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  #1  
Alt 26.05.2005, 14:27
Holger1 Holger1 ist offline
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Hallo!

Vor vier Jahren wurde bei mir ein bösartiger Hodentumor festgestellt und dieser Hoden darauf entfernt. Da es im frühen Stadium gewesen ist, wurde mir „Wait and See“ empfohlen.
Bis vor einem Jahr war alles i.O.

Im letzten Jahr, wurde dann im anderen Hoden wieder eine Veränderung festgestellt. Daraufhin wurde ich erneut operiert, mit dem Ergebnis, dass der Befund negativ ist. Freude auf meiner Seite, aber man konnte mir nicht sagen, um was es sich handelt. Na ja, ich war trotzdem froh. Nach zwei Monaten musste ich wieder nur Nachsorge zu meinem Urologen und leider war die Veränderung im Hoden größer geworden.
So, da stellte sich mir natürlich die Frage auf, warum konnte man es mir nicht sagen, was es ist?!
Begründung: bei dem Schnellschnitt könnte es sein, dass evtl. nicht die „richtige“ Stelle erwischt wurde! Ich war sehr überrascht und meinte, dann könnte ich ja jedes Jahr zur OP antanzen...
Leider sind Tumormarker im Blut ja nicht zwingend nachzuweisen.

So, jetzt stehe ich wieder vor der quälenden Frage: OP oder nicht. Ich denke, es ist auf jeden Fall besser, aber ich würde gerne mal Meinungen zu der Geschichte mit dem negativen Befund wissen.

DANKE
Holger
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  #2  
Alt 26.05.2005, 17:56
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komische Sache. Ich habe mal gelesen dass sie bei einer Biopsie des anderen Hoden, den man ja manchmal machen lässt wenn der erste Hoden entfernt wird, 3 verschiedene Proben aus dem gesunden Hoden entnehmen, alle in etwa aus der grösse eines Reiskorns und aus verschiedenen Gebieten. Dadurch ist zumindest eine höhere Wahrscheinlichkeit gewährleistet Unnormales zu entdecken...wie das bei Schnellschnitten aussieht: leider keine Ahnung!
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  #3  
Alt 28.07.2005, 14:24
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so, da bin ich wieder. Die OP habe ich hinter mir. Jetzt sieht es folgender Maßen aus. So wie Julian oben schreibt (danke übrigens) wurde natürlich ein Biopsie gemacht, so wie jetzt auch wieder. Es wurden insgesmamt fünf Proben aus dem Hoden entnommen. Zuerst kam dann die gute Nachricht: Der Befund ist negativ.
Leider stellte sich dann in der Nachuntersuchung der Proben heraus, dass ein "Vorstadium" zum Krebs entdeckt wurde.

Jetzt hat man mir empfohlen, den Hoden bestrahlen zu lassen. Es gibt insgesamt 10 Bestrahlungen. Man hat mir auch gesagt, dass so eine Bestrahlung am Hoden bisher recht selten gemacht wurde und es noch nicht erforscht ist.

Die Frage, die sich mir jetzt stellt: sollte man evtl. jetzt doch mal eine Chemo vorziehen, um ganz sicher zu gehen?! Oder reicht die Betrahlung aus, da die Heilungschancen in andere Bereichen, einen hohen Heilungfaktor haben.

Nun gut, würde mich mal interessieren, ob evtl. schon jemand Erfahrung mit Hodenbestrahlungen hat?

Dass ich unfruchtbar werde, ist mir leider schon bekannt ;-(
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  #4  
Alt 28.07.2005, 15:11
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Um was für eine Art handelt es sich denn?
Seminom?
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  #5  
Alt 28.07.2005, 15:24
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also 2001 war es ein Teratom!

was es jetzt ist, kann ich nicht sagen. Kann man das denn überhaupt schon im Vorstadium?
Im Brief steht:
...in Bezug auf die intraepitheliale Neoplasle des rechten Hodens, empfehlen wir eine Radiotherapie...
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  #6  
Alt 28.07.2005, 20:29
Julian Julian ist offline
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hi, ja habe mich mal n bisschen mit thema beschäftigt bevor ich operiert wurde. war einer der gründe warum ich mich FÜR eine adjuvante chemo entschieden habe.
durch eine chemo sinkt das risiko, dass der zweite hoden befallen wird um ca 70%, lässt man jedoch den hoden direkt bestrahlen (wie das bei dir der fall ist) so sinkt das risiko um mehr als 90%. Beides hingegen sollte man jedoch nicht machen, da durch die Kombination aus Strahlen und Chemo die Leydigschen Zwischenzellen (was auch immer die seien mögen) zu sehr beschädigt wurden. Ich würde in deinem Fall also eher zu einer Bestrahlung raten!

Alle Angaben jedoch ohne Gewähr, ich bin ja kein Arzt!
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  #7  
Alt 28.07.2005, 20:56
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ich danke Dir!

