Angst vorm sterben ?

[Gleund]

Ich hatte damals kurz nach der Chemo oft mit dem Gefühl zu kämpfen das ich wohl nicht besonders alt werden könne mit der Krankheit Krebs.
Das ich vielleicht nicht direkt daran sterben würde aber das es mich in 5 oder 10 Jahren wieder einholt und dann mein Schicksal besiegelt.
Nun ist fast 1 Jahr seit der Chemo vergangen.
Alle CT´s waren ok.
Und dennoch war die letzte Untersuchung ja so "mittelmäßig" weil es wiedermal ungeklärte Werte gab usw usw.

Nun beschäftige ich mich doch wieder mehr damit.

Habt ihr auch manchmal die Befürchtung/das Gefühl das selbst wenn momentan alles ok ist, euch die Krankheit trotzdem irgendwann das Leben kosten wird ?

Das es praktisch unausweichlich ist und man sein Leben eigentlich nur noch etwas verlängert, als wirklich geheilt zu sein ?

Ich frage mich mit meinen 24 Jahren einfach oft ob ich meinen 30sten noch feiern kann.
Habe oft das Gefühl das der Weg der vor mir liegt, seit der Krankheit deutlich kürzer geworden ist

[steffkar]

Hallo Gleund.
Ich (karina) antworte dir auf deinen frage auch, obwohl nicht ich sondern steffen ja betroffen ist. Den/die Gedanken hat jeder, ob betroffener oder familie.
diese werden wir auch nicht mehr los. keiner kann sagen was in 5-10 Jahren ist. auch wenn man gesund ist kann es jeden tag vorbei sein, geh über die straße, ein auto nimmt dich mit... aus und vorbei...
man darf nur nicht die gedanken überhand nehmen lassen sondern das hier und jetzt genießen und das was man hat. planen kann man nicht, so oder so nicht.
es ist nun mal diese krankheit eingetreten, das kann man nicht ändern und auf meine frage damals: warum? warum mein mann? warum wir? konnte/kann mir keiner eine antwort geben.
Lerne das hier und jetzt zu nehmen wie es ist.
ich wünsch dir wunderschöne weihnachten und positivere gedanke

[franky1982]

Hallo Gleund,
ich bin auch erst 26Jahre bin seid 2.1.08 an Hodenkrebs erkrankt und habe mich in der Zeit im Kh sehr viel mit dem Thema beschäftigt aber wie Steffkar schon sagt man sollte nicht zuviel Grübeln. Ich habs mir teilweise abgewöhnt und lebe jetzt jeden Tag viel Intensiever. Obwohl ich erst am 8ten Jan meine Enduntersuchung habe (und ich hoffe so sehr das alles gut ist) versuch jeden Tag zu leben als wäre das alles nur ein böser Traum gewesen

Frohe Feiertage und LG

Franky1982

[macg]

also ich kann nur von mir jetzt reden, angst vorm sterben habe ich jedoch nicht. wahrscheinlich deshalb weil ich 1991 einen schweren verkehrsunfall hatte wo ich auch fast "gestorben" wäre. da warn lungen, nieren, leberriss. gallenblase weg usw... meine narbe sieht also so aus wie nach einer RLA mit 41 klammern. nun dagegen war die chemo und die nebenwirkung eigentlich ein urlaub (wie gesagt für mich)

der unterschied zur krankheit ist eigentlich nur der, das ich angst vorm leiden habe, jetzt eben. also der weg bis zum tode. das möchte ich nicht eigentlich. damals war ich im tiefschlaf. wäre ich nicht aufgewacht wüsste ich nichts davon. jetzt ist es halt eine tickende zeitbombe irgendwie. ähnlich wie HIV oder auch Hep C. es kann aber muss nicht tödlich sein.

daher versuche ich troztdem sachen die ich bis jetzt aufgeschoben habe zu erledigen bzw. wünsche die ich habe, sofern es auch das finanzielle zulässt mir selber zu erfüllen.

[drowning]

Zitat von Gleund

Habt ihr auch manchmal die Befürchtung/das Gefühl das selbst wenn momentan alles ok ist, euch die Krankheit trotzdem irgendwann das Leben kosten wird ?

Das es praktisch unausweichlich ist und man sein Leben eigentlich nur noch etwas verlängert, als wirklich geheilt zu sein ?

Ich frage mich mit meinen 24 Jahren einfach oft ob ich meinen 30sten noch feiern kann.
Habe oft das Gefühl das der Weg der vor mir liegt, seit der Krankheit deutlich kürzer geworden ist

ja, diese gedanken habe ich auch.
ich fühle mich nicht als geheilt, und werde es nie sein, als vor einem jahr das wort rezidiv in mein gehirn drang, und die scheiße wieder los ging.

