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  #1  
Alt 26.12.2004, 17:12
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo zusammen,
seit ich weiß, dass ich BK habe bin ich fast jeden Tag hier im Forum. Ich finde es toll, wie hilfsbereit hier alle sind. Mich würde diesesmal interessieren, ob jemand nach der Chemo eine Misteltherapie gemacht hat und wie man sich das vorstellen muss.
Ich möchte einfach alles tun, damit ich noch ein paar Jahre zusammen mit meiner Familie verbringen kann. Mein Hausarzt würde mir sogar während der Chemo eine Misteltherapie raten. Nur die Ärzte im Krankenhaus lehnen sogar ein Gespräch darüber ab.Wer hat Erfahrung damit ?
Liebe Grüße
Rosi
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  #2  
Alt 26.12.2004, 18:06
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Rosi,

ich hatte im Febr.03 meine BK-OP, danach 4xChemo, 35 Bestrahlungen und anschließend AHT. Meine Hausärztin hat allerdings erst nach der Chemo mit der Misteltherapie begonnen. Bin erst 3x wöchentlich gespritzt worden und später dann nur noch 2x wöchentlich. Habe aber heuer aufgehört damit, weil die KK nicht mehr bezahlt hat.
Mein GYN hat es nicht abgelehnt, sondern hat mich darin bestärkt, wenn ich es für gut halte, sollte ich es auch machen. aber da gehen die Ansichten der Ärzte auch weit auseinander! Mein damaliger Hausarzt hat z.B. gar nicht davon gehalten, sei reine Geldschneiderei, meinte er. Meine jetzige Hausärztin ist da eben anderer Meinung (sie hatte übrigens fast zeitgleich mit mir BK!).
Ich habe übrigens auch schon während der Chemo Vitaminpräparate eingenommen und mir dann erstmals im Herbst 03 die Grippeimpfung verabreichen lassen. Daß Dein Hausarzt die Misteltherapie schon während der Chemo für
sinnvoll hält, verwundert mich doch etwas,
weil es eigentlich immer heißt, man solle erst nach der Chemo damit beginnen, aber warum, weiß ich auch nicht.
Die Spritzen sind übrigens nicht schmerzhaft, da sie ja nur am Bauchraum in die Haut gespritzt werden, wie Insulinspritzen auch.
Ich hoffe, daß ich Dir in Deiner Entscheidung etwas helfen konnte und wünsche Dir weiterhin alles Liebe und Gute für das Neue Jahr!

Liebe Grüße
Leni
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  #3  
Alt 26.12.2004, 18:59
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Rosi,

ich kenne das Problem mit den Ärzten, mein Onkologe war strikt gegen die Misteltherapie. Deshalb habe ich mir eine Ärztin gesucht die mit Schulmedizin und Homiapathie therapiert.

Nach der ersten Chemo habe ich mit der Misteltherapie begonnen und ich habe mich besser und vitaler gefühlt. Wir haben aber mehrere Mistelpreparate ausprobiert, denn jeder Körper reagiert anderst.Ich habe mich nur einmal die Woche gespritzt und das hat gereicht, nach 2 Jahren habe ich dann wieder aufgehört. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden ob
Die Kosten wurden zu 100% von der Krankenkasse getragen. Die Kosten für die Misteltherapie werdem jetzt wieder von der Krankenkasse bei bestimmen Erkrankungen wieder übernommen, mach dich mal bei Deiner Krankasse kundig.

Zusätzlich habe ich Vitamiene und Mineralstoffe zu mir genommen, ganz wichtig ist das Du Deinem Körper zusätzlich Seelen gibst.Diese Kosten muss der Patient nach wie vor selber tragen.

Du hast auch die Möglichkeit auf suchen zu gehen und gibst den Begriff Misteltherapie ein, dann wirst Du weitere Beiträge finden, denn über dieses Thema wurde hier schon oft geschrieben.

Ich drücke Dir die Daumen und viel Energie fürs Neue Jahr.

