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  #1  
Alt 22.06.2006, 12:40
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Registriert seit: 21.02.2006
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Daumen hoch Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo Ihr Lieben,

ich würde gerne mit euch in Erfahrungsaustausch treten, wie die Krebserkrankung euer Leben verändert hat. Vielleicht hat ja die oder der eine Lust seine Erfahrungen zu schreiben, würde mich freuen.
Meine Krebserkrankung ist jetzt schon 2 Jahre her und ich muss sagen, dass
sich mein Leben total verändert hat. Es gibt völlig andere Prioritäten, was früher wichtig war, ist heute unwichtig und umgekehrt. Ich habe gelernt, dass mein Leben nicht unendlich ist, dass ich mehr auf mich achten muss und mehr für mich tun sollte.
So habe ich mich nach Abschluss der Therapien endlich mal für einen Englischkurs angemeldet, was ich schon Jahre vor hatte, aber es nie getan habe. Jetzt mach ich das schon über 1 Jahr und freue mich jedes Mal darauf.
Auch nehme ich mir mehr Zeit für mich, indem ich ab und an mal mit ner Freundin essen gehe, oft neue Freundinnen, die ich durch die Erkrankung kennen gelernt habe.
Und was ich besonders fest gestellt habe, das wichtigste ist mir meine Gesundheit geworden, alles andere ist zweitrangig. So hat mich auch die Kündigung meines Arbeitgebers nicht wirklich aus der Bahn geworfen, denn was nützte mir ein Arbeitsplatz, wenn die Krankheit wieder ausbrechen würde. So hätte ich früher nie gedacht.
Mein Motto ist immer " Hauptsache gesund, alles andere findet sich"

In diesem Sinne liebe Grüße an euch alle
Anett
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  #2  
Alt 22.06.2006, 12:58
Margret2959 Margret2959 ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo Anett,

du bist ja richtig zu beneiden,so wie sich deine Einstellung zum Leben verändert hat, hätte gerne etwas von dir ab.

Habe mir zwar damals auch vorgenommen etwas zu ändern, bin aber leider wieder im alter Trott drin. Ich nehme mir zwar manchmal auch Zeit für mich stelle aber jetzt immer öfters fest das meine Arbeit dadurch liegen bleibt. Ich habe immer viel bei uns draussen gemacht (Riesengrundstück mit viel Anlagen und Rasen)
Dazu hatten wir auch immer noch einen Gemüsegarten. seitdem ich krank geworden bin kümmert sich keiner mehr und mir wurde es alles zu viel. Haushalt, 400,- Job, Schwiegermutter ,Kinder u.s.w.

Nun bleibt es einfach liegen, ägert mich ein wenig aber wie du schon sagst, die Gesundheit ist das Wichtigste


Alles Gute und liebe Grüsse

Margret
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  #3  
Alt 22.06.2006, 14:26
meghei meghei ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Liebe anett,
meine Diagnose ist jetzt gut 2,5 Monate alt, und gerade in den ersten Wochen habe ich serh viel über diese Dinge nachgedacht und vor allem darüber, was mir vorher schon länger nicht gut getan hat und was ich auf jeden Fall ändern muß. Das war sehr motivierend und ich hab mich in dieser Zeit besser gefühlt wie jetzt, während der Chemo, die so viel Energie saugt dass ich gar nicht merh richtig "bei mir" ankomme. Bin nur mit den Nebenwirkungen und Ärztemarathons beschäftigt.
Muß versuchen, das auf alle Fälle wieder zu ändern.
Was jetzt schon deutlich wird, ist tatsächlich dass sich Beziehungen verändern: Es wird wirklich serh schnell deutlich, wer wirklich unterstützend da ist, und welche "Freunde" eher auf Abstand gehen....
Das ist schön und schade zugleich - aber in Ordnung so - sicher auch ein wichtiger Teil der Krankheit.
So wie margret schreibt ist es siche r auch schwer, sich nicht durch den Alltag wieder zu serh von sich selbst und den Dingen die einem gut tun, wegziehen zu lassen. Ich hoffe, - nein quatsch - ich werde alles dafür tun, damit ich mein Leben zugunsten meines Körpers - und auch meiner Seele - zum positiven verändere - ich denke das ist total wichtig.
Grüße meghei
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  #4  
Alt 22.06.2006, 15:06
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Liebe Margret, liebe Meghei,

danke für eure Antworten. Eine Krebserkrankung ändert vieles im Leben des Betroffenen und Gefühle und Gedanken fahren Achterbahn.
Ich glaube daran, dass Seele und Körper im Einklang stehen sollen, damit es einem gut geht, dass das nicht immer leicht ist, gerade wenn es Rückschläge gibt, weiß ich auch.

