PAP IVa, HPV, CIS, Hysterektomie ja oder nein?

[mimi0309]

Hallo,
ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich heiße Mimi, bin 26JAhre alt und schon seit einigen Jahren stille Mitleserin.
Meine Krankengeschichte: 2002 PAP IVa, Konisation, CIS mit einwachsen in die Drüsenschläuche, nicht im Gesunden entfernt, Rekonisation alles ok!
Seitdem immer wieder gute Abstriche einmal ein PAP III Außreißer mit entzündlichem Gewebe.

Ich war damals 18!! und wurde von den Ärzten des KHs und auch von meinem Gyn auf ein baldiges abschließen meiner Familienplanung gedrängt "Wenn sie erstmal über die 25raus sind, wird das nix mehr!". Da ich total geschockt und auch relativ uninformiert war, hab ich meinem damaligen Freund und heutigem Ehemann die Situation erklärt und wir legten ad hoc los

Eigentlich war das nicht der Plan, den ich als 18jährige von meinem Leben hatte, aber da ich mich dann damit abgefunden hatte qua Hysterektomie bis zu meinem 30. Geburtstag unfruchtbar zu sein, haben wir uns voller Überzeugung in die FAmilienplanung gestürzt.
Heute haben wir drei gesunde Kinder!
Mein Gyn hat mich beim letzten Termin auf das Thema angesprochen, daraufhin habe mich in letzer Zeit wieder einmal bei anderen Ärzten zum Thema informiert, mit dem Ergebnis, dass die eine Hälfte zur Gebärmutterentfernung rät und die andere Hälfte mit regelmäßigen Kontrollen die Gebärmutter auf jeden Fall erhalten will.
Mittlerweile bin ich ausreichend über das Thema Gebärmutterhalskrebs informiert und mein rationales Denken versichert mir bei regelmäßigen Kontrollabstrichen nur ein geringes Risiko am Krebs zu erkranken, aber phasenweise verfalle ich dann in eine irrationale Emotionalität die mir solche Angst macht und ich dann jedesmal kurz davor bin mir bei meinem Gyn (der sehr zur Hysterektomie tendiert) einen OP Termin machen zu lassen. Diese Ängste, die ich auch jedesmal wenige Tage vor bis wenige Tage nach dem Kontrollabstrich habe machen mich langsam aber sicher mürbe.
Ich würde mir gerne für mich Klarheit verschaffen, für mich das Beste rausfinden. Ich weiß nicht welchem Arzt ich vertrauen kann, wenn jeder etwas anderes sagt. Ich habe Angst um meine Gesundheit und habe eine Verantwortung gegenüber meiner Kinder, aber rechtfertigt alleine das eine Hysterektomie.
Ist die Entfernung der Gebärmutter notwendig oder nicht? Ich weiß es nicht und die Ärzte scheinbar auch nicht. Kann ich damit leben, mir vorsorglich die Gebärmutter entfernen zu lassen um dann später festzustellen, dass es vielleicht doch nicht notwendig war?
Ihr seht, ich drehe mich in meinem Gedankenkarusell, so geht das nun schon seit Jahren. Was sagt ihr? Vielleicht könnt ihr mir ja mit euren Erfahrungen helfen?
Ich danke euch ganz lieb.
Viele Grüße
Mimi

[mimi0309]

Hallo Ricola und danke für deine rasche Antwort.
Naja, ich fühle mich, als hätte ich die Wahl zwischen Pest und Cholera.
An und für sich macht mir der Gedanke an eine Hysterektomie zum jetzigen Zeitpunkt keine Kopfschmerzen. Ich bin glücklich verheiratet, fange gerade an beruflich richtig durchzustarten, noch mehr kInder sind in meinem "Plan" nicht vorgesehen. Mein Mann und ich haben sogar schon eine Vasektomie in Betracht gezogen. Damit wäre der Kinderwunsch mit meinem MAnn eh erledigt.

Aber dass das Leben nicht immer nach Plan verläuft, habe ich ja schon erleben dürfen. Wer weiß wie es in zehn Jahen aussieht? Dann bin ich 36.
Ich weiß nicht was schlimmer ist, die Angst vor dem Krebs oder die Angst vor der eventuellen Erkenntnis die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Denn eigentlich ist die Hysterektomie auch für mich nicht das Mittel der Wahl.
Hmmmm, ich warte auf die Erleuchtung...

Liebe Grüße

[mimi0309]

Die Hysterektomie bedeutet für mich in erster Linie Unfruchtbarkeit, ich weiß nicht, inwieweit eine Frau durch diesen noch Eingriff beeinflusst wird?

[Evche]

Hallo Mimi!

Eine einfache Hysterektomie bedeutet ausschließlich Unfruchtbarkeit. Ich war vor knapp 3 Jahren in derselben Situation wie du. CIS, Koni, unklares Ergebnis. Auch mir riet die eine Hälfte der Ärzte zur Gebärmutterentfernung, die andere Hälfte hielt engmaschige Kontrollen für ausreichend. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung für die Hysterektomie entschieden. Aber ich war auch schon 47 und die Wahrscheinlichkeit, weiteren Kinderwunsch zu verspüren lag bei null.

Klar kann ich dir jetzt raten, horch in dich rein, wie groß die psychische Belastung ist. Aber - wenn ich so jung gewesen wäre wie du, hätte ich auf jeden Fall engmaschige Kontrollen gewählt, denn wie du schon schreibst: man weiß nie, was im Leben noch kommt. Sollten sich deine Werte wieder verschlechtern, kannst du den Eingriff immer noch machen lassen.

Liebe Grüße vom Evche

[mimi0309]

Wie groß ist denn die Chance, dass es wiederkommt? Darüber erhielt ich nämlich je nach Überzeugung des Arztes (OP oder Kontrolle) äußerst unterschiedliche Aussagen.
Wenn es sowieso irgendwann wiederkommt, sollte ich mich dann nicht direkt operieren lassen? Denn dann ist meine Angst ja sowieso niemals unbegründet. Ach ich weiß es nicht. Ich überlege hin und her und drehe mich letztendlich im Kreis.
LG SArah

[Evche]

Ich kann Ricola nur zustimmen, liebe Sarah.

Selbst wenn nix mehr kommt, kann dich morgen ein Idiot über den Haufen fahren. Sicherheit gibt es nirgendwo.

[nike]

Zitat von Evche

Eine einfache Hysterektomie bedeutet ausschließlich Unfruchtbarkeit

na vielen dank.
das war vielleicht bei dir so, bei mir nicht. ich hab ein ganzes jahr getrauert über meinen verlust.

liebe mimi,

ICH würde mir vorsorglich nichts entfernen lassen.
alles gute für deine eigene entscheidung!

lg nike

[Evche]

Liebe Nike,

meine Antwort bezog sich ausschließlich auf den medizinischen Bereich. Logisch verkraftet jede Frau psychisch einen derart gravierenden Eingriff anders, aber das war nicht die Frage.

Viele Grüße vom Evche