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  #1  
Alt 02.07.2007, 15:03
Ruth Meerbusch Ruth Meerbusch ist offline
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Registriert seit: 26.05.2007
Beiträge: 15
Standard Was tun bei Brustamputation?

Hallo Ihr,

ich habe ein starkes Problem, ich schreibe heute im Namen meiner Mutter um euren Rat einzuholen, was meint ihr?!
Meine Mutter hatte einen Brustkrebstumor und eine Kalkstraße, nun wurde beides letzten Dienstag operativ entfernt und nun kam das Ergebnis der Laboruntersuchung und sie ergab, dass meine Mutter noch viele weitere Mikropartikel in der Brust hat, die in spätestens 3 Jahren erneut Brustkrebs hervorrufen könnten... es sei denn sie ließe sich nun die Brust amputieren?! Aber meine Mama hat sehr große Angst vor jeder weiteren OP, da sie Übergewichtig ist und schon 10 OPs hinter sich gebracht hat und psychisch total fertig ist... was ratet ihr meiner Mutter????

Würde mich über Antwort von euch freuen...

Liebe Grüße
Kerstin
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  #2  
Alt 02.07.2007, 16:15
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Ort: Gelsenkirchen-Buer
Beiträge: 2.004
Standard AW: Was tun bei Brustamputation?

Hallo Kerstin,
das ist ja nicht schön.
Diese " Kalkpartikel" können auf ein DCIS ( bitte den Begriff über die Suchfunktion erklären lassen) hindeuten, also ein D uctales C arcinom I n S itu sein.
Ich nehme mal an, dass das auch der Arzt so sieht, und in diesem Falle( viele mögliche DCIS ) wird meistens die Ablatio empfohlen.
Die Frage, die ihr also dem Arzt stellen solltet, ist diese.
" Ist der Kalk wirklich so, dass er auf ein DCIS hindeutet???? "
Wenn das so ist, wird es tatsächlich das sicherste sein, wenn die Brust mit den vielen gefährlichen Stellen entfernt wird.
Das ist kein sehr großer, bzw. lange dauernder Eingriff.
Lange dauert so ein Eingriff dann, wenn gleichzeitig ein Wiederaufbau gemacht wird.
Die Narkosen sind mittlerweile so gut verträglich, dass sogar über 80jährige noch operiert werden, wenn es nötig ist.Und die sind naturgemäß auch nicht immer gesundheitlich die fittesten.

Ich wäre in diesem Falle lieber auf der sichereren Seite.
Lieben Gruß an Deine Mutter.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015

Geändert von Monika Rasch (02.07.2007 um 16:17 Uhr)
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  #3  
Alt 02.07.2007, 20:18
Bärbel 50 Bärbel 50 ist offline
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Ort: Lauscha / Thür.
Beiträge: 34
Standard AW: Was tun bei Brustamputation?

Hallo Ruth
Mir wurde im Januar dieses Jahres die rechte Brust amputiert, vorher hatte
man mir einen Teil herausgeschnitten.Haben nicht alles bekommen und
wollten dann noch mal schneiden. Meine Entscheidung - Amputation.
Als ich aus der Narkose erwachte war es als wenn ein Stein von meiner
Seele gefallen wäre. Ich bin 50 Jahre und kann mit meiner Silikonepitese
gut leben. Aüßerlich sieht man gar nichts und ich sage immer, ich habe
jetzt eine Brust mit Knautschzone.
Die Angst vor neuer Krebserkrankung besteht immer, aber ich sage mir
immer,die Tage, die ich jetzt lebe kann mir niemand nehmen.
Ein Mensch kann sehr viel aushalten und irgendwie geht es immer weiter.
Ich denke meistens sehr positiv und wenn ich mal ein Tief habe, braucht
es ja nicht Jeder gleich zu sehen. Stell dir mal vor, ich habe bei meiner
letzten OP (Amputation ) innerhalb von 2 Stunden 2 kg abgenommen.Das soll
erst jemand anderes das mal nachmachen!!!!!
Also Kopf hoch Bärbel
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  #4  
Alt 02.07.2007, 21:20
Goldmaus Goldmaus ist offline
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Registriert seit: 16.09.2004
Beiträge: 72
Standard AW: Was tun bei Brustamputation?

