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  #1  
Alt 07.11.2004, 23:51
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Standard Danke für alles, Opa!

In tiefer Trauer um Herrn Albert Hentze (8.8.1920-6.11.2004)

Lieber Op(p)a !

Gestern nachmittag bist du von uns gegangen. Wir können es immer noch nicht wahrhaben, dass du fort bist. Als ich von Julia vor einem Monat den Anruf bekam : dem Oppa geht es schlecht.Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen, aber er will nicht, war ich noch voller Hoffnung. Ach, Oppa ist stark und sturrköpfig, den haut so leicht nichts um. Aber als ich dann erfuhr, wie schlecht es um dich stand...

Warum hat man in Mülheim eine Fehldiagnose gestellt und dich nach Hause geschickt? AML hiess es dann in Essen. Akute Leukämie! Unser Opa, der so viel für uns getan hat. Mit Oliver hast du immer fürs Abi gelernt. Ich erinnere mich an die schönen Urlaube in Kellenhusen! Du, Oma und wir Enkelkinder. Ihr habt der Mutti viel abgenommen, du hast dich für unsere Schule engagiert, warst ein so toller und intelligenter Mann.

Wir haben es bewundert, nein alle haben es bewundert, dass du so gar nicht wie ein alter Mann gewesen bist, weder körperlich, noch geistig. Warum mußt du so plötzlich an so einer schlimmen Krankheit sterben? Ich will es nicht wahrhaben. Es tat so weh, dich leiden zu sehen und Oma, die dich immer als ihr Augenlicht und das Beste, was ihr passieren konnte, bezeichnet hat. Wir werden auf Omma aufpassen, dass schwören wir dir!

Ich hoffe, du hast es noch mitbekommen, wie die GANZE FAMILIE die ganze Nacht im Krankenhaus bei dir war- Oma , Mutti, Stole, Claudia, Oliver, Helena, Julia und Daniel. Auch unsere Partner waren da: Silvi, Thorsten und mein Andre. Alle waren bei dir und wollten dich nicht allein lassen. Egal, welche Streitigkeiten einzelne Familienmitglieder auch untereinander manchmal hatten-wir hielten alle zusammen. Unser Oppa. Du warst das Familienoberhaupt, lustig und frech. Dein Humor war ansteckend- du hattest immer einen Spruch parat, bis zum Schluss "Mensch Meier".

Julia und ich sind so dankbar, dass wir es noch rechtzeitig geschafft haben, am nächsten Tag bei dir zu sein. Wir durften dich beim Sterben begleiten, haben dich gestreichelt. Ich dachte, wir würden das nicht durchstehen. Tod, das Thema lass ich nicht an mich ran! Aber gestern war das was anderes. Selbst als du schon zwei Stunden fort warst haben wir dich gestreichelt und mit dir geredet. Wir wollten nicht gehen, dich nicht allein zurück lassen-selbst Julchen, die so sensibel ist, ist bei Oppa geblieben.

Wir lieben dich unendlich und du hinterlässt eine riesige Lücke. Weihnachten ohne dich, oder unsere Geburtstage... das wird noch ganz schlimm für uns alle. Heute habe ich den ganzen Tag Fotos von eurer Goldhochzeit ausgedruckt und in der Wohnung aufgehängt. Bitte begleite Omma durch ihr Leben, halte ein Auge auf sie. Wir machen das gleiche für dich!

Wir haben gesehen, wie du gestorben bist. Du hast versucht zu atmen, obwohl dein Motor aus war. Du bist ein so tapferer Mann, dafür bewundern wir dich. Wenn wir jetzt nur wüssten, wo du bist und ob du empfangen worden bist!
Es tut mir so leid.

Bitte sei immer um uns-begleite uns, sei stolz auf uns, wenn wir unsere Ziele erreichen.
Wir vergessen dich nie! Denk immer daran.

Danke für alles! Ich hoffe, wir konnten dich ein Stück begleiten in deinen letzten Stunden und dir den Aufenthalt in der Klinik etwas angenehmer gestalten.

Gerne hätten wir dir einen Teil abgenommen und dir Kraft gegeben, dass du es doch noch schaffst. Aber jede Hilfe kam zu spät. Die Lungenentzündung, dieses Wort schmerzt in meiner Seele, hat dir keine Chance auf Heilung gelassen.

Leb wohl, Oppa, irgendwann sehen wir uns wieder. Du bist der beste Opa, den ein Enkel sich wünschen kann!!!!!