Liebe Margret, es tut mir leid, wenn es dir aufgrund deiner vielen Verpflichtungen schwer fällt, etwas mehr Zeit für dich zu organisieren.
Mir ist immer ganz wichtig, mit Betroffenen im Gespräch zu bleiben und persönlich ist das echt schön. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit dich ab und an in eine Runde aus dem KK einzuklinken, hier wird doch immer mal nach Gleichgesinnten gefragt. Da kann man all seine Probleme und Sorgen bequatschen und kann auch zusammen Spaß haben.

Liebe Meghei, die Therapien, die dir im mom viel Zeit und Kraft rauben, sind auch irgendwann vorbei und dann wirst du sicher Zeit finden, dich wieder mehr auf dich selber zu besinnen. Jetzt sind die Therapien im Vordergrund.
Die Erfahrung mit den Freunden habe ich auch gemacht, aber ich habe sehr viele neue Freunde kennen gelernt, worüber ich sehr glücklich bin, auch hier im KK.
Man sollte sich auch immer mal belohnen mit etwas , wenn eine Therapie geschafft ist oder einfach mal so. So etwas macht auch glücklich
Mein großes Ziel nach allen Therapien war eine Woche Urlaub auf den Kanaren im November, daran denke ich heute noch sehr gerne zurück, es war wunderschön.
Auch jetzt gönne ich mir jedes Jahr Urlaub, auch wenn es mit dem Geld manchmal nicht so einfach ist.
Wir müssen versuchen unser Leben zu genießen, nach der Erkrankung tu ich das mehr als je zuvor, erfreue mich auch an kleinen Dingen.

Alles Liebe für euch
Anett
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  #5  
Alt 22.06.2006, 16:42
Benutzerbild von Astrid21
Astrid21 Astrid21 ist offline
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Daumen hoch AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo Sonnenstrahl
Ich habe keinen BK aber einen anderen Krebs.Es hat mich sehr verändert , ich lebe bewußter aber auch ein stück ängstlicher, vielleicht gibt sich das noch mit der Zeit , ich bin seit 9 Monaten krank.
Leider verliert man einige Freunde und es ist schwer neue zu finden. Das Forum und der chat haben mir gut dabei geholfen.Es braucht einfach auch eine lange Zeit bis man den Schock verkraftet und wieder anfängt zu leben und sein Leben selbst in die Hand nihmt.Diese Zeit muß man sich geben.
liebe grüße Astrid21
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  #6  
Alt 22.06.2006, 19:33
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo zusammen,

wir haben dieses Thema hier schon öfter diskutiert. Ich finde aber auch, dass es an der Zeit ist, es mal wieder zu tun.

Durch den Krebs haben wir uns alle verändert. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir keine Zeit zum Nachdenken haben, berufstätig sind oder nicht. Es ist eine Änderung der Persönlichkeit.

Ich habe für mich festgestellt, dass ich viele Dinge leichter nehme als früher, andere schwerer. Da hat sich einiges verschoben.
Leider habe ich seit der Erkrankung noch weniger Geduld mit mir und anderen, als vorher. Ich werde stinksauer, wenn mal wieder was zwickt und zwackt und ich mich nicht bewegen kann oder schon wieder was vergessen habe.
Ich ertrage keine Floskeln mehr und kein "du mußt das positiv sehen". Das bedeutet doch nur "ich kann das nicht mehr hören".
Ja, hellhörig bin ich geworden.
Auf der anderen Seite lasse ich mir aber weniger gefallen. Das Leben ist zu kurz dazu. Es ist halt so, wie eine liebe Forumsschreiberin sagt: Man wird durch den Krebs nicht netter .

Ich habe aber festgestellt, dass es wichtig ist, zu wissen, dass das alles ganz normal ist. Denn wenn man an sich Veränderungen feststellt, die nicht so toll sind, schmerzt es weniger, wenn man weiß, dass andere das auch erleben.
Wir müssen also lernen, uns ganz neu zu akzeptieren.