Hallo Kerstin,

also erst mal - eine Brustamputation ist eigentlich nicht schlimm. Finde ich. Und wenn man damit das Risiko einer weiteren Krebserkrankung weitgehend vermindern kann, schon überhaupt nicht mehr.
Ich hatte vor 3 Jahren Ablatio rechts, damals war ich 45.
Ich lebe sehr gut damit, trage meine Silikonprothese mit hoch erhobenem Kopf, und jobbe sogar nebenbei als "Brustprothesen-Model" bei einem Prothesenhersteller - wir haben dort viele Frauen mit den unterschiedlichsten Grössen!

Ich kann aus Deinen Fragen nicht genau entnehmen, wovor Deine Mutter denn nun am meisten Angst hat, ob vor der Brustamputation oder vor jeder weiteren Operation generell, wie Du schreibst? Warum? Hat sie schlechte Erfahrungen mit Narkosen gemacht (z.B. lange Übelkeit danach?), dann muß sie das mit dem Anästhesisten besprechen, sie kann dann einen anderen "Cocktail" bekommen, dann wird ihr nicht mehr übel.
Oder ist es nur die schiere Anzahl der OP's (10 Stück hatte sie, schreibst Du, oin welchem Zeitraum?), so dass sie einfach keine weitere mehr möchte? Man kann auch bei einem guten Homöopathen die NArkosemittel ausleiten lassen, das tut sehr gut, wenn man viele davon hatte!
Auch verstehe ich nicht ganz, was das Übergewicht mit den Operationen zu tun hat.

Es ist allerdings richtig, dass eine übergewichtige Frau, wenn Sie große Brüste hat (so wie meine eigene Mutter) nach einer einseitigen Brustamputation langfrstig Probleme mit dem Rücken bekommen kann, weil die Gewichtsverteilung nicht mehr stimmt.
Aber gerade für solche Fälle bietet es sich an, entweder gleich in der selben OP die andere Brust verkleinern zu lassen.
Oder, wenn frau das nicht möchte, gibt es diese selbsthaftenden Prothesen, die haften super am Körper, und dann stimmt die Gewichtsverteilung nach der Amputation wieder. Man kann sie allerdings erst tragen, wenn die NArbe absolut gut verheilt ist, also erst ein paar Monate nach der OP.

Wenn Du mich fragst, was ich Deiner Mutter rate:
Weg mit der Zeitbombe! Denn nichts anderes ist so eine Brust.
Und danach auf eine Anschlußheilbehandlung , dort gleich mal Abnehmen, und zum Psychologen. Und generell überlegen, was frau im Leben ändern könnte, vor allem auch an so grundsätzlichen Lebensgewohnheiten wie an der Ernährung. Denn keine Diät bringt was, solange sie nur kurzfristig angewendet wird. Erst wenn man DIÄT im Sinne des Wortes versteht, wonach Diät sich aus dem Griechischen ableitet und eigentlich "Lebensweise" bedeutet, macht das Sinn, weil es dann eine dauerhafte Umstellung der Ernährung nach sich zieht, und nur die hat auch dauerhaften Erfolg.

Eine Krebserkrankung bietet jedem Menschen die Chance, sein Leben grundsätzlich zu überdenken und zu ändern, was man sonst nicht tun würde, weil es im gewohnten Trott ja ach so gemütlich ist. Und diese Chance sollte frau nützen - dann wird es ihr in einiger Zeit womöglich viel besser gehen, als vor der Erkrankung.
So ging es mir auf jeden Fall.

Alles Liebe für Dich und Deine Mutter
von der Goldmaus
__________________

Man kann sich den ganzen Tag ärgern - aber man ist nicht verpflichtet dazu
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  #5  
Alt 02.07.2007, 21:30
Eva2 Eva2 ist offline
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Beiträge: 73
Standard AW: Was tun bei Brustamputation?