Ich überlege evtl. noch, die 2./3. Meinung eines Arztes einzuholen. Ich habe deshalb ein wenig Bedenken, da ich in Hannover, an der MHH in Behandlung bin und ich ein wenig das Gefühl habe, evtl. auch als "Versuchhskaninchen" herzuhalten. Aber vielleicht sind die Bedenken auch unbegründet.
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  #8  
Alt 29.07.2005, 14:27
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So viel ich weiß ist die Bestrahlung des Hodens bei Vorstufe von Krebs die Standardbehandlung. Daher brauchst du dir glaube ich keine Sorgen machen, dass du ein Versuchskaninchen bist. Aber ob es auch die beste Behandlung ist, weißt du wahrscheinlich wirklich erst nach der 2. u. 3. Meinung eines Arztes.

Julian, ich habe eine Frage zu deiner adjuvanten Chemo. Mein Mann erhält nämlich demnächst adjuvante Bestrahlung. Ich hatte auch gelesen, dass eine adjuvante Chemo besser wäre, eben um das Risiko, dass der 2. Hoden befallen wird und evtl. auch das Risiko anderer Krebsarten zu senken. Der Arzt sagte aber, dass diese Behandlung nur innerhalb von Studien durchgeführt wird und es noch keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Bist du innerhalb einer Studie behandelt worden, oder ist der Arzt vielleicht nicht ganz auf dem Laufenden? Wieviel Zyklen hast du denn gekriegt und hattest du Nebenwirkungen?
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  #9  
Alt 29.07.2005, 15:06
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Ich hatte vergessen zu schreiben, dass es um ein Seminom geht. Hattest du auch ein Seminom? Davon war ich nämlich ausgegangen. Aber beim 2. Lesen ist mir aufgefallen, dass du dich wahrscheinlich zwischen Wait-und-See und Chemo und nicht zwischen Chemo und Bestrahlung entschieden hast. Stimmt's?
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  #10  
Alt 30.07.2005, 18:19
Julian Julian ist offline
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weder noch stefanie
ich hatte ein nicht-seminom. hatte also die wahl zwischen chemo, rla und wait&see.
habe darüber auch einen bericht geschrieben
http://www.meinkrebs.de/meinkrebs/be...ebs_julian.pdf

da habe ich eigentlich genau deine fragen beantwortet...falls du irgendwas genau wissen willst, schreib einfach ne email

julian[at]afad.de
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  #11  
Alt 31.07.2005, 04:50
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Hi Julian, ich habe mir so eben deinen Bericht durchgelesen und ich bin froh das es dir wieder gut geht und du so positiv schreiben kannst.
Vor allem finde ichs gut das du in diesem Forum bist und deine Erfahrung weiter gibst.
Ich bin nämlich in der Situation in der du warst. Ich habe auch die Wahl.
Abwarten, chemo oder RLA ????????????????????
Ich habe keine Ahnung was ich machen soll. Die Ärzte empfelen mir die OP, da diese am gesundesten für meinen Körper sei.
Dies verstehe ich auch, leider kann aber diese OP zu folge haben das der Sammenergus verloren geht. Und dies macht mir Kopfschmerzen!
Wie du siehst habe ich keine konkreten Fragen an dich aber vielleicht kannst du mir ja was zu den ganzen sagen. Keine Ahnung!
Ich habe einfach das Problem dass ich mich nicht entscheiden kann, obwohl ich jetzt am Do. schon den OP-Termin habe.

Ich wünsch dir alles gute und hoffe für dich, dass du NIE wieder so was durchmachen musst.
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  #12  
Alt 01.08.2005, 11:21
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Danke Gavran,

ich kann dir ja mal kurz nochmal meine argumente aufzählen warum ich mich FÜR die chemo und GEGEN die RLA entschieden hab.

-RLA ist nur in 70% der Fälle die letzte Behandlung, bei 30% werden Krebszellen in den Lymphknoten gefunden, was bedeutet das eine Chemo angeschlossen wird (und ich glaube, so eine Chemo nach einer RLA ist noch ne Nummer härter...)

-durch die Chemo sinkt das Risiko dass der andere Hoden befallen wird um ca 60-70%

-komplizierte, lange Operation, Möglichkeit einer retrogarden Ejakulation, anschliessend an Operation starke Schmerzen und Narbe

Die OP ist auf keinen Fall die "gesundeste" Methode, wenn sie aber ohne Nervschädigung verläuft und die Lymphknoten "sauber" sind, ist sie auf jeden Fall besser als eine Chemo.

Nach der Chemo dauerts schon ein bisschen bist du wieder fit bist. War zumindest bei mir so. Und Langzeitwirkungen hat die Chemo leider auch...mir brennen seit der Chemo an einigen Tagen die Augen wie Sau, Blutabnehmen ist selbst für erfahrene Arzthelferinnen eine Herausforderung (Armvenen verkümmert durch Chemo)...

Insgesamt denke ich, dass dass "gesundeste" wahrscheinlich "Wait&See" ist, aber das war mir damals zu riskant...