In tiefer Trauer, mit großem Respekt vor dir und in Liebe, Helena + der Rest der "Sippe" !
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  #2  
Alt 08.11.2004, 14:13
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Standard Danke für alles, Opa!

hallo Helli, hier ist Julchen;.)
Das hast du wirklich schön geschrieben und es spricht mir aus der Seele und aus dem Herzen.
Als Thorsten und ich Opa zum ersten Mal ins Krankenhaus brachten hatten wir wirklich alle Hoffnung. Er war so stur, er wollte nicht gehen aber oma zuliebe hat er es getan. Wir waren so erleichtert als ich vor ca. drei Wochen oma anrief und sie sagte:Opa ist wieder zu Hause.
Gleich am nächsten Tag bin ich hin und es war schön oma und opa wieder zusammen im Wohnzimmer sitzen zu sehen. Opa in seiner Ecke mit den Kreuzworträtseln;-)Umso größer war der Schock als du mich vor zwei Wochen anriefst, dass opa wieder im Krankenhaus sei. Da hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl, aber dass er so schnell innerhalb von eín paar Tagen sterben würde, daran hätte ich nie gedacht und wir alle nicht.Wir hatten ja noch Hoffnung trotz der schlimmen Diagnose. Als wir mittwoch da waren, da brauchte er noch kein Atem-Gerät, da machte er witze und fluchte übers Krankenhaus. Habe Donnerstag morgen mit oma telefoniert und sie sagte, heute nicht opa besuchen, er bekommt die erste Chemo.
Doch am Abend teilte sie uns mit, dass opa eine lungenentzündung hat. Das war sein Todesurteil. Innerhalb von einem Tag hat er sich so verändert. Er konnte nicht mehr atmen, nicht trinken, essen...
Aber ich bin so froh, dass ich(wir) es geschafft haben, ausnahmslos die ganze Familie freitag abends ins Krankenhaus zu holen. Das Schicksal hat es gewollt, dass alle sofort zu erreichen waren, was sonst nicht üblich ist. Aber opa hat es gemerkt, das wir bei ihm waren.
Bis drei uhr in die früh sind wir im Krankenhaus geblieben. Ab und zu konnte er sich ja noch verständigen, wenn er durst hatte, also alles mit handzeichen. Wir haben ihn keine Sekunde aus den Augen gelassen. dann hat oma uns nach Hause geschickt. Sie blieb mit oli an opi´s Bett sitzen. Unsere oma, stark Herzkrank saß über 24 Stunden an seinem Bett und hat seine Hand gehalten. opa wollte nicht von uns gehen. Er hat bis zum letzten Atemzug gekämpft. Aber diese blöde Lungenentzündung hat ihn uns genommen. Wir sind alle zutiefst getroffen. Aber opa wird in unseren Erinnerungen und gedanken weiterleben.
Sei oma´s Schutzengel und schau auch mal auf uns hinunter...
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  #3  
Alt 08.11.2004, 19:19
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Ihr lieben
es tut weh eine geliebte person gehen zu lassen am schlimmsten ist es zu wissen sie kommt nicht wieder.euch wünsche ich kraft für die nächsten tage/wochen....es tut weh.
in gedanken elisabeth2
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  #4  
Alt 08.11.2004, 20:32
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Standard Danke für alles, Opa!

Liebe Helli, liebe Jule!

Aus Euren Zeilen spricht unendlich viel Wärme, Güte und Liebe zu Eurem Oppa. Ich bin mir ganz sicher, dass er mit derselben Wärme, Güte und Liebe im Regenbogenland empfangen wurde.

Eines hat Euer Oppa bestimmt gemerkt: dass Ihr alle ZUSAMMEN bei ihm wart und das war ihm bestimmt ganz ganz wichtig. Er konnte sich auf Euch verlassen! Und kann es hoffentlich weiter! Haltet alle zusammen. Wie ein altes Ehepaar: wie in guten und in schlechten Zeiten. Das gilt auch für die gesamte Familie!

Mein herzlichstes Beileid zum Tode Eures Grossvaters. Ich wünsche Euch viel Kraft für die kommende Zeit. ZUSAMMEN aber ist sie vielleicht etwas leichter zu ertragen.

Liebe Grüsse und ein grosses Kraftpaket

Bee
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  #5  
Alt 08.11.2004, 21:44
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Standard Danke für alles, Opa!

Vielen lieben Dank für eure Worte! Mir kommen langsam wieder die Tränen.Es muss alles weitergehen, irgendwie- Arbeit, Studium, egal was. Aber der Schmerz sitzt so tief! Wir sind froh und dankbar, dass es dieses Forum und solch liebe Menschen hier gibt. Das hilft so sehr. Schlimm ist, dass die Beisetzung voraussichtlich erst in fast zwei Wochen sein wird! Solange wird mein Oppa in der Uni-Klinik liegen. Aufbarren wollen wir nicht, unsere Oma bekommt lediglich die Urne. Gott weiss, ob die nicht noch was mit unserem Opa machen.
Was, wenn wir irgendwelche Asche bekommen. Wir wollen die von unserem Oppa!
Das zermürbt mich total, diese Ungewissheit. Ich traue denen in der Klinik nicht. Die Schwestern haben nicht einmal ihr Beileid ausgesprochen, die waren so kalt zu uns. Die haben uns die Situation nicht leichter gemacht-im Gegenteil: man geht und denkt, dass er dort nicht gut aufgehoben ist (vorallem jetzt).
Es tut weh, daran zu denken.
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  #6  
Alt 11.11.2004, 15:49
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Standard Danke für alles, Opa!