Ich denke mir auch mit meinen 35 jahren, ich weiß nicht ob ich den 40er erleben werde.
ABER, ich habe mir im kh, bei der hochdsis gewisse dinge geschworen, die ich vor meinem tod noch machen werde. eines davon wird bald wieder ein konzert der sisters of mercy mir zu geben.

habe auch heute mit den freunden diskutiert, unabhängig jetzt von meiner krebs geschcihte, dass unser leben schon ziemlich lange dauert, und wir mehr als die hälfte hinter uns haben ( die meisten freunde sind älter als ich )

es gibt da ja die motivation der ärzte, mit dem lebensband. da nimmst so ein ikea meter band, und schneidest deine jahre ab, und dann siehst du, wieviel dir noch bleiben, rein statistisch gesehen, und dann schnippselst fürs rauchen, saufen, fettes essen noch zusätzlich runter, und dann mußt du geschockt sein wieviel jahre einem noch bleiben.

ich habe heute dann gesagt, ich picke jetzt jedes jahr einen zentimeter dazu. denn ohne medizin wäre ich tod.

und die meisten, die neben der chemo neben mir lagen , sind tod. lymphdrüsenkrebs, bauchspeicheldrüsenkrebs, etc. und darum bin ich jede minute froh, die ich leben darf.

und mache mir wenn es geht keine gedanken darüber
ausser wenn ich denke, wie lange kann ich meinem sohn ein vater sein.
und werde ich auch so elendig zu grunde gehen ?
oder wie ein freund einen schnellen tod haben, der hatte einen autounfall mit einem zug und ist jetzt tod.
übrgens, der hatte so viel pläne. und kann seinen kindern auch kein vater mehr sein. also planbarkeit ist bei mir dahin

uff

[enekin]

Hy

Macht euch nicht so viele Gedanken über das was kommt oder passieren kann-den leider haben wir keinen großen Einfluß auf viele Dinge im Leben.
Wer schonmal den Film ´´Lola rennt´´ gesehen hat weiß auch das jede Sekunde das Leben anders laufen kann.
Genisst euer Leben,macht Dinge die ihr immer machen wolltet.
Ich kann auch eure Ängste verstehen.
Ich hab auch oft zu Hause gesessen wie mein Mann im KKH lag ob das alles einen Sinn hat,was is wen er kämpft u letztendlich verliert.Da schießen einen so viele Sachen durch den Kopf.
Wir schauen jetzt nach vorne u nicht zurück.Mein Mann is auch erst 32 ich 26 unser Sohnemann 5 da hat man noch das halbe Leben vor sich.
Also hört auf zu achtet einbischen auf euren Körper u schon hat man ein paar Jahre mehr.
Schöne Weinachten euch alle

LG Niki

[Anke74]

Sterben? Is nicht!

Müssen noch einiges erledigen auf dieser Welt

Die Gefahr, dass einem etwas passiert... lauert jeden Tag.. immer und überall.. geh ich über die Strasse.. kommt ein Auto.. Autounfall... ach was weiss ich.. davon lassen wir uns nicht verrückt machen.

Wie ich schon mal geschrieben habe.. die Krankheit lässt ein bewusster leben. Hat auch seine Vorteile. Dinge, die einen früher zur Weisglut gebracht haben, sind plötzlich sooooooooooooooooooooooooooo egal

Immer positiv nach vorne schauen! Alles wird gut !

[Max90]

Hallo zusammen.
Zunächst einmal wünsche ich euch frohe Festtage mit der Familie

Die Angst vorm Sterben kann ich sehr gut verstehen.
Bei mir wurde vor im November 2006 HK diagnostiziert, im April war die Chemo vorbei und nun bin ich seid fast 2 Jahren in der Nachsorge. Mitlerweile bin ich 18 und meine Angst ist jedesmal sofort wieder da, wenn ich irgendwie schmerzen habe die ich mir nicht erklären kann.
Der einzige, der mir dann gut zusprechen kann ist mein Onkologe, ich glaube er ist der liebste Arzt, den ich je kennengelert habe, nur seine Worte können meine Angst wirklich nehmen.
Das wäre auch das was ich an eurer Stelle machen würde, immer wenn ihr eine Phase habt, in der ihr mehr angst habt, macht einen Termin bei eurem arzt und sprecht mit ihm. Lasst euch von ihm nochmal erklären wie gut eure Chancen stehen gesund zu bleiben usw.
Mir gibt das in der Regel Kraft für ein paar Monate bzw bis zur nächsten Nachsorge Untersuchung.

