Wer entschiedet über zu bestrahlende Felder?

[Sunpower77]

Sorry Gitti, dass ich mal wieder einen neuen Thread eröffne und so wieder alles durcheinander bringe.

Trotzdem, ich komm grad vom ersten Gespräch mit dem Strahlendoc und bin sowas von sauer. Man sagte mir im KH nach der Tumorkonferenz, man sei sich einig gewesen, dass bei mir nur noch die Lymphbahnen bestrahlt würden - so auch der Brief an den Strahlendoc. Der sagte mir heute, dass 1. die Chemo bei mir ja wohl versagt hätte, 2. er die komplette Brust samt Implantat bis zur Schilddrüse hinauf bestrahlen wird und 3. er nicht verstehen könne, wie man bei mir einen Sofortaufbau hätte machen können und 4. dass man erst Ende August einen Termin für mich hätte, das wäre schließlich früh genug.

Ich bin so platt, ich konnt gar nix mehr entgegnen. Wer hat denn nun das Sagen bei der Bestrahlung? Ich hab mir jetzt noch einen neuen Termin in einer anderen Strahlenpraxis geben lassen, weil zu diesem A...... gehe ich sicher nicht mehr hin und 8 Wochen warte ich schon mal gar nicht.

[Sternzeichen]

Hallo,

ich habe die Bestrahlung schon hinter mir. Im Krankenhaus sagte man, es sei mit der Strahlenklinik vereinbart 25 Stück. Als ich dann dort war, wurden 28 daraus. Der Chefarzt entschied nach meinem Befund und der Physiker über die Höhe etc. Die waren alle sehr nett und haben auch alle Fragen beantwortet. Ich würde dort auch nicht mehr hin gehen. Die haben dich ja total verunsichert. Die Warterei ist sowieso schlimm. Man denkt dann immer, dass man kostbare Zeit verliert und die ist doch bei uns kostbar, oder? Der richtige Schritt ist wohl, wo anders hinzugehen. Scheue dich auch nicht Fragen zu stellen, wenn du etwas nicht verstehst. Bei meinem ersten Termin in der Strahlenklinik wurde ein Gespräch geführt und mir alles ausführlich erklärt. Unter anderem auch, warum die Lunge mit bestrahlt wird und welche Risiken das birgt, was auftregten kann etc. Beim zweiten Termin wurden dann die zu bestrahlenden Felder eingezeichnet. Erst danach - eine Woche danach - ging's mit dem Bestrahlen los. Ich fühlte mich dort gut aufgehoben. War zwar jeden Tag mindestens 4 Stunden unterwegs für 5 Minuten Bestrahlung, aber das habe ich gern in Kauf genommen. Verliere keine Zeit!
Wünsch dir, dass jetzt alles besser läuft.
Grüßle
Sternzeichen

[Erzwolf]

Hallo Sunpower: Das Sagen hast immer noch du. Es zwingt dich niemand eine bestimmte Behandlung mit dir machen zu lassen. Dein Schritt eine andere Praxis aufzusuchen ist schon richtig. Im Zweifelsfall kannst du deinem Doc auch erzählen, dass er die Behandlung so durchführen soll, wie du es möchtest, bzw. so, wie de Ärzte, zu denen du bisher Vertrauen hattest es vorgeschlagen haben. Und dann soll er dir erstmal erzählen, warum er das denn anders machen möchte und lass es ihn deine bisher behandelnden Ärzte möglichst in deiner Gegenwart erklären.

Lass dich zu nichts überreden und bleibe selbstbestimmt, auch wenn man sich in so einer Situation gerne auf die Ärzte verlassen möchte, so hilft das ja alles nichts, wenn du dich dabei nicht wohl fühlst.

[seepferdchen]

Hallo Sunpower

ich verstehe nicht ...

War Dein Strahlentherapeut denn bei den Tumorkonferenzen nicht anwesend? Bei uns heißen diese Konferenzen ROC ( Radiologisch Onkologische Konferenzen ) und der Strahlendoc ( wie auch ALLE anderen ) ist von vorneherein immer dabei.

???

Seepferdchen

( schockiert )

[Erzwolf]

Hallo Mo,

mir ging es ja auch nicht darum, dass man selbst die Therapie festlegt. Nur wenn wie in diesem Fall der eine Arzt was anderes machen will als bisher vorgesehen, dann würde ich doch auf mein Recht der Selbstbestimmung pochen und das Ganze sehr kritisch hinterfragen und mich nicht in eine für mich neue Art der Therapie drängen lassen.

Die Frage ist hier, warum der Strahlendoc etwas andere Felder bestrahlen möchte als in der Tumorkonferenz beschlossen. Das muss er ja begründen können, und zwar so, dass auch die Ärzte im Brustzentrum und der Onkologie dem zustimmen. Kann er das nicht, dann würde ich mich von diesem Arzt so nicht behandeln lassen. Andererseits kann man natürlich auch hinterfragen, ob der Strahlendoc nicht doch recht hat und die bisherige Behandlung hinterfragen.

Mir ging es darum, dass jede Patientin selbstbestimmt sein sollte und nicht etwas mit sich machen lässt, bei dem sie sich nicht wohl fühlt. Das eine Bestrahlung durchgeführt werden muss, steht ja auch gar nicht zur Debatte, vielmehr wie diese durchgeführt wird. Und da hat Sunpower durchaus ein Wörtchen mitzureden.