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  #1  
Alt 05.05.2010, 11:45
gordon85 gordon85 ist offline
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Beiträge: 2
Standard CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Hallo!

Bei meiner Großmutter wurde neulich durch Zufall ein Pankreaskarzinom entdeckt das aber noch sehr klein ist und daher aller Warscheinlichkeit nach gut therapiert werden kann. Die Ärzte meinten sie hat großes Glück gehabt dass es so zeitig entdeckt wurde - die meisten merken es wohl erst wenn es schon zu spät ist. Ausserdem ist bei ihr der Teil des Pankreas befallen, welcher sehr nahe am Darm ist, sodass sie Bauchschmerzen hatte und daher ins Krankenhaus gegangen ist. Dort hat man dann ein CT gemacht und das ganze entdeckt. Also quasi Glück im Unglück.

So meine Frage daher: Ist es möglich privat ein CT bzw. MRT machen zu lassen, entweder nur vom Pankreas oder gleich vom gesamten Bauchraum um zu schauen ob da irgendwas wächst was da nicht hingehört? Und wenn ja, wohin müsste man gehen und was würde das ungefähr kosten?

Es ist mir vollkommen klar, dass ich als Angehöriger von jemanden der von soetwas betroffen ist in einer besonderen emotionalen Situation bin. Ich bin mir auch durchaus der Tatsache bewusst, dass bei solchen Untersuchungen auch Dinge entdeckt werden können, die dann später möglicherweise unnötigerweise "behandelt" werden.

Gibt es vieleicht noch Alternativen? Bluttests oder so?



Vielen Dank schonmal für eure Antworten!


Viele Grüße,

gordon
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  #2  
Alt 05.05.2010, 12:47
Elik Elik ist offline
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Standard AW: CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Hallo Gordon,

für Deine Großmutter drücke ich die Daumen, daß die Therapie erfolgreich und ohne große Nebenwirkungen ist.

Natürlich kannst Du ein CT oder MRT auch privat vornehmen lassen, die Ärzte wird's freuen. Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, den eingesetzten Geräten, Kontrastmittel ja oder nein, einfacher Abrechnungssatz oder mehr, ... . Wenn du in einer Großstadt lebst, würde sich ein Vergleich bei verschiedenen Ärzte bestimmt lohnen. Mit mehreren hundert Euro mußt Du aber in jedem Fall rechnen. Außerdem ist die Strahlenbelastung beim CT nicht zu vernachlässigen. Sie ist um ein vielfaches (tausendfaches?) höher als bei einer einfachen Röntgenaufnahme.

Vor ca. zwei Jahren hatte ich einmal ein Buch in der Hand, das sich mit Deinem Thema befaßt. Den Autor und genauen Titel weiß ich nicht mehr, aber "Krebs" und "Früherkennung" dürften im Titel vorgekommen sein. Quintessenz: Allgemein machen Früherkennungsaktionen wenig Sinn, da die Anzahl der falsch-positiven Ergebnisse um ein vielfaches höher ist, als die tatsächlich erkrankten. Falsch-positive Ergebnisse ziehen dann auch eine Vielzahl negativer Folgen nach sich wie überflüssige Folgeuntersuchungen und ihre manchmal schweren Nebenwirkungen, unnötige psychische Belastung etc.

Für meinen Teil habe ich daraus den Schluß gezogen, mich einmal jährlich einer Oberbauch-Sonographie zu unterziehen, da mehrere meiner weiblichen Verwandten an Leberkrebs oder Metastasen in der Leber gestorben sind und Brustkrebs, daran bin ich erkrankt, gern in die Leber streut. Ansonsten achte ich auf meinen Körper und erst bei längeren, mir nicht erklärlichen Veränderungen, würde ich Untersuchungen veranlassen.

Viele Grüße

Elik
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  #3  
Alt 05.05.2010, 14:58
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Lieber Gordon, für die Festlegung der weiteren Behandlung bei Deiner Großmutter sind zahlreiche Untersuchungen erforderlich, dazu gehört u.a. MRT oder CT des Bauchraumes. Man muss schauen, ob sich eventuell schon Metastasen gebildet haben. Besonders die Leber ist hierfür sehr anfällig. Wenn Deine Großmutter im Krankenhaus untersucht wird, dann sind die Kosten für die Diagnostik gedeckt, im ambulanten Bereich sieht es etwas anders aus, da ist es z.b. sehr schwierig, die Kosten für ein PET-CT von der Krankenkasse erstattet zu bekommen.

Wenn der Krebs in der Bauchspeicheldrüse zeitig erkannt worden ist und noch keine Metastasen vorhanden sind, besteht die Chance auf einen guten Ausgang der Operation. Ich empfehle Dir auf alle Fälle, die Behandlung in einem der großen Pancreaszentren (Universität Heidelberg-Europäisches Pankreaszentrum, oder Bochum-Pankreaszentrum NRW, oder im Hamburger UKE) durchführen zu lassen. Holt Euch eine Zweitmeinung ein.