Liebe Grüße

Barbara
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  #7  
Alt 22.06.2006, 21:05
Bel Bel ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo Barbara,Du hast ja so recht. Mit meiner Tochter bin ich nun noch mehr ungeduldiger als vorher. Wenn sie jetzt eine schlechte Note von der Schule bekommt, raste ich fast aus. Mache ich mit einem Fingerzeog klar, das sie ja nicht für mich lernt, sondern für sich und das sie ohne Abschluss nichts erreicht. Früher war ich da geduldiger, glaubte ich ja auch noch Jahre für sie dasein zu können. Pläne auf lange Zeit im Voraus kann ich auch keine mehr machen. Sie zieht dann die Braue hoch und sagt: "Du lebst noch sehr lange". Ich denke dann, hoffentlich hast du recht und kann wieder schmunzeln. Es hat sich soviel geändert. Bis vor ein paar Monaten hatte ich einen Putztag wöchentlich. Jetzt putze ich die ganze Wochen und werde nie fertig. Ich habe zu wenig Kraft, alles strengt mich an. Melde mich jetzt zum Fußball ab. Alles Gute für Dich. Bel
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  #8  
Alt 23.06.2006, 16:38
apel68 apel68 ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hier auch ein paar Zeilen von mir.
Eigentlich bin ich noch gar nicht richtig zur Besinnung gekommen.Bei mir wurde im Februar BK diagnostiziert und hat mich ganz schön aus der Bahn geworfen.Erstmal hat mich alles überrollt.Ich kann noch gar nicht sagen,ob ich schon eine neue Lebenseinstellung habe.Ich bin unendlich froh,daß ich in dieser Woche meine letzte Chemo geschafft habe und ich wünsche mir sehr,dies nie wieder machen zu müssen.Ja,Angst hab ich,daß es mich wieder erwischen kann.Aber ich hoffe,daß diese Gedanken mit der Zeit schwächer werden.Traurig bin ich,weil die Normalität nicht mehr da ist.Ich bin rechts brustamputiert.Habe viel Sport gemacht(joggen),freue mich schon,wenn ich jetzt hoffentlich bald wieder damit beginnen kann.Mit meinem Mann bin ich regelmäßig in die Sauna gegangen,daß fehlt mir auch sehr.Und was ist,wenn ich wieder gehen kann?Gemischte Sauna mit einer Brust,ich seh die Leute schon gaffen.Aber erstmal bin ich auch froh,wenn ich wieder meine Haare habe.Doch was solls ,es geht weiter und ich bin ja noch am Anfang.Jetzt geht es bald mit der Bestrahlung weiter und und und...vielleicht ist irgendwann mal alles wieder normal.Streß wegen irgendwelcher Sachen will ich mir nicht mehr machen,daß hab ich mir fest vorgenommen.Ich hoffe,daß gelingt mir.Ansonsten ist da was dran,auch ich nehme jetzt manche Sachen leichter und andere schwerer,da hat sich auch bei mir was verschoben.Und leider muß ich noch ganz schön oft weinen...
Ich grüße euch alle ganz herzlich!
Susanne
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  #9  
Alt 23.06.2006, 17:06
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Postings. Solange man noch mitten in den Therapien steckt, ist es doch verständlich, dass da ganz andere Sorgen und Ängste vorherrschen und einen andere Gedanken beschäftigen. Ich wünsche euch alles Liebe und Gute für die Thearapien, die noch vor euch liegen. Ich bin auch erst nach Beendigung der Therapien wieder zur Ruhe gekommen, mit der AHB find die Zeit "danach" an und ich habe versucht wieder genießen zu lernen.
Versucht, euch kleine Erlebnisse im Alltag zu schaffen, etwas, worauf man sich freuen kann.

