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  #16  
Alt 21.07.2005, 11:36
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Hallo Alexandra,
3 Zyklen PEB, die ich eigentlich wohl relativ gut vertragen habe. Es wurde allerdings von Zyklus zu Zyklus härter, so daß ich auf den vierten auch dankbar verzichtet habe. Oh ja, das Körpergefühl verändert sich. Bei mir war das vorherrschende Gefühl, daß ich mich selbst total abstoßend fand, schlapp und gefühllos, vom Cortison aufgedunsen, wie ein alter Mann. Da ich selbst einen miesen
Geschmack im Mund hatte, hätte ich niemanden küssen mögen, von sonstigen Zärtlickeiten ganz zu schweigen. Das war´s was ich meinte, daß ich ganz froh war da keine Partnerin mit hereinzuziehen, obwohl ich für den Rückhalt einer Beziehung auf der anderen Seite dankbar gewesen wäre. Das ist wohl ein Dilemma. Und dann hat mich überrascht, wie gelassen ich die ganze Zeit war und ich hatte wie RausU auch immer den Eindruck, daß das für meine Lieben alles schlimmer ist als für mich selbst.

Na ja die gute Nachricht ist, daß ich inzwischen wieder ganz gut in Form bin. Das Körpergefühl hat sich nicht nachhaltig verändert.

Euch viel Glück, das wird schon

GMS
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  #17  
Alt 21.07.2005, 11:42
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Ach ja doch noch was, meine Lust auf Sex hat bisher noch nicht wieder den alten Stand erreicht, was für mich im Moment kein so großes Problem ist, aber eine Partnerschaft kann da wohl schon drunter leiden. Falls das bei Euren Männern auch so ist, versucht wirklich das nicht auf Euch zu beziehen. Frauen neigen angeblich dazu...
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  #18  
Alt 21.07.2005, 14:02
Alexandra Alexandra ist offline
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Hallo GMS,

ja das sagt Olli auch, das jeder weiterer Zyklus härter wurde. Wenn er schwitzt, meint er, er würde nach Chemo stinken, Geschmack ist wieder da, aber die Zunge ist wohl manchmal taub. Er hat auch ziemlich viel Wasser in den Händen, er bekommt Lymphdrainage. Was noch dazu kommt, er hat einen Husten, man sagte uns, das käme von dem BLeo.

Es ist schon schlimm, weil man nicht weiß wie sich das anfühlt, was in dem jenigen vorgeht. Man steht hilflos daneben und sieht euch leiden und kann nichts tun, als nur dazu sein.Es verändert einen.

Was den Sex angeht, da ziehe ich es nicht auf mich. Er leidet selber darunter, das er mir im Moment nichts geben kann. Er weiß das alles funktioniert, er muss nur lernen wieder an was anderes zu denken. Und ich glaube, dass ist auch schwer. Ich bin guter Dinge, auch wenn es schwer fällt.

Ja, manchmal neigen wir dazu.
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  #19  
Alt 21.07.2005, 14:09
Alexandra Alexandra ist offline
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Hallo RausU,

wiso hattest du keine Reha? Kommst du aus Österreich? Olli darf erst nach drei Monaten nach der letzten Chemo wieder arbeiten gehen, das ist anfang Oktober.

Ich glaube auch, dass es für deine Freundin sehr schwer war/ist? Habt ihr viel über Krebs, Ängste, Bedürfnisse gesprochen?

Wir ja, eigentlich über jedes kleines Ding, was vielleicht für den anderen wichtig war. Ist zwar auch nicht immer leicht, aber so weiß ich oder er, was in einem vorgeht.
Das die Heilungschancen beim HK so hoch sind, haben mich auch sehr motiviert, sie nahmen mir einen großteil meiner Angst, die meiste Angst hatte ich vor den 2 OP's und das Legen des ZVK'S. Ansonsten hatte ich keine Angst, dass er es nicht packt oder die Chemo nicht anschlägt, gar nicht, warum keine Ahnung. Ich habe auch nie darüber nachgedacht.
Ist so.

