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Alt 01.10.2009, 20:50
Loni54 Loni54 ist offline
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Registriert seit: 29.09.2009
Ort: Saalekreis b. Halle
Beiträge: 22
Unglücklich Therapie beginnen oder nicht?

Ich hab da ein Problem – ein Entscheidungsproblem.
Therapie beginnen oder nicht?
Sitze vor der Packung Sutent wie das Kaninchen vor der Schlange und entscheide mich alle fünf Minuten anders: mal ganz gegen irgendeine Therapie, mal für eine Therapie aber noch nicht jetzt, mal für gleich morgen beginnen.
Vorweg – mir geht’s im Moment super!
Habe keine Schmerzen, keine körperlichen Einschränkungen, gehe Arbeiten, fahre Auto, und schmeiße meinen Haushalt.
Nach OP in 07/07 Nierenentfernung wegen Tumors, Rezidiv-OP an derselben Stelle in 06/09 nun in 09/09 die Diagnose: metastasiertes Nierenzellkarzinom in Leber, Lunge und Nierenloge.
Einzige Chance (Chance worauf eigentlich?): Chemotherapie.
Schlecht ging’s mir immer nur, wenn ich meine Intimsphäre von jetzt auf gleich mit mir wildfremden Personen in einem Krankenzimmer teilen musste, und wenn die Doktoren an mir rumgeschnippelt, in mich reingestochen oder in mich reingesehen haben. Habe mich zwar immer wieder hochgerappelt, aber jetzt ist mir der Mut ausgegangen, auf mein Glück zu vertrauen und mir zu sagen – das wird schon wieder, mach, was die Doktoren sagen.
Alle so genannten Vernunft-Argumente für und wider sind mir bekannt und helfen mir demzufolge nicht weiter, weil sie für mich gleich schwer wiegen.
Hatte jemand hier im Forum ein ähnliches Entscheidungsproblem und wenn ja, welche Fakten haben jeweils dazu geführt, schlussendlich zu dem einen oder den anderen zu tendieren?
Gibt es vielleicht jemanden, der seine gute Verfassung trotz unheilbar krebskrank NICHT gegen eine schlechte Verfassung – weil zwar immer noch unheilbar krebskrank, aber wenigstens therapiert – durch die Therapie eingetauscht hat??
Bin ich das einzige feige Weichei hier in der Runde?
Was ist an der Idee, sich solange es geht, ohne Therapie gut zu fühlen, und sich, wenn es dann soweit ist, zunächst mit Schmerzmitteln über Wasser zu halten und am Ende – das ja auch keiner mehr ernsthaft bestreitet – eben mit Morphium hinüber zudämmern, so verdammt schlimm?
Wieso habe ich immer sofort alle gegen mich, wenn ich diese Idee laut ausspreche?
Bin ich damit tatsächlich ein Exot?
Bitte, wer immer hier von ähnlichen Zweifeln geplagt war oder sich mit der Entscheidung überfordert fühlte, melden.
Da ich nicht gläubig bin, brauch ich auf einen himmlischen Fingerzeig nicht zu hoffen, vermutlich würde ich ihn ohnehin nicht erkennen.
Und ich kann es auch nicht an den Knöpfen abzählen. Wenn ich nicht bald eine Entscheidung treffe, werde ich wahrscheinlich bald verrückt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das nicht schon bin.
Liebe Grüße an alle: die Mutigen, die Weicheier, die Mutlosen und die Tapferen von Loni
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