Liebe Kerstin,

auch ich habe mich aufgrund von ausgedehntem Mikrokalk zur Amputation entschieden, allerdings mit 34. Für mich war es ganz klar, dass ich für meine Brust nicht mein Leben riskieren würde. Und mittlerweile - es ist jetzt 3 Jahre her - habe ich mich echt daran gewöhnt. Es gibt so gute Prothesen, dass kein Mensch etwas sieht .. Außer Deiner Mama selbst... Aber wenigstens muss sie dann (fast) keine Angst mehr haben, dass es weitergeht.

Liebe Grüße,

Eva
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  #6  
Alt 02.07.2007, 21:39
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Beiträge: 4.099
Standard AW: Was tun bei Brustamputation?

Hallo Kerstin,

auch ich würde persönlich eher dazu tendieren die Brust amputieren zu lassen statt mit einer tickenden Zeitbombe zu leben und abzuwarten, ob etwas passiert oder nicht. Ein OP-Risiko ist immer gegeben aber ein erfahrener Anästhesist wird sicherlich vorher mit deiner Mutter ein klärendes Gespräch führen und ihre Bedenken entkräften können. Wenn sie Probleme mit früheren Narkosen hatte kann die Zusammensetzung geändert werden.
Eine Ablatio ist operativ auch keine so große Sache wenn nicht gleichzeitig ein Aufbau gemacht wird.
Als ich damals vor der OP stand habe ich, weil ein Grenzfall, gleich die Zustimmung gegeben, im Zweifelsfall in derselben OP auch die Brust zu amputieren, was dann auch geschehen ist. Genau wie Bärbel bin ich erleichtert gewesen nach der OP und lebe heute, über 4 Jahre danach, prima mit meiner Silikon-Epithesen-Sammlung. Nach außen zu sehen ist nichts und wer von meiner Erkrankung nichts weiß, sieht auch nicht, dass die rechte Brust nicht echt ist. Ich habe auch keine Bewegungseinschränkungen.

Vielleicht kannst du deiner Mutter etwas Mut machen.

Liebe Grüße und viel Glück, besonders für deine Mama.
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #7  
Alt 02.07.2007, 21:48
Ulrike008 Ulrike008 ist offline
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Beiträge: 639
Standard AW: Was tun bei Brustamputation?

Hallo, Kerstin,

ich denke, wenn deine Mutter psychisch total fertig ist, wäre es sicher
sinnvoll, wie ja Goldmaus es schon angesprochen hat, den Grund
abzuklären - geht es um die Krebsproblematik, um die eventuelle
Brustamputation (sorry, Goldmaus, für manche Frauen ist das psychisch
sehr schlimm, besonders v o r der OP), oder um weitere Probleme?

Wenn wegen Mikrokalks / DCIS die Amputation wirklich nötig ist,
könnte man den Eingriff auch noch zeitlich etwas verschieben, das muss
nicht sofort morgen sein (Brustkrebs ist kein Notfall, und nicht-invasiver
erst recht nicht, vor allem je älter deine Mutter ist), vielleicht tut es deiner
Mutter gut, sich gedanklich erst einmal an die Sache heranzuarbeiten.
Bis dahin wäre sie dann seelisch und körperlich in einer besseren
Verfassung und würde die OP besser verkraften.

Lieben Gruss
Ulrike
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  #8  
Alt 03.07.2007, 12:08
Ruth Meerbusch Ruth Meerbusch ist offline
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Registriert seit: 26.05.2007
Beiträge: 15
Standard AW: Was tun bei Brustamputation?

Hallo Ihr!!!

Ich wollte mich ganz herzlich bei euch bedanken, dass ihr mir und meiner Mutter so zusprechend Mut gemacht habt. Ich wünsche mir, dass meine Mutter auch diese OP gut überstehen wird und danach ein glücklicheres und gesünderes Leben führen kann...

Euch wünsche ich auch alles Liebe & Gute!!!

Liebe Grüße

Kerstin
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