Vergesslichkeit

[Alpenveilchen]

Liebe Tracey,

ich finde das sehr stark von Dir, mit der Vergesslichkeit als Lehrerin zu arbeiten. Es gibt wohl kaum einen Beruf, wo andere so schnell auf die eigenen Schwächen reagieren, wie bei Lehrern/innen.

Schlimmer wäre es vielleicht, wenn Du als Krankenschwester oder Pilotin arbeiten würdest...

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

[Wangi]

Ich bin so froh dass es die Beiträge hier gibt, so weiß ich wenigstens das ich das Problem nicht alleine haben. Man zweifelt ja schon manchmal am Verstand, geht in die Küche und weiß nicht mehr was man da wollte, echt schlimm.
Auch damit muß man klar kommen

Gruß Wangi
( Hätte ich jetzt fast vergessen )

[Amber66]

Hallo zusammen,

@saschue: das mit den Buchstaben vertippen passiert mir ständig, aber ich habe das nicht direkt mit der Chemo in Verbindung gebracht. Aber jetzt, wo
du es erwähnst......... ?

Ansonsten ist mir das sehr bekannt, dass man vergisst was man sagen oder holen wollte. Ich habe es nur nicht mehr auf die Chemo zurückgeführt, da diese ja schon bald 2 Jahre her ist. Ich bekam "nur" Carboplatin. Aber nach all euren Berichten kann ich wohl auch davon ausgehen, dass das doch mit der Chemo zusammenhängt.

Aber wenn sonst soweit alles in Ordnung ist u bleibt will ich nicht meckern.
Ich bin auch nicht mehr so belastbar psychisch u. physisch u. ich mache regelmäßig Sport u. habe auch einen Hund (u. somit genug Bewegung).
Merkt ihr das bei euch auch?

Liebe Grüße
Dagmar

[Tracey]

Hallo Alpenveilchen,
also momentan arbeite ich noch nicht. Das ist mein großes Problem mit dem Vergessen.Ich traue mich einfach nicht unter Menschen. Man verzeiht Lehrern Fehler nur bis zu einem bestimmten Grad.
LG Tracey

[Alpenveilchen]

Liebe Tracey,

das verstehe ich nur zu gut. Ich wünsche sehr, dass Deine Gedächtniszellen sich schnell regenerieren.

Liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

[Arsinoe]

Hallo

Oje, oje, oje ...

Ich habe mit der Chemo noch gar nicht begonnen, und bin schon jetzt (seit einigen Monaten, oder gar schon ein Jahr???) ungewöhnlich vergesslich.

Mir passieren genau so peinliche Dinge, wie sie hier beschrieben werden.
Hund habe ich zum Glück keinen ...

Ich sage dazu immer "beginnender Alzheimer" ...

Wie wird das erst, wenn ich das Zeug bekomme???

[Ilse Racek]

@Arsinoe


sicher hast Du ganz bewusst einen 10 Monate "alten" Thread wieder hoch geholt und erwartest, dass zu Deinen Anmerkungen die eine oder andere Antwort kommt

Also - das Wort Alzheimer kann nur die/der so unbeschwert benutzen, die/der keine nahestehenden Menschen mit dieser Erkrankung um sich hat oder regelmäßig besucht

Wenn Du in verschiedenen Lebensphasen auffallend vergesslich bist, muss das nicht unbedingt mit Alzheimer, Demenz oder Neben- bzw. Nachwirkungen der ChemoTherapie zu tun haben :


Ich will nicht klugscheixxxxen, aber es gibt durchaus Lebenssituationen, die einen jede kleine völlig normale Vergesslichkeit dramatisieren lassen.

Ich schließe mich da nicht aus und sage mir dann "be cool"


Alles Gute für Dich

[SilkeK.]

Hallo, ich bin neu hier und muss da auch nochmal was dazu schreiben.
Ich habe auch gemerkt dass ich mir wenig merken kann, nach der Chemo.
So langsam wird es besser.
Ich bin 40 , und meine dass die Chemo da auch im Hirn ihre Arbeit geleistet hat.
LG
SilkeK.

[Arsinoe]

Hallo!

@Ilse

Nö, den Thread habe ich nicht "ganz bewusst" hervorgeholt. Ich habe einfach Themen herausgepickt, die mich persönlich im Moment beschäftigen. Dass der Thread alt ist, ist mir nicht aufgefallen. Aber ich bin, glaube ich, auch nicht die Einzige, die alte Themen wieder aufgreift ... oder?