Liebe Grüße Anett
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  #10  
Alt 23.06.2006, 22:31
gtg gtg ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo ihr Lieben,
ich stehe jetzt kurz vor meiner ersten Reha...fast vor einem Jahr hatte ich die AHB.
Im Nov. 2004 war ich nicht mehr operabel-herausgerissen,entwurzelt und zornig mit dem Leben habe ich mich dem Krebs gestellt(Ich stellte mich hier mal vor,kann ja nachgelesen werden bei Bedarf).
Es war bis jetzt ein schwerer Kampf,dreimal hab ich fast verloren-aber eben nur fast! Ich musste in meinem Leben schon viel kämpfen und sage mit STOLZ-ich habe immer gekämpft...nicht immer gewonnen.....aber niemals aufgegeben! Nun liegt meine sechste OP drei Monate zurück.....ein erstes aufatmen nachdem im Mai 06 mein Brust-MRT nicht ok war-Biopsie-drei Stanzen-alles schick!
Wo liegt meine Veränderung....ich hab gelernt...es geht auch ohne mich,ehrlich -nicht immer genauso gut-aber anders gut! Ich bin dem Leben gegenüber demütig geworden und nehme Glück nicht mehr als selbstverständlich hin!Es gibt soviele Nebenschauplätze im Leben-die ich gerne den anderen überlasse und nur ein wenig lächle ---was so manch einer als Sorgen ansieht!
Ich habe jetzt schon ganz oft gesagt: Hütet euch davor über Kleinigkeiten zu klagen-es könnte irgenwer euch wirklich große Sorgen schicken.
Nun ist es ja mit alten Angewohnheiten wie mit ausgelatschten Schuhen-man schlüpft so leicht hinein und eh man sich versieht, ist so mach einer schon ein ganzes Stück geflitzt! Ja, und ich flitze so hier und da auch noch....aber dann leg ich die Latschen ab...und siehe da ---ES GEHT!
Als erfolgsverwöhnte Frau habe ich nie die Verbindung zur Basis verloren-und auch nicht den Blick für die kleinen Dinge im Leben....
aber eben nur den Blick! Ich konnte leichter sagen wie es gestern war oder wie es morgen werden soll........aber wie es grad ist-jetzt in diesem Augenblick
-dass hab ich viel zu oft verpasst!
Oh, ich bin nun keine besinnliche ausgeglichene Überfrau geworden...mmmh- mir platzt noch immer die Hutschnur bei bestimmten Dingen und meine Freunde sagen-ich wäre mir selbst treu geblieben. So wie ich schon seit Jahren mit Menschen umgegangen bin,Erwartungen hatte und auch erfüllte--all dass lebe ich heute immer noch...nur etwas langsamer...Leben ist mehr als ATMEN!
Ich wünsche mir heute öfters Ruhe-Zeit und Harmonie. Ich will heute oft über Dinge nicht mehr diskutieren--ob ich darüber rede oder irgenwo platzt der Reissack....es ist mir auch egal was irgenwer über mich denkt...wenn dieser Mensch nicht zu meinem engeren Kreis gehört und ich will Meinungsbilder von ganz Fremden gar nicht mehr immer hören..zur Zeit sind sie mir egal....ich will mir auch keine Mühe mehr machen alles zu verstehen.Ich kann die Geschichten von irgendwem aus der Bekanntschaft von Irgenwem der auch Krebs hatte...blablabla NICHT MEHR HÖREN.
Ich LEBE und ich will noch lernen...mich am Leben reiben,neues entdecken und meine Vergangenheit auswerten um daraus zu lernen---UND ICH WILL SPASS!
Heute höre ich die Vögel lauter singen,sehe der Sonne zu und kann zu einem überdemensionalen WUTAUSBRUCH kommen wenn mir einer sagt:" ICH AN DEINER STELLE...."""""--------------viele wären an meiner Stelle nie angekommen -sie wären vorher gestorben!
Und eins tue ich ganz gewiß nicht mehr-all die schönen Dinge im Leben auf später zu verschieben---SPÄTER-ist jetzt bei mir angekommen!
Ich wünsche euch immer noch ein lächeln auf euren Lippen,viel Kraft die Dinge anzugehen und ein paar alte Latschen die in der Ecke stehen bleiben!
Menschen stolpern nicht über Berge-sie stolpern über Maulwurfshügel!
Alles Gute von einer die schon oft stolperte
gtg/Gabi

Geändert von gtg (23.06.2006 um 22:41 Uhr)
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  #11  
Alt 26.06.2006, 17:08
Susi1504 Susi1504 ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo zusammen,

