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  #1  
Alt 05.07.2007, 18:19
Rosenrot35 Rosenrot35 ist offline
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Standard Nach-OP nach Aufbau

Hallo zusammen,

bei mir wurde vor etwas mehr als zwei Jahren ein Aufbau mit Diep-flap, freiem Tram-Flap gemacht (Haut ist original vorhanden). Seither habe ich das Problem, daß die Brüste unterschiedlich hoch sind und die Brustwarzen in unterschiedliche Richtungen "schauen".

Anfänglich sagte mir der Operateur (worauf ich mich natürlich verlassen habe), daß nach ca. acht Monaten eine Angleichung der anderen Seite erfolgen würde, so daß die beiden Seiten in etwa gleich aussehen würden.

Tja, dann hieß es zwischenzeitlich warten, weil die eine Brust sich noch senken würde, dann mußte ich monatelang (ich schrieb hier davon) warten, bis die Herrschaften mir ein Attest für die Krankenkasse ausgestellt hatten bezüglich Übernahme der Kosten. Dann hat die Ärztin vom MD der KK das als absolut operationswürdig eingestuft - ich mach einen Termin aus - und -

ich krieg zu hören, ob ich es nicht doch so lassen wollte. Langsam hab ich die Faxen dicke. Der Arzt meint, ich hätte sicherlich (wo er nicht ganz unrecht hat) zu große Hoffnungen, daß man das ganze zu schön angleichen könnte. Nur es macht für mich einen Unterschied wie der Zustand jetzt ist und zum Optimal- und Ursprungszustand. Ich denke, da gibt es ein weites Spektrum, wo es viele Abstufungen gibt.

Was meint Ihr? Anderen Arzt aufsuchen? Kann eine solche Korrektur überhaupt von jemand anderem durchgeführt werden wegen Diep Flap & Co.? Nochmals mit der KK reden, was die noch an Ärzten "im Angebot" haben?

Besten Dank für Tips im voraus.

Gruß,

Rosenrot35.
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  #2  
Alt 05.07.2007, 19:38
Busenfreundin Busenfreundin ist offline
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Standard AW: Nach-OP nach Aufbau

Liebe Rosenrot!

Das klingt ja echt mühsam mit Deinem Chirurgen. Du kannst Dir in jedem Fall eine 2. Meinung einholen. Wenn Du Dich dort wohler fühlst, kannst ja wechseln. Vertrauen ist wichtig!!! Wo wohnst Du?

Ich hatte im Februar einen Aufbau mit dem Latissimus dorsi. Bin auch nicht sehr glücklich damit. In jedem Fall möchte ich noch eine Angleichung machen lassen. Da meine "gesunde" Seite jedoch schon so klein ist, möchte ich da nicht noch was wegnehmen. Das heißt, es kommt nur eine "Aufbesserung" der operierten Seite in Frage. Ein Silikonkissen wäre allerdings zu groß. Der Arzt meinte, man könnte es mit Eigenfett machen. Das Problem ist halt, daß sich Mikrokalk bilden wird und man den guten nicht von dem bösen unterscheiden kann.

Welche Methode ist bei Dir geplant?

Liebe Grüße,

Sonja!
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  #3  
Alt 05.07.2007, 20:47
J2K J2K ist offline
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Ort: Zürich
Beiträge: 98
Standard AW: Nach-OP nach Aufbau

Hallo rosenrot,

ich kenn mich zwar nicht besonders mit Mammachirurgie aus, bin aber in einer ähnlichen Situation, weil mir bei einer Tumorop mein Nasenflügel verstümmelt wurde und nun aufwendig aus Eigengewebe wieder aufgebaut werden muss. 4 mal habe ich mich bei 4 verschiedenen Chirurgen mit Facharzttitel in plast. Chirurgie unters Messer gelegt, 4 mal wurde ich mit vollmundigen Versprechungen gelockt, 4 mal war der postoperative Zustand entweder deutlich schlechter oder unverändert. Der folgende Artikel beweist, dass ich damit kein Einzelfall bin http://www.marienhospital-stuttgart....e_augelli1.pdf

Erst danach habe ich angefangen, das System und die Ärzteschaft kritisch zu hinterfragen und habe mich vorerst nicht auf eine weitere Op eingelassen, sondern erst einmal ausgiebig in der med. Fachliteratur recherchiert. Hier kann man sich unbeeinflusst von den persönlichen Interessen und subjektiven Ansichten einzelner Chirurgen über das Angebot an Op-Techniken und Op-Ergebnisse in Form von detaillierten Vorher-Nachher-Fotos informieren.

Viel wichtiger noch: Man sieht ,welcher Autor von welcher Klinik welche Ergebnisse erzielen kann, ob diese den eigenen ästhetischen Ansprüchen genügen, man erfährt, wieviel Fälle er schon operiert hat und welche Op-Techniken er bevorzugt. Die Unterschiede je nach Chirurg und Klinik können in der plast. Chirurgie gewaltig sein.

Erst nach einem intensiven Literaturstudium sowie Vorstellungen bei mehreren erfahrenen Spezialisten im gesamten Bundesgebiet kann man sich wirklich ein Bild machen und eine vernünftige Entscheidung fällen.

Genauso wie in der rekonstruktiven Nasenchirurgie wird es auch bei der wiederherstellenden Brustchirurgie so sein, dass es weltweit nur eine verschwindend geringe Anzahl von Chirurgen gibt, die eine Brust formschön, symmetrisch, ohne auffällige Narben und ohne zu grosse Morbidität an der Entnahmestelle des Eigengewebes wiederherstellen können. Es wird u.U. schwer sein, an diese Spezialisten heranzukommen, ohne Privathonorare zu zahlen und man wird u.U. lange auf einen Op-Termin warten müssen. Fehlgeschlagene Voroperationen werden den Fall nochmals um ein vielfaches komplexer und anspruchsvoller machen.