Liebe Grüss
spanni07
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  #4  
Alt 27.12.2004, 00:20
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Rosi
Die Misteltherapie wird in der Antroposophischen Medizin benutzt und zwar seit ca. 1920! Dabei werden verschiedene Misteln benutzt, denn je nachdem worauf sie wachsen, sind ihre WIrkungen verschiedenartig. Die Apfelbaummistel ist etwas anders als die Tannenmistel, etc. Die Misteln spritzt man sich selbst in das Bauchfett. Das sind kleine feine Nadeln wie beim Zuckerkranken. Kein Problem also. Dabei wird in Zyklen gespritzt mit mehr oder weniger Pausen. Das heisst zu Beginn alle zwei Tage, mit steigender Dosis, etc. Die Kontrolle erfolgt mittels Blutbild. Dabei wird mittels Blutwerten Dein Immunsystem überwacht.
Die Schulmedizin bestreitet mittlerweilen die Wirkung der Misteln auf das Immunsystem nicht, setzt jedoch bezüglich Krebsbekämpfung ein Fragezeichen. Das ist mitunter auch deshalb, weil meines Wissens nur retrospektive, d.h. rückblickende Vergleiche gemacht wurden, jedoch bewusst keine wissenschaftlichen Studien. Dabei müssten ja die eine Hälfte Mistel kriegen und die andere keine und das wollen die nicht machen.
Du fragst auch wegen des Zeitpunktes des Beginns: Die Antroposophen raten gleich nach Diagnose und sicherlich während der Chemo und Bestrahlung. Die Schulmediziner raten erst danach zu beginnen. Die Mistel fordert das Immunsystem heraus und stärkt es somit auch. Das fürchten die Schulmediziner während der starken Belastung der Therapie. Die andere Seite plädiert auf die generelle Steigerung der Lebensqualität durch die Mistel.
Nun, ich hatte mich dafür entschieden, erst nach der abgeschlossenen schulmedizinischen Behandlung auf Mistel einstellen zu lassen.
Lass Dir das ganze aber von kompetenter Stelle aus verschreiben. Erste Adresse ist die Lukasklinik in Arlesheim, Schweiz (www.lukasklinik.ch). Da kann man sich ambulant einstellen lassen und muss nur alle paar Monate hin. Aber vielleicht ist der Weg dahin zu weit für Dich.
Verlass Dich auf Dein Gefühl und mach das, was Du für richtig empfindest. Spricht nicht sehr für die Krankenhausärzte, wenn die sich nicht einmal auf ein Gespräch einlassen... Ich kenn Frauen, die bei BK nur mit Mistel und div. anderen Präparaten (Enzymen, etc.) genommen haben. Für mich war aber immer klar, dass ich die beiden Wege verbinden will.
Ich wünsch Dir Klarheit und eine zahlungswillige Krankenkasse. Ansonsten ist die Sache aber eigentlich zahlbar im Vergleich mit anderen Behanlungen... man denke nur mal an den netten Hr. Rat...
Viel Kraft und einen lieben Gruss
Barbara
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  #5  
Alt 27.12.2004, 04:58
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Jeany Jeany ist offline
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Rosi,
ich hatte letztes Jahr meine BK Diagnose, habe dann Chemo und Bestrahlung gemacht, jetzt bekomme ich Antihormone. ZUerst wollte die Kasse die Misteltherapie bei mir nicht zahlen, aber dann war ich wochenlang erkältet und da hat mein Arzt es dann durchgesetzt. Ich spritze 3 mal pro Woche und fühle mich viel besser seitdem. Ich habe auch irgendwie durch das Spritzen das Gefühl, dass ich selbst etwas aktiv dagegen tuhe, damit der Krebs nicht wiederkommt!!
Liebe Grüsse
Jeany
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  #6  
Alt 27.12.2004, 18:25
petra geiss
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Rosi,