Ich drück Dir die Daumen für die OP, ein Bekannter von mir hatte dieselbe Diagnose wie ich, er hat RLA gemacht, ich Chemo, und es geht uns beiden gut

Tschö

Julian
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  #13  
Alt 01.08.2005, 11:48
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danke Dir auch noch Stefanie!

heute wird schon meine 1. Bestrahlung sein. Mal gucken, wie das so abläuft...
Ich habe am WE noch ein wenig gegoogled und bin auf folgendes gestoßen:

Wirksamkeit eines Medikaments gegen Hodenkrebs nachgewiesen -
Eine Dosis Carboplatin entspricht mehreren Wochen Bestrahlung

London (pte) - 22.07.2005 - Eine einzelne Dosis eines Medikaments gegen Hodenkrebs ist so wirksam wie zwei oder drei Wochen Strahlenbehandlung. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Barts and The London, Queen Mary's School of Medicine and Dentistry http://www.smd.qmul.ac.uk gekommen. Die Wissenschafter regen an, dass Carboplatin zum bevorzugten Behandlungsansatz für die am meisten verbreitete Form von Hodenkrebs werden soll. Es könnte sogar möglich werden, dass Chirurgen bei einer Operation nur mehr den betroffenen Teil des Hodens entfernen müssen. Die Ergebnisse der Studie wurden in The Lancet http://www.thelancet.com veröffentlicht.

Die aktuelle Studie verglich die Daten von fast 1.500 Patienten, die entweder mit einer Bestrahlung oder mit dem Medikament behandelt wurden. Es zeigte sich, dass eine einzelne Carboplatin-Injektion bei der Verhinderung eines erneuten Auftretens der Erkrankung so effektiv war wie zwei oder drei Wochen täglicher Bestrahlung. Zwei Jahre nach der Behandlung mit dem Medikament waren 97,7 Prozent der Behandelten frei von Krebs. Bei der zweiten Teilnehmergruppe waren es 96,7 Prozent. In den ersten drei Monaten nach der Behandlung mit Carboplatin fehlten diese Teilnehmer seltener bei der Arbeit und litten deutlich weniger unter Energielosigkeit. Die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens einer weiteren Krebserkrankung im verbleibenden Hoden schien ebenfalls geringer zu sein. Das Risiko lag bei der Medikamentengruppe bei eins zu 200, bei der Bestrahlungsgruppe bei eins zu 50.

Der leitende Wissenschafter Tim Oliver erklärte, dass diese groß angelegte Studie nach 20 Jahren Forschung und Unsicherheit nachgewiesen habe, dass eine Dosis Carboplatin kurzfristig so sicher wie eine Bestrahlung und weniger belastend sei. Damit könnten Verfahren wie die Lumpektomie und eine Chemotherapie zur Bewahrung der Hoden für Seminome im ersten Stadium eingesetzt werden. In Großbritannien wird laut BBC jährlich bei fast 2.000 Männern Hodenkrebs diagnostiziert. Die Häufigkeit der Erkrankungen hat sich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt. Die Diagnose erfolgt bei den meisten Patienten im ersten Stadium, solange die Erkrankung noch auf die Hoden beschränkt ist. Die am häufigsten auftretende Form in diesem Bereich ist das Seminom. Die Behandlung besteht im Normalfall aus einem chirurgischen Eingriff und einer Strahlenbehandlung.


Quelle:
http://www.handicap-network.de/handi...krebs_h.htm#19

Ein paar Tage später, stand dieser Bericht auch in der Ärztezeitung.

Was haltet Ihr davon?
Soweit ich das herausbkommen habe, war der Nachweis bisher noch nicht erbracht bzw. hatte keine Lobby!
Ich werde dem Arzt das heute mal vorlegen. Bin gespannt, was er dazu sagt.
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  #14  
Alt 01.08.2005, 14:56
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Hi Julian!

Ich habe noch ne Frage auf die ich so schnell wie möglich eine Antwort brauche da schon am Do. die OP gaplant ist.
Kannst du mir vielleicht sagen wie's deinen Bekannten nach der OP ging und wie sich daß heute beim Sex anfühlt wenn da "nichts rauskommt", falls die bei der OP überhaupt die Nerven verletzt haben. Ich mache mir viele gedanken wie's wohl sein wird falls die bei mir diese Nerven doch verletzen.
Daher wäre echt froh drüber wenn du mir noch schreiben würdest ob die es bei deinen Bekannten verletzt haben und wenn ja, wie schlimm ist das!?
Kommt man damit gut klar? Hat man das gleiche Gefühl wie vorher oder ist da was anders!

Viel Dank

Gavran
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  #15  
Alt 01.08.2005, 15:21
Julian Julian ist offline
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bei ihm wurden die Nerven nicht verletzt, also alles ganz normal....die wahrscheinlichkeit dass die nerven verletzt werden liegt auch bei ca. 1%...

viel glück
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