Und zu deiner Aussage, dass nur jemand "unbeschwert das Wort Alzheimer benutzen" könne, der "keine nahestehenden Menschen mit dieser Erkrankung um sich hat", möchte ich folgendes sagen:
Meine Grossmutter hatte Alzheimer. Ich habe das nur allzu gut mitbekommen, da ich sehr oft bei ihr war. Es hat einige Jahre gedauert, in denen ich ihr Leiden mitbekommen habe. Für mich - wie auch die anderen Familienangehörigen - war das der blanke Horror.

Mir geht das Thema nun mal sehr nahe. Weil ich nun mal schon seit einiger Zeit ziemlich vergesslich bin und mich immer wieder gefragt habe, ob ich vielleicht ebenfalls an Alzheimer erkrankt sein könnte. Dass ich vergesslich bin, ist übrigens nicht bloss meine Wahrnehmnung, ich werde auch von meinem Umfeld darauf angesprochen. Ich denke, dass ich da nicht eine ganz normale Vergesslichkeit dramatisiere. Aber kann schon sein, dass ich ein wenig hypochondrisch bin ...

Wenn ich dann noch lese, dass sich das Ganze durch die Chemo verstärken kann, dann mache ich mir echt Sorgen.

Falls ich mit meiner eher flappsigen Art darüber zu schreiben, jemanden beleidigt habe, möchte ich mich hiermit dafür entschuldigen. Das war nicht meine Absicht!

Es ist so, dass ich schon immer über eine gute Portion schwarzen Humor verfügt habe. Jetzt, in der momentanen Situation, macht sich dies in Form von Galgenhumor stärker bemerkbar. Für mich ist es befreiend, ab und zu auch mal über mich und meine Situation lachen zu können.

Es kann sein, dass für dich das Thema "Vergesslichkeit" abgehakt ist, für mich ist es das nicht und ich fände es schön, wenn ich mich darüber mit anderen austauschen könnte.

Ich wünsche dir auch alles Gute!

@Silke
Hallo!
Hast du Strategien entwickelt, um mit der Vergessichkeit um zugehen und wenn ja, was hast du für Erfahrungen damit gemacht?
Ich mache in der letzten Zeit recht häufig Kreuzworträtsel und versuche mir Sachen zu merken, und nicht immer alles auf einen Zettel zu notieren.

Herzliche Grüsse
Arsinoe

[Ilse Racek]

@Arsinoe


Bezüglich Deines Beitrags vom 17.05. hatte ich Dich s o verstanden, dass Du derzeit v o r den ChemoZyklen stehst und nun im Vorfeld diese Ängste hast; ich wollte nur deutlich machen, dass Vergesslichkeit nicht zwingend zu den Nebenwirkungen der Therapie gehört

An dieser Stelle möchte ich mich entschuldigen, dass ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt habe

Mich hast Du - mit Deiner wie Du schreibst flapsigen Art - nicht beleidigt und nach den Reaktionen der anderen User auf Deinen Beitrag zu urteilen hast Du die Meinung so mancher Betroffenen unterstützt


Zum Zeitpunkt Deines Beitrages lag ein Besuch bei meiner schwer dementen und alzheimerkranken Mutter meines Mannes ganz zeitnah hinter uns ...... laut Neurologe leidet sie an beiden Krankheiten - wie auch immer diese wissenschaftlich unterschieden werden


Das Thema Vergesslichkeit ist natürlich auch für mich nicht gänzlich "abgehakt", da ich inzwischen flott auf die 70 zugehe
Meinen "Grips" versuche ich durch Lesen, Gespräche, Spielen und verschiedene Pflichten im Alltag zu festigen und ich kann nur hoffen, dass dies die richtige Strategie ist

Sollte ich - wie beispielsweise eine meiner sehr netten Hallenbad-Mitschwimmerinnen - noch mit über 80 Lebensjahren teilweise orientierungslos mit dem PKW rumgurken und Crashs inkaufnehmen, hoffe ich schon jetzt, dahingehend liebevoll von wohlmeinenden Menschen ausgebremst zu werden


Übrigens: den Schwierigkeitsgrad bei Rätselheften konnte ich nach meinen 8 ChemoZyklen sogar steigern


Alles Gute


mit herzlichen Grüßen

[Alpenveilchen]

Ich wollte nur noch kurz hinzufügen, dass es normal ist, dass die Fähigkeiten des Gedächtnisses ab etwa dem 60. Lebensjahr abnehmen. Viele kerngesunde Menschen erleben dann, dass ihnen z.B. Namen nicht mehr einfallen, obwohl sie immer ein super Namengedächtnis hatten. Diese Entwicklung ist also nichts beängstigendes, und sie verläuft ja auch langsam, so dass man sich mehr und mehr darauf einstellen kann.