auch ich bin 12/05 an Brustkrebs erkrankt. Habe 2 OP`s, 6 x Chemos und heute habe ich die 25 von 36 Bestrahlung hinter mich gebracht.
Auch ich habe arge Schwierigkeiten, ständige Höhen und Tiefen, zur Zeit befinde ich mich wieder im absoluten "Tief"...weiß nicht ob das vielleicht an den Tabletten (Antihormone) liegt, keine Ahnung. Könnte zur Zeit einfach nur
abhauen und hier zuhause alles stehn und liegen lassen.
Große Unterstützung von Mann und meinen 4 Kindern habe ich zur Zeit auch nicht. Mutter funktioniert ja!!
Habe am Freitag eine REHA-Kur beantragt, die hoffentlich schnell durch kommt, ist zur Zeit der einzige Lichtblick!!
Bin einfach nicht mehr ich selbst und wie viele schon geschrieben haben, es gibt solche und solche Freunde.. aber man ist doch sehr allein finde ich..Habe auch schon seit Wochen Schlafprobleme, andere sind nach den Behandlungen immer müde und kaputt und ich überhaupt nicht..4- 5 Stunden Schlaf reichen mir in der Nacht...
Hat jemand Rat wie man aus einer solchen Krise rauskommt??

Gruß Susi (Raum 42..)
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  #12  
Alt 27.06.2006, 20:16
Margret2959 Margret2959 ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo Susi,

Dein Text könnte von mir kommen, bei mir sieht es genauso aus.

Diesen Spruch "Mutter funktioniert ja" habe ich auch immer gesagt. Ich habe auch 4 Kinder und egal ob ich von der Chemo kam oder von der Bestrahlung die Arbeit wartete immer noch auf mich. Ich war ja jetzt mehr zu Hause denn ich war ja krank und brauchte nicht zur Arbeit. Ich war oft stinksauer. Ich bin dann auch zur Kur gefahren, hat mir sehr gut getan. Endlich sich um nichts kümmern müssen und nur verwöhnen lassen. Zuhause ist noch alles beim Alten aber ich kann es jetzt ruhig liegen sehen. Wir müssen jetzt an uns denken denn uns muss es gut gehen. Wir brauchen das!!!!!!!!

Werde jetzt wieder eine Kur beantragen, hoffenlich wird sie genehmigt.

alles Liebe

Margret
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  #13  
Alt 28.06.2006, 10:23
Benutzerbild von Brigitte 47
Brigitte 47 Brigitte 47 ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Guten Morgen an alle,

tolle Idee, diese Seite.

Für mich hat sich nicht allzuviel geändert. Mein Mann hilft mir zwar im Haushalt, ist aber selbst -nach einem Unfall 76 (bevor ich ihn kennengelernt habe)- behindert und zu sehr mit sich beschäftigt. Genau gesagt, ein echter Ego! Ich war vom 11.5.-14.6. in Bad Trissl bei Oberaudorf zur AHB, konnte mich richtig austoben beim Bergwandern,zum Teil mit meiner Mutter - kam aus München, meiner alten Heimat, oft rüber. Diese Beziehung ist mir sehr wichtig.
Mit ihr kann ich wenigstens einigermaßen reden. Mit meinem Mann so gut wie gar nicht. Leider!
Gut, dass ich bei Euch immer wieder rein kann!
Sorry, muss gehen. Hatte am SA. einen Unfall mit meinem Fahrrad. Re. Schlüsselbein gebrochen, beide Schultern geprellt und noch einige kleine Verletzungen. Kann nur mit links schreiben, der re. Arm ist total ruhig gestellt.
Brauche zwar länger, aber es geht. Drückt mir die Daumen, dass es nicht allzu lange geht.
Laut Arzt mindestens 4 Wochen, dann evtl. Krankengymnastik.

Zum Glück sieht es bei meiner Krebssache recht gut aus. Vertrage das Tamoxifen -seit 1.6. in der Kur angefangen - sogar besser, als erst befürchtet. Nächsten Monat soll ich wieder zur Mammo als Kontrolle.

Euch allen noch alles Gute weiterhin. Bin bald wieder in der Schweigevilla.

Tschau erstmal,
__________________
Brigitte
---------------------------------------------
Der Glaube ist die Kraft,
der Humor ist die Würze.
Wer beides verliert,
verliert's Leben in Kürze.

Geändert von Brigitte 47 (28.06.2006 um 10:25 Uhr)
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  #14  
Alt 28.06.2006, 11:04
mato mato ist offline
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Daumen hoch AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo alle zusammen,

ich bin neu hier aber scheinbar sollte es heute so sein. Dies ist nämlich ein Thema dass bei mir momentan auch ganz aktuell ist.