ich habe von einer Freundin (auch Brustkrebs) den Tip bekommen bereits vor der Chemo mit der Therapie zu beginnen. Das mache ich auch. Die Krankenkasse bezahlt es auch - ich muss "nur" 5€ Rezeptgebür bezahlen. Ich spritze 3 mal die Woche und in der Woche der Chemo mache ich Pause. Meine Freundin hat damit gute Erfahrungen gemacht. Die Nebenwirkungen waren nicht so stark und sie war auch fitter als andere Mitpatienten die sie in der AHB gesprochen hat. Ich bin bei der TKK versichert. Gott sei Dank, kann ich bis jetzt nur sagen. Versuche es und hör auf dein Gefühl. Ich weiss es ist schwierig wenn man eh genug im Kopf rumschwirren hat. Schaden kann es bestimmt nicht. Das selber spritzen ist eine Ueberwindung aber es geht (sogar bei mir, eine die echt Angst vor Spritzen hat)Vitamine, Selen und Zink sind eine gute Ergänzung vor allem nehme ich auch Calzium und D3 für meine Knochen.
Ich wünsche dir alles Gute und tu was dir dein Gefühl sagt,
liebe Grüsse
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  #7  
Alt 27.12.2004, 19:36
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Barbara37,
habe den ganzen mittag auf der Internetseite von der Lukas Klinik gestöbert. Danke für den Tipp! Es war sehr interessant.
Ich bin jetzt fest überzeugt, dass ich demnächst mit der Misteltherapie beginne. Ich muss natürlich nochmal mit meinem Arzt alles genau besprechen.
Liebe Grüsse Rosi
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  #8  
Alt 27.12.2004, 21:26
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo zusammen,
ich möchte Eure Euphorie nicht dämpfen, aber so harmlos ist die Mistel nicht.
Vielleicht schaut ihr mal ins andere BK Forum, da wurden zu dem Thema interessante Beiträge gesetzt.

So kann z. B. durch die Mistel auch Metastasenbildung erfolgen.

Viele Grüße
Claudi
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  #9  
Alt 27.12.2004, 23:00
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Claudi,

in welchem BK-Forum hast Du das gelesen?
Kannst Du uns den Link nennen?

Ja, als ich letztes Jahr in der AHB in Prien/Chiemsee war, wurde auch über das "Für und Wider" der Misteltherapie gesprochen und der Arzt damals war auch total dagegen.

Würde mich interessieren dieser Link!

Danke Dir schon im voraus und alles Gute für Dich.
Liebe Grüße - Leni
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  #10  
Alt 28.12.2004, 04:54
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Jeany Jeany ist offline
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Metastasen durch Mistel???Habe ich ja noch nie gehört!Ich habe zwar schon gehört, dass da einige Leute allergisch drauf reagieren können, aber dass durch Mistel Metastasen auftreten können ist mir absolut neu. Kann ich mir auch irgendwie gar nicht vorstellen, Mistel krebsauslösend? oder wo her sollen die Metastasen kommen? Mich würde auch mal interessieren, wo man das nachlesen kann.
Liebe Grüsse
Jeany
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  #11  
Alt 28.12.2004, 07:48
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Magdalena und Jeany,

hier:
http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=7118
würde ich mal den Beitrag von Kassandra lesen.

Und ich habe noch folgendes dazu gefunden, besonders Punkt 3 bitte ich zu beachten:

1. Quelle: Deutscher Krebskongress in Berlin, März 2002

Mistelbehandlung, Fazit: 1. Es liegt keine aussagekräftige, medizinische
Evidenz für Wirksamkeit vor. 2. Erscheinen weitere negative Studien, so wird Wirksamkeit implausibel 3. Die Möglichkeit einer Tumoraktivierung unter Therapie stellt neue Anforderungen: a) Arzneimittelsicherheit b) Design der Studien

2. Quelle: Springer Verlag/Uniklinik Gießen 2003 „Unkonventionelle Heilmethoden in der Onkologie - was gibt es Neues?“

Misteltherapie

Obwohl Misteln seit uralter Zeit als Heilmittel verwendet werden (z.B.bei Menstruations-störungen, Epilepsie, Bluthochdruck), wurden sie erst von den Anthroposophen
in den 1920er-Jahren als Therapeutikum bei Tumorerkrankungen eingesetzt. Die Misteltherapie ist in der anthroposophischen Medizin ein Teil einer Fülle von Maßnahmen,die das Gleichgewicht im kranken Menschen wiederherstellen sollen. Je nach Tumorentität wird
eine Mistelpräparation von einem anderem Wirtsbaum gewählt. Trotz der jahrzehntelangen
Erfahrungen sind Aussagen zum Wert der anthroposophischen Misteltherapie nicht möglich.Für einen anthroposophisch orientierten Arzt verbieten sich klinische Studien. Die anthroposophischen Mistelpräparate (z.B. Iscador®) sind nicht nach pharmakologischen Prinzipien standardisiert.