Habt ihr noch einen Kinderwunsch? Wir schon, wollten Samen einfrieren lassen, war unbrauchbar. Hoffentlich klappt es in 2 Jahren...
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  #20  
Alt 26.07.2005, 12:20
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Alexandra

Nicht Österreich, aber Schweiz...
Das ist aber wohl nicht der springende Punkt. Lag wohl eher daran, dass ich nicht gerade die intensivste Chemo machen musste. Ich war 4 Tage danach schon wieder am Arbeiten.

Mein Chemo-Bericht übrigens hier: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s....php3?id=15790

Darüber gesprochen? Schon, aber nicht viel. Hauptsächlich lag das an mir. Ich will den Krebs ja nicht nur aus dem Körper, sondern auch aus dem Kopf verbannen. Da rede ich doch lieber über schöne Dinge :-)

Ängste? Weder die OP noch die Chemo. Die Angst besteht eher darin, was wäre wenn der Krebs gleich oder schlimmer zurückkommt?

Kinderwunsch? Darüber haben wir auch gesprochen. Einfrieren war kein Thema, da in den nächsten 2 Jahren nichts geplant ist. Jetzt ist erstmal eh verboten und wenn wir dann möchten, können wir's ja probieren. Habe auch nicht abklären lassen, wie die Qualität gewesen wäre; Es könnte ja immer auch die Frau nicht fruchtbar sein.
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  #21  
Alt 27.07.2005, 22:02
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Achim Achim ist offline
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Hallo,

gestern war ich bei meiner 2. Nachuntersuchung nach Abschluss meiner Behandlung im Januar dieses Jahres. Mein Internet-Tagebuch unter http://selitacsa.de/AchimHP/krebs/krebs.htm führeich stets weiter, denn ich denke oft an die Krankheit die ich hatte und die Behandlung die ich bekam.

Von Anfang an hat meine Frau mich auf all meinen Wegen begleitet. Ich wollte mit ihr teilen was ich über meine Krankheit erfuhr, und ich wollte ihr die Gelegenheit geben die Ärzte genauso zu befragen wie ich es tat, um die Krankheit und seine Behandlung besser zu verstehen. Etwa 4 Monate lang dauerte der ganze Ablauf, und ich war/bin dankbar, dass meine Frau stets an meiner Seite war.

Ich weiß nicht, ob meine eigne Erfahrung irgendwie hilfreich für dich sein kann, trotzdem teile ich sie gerne.

Gruß

Achim
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  #22  
Alt 28.07.2005, 08:10
Alexandra Alexandra ist offline
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Hallo RausU;

nach vier Tagen? Das ist schon wahnsinn. Wie war das für dich direkt wieder da nach arbeiten zu gehen? Konntest du überhaupt realisieren was da abging?

Das haben wir auch nicht gemacht, wie die Qualität ist. Für meinen Teil ich habe schon eine 8jährige Tochter.

Die Angst hat Olli auch, vorallem ob er das dann noch mal durchsteht oder die Chemos nochmal über sich ergehen lassen will.

Ist bei euch der Alltag wieder so richtig eingekehrt?
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  #23  
Alt 28.07.2005, 08:21
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Hallo Achim,

danke für deine Antwort, ja sie hilft mir. Zu sehen, das du ähnliches durchgemacht hast wie Olli. Er hat 4 Zyklen, zwischen durch hatte er die Windpocken, er fühlte sich von Zyklus zu Zyklus schwächer. Wir sind um die BauchOP herumgekommen. Alle Metasasen waren durch die Chemo verschwunden. Ich war auch bei jedem Gespräch, Untersuchung dabei. Er war teilweise sehr aufgeregt und vergesslich.