Wir haben hier auch ein Forum für Bauchspeicheldrüsenkrebs, außerdem ist die Webseite der ADP (http://www.adp-dormagen.de sehr zu empfehlen.

Ich wünsche Dir und Deiner Omi für die Behandlungen alles Gute!

Tschüß!

Elisabethh.
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  #4  
Alt 06.05.2010, 11:46
gordon85 gordon85 ist offline
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Registriert seit: 05.05.2010
Beiträge: 2
Standard AW: CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Hallo!

Also erstmal vielen Dank für eure Antworten!
Ich hoffe auch sehr dass das bei ihr gut ausgeht.

Meine anfangs gestellte Frage, bezüglich des CT/MRT privat zielte auch mehr darauf ab, ob es möglich ist bzw. Sinn macht soetwas bei jemanden durchzuführen der nicht erkrankt ist - quasi im Sinne einer Vorsorge. Auch wenn soetwas nicht gerade billig ist dann, so wäre es mir das Geld dann doch schon wert.

Bezüglich der Pancreaszentren die Elisabeth erwähnte:
Wie läuft so etwas ab? Muss man den Wunsch äußern dahin verlegt zu werden oder geschiet das mehr oder weniger "automatisch"? Oder ist es auch unproblematisch ein noch eher kleines Geschwür in einem "normalen" KH entfernen zu lassen? Im Moment sieht es so aus, als würde das warscheinlich im Uni-Klinikum Dresden erfolgen...

Viele Grüße,

Gordon
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  #5  
Alt 27.10.2010, 00:23
galuska galuska ist offline
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Standard AW: CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Hallo!
Meiner laienhaften Meinung nach macht ein CT zur Vorsorge wenig Sinn. Die Strahlenbelastung ist, wie schon erwähnt, sehr hoch. Ich meine sogar sie liegt bei dem ca. 2000-fachen eines normalen Röntgens. Das heißt also, dass ein CT an sich schon krebserregend sein kann, daher macht man es generell ungerne ohne triftigen Grund.
Es geht um Kosten und Nutzen, aber eben nicht nur finanziell.

Wenn du also keine Probleme hast wäre eine einfache Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung oder was man noch machen kann was "unschädlicher" ist sinnvoller, auch wenn man da wiederum sehr kleine Knoten unter 2 cm nicht sicher erkennen würde.

Also: Ich würde an deiner Stelle das CT nur machen, wenn ich aktuell ernsthafte und begründete Sorgen hätte.
Wünsche dir und deiner Großmutter alles Gute,


PS. upps da war ich aber spät dran mit der Antwort ...
wie gehts denn inzwischen?

Geändert von galuska (27.10.2010 um 00:24 Uhr) Grund: Datum
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  #6  
Alt 30.10.2010, 21:59
Benutzerbild von ronin1970
ronin1970 ronin1970 ist offline
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Standard AW: CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Hallo,

ich möchte meinem Fall ganz kurz schildern:

Ich klagte an starken Oberbauchschmerzen und erst nach einem Jahr der Diagnostik wurde der Grund gefunden : Bauchspeicheldrüsentumor im Frühstadium.

Folgende Untersuchungen konnten während des Jahres der Beschwerden nichts erkennen; darunter waren:

1. Ultraschall des Oberbauches
2. 1 x CT des Abdomen (Oberbauch)
3. 2 x MRT mit MRCP des Abdomen

Erst nach einem Jahr kam man auf die Idee eine ERCP machen zu lassen (eine Art Magenspiegelung, jedoch kann hiermit die Bauchspeicheldrüse bzw. die Gänge diagnostiziert werden); hiermit wurde der Tumor entdeckt.

WICHTIG:
Bei Bauchspeicheldrüsentumoren immer in ein Spezialzentrum gehen bzw. operieren lassen ! Hier sind die Spezialisten und diese operieren auch so organschonend wie möglich. Ich hätte sonst kein Zwölffingerdarm bzw. 2/3 des Magens nicht mehr...hätte ich mich in einem normalen Krankenhaus operieren lassen.

Wenn ich das Geld für eine MRT / CT hätte, würde ich ab ca. 40 Jahren meine Bauchspeicheldrüse prüfen lassen. Denn im Frühstadium ist der Krebs zu heilen; leider wachsen die Tumore vorerst problemfrei/ symptomfrei und machen erst Probleme, wenn eine OP nicht mehr möglich ist !

Viele Grüße
__________________
Meine geliebte Mutter letztendlich im Juni 2004 an BSDK verstorben !