Ich hatte meine BK OP vor ziemlich genau einem Jahr, Tumor 1,4 cm groß, Sentinel und 2 weitere Lymphknoten frei, Sintigramm und alles andere auch OB. Aufgrund meines "jugendlichen" Alters von damals 43 aber 6 X FEC und anschließend 33 Bestrahlungen und jetzt noch 5 Jahre Femara (geht bei mir weil nach der 1. Chemo mein Körper den Hormonstatus einer Frau nach den Wechseljahren angenommen hat).

Ich habe 2 Jungs (8 und 10 Jahre) und war bis zur Diagnose halbtags arbeiten. Die Chemos wurden mir im Krankenhaus von jungen Assistenzärtinnen gegeben die mir bei jeder wieder verichert haben das wäre nicht so schlimm und mit denentsprechenden Medikamenten auszuhalten.
Im Nachhinein kann ich nur sagen: Chemos mit Grundschulkindern daheim sind fürchterlich.

Wie ihr alle habe ich auch sehr unter dem Unverständnis von Freunden und Bekannten gelitten. Man merkt dann das es "Feierfreunde" und andere gibt. Nur weil ich mir immer wieder gesagt habe das bei ihnen Angst vorherrscht bin ich nicht total böse geworden.

Ich bin mit meinem Krebs sehr offen umgegangen und habe immer darüber gesprochen, schon allein weil viel zu wenig daüber bekannt ist. Solange ich meine Haare noch hatte haben auch viele gefragt. Als ich dann aber mit Tüchern rumgelaufen bin hat sich keiner mehr getraut. Ich bin z.B. zu Schulveranstaltungen etc. wo ich alle Eltern kenne und außer den Lehrern hat niemand gefragt wie es mir geht.

Ich finde ich habe mich sehr verändert. Z.B. bin ich viel egoistischer geworden. Außer den Tüchern hat man mir meine Krankheit nach außen nicht unbedingt angesehen. Leider merken viele nicht, dass man erst wieder unter Menschen geht wenn man sich nach den Chemos halbwegsgut fühlt. Das ich für sehr viele Dinge einfach zu schwach war wurde immer mit diesem vorwurfsvollen Ton hingenommen. Zuerst habe ich noch erklärt, mittlerweile diskutiere ich nicht mehr warum ich etwas wie mache oder auch nicht, sondern erwarte, dass es akzeptiert wird.

Andererseits bin ich aber auch, glaube ich, weniger mitfühlend anderen gegenüber geworden. Ich stehe jetzt auf dem Standpunkt, man hat seinen Mund auch dafür bekommen hat, um seine Meinung zu vertreten. Ich kann ganz schlecht mit diesen Zögerern umgehen.

Vieles sehe ich gelassener, vieles aber auch sehr viel enger.

Aber das ist nicht unbedingt als Verschlechterung anzusehen. Wir sollten kein schlechtes Gewissen haben weil wir uns verändert haben. Das Leben besteht aus Veränderung. Ich habe für mich beschlossen es als etwas positives anzusehen.

Auch weil es noch nicht vorbei ist. Ich bin, zwar äußerlich leicht verändert, für meine Umwelt wieder gesund. Die vielen Nach- und Nebenwirkungen werden mich noch eine ganze Zeit beschäftigen, und ich denke das werden eher Jahre als Monate sein. Ich werde daher noch ganz viel Kraft brauchen um für mich einzustehen.

Seit alle ganz herzlich umarmt.

Liebe Grüße
Christine
__________________
"Mut ist Angst die ihr Gebet gesprochen hat"

(ich weiss leider nicht von wem das ist)
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  #15  
Alt 28.06.2006, 12:35
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Standard AW: Persönliche Veränderungen durch die Krebserkrankung

Hallo mato,

du sprichst mir aus dem Herzen. Ich stehe auch zu meiner persönlichen Veränderung, wer damit nicht klar kommt, kann gehen. Mein Leben ist mir viel wichtiger geworden, erst komme ich, dann alle anderen.
Sicher bin ich immer noch genauso für meine Familie und Freunde da, aber ich akzeptiere auch nicht mehr alles, vor allem Schlendrian und Passivität, das Leben ist zu kostbar um es zu vertrödeln.
Diese persönliche Erfahrung finde ich sehr interessant an mir zu beobachten, finde es positiv, dass mein Selbstvertrauen größer geworden ist.

Hallo all die anderen,

freu mich sehr, dass so viele ihre Erfahrungen und Meinungen hier aufschreiben.
Allen die gerade in einem Tief stecken wünsche ich die notwendige Kraft da schnell wieder raus zu kommen.

LG Anett
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