Trotz der jahrzehntelangen Erfahrungen sind Aussagen zum Wert der anthroposophischen Misteltherapie nicht möglich

Aufgrund positiver Verläufe bei einzelnen Tumorpatienten wurden die Inhaltsstoffe der Mistel analysiert.Bei In-vitro-Studien zeigte hier das Mistellektin 1 (ML-1) interessante Eigenschaften wie die Stimulation verschiedener Zellreihen des Immunsystems (z. B. T-Lymphozyten, Killerzellen), die Freisetzung verschiedener Interleukine (I,VI),von ÷-Interferon und von Tumornekrosefaktor und schließlich von Endorphinen [19].
Die optimale immunstimulierende Wirkung von ML-1 wird bei einer Dosierung von 2,5 µg/kgKG erreicht. Deutlich höhere Dosierungen können sogar zu einer Immunsuppression führen.
Allerdings scheint die immunstimulierende Wirkung zeitlich begrenzt zu sein, denn mit Mistellektinen behandelte Personen entwickeln zu 100% Antikörper vom Typ IgG und z. T. auch Antiköprper vom Typ IgA gegen die Lektinkomponente.
Die Titer hängen von der Dosis und Therapiedauer ab.Diese Antikörper verhindern sowohl in vitro als auch in vivo die immunstimulierenden Wirkungen von ML-1 [39]. Die Daten aus Studien zur Misteltherapie sind kontrovers.

Im Hinblick auf die Lebensqualität scheint die Situation etwas klarer. Es scheint, als könnte durch Gabe von Mistellektinen die Inzidenz von Mukositiden und Leukopenien verringert werden [20]. Auch eine Verbesserungen der Lebensqualität durch die Endorphinausschüttung erscheint wahrscheinlich [13,20,27], sodass möglicherweise der Misteltherapie in der palliativen Situation eine Bedeutung zukommt.

Zusammenfassung · Abstract
Es ist derzeit nicht möglich, eine abschließende Bewertung der Misteltherapie vorzunehmen. Aufgrund der unklaren Datenlage im Hinblick auf die Sicherheit wird zzt. die Anwendung
der Mistelpräparate außerhalb klinischer Studien nicht empfohlen [12].

