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  #16  
Alt 06.07.2007, 18:50
Benutzerbild von seepferdchen
seepferdchen seepferdchen ist offline
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Registriert seit: 08.06.2007
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Standard AW: Überlebenvorteil durch Chemo

Zitat:
Zitat von mascha2600 Beitrag anzeigen
Was mich allerdings ärgert ist, dass mir von den Ärzten keiner gesagt hat, dass es zwischenzeitlich Tumor-Chemo-Sensivitätstests (ATP-TCA-Test) gibt. Das hab ich erst erfahren, als ich nach der OP und Beginn der Chemo Kontakt mit der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr aufgenommen hab.
Ich habe auch erst davon erfahren, als die neoadjuvante Chemo ( FEC ) bei mir definitiv keine Wirkung zeigte ... auf meine Frage, weshalb dieser Test, der nach ca. 1 Woche Ergebnisse liefert, nicht standartmäßig VOR einer Chemotherapie gemacht wird, wurde mir gesagt, man bräuchte mehr Gewebe, als man aus einer Biopsie erhält.

Ich glaube aber auch, dass es für bestimnte Tumore in einem bestimmten Alter der Patienten ein Behandlungsschema nach Standart gibt, welches dann "abgearbeitet" wird. Ich kann Jenjen deshalb gut verstehen, ihr geht es sicherlich nicht um eine Vorhersage der Dauer ihrer Lebenszeit, sondern um das Verhältnis von Nutzen und Schaden einer Chemotherapie im Allgemeinen.

Ich werde nach meiner OP auf eine individualisierte Chemotherapie bestehen.

Hier ein etwas älterer Link dazu:
http://www.pharmazeutische-zeitung.d...3-20/titel.htm

Im übrigen schließe ich mich allen meiner Vor-Posts an -
Carpe diem !!!

Liebe Grüße
Seepferdchen
__________________
BK seit 8.5.07 invasives duktales Carcinom 3,9 x 2,8 cm G2, ER 50% PR 90% HER 2-neu Score 1 ( neg )
neoadjuvante Chemo 2xFEC no-change
BET OP 7/07 Chemo ET 1x dann Abbruch der Therapie,
Bestrahlung 30 plus 6 Boost
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  #17  
Alt 06.07.2007, 21:03
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Überlebenvorteil durch Chemo

Hallo Jennifer,
gute Frage, die du da stellst.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Zahlen zu Beginn meiner Chemo nicht kannte. Mir wurde nur gesagt, dass es mit Chemo einen deutlichen Vorteil gäbe. Das war auch das, was ich mir zusammengelesen hatte. Das war die Ersttherapie (Standardvorgehen bei Eierstockkrebs). Bei Rezidiv würde ich vermutlich genauer nachfragen und nachdenken, da dann die Therapien nicht mehr so eindeutig sind.
Mit anderen Worten: Ich habe den Ärzten vertraut. Wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft, ich habe nicht Medizin studiert. Und das mit dem Standardvorgehen schien mir noch relativ eindeutig hilfreich. Und ich finde, wenn 12 von 100 mehr überleben, dann ist das doch schon ne ganze Menge.

An die, die sagen: Statistiken sind alle falsch, lebe einfach...
Das kann ich nicht verstehen. Wenn das so wäre, warum sollte man dann überhaupt eine Chemo machen, wenn sie sowieso nicht hilft? Sooo schön und vor allem ungefährlich sind die Nebenwirkungen schließlich auch nicht. Nur weil man Krebs hat, geht man ja sonst auch nicht beliebig Risiken ein, oder?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einfach alles ausprobiert, von dem man hört, dass es helfen könnte. Bin doch kein Versuchskaninchen und wenn ich es bin, will ich es wenigstens bewusst sein. Dass es keine Sicherheit gibt, ist klar. Aber hinreichend begründete Hoffnung würde ich immer erwarten, wenn es bei einer Therapie Nebenwirkungen gibt.

Mona
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  #18  
Alt 08.07.2007, 16:25
Benutzerbild von SonneSollScheinen
SonneSollScheinen SonneSollScheinen ist offline
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Standard AW: Überlebenvorteil durch Chemo

Hallo Mona,

ich glaube, was die Mädels (inkl. mir) mit "kümmer dich nicht um Statistiken" meinen, ist, dass man sich davon nicht verrückt machen lassen sollte. Man weiss nie, welches Prozentchen man selbst in einer Statistik nun darstellt- auch eine 99,99999% Wahrscheinlichkeit kann im Einzelfall nichts heissen, wenn man zu den 0,000001% gehört... Mit dem Rechenschieber Prozentzahlen hin oder her zu schubsen bringt meiner Meinung nach nichts. Es gibt Standardverfahren in der Krebstherapie und die haben, so finde ich, durchaus ihre Berechtigung.(Wenn wir schon von Statistiken sprechen, dann zeigen Vergleiche mit Therapieansätzen vor einigen Jahren, dass es wirklich voran geht!!) Trotzdem muss letzendlich jeder selbst und eigenverantwortlich entscheiden, welche Therapie er macht - und welche vielleicht nicht. Zum Versuchskaninchen macht man sich wenn dann selbst (schliesslich zwingt einen niemand zu irgendwas) und manch einer vielleicht auch bewusst. Bei einer Krankheit wie Krebs (und ich möchte jetzt keine Panik machen) kann auch das für den ein oder anderen die richtige Entscheidung sein.

