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Alt 02.11.2002, 20:06
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

Hallo, alle miteinander! Hätte ja nicht gedacht, daß das Wort "Quatsch" - zur Nachtzeit völlig erschöpft geschrieben- soviel Wirbel machen würde. Also: Liebend gerne akzeptiere ich die Aussagen von noch lebenden (und hoffentlich noch lange lebenden) Patientinnen, daß Sie durch Spontan-Remission oder Remission aufgrund ihres tief religiösen Glaubens wieder gesund geworden sind. Glaube versetzt Berge -sagt schon ein altes Sprichwort - nur leider habe ich es mit dem Glauben nicht so. Daher bleibt für mich nur der Weg der Schulmedizin, evtl. in Kombination mit wenigen alternativen Heilmitteln (z.B. Mistel - ist ja mittlerweile selbst bei den Krankenkassen anerkannt). Wenn Krebs tatsächlich seit 20 Jahren heilbar wäre - wie Johanna sich traut zu behaupten - dann frage ich mich ernstlich, wieso sind wir hier alle noch krank??? Im ersten Schock der Diagnose hat sich wohl schon so manche Frau bei dem Gedanken erwischt, sich zu fragen, was habe ich falsch gemacht, bin ich etwa selbst Schuld an meiner Krankheit??? Nein, denn Krebs ist keine Frage von Schuld, die in uns liegt!! Wir leben leider in einer verschmutzten Umwelt, essen mit Chemikalien vergiftete und genmanipulierte Nahrungsmittel, haben als Frauen mittlerweile den Mehrfachstress von Beruf, Haushalt und Erziehung von Kindern usw.
Die privaten und beruflichen Probleme nehmen zu, da kollabiert das Immunsystem nun schon mal, wen wundert´s ?? Nach Diagnosestellung wird uns geraten: Ändern Sie ihre Lebenseinstellung, krempeln sie alles mögliche um, auf zu neuen Taten, machen sie doch autogenes Training oder Muskelrelaxation nach Jakobson uvm. Das tun wir denn auch brav, denn wir hoffen ja, daß uns das hilft. Hilft´s nicht, kriegen wir von der Kasse gerne die Psychotherapie bezahlt!!! Wir ergreifen jeden sich bietenden Strohhalm, und das ist gut so! (Mit Wowereit gesprochen!) Jede für sich hat einen anderen Strohhalm zur Verfügung und bei jeder Frau wirkt eine andere Kombination von den o.g. positiven Dingen, plus Medikamenten. Denn ohne die geht´s leider nun doch nicht, welche Frau wollte denn das Risiko wirklich eingehen und nach der Feststellung: Tumor 3,5 cm, 1 Lymphknoten befallen 2,5 cm groß, sonst keine Metastasen, zu sagen, o.K. ich mach das ohne Chemo - nur so aus Gottvertrauen. Ich geb´s gerne zu, ich hab mich mit 4 x EC-Chemo mehr auf der sicheren Seite gefühlt. Es war meine Entscheidung! Mit dem Haarausfall konnte ich leben, übel war mir nicht - dagegen gibt´s ja das Medikament Zofran. Wahrscheinlich würde ich vor jeder Nachsorgeuntersuchung noch viel mehr vor Angst bibbern, wenn ich nicht die Gewissheit der Chemo hätte. Darüber hinaus bin ich ein humoriger u. positiv denkender Mensch, aber doch gleichzeitig der Meinung, daß möglichst viel Information über meine Krankheit mir mehr nützen denn schaden kann.
Ich finde diesen Themenbereich hier deshalb so spannend, weil eben mal Meinungen zur Forschung, zu Studien, zur Pharmaindustrie und zu behandelnden Ärzten ausgetauscht werden. Für das Thema "Glaube und Hoffnung" sollte doch ein neues Thema eröffnet werden, da werden sich bestimmt auch viele Frauen drin wiederfinden, die dazu was sagen möchten. Jede hat das Recht dazu!
Hallo, Anka - ja, leider hast du Recht, die Geschichte mit dem Latissimus ist nicht mehr rückgängig zu machen. Ich habe nur die Möglichkeit, mir den Nerv durchtrennen zu lassen und/oder den Nerv am Ansatz etwas strecken zu lassen oder die schlimmste aller Alternativen: ihn mir ganz entfernen zu lassen, dann verliere ich ein zweites Mal und diesmal endgültig meine aufgebaute Brust. Zurücklegen an seine alte Stelle kann kein Arzt der Welt ihn mehr.Auch das hat niemand mir vorher gesagt. Momentan kenne ich nur eine mitfühlende Äztin, bei der ich in Behandlung bin, sie ist Professorin an der Uniklinik Bonn in der Frauenambulanz und wirklich wärmstens zu empfehlen. Sie hat mir auch am Donnerstag bei einer Untersuchung ein wenig wieder das Vertrauen zu Ärzten wiedergegeben.
Hi, liebe "krasse" Brigitte - sicher hast du Recht, wenn du sagst, daß die neue Gyn-Ärztin eigentlich richtig gehandelt hat. Aber ich hatte im Vorgespräch mit ihr vereinbart, daß ich alles in einer Hand haben möchte, eben weil mich die dauernde Arztbesucherei total nervt. Und von den sogenannten Fach-Onkologen habe ich aus unguter Erfahrung leider schon die Nase voll. Aber ich nehme mir deinen Ratschlag dennoch zu Herzen und versuche es mit dem mir anempfohlenen Onkologen hier in Bonn nochmal. Dieser hält am 6.11. hier in Bonn sowieso einen Fachvortrag über Brustkrebs, wo ich hingehen wollte, um ihn mir mal in seiner menschlichen Art anzusehen. Vielleicht bin ich ja positiv überrascht? Wer weiß?
Also, ehrlich, ich möcht keinen Todesvogel auf der Schulter sitzen haben, ich wähle lieber das Bildnis des Damokles-Schwertes, welches über meinem Haupte schwebt.
An Renate noch eine wichtige Mitteilung: Der oder die Frauenarzt/ärztin hat für uns krebskranke Frauen gar kein Budget! Dies ist ein Ammenmärchen, welches uns immer wieder erzählt wird. Das mag beim Hausarzt stimmen, aber eben nicht beim Gyn. Dies ist ein Insidertipp meines Hausarztes, woraufhin ich das superteure Femara denn auch bei meiner Frauenärztin eingefordert habe und die Kasse zahlt es ohne Murren. Gut, aufgrund der neuesten politischen Lage weiß frau nicht, wie lange das noch so geht, aber kampflos geht das nicht bei mir ab! So, jetzt bin ich aber wieder gespannt auf Eure Meinungen, tschüss ihr Alle und herzliche Grüße von Monika :=))
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