3. Quelle: website: http://www.m-ww.de (medicine worldwide)
Gesteuerter Zelltod
In Laboruntersuchungen wurde gezeigt, dass Mistelextrakte sowohl in Tumorzellen als auch in normalen Zellen einen gesteuerten Zelltod (Apoptose) auslösen können. Vor allem den Mistel-Lektinen wird diese Wirkung zugesprochen. Im Reagenzglas hemmen sie in höheren Konzentrationen die Eiweiß-Synthese und lösen so ein von den Zellen selbst gesteuertes Programm aus, das zu deren Tod führt. Tumorzellen, die sich schneller vermehren als gesunde Körperzellen, sind besonders sensibel für diese Wirkung der Mistel-Lektine. In den Labor-Studien, die Extrakte von Misteln verschiedener Wirtsbäume untersuchten, konnte die Apoptose-auslösende Wirkung der Lektine jedoch nicht für alle Präparate gefunden werden.
Immunmodulation
Verschiedene experimentelle Studien konnten nachweisen, dass bestimmte Inhaltsstoffe der Mistelpflanze, vor allem die Mistel-Lektine, die Viscotoxine und die verschiedenen Polysaccharide, immunologische Reaktionen beeinflussen. So führte die Injektion von Mistelextrakten in Zellen im Reagenzglas zu einer Freisetzung von so genannten Zytokinen wie Interleukin-1 und -6 und Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha. Dabei handelt es sich um Stoffe, die von Zellen als Immunantwort abgegeben werden. In Tierversuchen wurde nach der Injektion von Mistelextrakten eine Aktivierung von Immunzellen beobachtet. Bei Mäusen kam es z.B. nach der Gabe von Mistel-Lektinen zu einer signifikanten Vermehrung von so genannten Makrophagen, Monozyten und aktivierten Lymphozyten. Auch eine Stimulation der Eiweißsynthese (Ausschüttung von Akute-Phase-Proteinen) und natürlichen Killerzellen war nachweisbar. Die Aktivierung solcher Eiweiße und Immunzellen ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers auf Fremdkörper. Es konnte bisher jedoch nicht nachgewiesen werden, dass diese allgemeine Immunreaktion auch zu einer effizienten Tumorbekämpfung durch den Körper selbst führt.
4. Quelle: Onkologisches Forum GmbH
Epidemiologische Studie zum Überlebensvorteil bei Krebs durch Misteltherapie
Die Mistelbehandlung als begleitende Krebstherapie ist bei Patienten in Deutschland sehr beliebt. Die Heilpflanze Mistel ist das am häufigsten eingesetzte Arzneimittel in der Bekämpfung des Krebses. Nicht zu unrecht, wie die soeben im Alternative Therapies1 publizierte Studie zur Überlebenszeit bei Krebs belegt.
Innerhalb einer groß angelegten epidemiologischen Interventionsstudie am Institut für Präventivmedizin der Vereinten Nationen in Heidelberg mit einem Beobachtungszeitraum von mehr als 25 Jahren ist unter anderem auch die Subgruppe der mit dem Mistelpräparat, behandelten Patienten näher untersucht worden. Von den insgesamt 10.226 Krebspatienten haben 1.668 das Mistelpräparat als Begleitmedikation zur konventionellen Krebstherapie erhalten. Um einen möglichen Vorteil für die Mistelbehandlung evaluieren zu können, hat man sich einer speziellen Methode bedient, nämlich des "matched pair"-Verfahrens. Das bedeutet, es ist eine systematische Paarbildung aus einem Mistel-Patienten und einem korrespondierenden Patienten, der keine Mistelbehandlung erhalten hatte, erfolgt. In allen relevanten Parametern haben die Paare ein identisches Profil aufweisen müssen: Alter, Geschlecht, Tumortyp, Zeitpunkt der Krebs-Diagnose, Art der konventionellen Krebsbehandlung, Metastasierung etc. Die Daten der vorliegenden Studie beziehen sich auf diejenigen Paare mit völliger Übereinstimmung, das sind 2 x 396. Für die in jeder Hinsicht vergleichbaren Krebspatienten konnte unabhängig von der Lokalisation des Krebses ein eindeutiger Überlebensvorteil in der mit dem Mistelpräparat behandelten Gruppe nachgewiesen werden. Im Durchschnitt überlebten diese Patienten 51 Monate im Vergleich zu 37 Monaten, das entspricht einer um ca. 40% längeren Überlebenszeit. Dieser Überlebensvorteil gilt insgesamt und für die einzelnen Tumortypen.
In der Fachwelt werden verschieden Effekte der Misteltherapie diskutiert: Die Wirkstoffe der Mistel lösen u.a. im Experiment ein gesteuertes "Selbstmord-Programm" der Tumorzelle aus, sie kurbeln die körpereigene Immunabwehr an, d.h. es werden mehr Abwehrstoffe produziert, und sie können die Schädigung des Erbguts, der DNA, durch Chemo- und Strahlentherapie verringern. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf psychosomatische Wirkungen der Misteltherapie, die auch in der genannten Studie belegt werden konnten. Der Grad der Selbstregulation, das ist die Fähigkeit des Menschen Wohlbefinden, inneres Gleichgewicht und Kompetenzgefühl herbeizuführen und Stresssituationen besser zu beherrschen, beeinflusst die Überlebenschance der Krebspatienten. Die Mistelbehandlung fördert die Selbstregulation und diese verstärkt den eigentlichen Überlebensvorteil durch die Misteltherapie. Der Beleg hierfür konnte in einer Subgruppenanalyse von "matched pairs" mit entsprechendem Selbstregulationsgrad (121 von 396 Paaren) erbracht werden. Diese hat auch eine Korrelation zwischen Selbstregulationsgrad und Überlebensdauer gezeigt.
Zur zusätzlichen Datenkontrolle sind aus den ursprünglich nicht mit Mistel behandelten Patienten passende Paare identifiziert und nach dem Zufallsprinzip einer Mistelbehandlung bzw. der Kontrollgruppe zugeordnet worden. Die Entscheidung für die Mistelbehandlung ist nicht beeinflusst worden, die Behandlung hat der jeweils betreuende Arzt durchgeführt. Mit Hilfe dieser randomisierten "matched pairs" sind Unterschiede in der Änderung der Selbstregulationswerte erhoben worden. Nach drei Monaten Misteltherapie haben sich die Selbstregulationswerte deutlich erhöht. Für diese Untersuchung konnten zwei Beispiele von 2 mal 39 und 2 mal 17 Patienten herangezogen werden. In der ersten Gruppe hat die Überlebensdauer mit Mistel 3,49 Jahre im Vergleich zu 2,45 in der Kontrollgruppe betragen. In der zweiten randomisierten Studie hat die durchschnittliche Überlebensdauer 4,79 Jahre gegenüber 2,41 betragen. Der Unterschied in beiden Studien war statistisch signifikant.
Mit diesen Studien hat die von vielen Patienten bevorzugte Misteltherapie endlich einen rationalen Beleg erhalten. Bisherige Studien sind bestätigt worden, Beobachtungen aus der Praxis verifiziert. Die Misteltherapie bedeutet eine echte Chance für Krebspatienten.
Trotz allem will eine Misteltherapie immer gut überlegt sein. Nicht bei jeder Tumorerkrankung ist eine Misteltherapie ratsam. Mistel ist ein Medikament welches das Immunsystem stark beeinflußt und sollte deshalb bei Tumoren die immunabhängig sind nicht angewandt werden. Diese sind die malignen Lymphome, das Morbus Hodgkin, die Leukämien, das Plasmozytom, das Nierenzellkarzinom, das Maligne Melanom und bei den Hirnmanifestationen. Bei den Hirntumoren besteht z.B. die Gefahr, das Fieber als Nebenwirkung der Mistel auftreten kann und dieses den Hirndruck erhöht. Deshalb ist eine ganz individuelle Beratung mit einem in der Misteltherapie versierten Onkologen von großer Bedeutung.
5. Quelle: Nachrichten und Presse
Umstrittene, magische Parasiten
Mistelpräparate sind in der Krebsmedizin sehr populär, neue wissenschaftliche Studien geben Anlass zur Skepsis