Bei uns ging es akut im März los, er ist jetzt in Reha und soll im Oktober wiederarbeiten gehen.
Warst du in Reha? Wie sieht euer Alltag jetzt aus? So wie vorher?
Hattet ihr viele Meinungsverschiedenheiten? Wie hast du das ganze gesehen, eure Familie, Freunde? Wie ging deine Frau damit um?
Ich versuche ihn zu verstehen, es ist nicht immer einfach.
Ich weiß, dass man in der zeit sehr egoistisch ist, warst du das auch? Haben sich bei euch auch die Rollen vertauscht? Wann hattest du das Gefühl jetzt ist wieder Alltag bzw. ihr?
Ich habe Angst, dass unser Alltag nicht mehr so wird wie er mal war, klar so nicht, aber ich habe Angst, dass Olli sich von der Angst, den Krebs wieder zu erlangen, blockiert und nichts anderes zu läßt, so ist es jedenfalls im Momement. Alle müssen nur Verständnis für ihn haben. Es ist schwer zu erklären wie ich mich fühle.
Hattet ihr viele Gespräche mit einander?

Ja, ich stelle viele Fragen, aber das liegt daran, das euer Weg doch ziemlich ähnlich ist. Olli fand es auch immer sehr schlimm das Legen des ZVK's, das hat manchmal über 1 1/2 Std. gedauert. Er hat die Chemo ganz gut vertragen. Ihm war zwar übel, aber kein Erbrechen. Appetit kam immer schnell wieder. Er hat Wasser in den Fingern, hatte noch eine Thrombose, dank der Metastase im Rücken, Zunge taub und müde ohne ende

Gruß Alex
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  #24  
Alt 28.07.2005, 09:11
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Ich habe schon realisiert, was abging! Ich hätte mich auch für 2 Wochen krank schreiben lassen können. Aber, wie du so schön sagst, wollte ich so schnell als möglich den Alltag wieder einkehren lassen.

Da ich durch die Chemo meine Haare nicht verloren habe, haben meine Kollegen im Betrieb auch nichts mitbekommen... war eben ein paar Tage krank.

Ich glaube ich kann jetzt schon wieder von Alltag sprechen. Normal. Abends ausgehen, in die Ferien fahren...

Drücke euch die Daumen, dass ihr auch bald wieder "Alltag" habt.
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  #25  
Alt 01.08.2005, 20:57
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Hallo,

du hast viele Fragen gefragt - ich versuchen sie alle zu beantworten...

Ich war nicht in der Reha. Meine letzte Chemo ware gerade vor Weihnachten fertig. Die RLA hatte ich dann Mitte Januar und zum Ende Januar wurde ich dann aus dem Krankenhaus entlassen. Nach einer Woche zu Hause ging ich dann wieder ins Büro. Zwischen den stationären Chemo-Behandlungen war ich manchmal auch kurz im Büro, habe das aber in Grenzen gehalten, weil ich meine durch die Chemo geschwächte Körperabwehr nicht unnötig strapazieren wollte. Habe aber von zu Hause aus weiter gearbeitet.

Inzwischen ist alles fast wieder wie normal. 2 Mal schon musste ich zur Nachuntersuchung (alle 3 Monate muss ich gehen) und dann geht es mir kurz durch den Kopf, dass es wieder etwas geben könnte - aber insgesammt mache ich mir wenig Gedanken darüber.

Meinungsverschiedenheiten? Ich glaube nicht. Manchmal denke ich, die Familie war mehr um mich besorgt als ich selber. Mein größtes Problem war, dass ich mich so wohl fühlte und aufpassen musste mich nicht zu übernehmen oder überschätzen.

Unsere Rollen sind gleich geblieben und wir haben viel miteinander geredet. Da wir beide älter sind (47) haben wir auch einiges an Lebenserfahrung auf die wir zurückgreifen konnten. Dazu kam auch, dass bei uns der Kinderwunsch schon längst erledigt war - meine Frau mit ihren 2 Kindern und ich mit meinen beiden, dazu ein Enkel.

Eine Folge der ganzen Sache die ich noch habe kommt von der RLA. Ich habe am rechten Fuß jetzt Wasser im Fuß, ein Lymphödem. Abgesehen davon merke ich nichts mehr.

Ich wünsche euch beiden viel Stärke und Mut zu und wenn ich einen Rat geben dürfte, wäre es den Humor in der Situation zu suchen.

Gruß

Achim
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