Liebe Grüsse,
Sonne
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  #19  
Alt 08.07.2007, 17:11
Mona66 Mona66 ist offline
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Beiträge: 236
Standard AW: Überlebenvorteil durch Chemo

Liebe Sonne,
glaube, dass ich schon verstanden habe, worum es ging. Nur so stand es da nicht. Jennifer hatte eine ziemlich gute Frage gestellt. Ich finde die Frage wenigstens gut. Und zurück kam teilweise: Es ist nutzlos sich solche Fragen zu stellen, weil die Statistiken alle lügen. Und das finde ich nicht. Um eine Entscheidung über eine Therapie zu fällen, sind sie ein Puzzleteilchen in dieser Entscheidung. Ich glaube von mir selbst nicht, dass ich das alles selbst entscheiden könnte... dafür gibt es dann Spezialisten. Aber ich finde das gut, so viel wie möglich zu verstehen und zu hinterfragen, wie Jennifer das offenbar macht. Und irgendwie würde ich einem Arzt, der zu so einer Frage was sagen könnte auch mehr vertrauen, als einem der dann nichts sagen könnte...

Klar sollte man sich von Statistiken nicht verrückt machen lassen. Idealerweise gehören Statistiken in die rationale Welt und sind eine Basis um Entscheidungen zu treffen. Und in dem Kontext wurde dieser Thread ja aufgemacht.
Idealerweise gehören Statistiken nicht in die Gefühlswelt. Es ist halt nur nicht ganz einfach die Gefühle von Statistiken völlig unbeeindruckt zu lassen...

Und die Frage, wann man stirbt, ist nun eh in der Regel keine, die man überhaupt selbst entscheidet. Daher bringen Statistiken da wenig.

Rational bringen sie nur etwas, wenn man Fragen zu Planungen für zukünftige Zeiträume entscheiden will.
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  #20  
Alt 08.07.2007, 23:00
dieRichi dieRichi ist offline
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Registriert seit: 08.06.2007
Beiträge: 118
Standard AW: Überlebenvorteil durch Chemo

Wie gesagt, mir haben diese Balken sehr geholfen, hinter dieser Behandlung zu stehen. Je länger der gelbe Balken ist, umso mehr lohnt es sich, Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Weil: es gibt schon viele Menschen vor mir, die haben die gleichen Unannehmlichkeiten durchgemacht. Und sie haben diesen Balken so lang gemacht. Und ich kann es ihnen nachmachen!

Nur wenn dieser blöde Nutzen- Balken kaum zu erkennen ist, dann kann ich mir wirklich überlegen, wie es in mir aussieht, wieviel Kraft und wieviel Hoffnung ich ganz persönlich noch habe- und wofür ich diese beiden wertvollen Rohstoffe denn investieren will.

Statistiken lügen ja auch nicht- was "lügt", sind geschickt interpretierte Auswertungen. Aber wenn man den Rohstoff sieht, die reinen Balken zu einer festen Fragestellung, dann kann man selber interpretieren. Und man kann versuchen, den Kampf aufzunehmen und, wenn man selber in die Statistik einfließt, den Balken in die ein oder andere Richtung zu verschieben. Und ich habe mir ganz fest vorgenommen, den "Balken der Hoffnung" länger zu machen. Auch wenn nie wirklich nachzuweisen ist, das er deshalb länger ist, weil ich den ganzen Scheiß mitmache
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  #21  
Alt 09.07.2007, 14:56
jenjen68 jenjen68 ist offline
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Beiträge: 382
Standard AW: Überlebenvorteil durch Chemo

Hallo

Jetzt will ich mich auch nochmal melden.
Mir ging es nach der 3. Chemo nicht so klasse, aber ihr wisst ja wie das so ist

Also, ich bin erstaunt das sich die Mehrheit nicht um 'Zahlen' und Statistiken kümmert. Die werden ja nicht ohne Grund erstellt. Für mich was das das erste was ich wissen wollte: Was sind die Risiken, was ist der Nutzen. Aber, bitte die genauen Zahlen. Es ist doch mein Leben und je mehr ich weiß, desto besser kann ich mich entscheiden. Jetzt habe ich dei Zahlen, nachdem ich ihnen Monate lang hinterher rennen musste. Jetzt, nach 3 Chemos Klar, weiß ich nicht zu welchen Prozent ich gehöre, aber wenn ich doch nur einen gringen Nutzen davon habe will ich mich doch keinen unnötigen Risiken aussetzen.
Ich stimme da total seepferdchen Mona zu. Ich bin auch der Typ der mal die Meinung der Ärzte hinterfragt, und nicht immer nur bei allem zustimmt.

Ich werde auf jedenfall meine Chemo ändern. Klar will ich kein Rezidiv aber ich will auch nicht nach der Chemo an Herzversagen sterben.

Gruß
Jennifer
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