Und dann noch das hier:

Extrakte und Auszüge aus der Mistel (Viscum album) sollen das Immunsystem stärken und das Tumorwachstum bremsen. Als Hauptwirkstoff bei Mistelpräparaten gilt eine spezielle Eiweißverbindung, das Lektin. Es soll die Anzahl und Aktivität der natürlichen Killerzellen, die zum Abwehrsystem gehören, steigern. Außerdem soll es die Freisetzung von Interleukin-1 fördern, das bewirkt, daß der Körper vermehrt schmerzlindernde Hormone (Endorphine) freisetzt. Auch andere Wirkstoffe in der Mistel (z.B. Viscotoxine) sollen für die Wirkung maßgeblich sein.
Im Labor konnte inzwischen nachgewiesen werden, daß Wirkstoffe aus der Mistel Krebszellen abtöten oder am Wachstum hindern können.
Der Wirksamkeitsnachweis beim Menschen ist jedoch noch nicht ausreichend erbracht. Berichtet wird oft, daß sich die Beschwerden, die mit einer Krebserkrankung einhergehen, bessern, z.B. nimmt der Appetit zu, oder Schmerzen lassen nach. Manche Krebskranke fühlen sich subjektiv wohler. Objektiv meßbare Ergebnisse gibt es jedoch nur wenige

Und dieses Nachfolgende ist wichtig, denn sehr viele von uns haben Probleme mit den Lymphen und ob Entzündungen im Körper vorhanden sind, davon kann sich wohl kaum jemand frei sprechen, denn sehr oft weiß man nicht mal, worauf die Entzündungswerte (Blutsenkung, erhöhtes Ferritin, erhöhtes CRP usw.) zurückzuführen sind.

Achtung
Sie dürfen nicht mit Mistelpräparaten behandelt werden, wenn Sie eine akute Entzündung im Körper haben oder auf die Inhaltsstoffe allergisch reagieren.
Wenn Sie am Morbus Hodgkin oder Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt sind, sollten Sie keine Mistelpräparate anwenden, weil noch nicht geklärt ist, ob sie die Bildung von lymphathischen Zellen anregen. Bei Lymphdrüsenkrebs sind solche Zellen im Übermaß vorhanden, so daß es nicht wünschenswert ist, ihr Wachstum noch mehr anzuregen

Das war es fürs Erste. Ich habe auch die Möglichkeit, Mistel zu bekommen, aber ich kann mich z. Z. nicht dazu durchringen, denn ich habe auch noch Rheuma, so daß ich nicht weiß, ob ich immer tatsächlich entzündungsfrei bin.