Die eventuelle Vergesslichkeit durch die Chemotherapie kommt vergleichsweise plötzlich, weshalb sie dann auch leicht dazu führt, dass einiges an praktischen Dingen schief geht, einfach, weil man sich noch auf sein Gedächtnis verlassen hatte. Über die Vergesslichkeit durch die Chemotherapie wird bei den Nebenwirkungen fast nie geschrieben. Kein Wunder, dass viele davon überrascht werden.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

[Saschue]

Hi Arsinoe,

ich habe vor einiger Ziet mal irgendwo gelesen, woran man selbst feststellen kann, ob es beginnende Demenz pp. oder "normale" (Chemo)-Paddeligkeit ist.
Beispiel: Der Autoschlüssel ist nicht aufzufinden. Jetzt setzt bei Paddeligkeit folgender Mechanismus ein: das Auto ist zuhause, also muß der Schlüssel hier irgendwo sein. Ich tue ihn immer in meine Handtasche - rausfallen kann er da nicht, höchstens beim Haustür aufschließen, also vor der Haustür nachgucken. Was habe ich als erstes gemacht, als ich nach Hause kam? usw.
Erst wenn Du da stehst und dieser Mechanismus nicht mehr einsetzt, hast Du ein Problem.

Ich habe übrigens meinen Autoschlüssel im Keller auf der Waschmaschine abends wiedergefunden (mußte aber tagsüber meinem Physio absagen, weil ich nicht zu ihm konnte....)

Und warum eigentlich nicht "alte" Threads ausgraben? Hier kommen immer wieder "Neue" dazu, für die das Thema aktuell ist. Dafür jedes Mal einen "neuen" Thread aufzumachen, halte ich nicht für nötig.

Gruß
Saschue

[Arsinoe]

Hallo!
Herzlichen Dank an für die Antworten!
Hmmm ... Mein Problem ist, dass ich erst 44 Jahre alt bin und nun seit mindestens einem Jahr (?) ziemlich vergesslich bin.
Das Kurzzeitgedächnis macht mir vor allem zu schaffen. Ich denke z.B. "das sollte ich auch gleich machen" und dann ertappe ich mich etwa eine halbe Stunde später dabei, dass ich es total vergessen habe. Oder jemand weist mich darauf hin ... sehr peinlich ...
Es sind meistens Kleinigkeiten. Etwa, dass ich ein anderes T-Shirt anziehen wollte ... Und dann renne ich wieder hoch (wir wohnen auf 3 Stockwerken), wer nicht Kopf hat, hat Beine ...
Am Dienstag beginnt die Chemo und ich befürchte nun, auf Grund dessen, was ich hier gelesen habe, dass ich noch vergesslicher werde.
Nun ja, hab mir schon überlegt, mir - wenn ich nach draussen gehe - einen Zettel mit meinem Namen und meiner Adresse umzuhängen, damit ich nicht "verloren gehe".
Wie auch immer ... ich hoffe, dass das Kreuzworträtseltraining hilft ...
Herzliche Grüsse
Arsinoe

[Arsinoe]

Hallo J.F.
Ja, das kenne ich, durchaus
Allerdings gehöre ich zu den seltenen Ausnahmen von XX-Chromosomträgerinnen, die NICHT multitaskingfähig sind.
Ich weigere mich schlicht jederzeit erreichbar zu sein und schalte mein Handy nur sporadisch ein ... etc.
Nö, daran liegt es wohl nicht.
Ich bin ganz schlicht im altmodischen Sinne schrecklich vergesslich.
Das Dumme ist, dass mir das - angesichts meines Alters - niemand glaubt.
Nun ja ... schauen wir mal, wie es sich entwickelt ...
Herzliche Grüsse
Arsinoe

[Wangi]

Hallo Arsinoe,

was du beschreibst kenne ich gut. Ich bin 55 und habe meine Chemo seit fast 3 Jahren hinter mir und kämpfe auch noch gegen die Vergesslichkeit. Es sind die Kleinigkeiten die nerven, das hast du gut beschrieben, Sachen die man machen will und es von einer auf die andere Minute vergisst usw.
Sachen die Jahre, Jahrzehnte her sind sind alle noch da, DAS finde ich komisch. Und das Schlimme ist dass das Umfeld das auch mit bekommt und einen darauf hinweist "Hast du das schon wieder vergessen?" Man, ich mache das nicht absichtlich .

Und ich hab gelesen dass das mit den Rätsel lösen auch nicht klappt, damit trainiert man nur den Teil des Gehirns der dafür zuständig ist.

Ich schreibe mir jetzt viele Sachen auf oder speichere sie ins Handy, DAS ist für mich mehr Organizer als Telefon, habs meist auf lautlos

Ach, und deine Art zu schreiben ist vollkommen okay

Liebe Grüße
Wangi