Zum Schluss möchte ich noch eine Frage stellen.
Wie bemerkt man geschwollene Lymphknoten in der Leiste?
Ich hab immer Angst welche zu haben, vor jeder Untersuchung rede ich mir selbst ein, ich hätte welche, aber dann beim MRT gibt der Arzt immer entwarnung.
Mein Onkologe hat mir gesagt, wenn ich einen geschwollenen Lymphknoten spüre, soll ich sofort zu ihm kommen.
Ich hab ihn gefragt, ib die Schwellung so deutlich spürbar ist, wie unter den Achseln oder am Hals, was er bejahte.
So wirklich glauben kann ich das allerdings nicht, denn da ich kein schlanker mensch bin habe ich immer angst die knoten nicht ertasten zu können
Also wenn ihr tipps habt, wie man die gut ertastet, wäre ich sehr dankbar!

Ich hoffe ich hab euch mit meinem Tipp geholfen.
Über antworten auf meine Frage freue ich mich natürlich.

Liebe Grüße
Max

[Gleund]

Also nen geschwollenen Lymphknoten zu erkennen ist jeh nach Position schwierig bis unmöglich.
Lange nicht alle Lymphknoten liegen so dicht unter der Haut das man sie tasten kann.
Wenn jedoch einer so weit oben liegt dann erkennst du sie recht einfach.
Ein Knubbel (sollte ja klar sein) der frei beweglich ist ( sich also hin und her schieben lässt) der sauber vom restlichen gewebe abgegrenzt ist ( den du also mit dem Finger richtig abfahren kannst) und der eine feste Konsitenz hat das ist ein Lymphknoten.
Vergrößert ist er dann wenn du in etwa die Größe deiner Daumenspitze tasten kannst.
Ich bin auch die ganze Zeit dabei an mir rumzufummeln weil ich aber auch definitiv vergrößerte Lymphknoten habe.
Aber nur einer davon liegt so das ich ihn erspüren kann.
Und da kucke ich krankhaft ob er vielleicht noch ein bisschen größer geworden ist.
Ist der Fluch der Krankheit, man wird sehr hellhörig was seinen Körper angeht.

[SiSa]

*seufz*

Es ist schon seltsam, aber ich glaube ich mache mir mehr Gedanken über die anderen.. als über mich selbst.
Sterben muß ich eh irgendwann.. davor habe ich auch keine Angst.. nur vor dem WIE wird es sein? Hoffe doch ohne Schmerzen.

Mehr Sorgen macht mir das Thema, wie verkraften es meine Eltern?
Kommt mein Mann ohne mich, mit den ganzen Dingen zurecht?
Wer wird sich dann um all meine Tiere kümmern?
Wie gehen meine Tiere damit um?

Fragen über Fragen.. ich glaube, wenn solche Gedanken nicht wären, würde so manch einer schon längst aufgegeben haben ..
Aber ich weiß, das jeder einzelne mich braucht.. und ich für sie da sein muß!
Und mir es ja auch Spaß macht, für all das da sein zu können

Also, Augen zu und durch.. und wenn der Tag gekommen ist.. dann muß man das geliehene Leben zurück geben!
So ist es nun mal.

[volker206]

Zitat von Max90

Bei mir wurde vor im November 2006 HK diagnostiziert, im April war die Chemo vorbei und nun bin ich seid fast 2 Jahren in der Nachsorge. Mitlerweile bin ich 18.

Guten morgen,

hast du mit 16 HK bekommen?

Gruß Volker206

[Max90]

jo, ich bin gerade 16 geworden wenn man so will.
ich bin am 12. august 16 geworden und hab im ende november die diagnose gestellt bekommen.
Jaja, gerade der HK kann junge Männer treffen, das habe ich am eigenen Leib zu spühren bekommen...
Aber zum Glück in Stadium eins ohne Metas.
Mein Onkologe räumt mir ne Heilungschance von >99% ein, und ich glaube ihm einfach, die wahrscheinlichkeit klingt recht angenehm =)

[steffkar]

hi max, das ist schon ungwöhnlich mit 16. darf ich fragen wie du das festgestellt hast(sicher durch tasten).
wir haben ja auch 3 buben und da macht man sich dann auch schon seine gedanken über das ganze thema

[Max90]

ja, habs beim einschlafen (da hab ich meine hand immer da unten, ist angewohnheit ) ertastet. als es nach ein paar tagen nicht weg war, hab ich erst im internet geguckt, und als ich das dann mit hodenkrebs gelesen hab, bin ich gleich am tag darauf zum urologen, der mir dann auch beim ultraschall die diagnose gestellt hat.

[volker206]

Hallo,

wasrt du da noch Schüler?

Gruß Volker