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  #2  
Alt 27.12.2013, 00:24
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Beiträge: 1.909
Standard AW: Panik bis zur Atemnot

Liebe Sum,

zu RICE kann ich nichts beitragen, aber als ich Deinen Beitrag las, musste ich schlucken. "Wir" haben angefangen ... Vielleicht hilft es Dir (und wie ich mir vorstellen kann, auch Deinem Vater), wenn Du Dich nicht so mit der Therapie identifizierst. Es ist Dein Vater, der angefangen hat, und das ist auch in Ordnung. Du musst die Therapie nicht mitmachen, es ist seine.

Lass sie bei ihm und spare Deine Kraft, um ihm möglichst viel Normalität zu bewahren.

Alles Gute

gilda
__________________
lg
gilda
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  #3  
Alt 27.12.2013, 00:42
sum1 sum1 ist offline
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Registriert seit: 27.11.2013
Beiträge: 29
Standard AW: Panik bis zur Atemnot

hallo gilda

irgendwie ist es auch fast so, als wäre es meine therapie. einfach darum, weil er einfach alles macht was die docs sagen und gar nicht bescheid weiss, bzw wissen will.

ich hingegen bin mittlerweile soweit, dass ich den nächsten schritt der ärzte vorhersagen kann, einfach vom vielen lesen. das ist auch der grund warum ich viel nervöser bin. ich bin mir bewusst, dass die optionen langsam aus gehen und das macht mich fertig. mein dad weiss das alles gar nicht so genau, nur dass es nicht so gut aussieht.
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  #4  
Alt 27.12.2013, 12:47
Rosemie Rosemie ist offline
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Ort: Rheinhessen
Beiträge: 369
Standard AW: Panik bis zur Atemnot

Hallo Sum,
mir geht es da wie Gilda - Du steigerst Dich einfach zu sehr in die Krankheit Deines Vaters hinein. Die Patienten gehen damit selbst meistens sehr viel gelassener um als die Angehörigen. Es ist ihm absolut nicht damit gedient, wenn Du zusammen klappst. Lies nicht zuviel, es ist für Laien nicht gut, mehr wissen zu wollen als die Ärzte. Ich habe als Patient mich nur immer soweit informiert, wie es mir gut tat. Es gibt sehr gute Psychoonkologen, die auch für die Angehörigen da sind. Wenn Du Tabletten nehmen mußt und Atemnot hast, wenn Du nur an die Krankheit Deines Vaters denkst, dann solltest Du Dir schleunigst ärztliche Hilfe holen. Wie sonst willst Du Dein Leben weiterleben, wenn Deinem Vater etwas passiert?
Ich habe meinen Mann sterben sehen, da war ich noch sehr jung. Es war schrecklich, aber mein Leben ging weiter. Und auch für meine Kinder, die waren damals 13 und 8 Jahre.
Deshalb gebe ich Dir den guten Rat, abzuwarten, ob RICE anschlägt und Dir nicht schon vorher auszumalen, was ist, wenn sie es nicht tut. Gib den Ärzten und vor allem Deinem Vater eine Chance. Wie kannst Du ihn unterstützen, wenn Du selbst nervös bist - überhaupt nicht. Deine Angst überträgt sich auf ihn. Damit tust Du ihm keinen Gefallen. Suche Dir eine Gesprächstherapie, damit Du Deine Ängste hinauslassen und verarbeiten kannst.
Alles Gute für Deinen Vater.
LG Rosemie
__________________
Diagnose 21.11.2012: aggressives diffus-großzelliges B-NHL Stadium IA
Behandlung: R-Chop 21 - 6. und letzter Zyklus am 18. u. 19.3.13
Vom 27.3. - 17.4. Reha in der Nahetalklinik in Bad Kreuznach
Abschluß-CT am 18.4.13 - Ergebnis: komplette Remission
Juli 2016: weiterhin komplette Remission
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  #5  
Alt 27.12.2013, 19:16
Cigdem Cigdem ist offline
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Registriert seit: 07.10.2013
Ort: Heidelberg
Beiträge: 21
Standard AW: Panik bis zur Atemnot