Hey, Schwesterherz! Finde es schön, dass du dich hier im Forum aufhälst und versuchst, anderen zu helfen. Denk aber auch an dich. Du gibst anderen schöne Tipps, bist aber selber total am Ende und auf der Suche nach Antworten!
Ich muss sagen, dass ich nun fast täglich dieses Forum besuche und mir etliche Artikel durchgelesen habe. Wir sind nicht allein mit unserer Trauer, das ist sehr schön (wie man's nimmt.) . Immer wieder höre ich, nicht unbedingt hier, dass viele Menschen allein sterben müssen, ohne Angehörige und Freunde. Das tut mir in der Seele weh.
Ich bewundere die Leute, die sich bewußt für eine Tätigkeit als Sterbebegleiter entscheiden (natürlich ehrenamtlich). Vor Jahren sass neben mir mal eine Frau am Bahnhof, wir beide haben auf unseren Zug gewartet. Naja, ich weiss nicht wieso, aber plötzlich kamen wir ins Gespräch. Sie erzählte, dass sie einen Hausbesuch machen wird bei einer Frau, die bald sterben wird. Angehörigen haben kein Interesse. Damals habe ich noch nie intensiv darüber nachgedacht, fand es eher unheimlich (aber auch beeindruckend!), dass diese Frau das gern macht. Habe bis vor kurzem nicht einmal darüber nachgedacht. Bin mit Sicherheit keine indifferente Person. Als jetzt am Samstag unser Oppa gestorben ist und wir dabei waren, war es für mich ein erleichterndes und schönes Gefühl, ich konnte ihn begleiten, er war nicht allein. Trotz aller Trauer muss ich sagen, dass mir die letzten Minuten vor seinem Tod ungemein geholfen haben.
Andere Sterbende sind ganz allein, haben niemanden. Wie gern würde ich da helfen. Es ist wichtig, nicht allein zu sein. Ich denke, jeder wird ängstlich sein, wenn er stirbt, diese Ungewissheit... und wenn dann jemand dabei ist, kann man mit Sicherheit etwas von der Angst nehmen.
Wenn ich doch nur mehr Zeit hätte und flexibel sein könnte, würde ich gerne in einem Hospiz für andere Menschen da sein.
Ich halte dies für eine überaus wichtige Tätigkeit und bewundere jeden, der dies macht. Da ziehe ich meinen virtuellen Hut!
Ach Oppa, wir denken ständig an dich. Hoffentlich geht es dir gut!!!!
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  #7  
Alt 24.12.2004, 15:01
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Standard Danke für alles, Opa!

Lieber Opa,
heute werden wir alle zur Oma fahren. Sie hat dir versprochen, uns Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten. Dies wird sie auch tun und wir werden ihr ein schönes Fest bereiten, in der Hoffnung, dass sie etwas abgelenkt ist. Du fehlst uns sooo sehr, Weihnachten ohne dich ist nicht schön. Aber ich glaube fest daran, dass du irgendwie um uns sein wirst, das macht uns nicht allzu traurig (naja, eigentlich sind wir alle so unglücklich). Wir beten für dich. Du bist und bleibst der liebste und beste Opa auf der Welt und wir lieben dich so sehr, auch wenn du nicht dabei sein kannst......
Wir passen auf uns und Oma auf, wie versprochen.....

Gedanken, Augenblicke- Gefühle,
sie werden uns immer an dich erinnern!
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  #8  
Alt 19.03.2005, 13:32
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Standard Danke für alles, Opa!

Lieber Opa,
bitte beschütze unseren Papa. Mach, dass er nicht lange leiden muss. Vielleicht gehört dies nicht in ein Krebs-Forum - er hatte einen herzinfarkt und die Bypass-OP wird nicht mehr gemacht-keine Chance. Sei bei ihm, wenn er geht, du weisst, was für eine große Angst er vor dem Tod hat. Es tut weh, nach über vier Monaten noch ein weiteres Familienmitglied zu verlieren-diesmal nicht durch Krebs sondern durch so einen ....!
Wir beten für euch beide. Wir gehen alle kaputt daran,die stärksten aus der Familie hergeben zu müssen.Oma ist auch ganz fertig. Dich, Oppa, konnten wir wenigstens noch einmal sprechen-aber Papa liegt da nur, tief sediert und künstlich beatmet. Es tut so weh. Es kann jederzeit geschehen.
WIR LIEBEN EUCH SO SEHR.
Was denkt sich Gott dabei, die liebsten Menschen zuerst zu holen? Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Ich zweifel allmählich an meinem Glauben....
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