Vor allem aber wird man viel Zeit und Aufwand in die eigene Literaturrecherche investieren müssen, in eine med. Unibibliothek gehen müssen, um dort Zugriff auf die (zumeist Online-)Fachzeitschriften zu erhalten.

Wenn dir eine schön wiederhergestellte Brust das Wert ist, wirst du die Mühe sicher nicht scheuen. Wenn doch, wirst du womöglich nur wieder in die nächstgelege Klinik zum erstbesten Arzt rennen, in der vielleicht etwas naiven Hoffnung, dass gerade dieser Arzt zufällig so auf dein komplexes Problem spezialisiert ist, dass er es mit zufriedenstellendem Ergebnis beheben kann.

Die Entscheidung liegt bei dir.

Meine pers. Faustregeln für die Auswahl eines plast. Chirurgen:

1. Die von ihm vorgeschlagene Op-Technik muss nachweislich bessere Ergebnisse erzielen als alle anderen in Frage kommenenden Op-Techniken (Vorher-Nachher-Bilder, Auftreten von unerwünschten Nebenwirkungen). Hierfür muss man erst mehrere Spezialisten aufsuchen, da ein Arzt dem Patienten selten mehr als eine Op-Technik zur Auswahl vorschlägt bzw. nur einen Bruchteil aller zur verfügung stehenden Op-Techniken beherrscht.

2. Er muss über seine vorgeschlagene Op-Technik und seine Ergebnisse erfolgreich in mehreren Fachzeitschriften/-büchern publiziert haben und häufig von anderen Autoren zitiert worden sein (daran kann man z.B. erkennen, ob seine Arbeitsweise der krit. Bewertung durch die Fachwelt standhält und schulmedizinischen Prinzipien entspricht)

3. Er muss nachweislich mindestens 100, besser noch mehrere Hundert Operationen derselben Art mit geringer Komplikationsrate/Morbiditätsrate durchgeführt haben



Viele Grüsse,
J2K
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  #4  
Alt 06.07.2007, 11:30
Rosenrot35 Rosenrot35 ist offline
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Beiträge: 17
Standard AW: Nach-OP nach Aufbau

Hallo,

danke für die Antworten.

Mein eines Problem ist, daß zumindest die Ursprungsoperation nicht von allzu vielen Chirurgen in ganz Deutschland durchgeführt wird. Und klar habe ich vorher mit anderen Patientinnen gesprochen und mir auch diese berühmten Vorher-Nachher Bilder präsentieren lassen. Das war bevor die erste große OP stattfand. Damals habe ich mich auch umgehört und umgeschaut um den allgemeinen Ruf zu ermitteln, soweit verlief alles gut.

Und eben in dem damaligen Gespräch hieß es, daß die zweite OP nach ca. acht Monaten stattfindet (übrigens hatte ich während meiner Zeit auf Station noch mit diversen anderen Patientinnen gesprochen), die die gleiche Auskunft erhalten hatten. Leider (dazu fehlen mir die Adressen) kann ich jetzt nicht bei denen nachhorchen, was es ergeben hat.

Dann zögerte sich der Zeitpunkt der zweiten OP immer weiter heraus, weil die eine Brust noch nachsinken würde. Tja, genau das hörte ich jetzt auch mal wieder. Nur - kurioserweise bleibt der Höhenunterschied auf beiden Seiten bestehen. Wenn die eine Seite nachsinken würde, müßte ja irgendwann Gleichheit auf beiden Seiten erreicht sein, ist aber nicht. Was natürlich auch das Problem mit den Brustwarzen immer noch nicht löst.

Ich überlege mir jetzt tatsächlich zu einem anderen Arzt zu gehen und eine zweite Meinung einzuholen, komme mir dabei aber etwas blöd vor. Er hatte mir damals auch die Geschichte mit dem Latissimus vorgeschlagen, was ich allerdings wegen der Muskelentnahme nicht so gerne wollte.

Bei mir ist geplant auf der einen Seite etwas wegzunehmen und die andere Seite vom Aufbau her so zu belassen. Und ich lebe im Rheinland.

Gruß,

Rosenrot35.

PS: Wie ergeht es Dir denn mit dem Latissimus an sich?
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  #5  
Alt 06.07.2007, 18:24
Benutzerbild von Milly
Milly Milly ist offline
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Beiträge: 592
Standard AW: Nach-OP nach Aufbau

Hallo Rosenrot

wenn du im Rheinland wohnst dann nimm dir in der Mammasprechstunde in der Uniklinik Köln bei Dr. Warm einen Termin. Ich bin dort zwar mit der Tram Lappen Methode operiert worden aber das ist ja ähnlich und du willst ja auch keine neue OP sondern eine angleichung. Mein OP Ergebniss ist super bin rund um Zufrieden.

Schöne Grüße Milly
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  #6  
Alt 07.07.2007, 14:00
Rosenrot35 Rosenrot35 ist offline
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Beiträge: 17
Standard AW: Nach-OP nach Aufbau

Hallo Milly,

das hört sich für mich sehr gut an. Danke. Tram und Diep haben doch eine ziemliche Ähnlichkeit, so daß er mir zumindest etwas dazu sagen dürfte. Das finde ich echt einen richtig guten Vorschlag.

Gruß,

Rosenrot35
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