Hallo Sum,
ich verstehe dich "leider" zu gut. Als die Diagnose von meinem Papa uns mitgeteilt wurde, ging es mir genau so. Ich habe sogar schon einige Panikattacken hinter mir, da mein Herz leider den ganzen Stress nicht mitmachen wollte, und mir mitteilte, dass wenn ich so weiter mache, es für mich nur schlimmer wird. Anfangs wusste ich natürlich nicht dass das Attacken sind, bis ich dann auch keine Luft mehr bekam und mein Herz kurz vor dem explodieren war, so hat sich das zumindest angefühlt.
Bitte versuche dich zu beruhigen. Solange die Ärzte noch mit irgendeiner Therapie kommen, ist noch nichts zu Ende.
Du kannst hier im Forum genug über Leute lesen, die es auch geschafft haben.
Ich weiß es ist leicht gesagt, aber die Realität sieht nun mal anders aus, ich weiß.
Ich selbst war noch bei keinem Psychologen, weil ich die Zeit leider noch nicht hatte (aber mein Mann kann einen Psychologen fast ersetzen für mich, zum Glück). Aber ich habe angefangen zu meditieren (aus Youtube). Anfangs dachte ich, was für ein Humbug... Aber ich gebe es zu, es hilft. Ich mache das mittlerweile wenn ich nachts schlafen gehe, und ich schlafe dann ohne irgendwelche schrecklichen Gedanken einfach ein. Es fühlt sich gut an.

Mein Papa hat zwar kein Rezidiv aber er ist auch leider noch nicht in kompletter Remission, was mir auch sehr angst macht. Bei uns geht die Therapie Anfang des Jahres weiter. Merkst du, Ich sage auch immer "wir". Ich denke auch immer, ich mache die Therapie mit. Sei für dein Papa immer da, wenn er dich braucht oder nur reden möchte. Das ist das einzige was wir momentan machen können. Sie sind in guten Händen

Du bist aber nicht alleine, merk dir das

LG Cigdem
__________________
Mein Papa
09/13 diffus-großz. NHL B-Symptom St. IIIS
- R-Chop 14
10/13 Zwischenuntersuchung = 83% Rückgang
12/13 Chemo zu Ende = noch mal 30% Rückgang

01/14 MRT - alles gleich geblieben
04/14 PET deutliche Aktivität. OP zur Biopsie verweigert. Erneute Kontrolle gewünscht
06/14 CT - minimale Verkleinerung - Biopsie nicht notwendig. Man vermutet einen folliculären Rest - Beginn Rituximabgabe
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  #6  
Alt 27.12.2013, 20:11
für Jannis für Jannis ist offline
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Registriert seit: 26.08.2013
Ort: Krefeld/Bottrop
Beiträge: 14
Standard AW: Panik bis zur Atemnot

Liebe sum,

all die anderen haben Recht. mach Dir nicht zu viel zu deinem Eigen. sei für Deinen Dad da,denn er hat mit dem durchstehen der Therapien genug zu schaffen und da ist es nicht förderlich,wenn er merkt,das du an all dem kaputt gehst.

Zur Rice soviel,bei meinem Schatz hat sie nichts gebracht,aber das ist bei jedem anders. danach kam dhap,auch mit mäßigem Erfolg- aber wir haben nie aufgegeben. Jetzt ist das Chemokonzept auf Eis gelegt und er bekommt Immunmodulatoren und es wirkt.
der Tumor ist von dem Spitzenwert 17x12cm auf 3x6 geschrumpft. Bald wird bestrahlt,bevor dann Knochenmark transplantiert wird.

Wenn du fragen hast,kannst dich gern melden.

Lg und alles gute für Dich und vor allem für Deinen Dad

Ina
__________________
04/2013 Diagnose diffuses großzelliges B-NHL Grad IV mit Bulk 11x15cm
05/2013 bis 07/2013 6 x R-CHOP 14
06/2013 Staging:Rückgang 30%
07/2013 2Rituximab
Blutwerte auffällig-Sono-er wächst wieder
08/2013 CT-fast wieder Orginalgröße/sofortiger Beginn ICE
09/2013 ICE ohne Wirkung/Umstellung auf DHAP
10/2014 nach 2 DHAP Tumor wächst auf 12x 17 cm
4 Zyklen Revlimid+Dexa bis Ende 02/2014
01/2014 21Bestrahlungen/Resttumor6x3 cm
28.02.2014 allogene Transplantation
05/2014 CT 5x3 cm
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