Bei mir wurde im August 2008 ein Tumor (IPMT) am Bauchspeicheldrüsenkopf entdeckt ! Pankreaskopfresektion (ohne Chemo- oder Strahlentherapie) im August 2008.

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  #7  
Alt 14.12.2010, 08:47
TePe TePe ist offline
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Standard AW: CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Zitat:
Zitat von galuska Beitrag anzeigen
Hallo!
Meiner laienhaften Meinung nach macht ein CT zur Vorsorge wenig Sinn. Die Strahlenbelastung ist, wie schon erwähnt, sehr hoch. Ich meine sogar sie liegt bei dem ca. 2000-fachen eines normalen Röntgens. Das heißt also, dass ein CT an sich schon krebserregend sein kann, daher macht man es generell ungerne ohne triftigen Grund.
Es geht um Kosten und Nutzen, aber eben nicht nur finanziell.

Wenn du also keine Probleme hast wäre eine einfache Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung oder was man noch machen kann was "unschädlicher" ist sinnvoller, auch wenn man da wiederum sehr kleine Knoten unter 2 cm nicht sicher erkennen würde.

Also: Ich würde an deiner Stelle das CT nur machen, wenn ich aktuell ernsthafte und begründete Sorgen hätte.
Wünsche dir und deiner Großmutter alles Gute,


PS. upps da war ich aber spät dran mit der Antwort ...
wie gehts denn inzwischen?
Ein CT ist recht prima für Lungenkrebs zur Früherkennung geeignet, da der Brustkorb fast nur mit Luft gefüllt ist braucht man nur wenig Strahlung um da "durch" zu kommen - dann kommts auch drauf an wie modern das CT Gerät ist. Heutige Digicams sind ja auch 100 mal lichtempfindlicher als ne Schwarz Weiss Knipse aus den 50ern...Die neueren brauchen nicht so lange + weniger Strahlung = weniger Belastung.

Ein CT in einer privaten Praxis hab ich mal für 260 Euro machen lassen, das wars mir wert mir keine Hirngespinste mehr einreden zu müssen.

Thorax Röntgen als Vorsorge ist keine richtige, 2cm wachsen schon nicht mehr vor heute auf morgen da kann in der Zwischenzeit dann schon viel passiert sein, teilweise verschattet das Herz und die Knochen auch Bereiche.

Im CT sieht man Sachen bis 0,5 cm runter glaub ich, bringt einem aber auch nur was wenn man keinen Kleinzeller erwischt.

Glaube aber das bei BSD die Sache anders ausschaut, das sind ja Weichteile da braucht man dann mehr Strahlung beim CT und ein MRT wäre mir privat viel zu teuer (ca 1000 euro). Ist sicher von der Zeit abhängig auch, ein CT dauert ja nur 5 Minuten, ein MRT ne Stunde. Im Gegensatz zum Lungenkrebs gibts beim BSD ja auch keine Risikogruppen wie beim LK die Raucher. Wenn jemand mit 100 Packungsjahren sich privat mit 50 ein CT machen lässt und nicht grade der Sohn von Helmut Schmidt ist, finde ich das schon sinnvoll.

Micha
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  #8  
Alt 26.01.2011, 11:46
freiburger freiburger ist offline
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Standard AW: CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Ich bin da auch etwas skeptisch hinsichtlich CT/MRT.

Bei meiner Mutter wurde zunächst nur eine Entzündung der Gallenblase diagnostiziert (mit Ultrachall und CT). Bei der Vorbereitung zur OP wurde im KH noch mal ein CT gemacht, auf dem man etwas an der Bauchspeicheldrüse entdeckte. Nach weiteren Untersuchungen (CT, MRT mit und ohne Kontrastmittel und was weiß ich noch alles) sprach man es dann als Tumor der Bauspeicheldrüse an.

Sie wurde dann kurz darauf einer Wipple Opperation unterzogen. Bei der OP stellte man dann fest, dass auch 4 Lymphknoten befallen waren und an der Leber 2 Metastasen waren, welche entfernt wurden.

Hallo??? Die haben tagelang meiner Mutter in der Röhre gehabt und haben erst bei der OP die Metastasen entdeckt?

Ich habe daher ein etwas gespaltenes Bild zu CT und MRT und mit Blick auf die Erkennungsrate würde ich mir kein privates CT verordnen, aber das ist meine Meinung und meine persönliche Erfahrung zu dem Thema.

Grüße
Kai
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  #9  
Alt 27.01.2011, 07:41
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Hallo Kai,

lese dir diese Seite einmal durch, dann verstehst du vllt eher, warum auch ein CT oder ein MRT nicht alles sehen können: http://www.pankreasstiftung.de/7_1.html
__________________
Jutta
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  #10  
Alt 28.01.2011, 12:28
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Standard AW: CT und/oder MRT privat um Krebs frühzeitig zu erkennen?

Danke für den Link!

Gruß
Kai
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