Liebe Grüsse
Claudi
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  #12  
Alt 28.12.2004, 10:07
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hey Claudi,

Mann, das war ja eine ganze Menge, die Du uns da geschrieben hast, aber recht herzlichen Dank dafür! Ich dachte, Du würdest nur den Link reinsetzen, daß wir ihn selber anklicken könnten. Jetzt hattest Du so viel Umstände damit, sorry!!!
Ich hatte mich letztes Jahr bei der Biologischen Krebsabwehr in Heidelberg erkundigt und da wird in allen Heften immer
die Misteltherapie propagiert und hier im Forum war ich damals noch nicht, leider!!!
Das habe ich erst heuer entdeckt und hier bekommt man wirklich oft sehr viel bessere Informationen von anderen Betroffenen, sprich "alten Hasen"!!!!
Ich hatte auch während der Misteltherapie immer mit allergischen Reaktionen zu tun und wir mußten einige Male die Präparate wechseln. Muß schon sagen, nachdem ich das jetzt gelesen hab', bin ich auch nicht mehr so angetan von der Misteltherapie. Für mich selbst hatte ich zwar das Gefühl, das Richtige getan zu haben, aber was ist schon das Richtige???? Wer weiß das schon?????
Und irgendwelche Entzündungen habe ich seit ca. 15 Jahren immer irgendwo im Körper, da meine Leukos immer über 10000 sind, aber kein Arzt hat jemals was gefunden!!!! Bei der Chemo kam mir das insofern zugute, daß meine Leukos nie unter 4500 rutschten! Nun sind sie wieder oben, wie früher! Mein ehemaliger Hausarzt meinte dann mal zu mir:
"Das scheint Ihre persönliche Note zu sein!"
Man stelle sich mal diesen "Schmarrn" vor und das habe ich ihm damals auch gesagt, daß es wohl kaum mit einer persönlichen Note was zu tun habe, sondern eher mit einer Entzündung! Dazu muß ich aber sagen, daß dieser "Doc" wirklich ein sehr guter Arzt ist, was seine Kompetenz betrifft, aber da wußte auch er nicht weiter.
In Deinem Falle, nachdem Du ja geschrieben hast, daß Du Rheuma hast, würde ich mit der Misteltherapie doch sehr vorsichtig sein.
Liebe Claudi, ich wünsche Dir die für Dich richtige Entscheidung und weiterhin alles erdenklich Gute, daß das Neue Jahr nur noch gesunde und glückliche und schmerzfreie Tage für Dich bereithält. Wie weit bist Du denn
in den BK-Behandlungen, schon fertig mit allem oder noch mittendrin?
Ich wünsche Dir jedenfalls alles Liebe und Gute und nochmals herzliche Dank für Deine Mühe, die Du Dir unseretwegen gemacht hast!

Liebe Grüße
Leni
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  #13  
Alt 28.12.2004, 23:42
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Liebe Rosi, komme soeben zurück aus einem anderen Forum, wo mir zufällig ein Bericht über die Misteltherapie ins Auge fiel. Vielleicht kannst du mit dem Eintrag etwas anfangen. www.brustkrebs-
krebsgemeinschaft.de Der Eintrag läuft unter
Brustkrebs-OP - Misteltherapie kann Immunsystem stärken.
Gruß Ulla
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  #14  
Alt 29.12.2004, 07:41
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Ulla!
Leider funktioniert Dein Link nicht, auch Variationen haben nicht geklappt.

Überhaupt gibt es zur Misteltherapie zahlreiche Beiträge, aber nicht nur eindeutige wo die Mistel bedenkenlos empfohlen wird.

Hast du schon Claudis Beitrag gelesen? Weißt Du, ob Du nicht eine Entzündung im Körper hast?
Mir wär das zu riskant.

Gruß Frauke
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  #15  
Alt 29.12.2004, 12:40
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

hallo frauke, ich hatte mir den beitrag im genannten forum nicht durchgelesen, sah einfach nur die überschrift. ich habe nicht und werde auch jetzt u. in zukunft keinen gebrauch einer Misteltherapie in betracht ziehen. habe mir bereits vor meiner chemotherapie zur stärkung des immunsystems mit einem anderen mittel, welches auch in paraguay positiv zur krebsteraphie eingesetzt wird, geholfen und ich für mich glaube daran, daß ich dadurch alles so gut weggesteckt habe. selbst jetzt, fast 3 jahre nach der chemo bleibe ich diesem mittel treu.
lieben gruß von ulla
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