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  #1  
Alt 12.02.2006, 20:55
Leila0201 Leila0201 ist offline
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Registriert seit: 12.02.2006
Beiträge: 2
Ausrufezeichen Wer kann mir die vielen Fragen beantworten?

hallo, ihr lieben, ich bin neu hier.
bei meinem freund wurde vor 2 monaten ein seminom im linken hoden festgestellt. die diagnose bekamen wir an einem montag, am dienstag war dann gleich die op. das ging alles sehr schnell und mann hatte nicht die zeit, dies alles zu realisieren. es erschien so unglaubwürdig, er ist 30 und der tumor wurde eigentlich zufällig entdeckt. jetzt bekommt er bestrahlung. unsere beziehung geht seit der bestrahlung zusehens den bach runter. man kann keinen beschuldigen, aber es entstehen schlimme streite und ich leide sehr unter der situation. ich möchte ihn nicht einengen, möchte ihn nicht zu sehr in watte packen, wie finde ich den richtigen weg, mit ihm umzugehen? er ist selber so sehr mit sich beschäftigt, kuscheln oder zärtlichkeiten kommen für ihn momentan nicht in frage, stattdessen streiten wir viel. wir haben einen vierjährigen sohn und ich versuche, ihn nicht zu sehr von dem ganzen zu beeinflussen.
es ist schwer, mein freund tut mir innerlich von ganzem herzen leid. ich möchte ihm helfen und kann seit 2 monaten nichts anderes tun, als ihm beizustehen, für ihn dazusein und ihn zu unterstützen. wie kann man als paar mit der situation umgehen. auf was soll ich nur achten, wie verhalte ich mich richtig und wie kann ich seine momentanen launen wieder besänftigen und ihn davon überzeugen, dass er nach wie vor der mann meiner träume ist, egal ob mit einem oder zwei hoden?
ich würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könnt, ich bin sehr traurig, ich vermisse ihn und ich zweifel an mir selber, ob ich noch richtig und gut unterscheiden kann. hoffentlich schlägt die bestrahlung an.
liebe grüße, leila
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  #2  
Alt 12.02.2006, 23:51
bkrull bkrull ist offline
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Registriert seit: 12.01.2006
Beiträge: 61
Standard AW: Wer kann mir die vielen Fragen beantworten?

Bei mir ist die Diagnose erst einen Monat alt. Rückzug, Angst, Wut, Nachdenken und ablenken durch Arbeit prägen mich im Moment.
Und ehrlichgesagt ne riesen Lust auf meine Freundin, als ob morgen alles vorbei ist. Die Angst vor weiteren Eierdieben scheint den Vermehrungtrieb mächtig anzustacheln :-)
Im Ernst, grundsätzlich laufe ich etwas angesäuert durch die Gegend und bin sehr leicht reizbar. Denke aber, daß es sich mit zunehmenden Therapieerfolg wieder gibt.
Naja, und der Stolz ist auch getroffen, wobei es ehrlichgesagt eine Flucht vor den tödlichen Konsequenzen ist. Aber ehrliche Komplimente helfen wirklich ungemein das angeknackste Ego aufzupolieren...

Viel Erfolg

...und vielleicht i.M. weniger diskutieren, bringt eh nix, da ER recht hat. Auch wenn ER, wie immer, daneben liegt.
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  #3  
Alt 13.02.2006, 21:29
meikelcontrol meikelcontrol ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: Wer kann mir die vielen Fragen beantworten?

Hallo Ihr Zwei Beiden !

Nun haltet bitte zuallererst mal beide den Ball sowas von flach, flacher geht es einfach nicht !!!
Wenn Ihr vor der Diagnose "HODENKREBS" eine intakte Beziehung gehabt haben solltet, so soll diese Diagnose speziell bei der Anwesenheit eines kleinen Erdenbürgers ein Intermezzo in der Reifung Eurer Beziehung darstellen !!!
Wie schon unendlich viele Urologen mitteilten :
ZITAT :
" Wenn Du Deinem besten Freund Krebs wünschen müsstest, dann wünsche Ihm Hodenkrebs !!!! "
Das Thema ist eigentlich in 99,5 % aller Fälle mit der Operation, der Bestrahlung, evtl. Chemo oder auch RLA gegessen.
Dein Freund / Lebensabschnittsgefährte sollte sich vielleicht einmal in diesem Forum umtuen und auch mal positive Berichte zu unserer Erkrankung zu erhalten.
Sich eingraben nutzt herzlich wenig.
Ich für meinen Teil bin im Januar 2005 operiert worden (Seminom PT2) und habe aus Gründen der mangelden Lust (aus welchen Gründen auch immer ; das entsprechende Gespräch mit meinem Urologen habe ich am Donnerstag !!!) grade mal 2 MAL mit meiner Frau geschlafen.
Ist eine doch sehr schlechte Quote was die Beziehungspflege angeht - ODER ???
Aber auch das lässt sich klären und hat in keinster Weise was mit der emotionalen Bindung mit meiner Lebenabschnittsgefährtin zu tun (seit 21 Jahren verheiratet ! TOI TOI TOI.)
Es sagten mal verschiedene wesentlich weisere Menschen als ich :
" Probleme tauchen nur dann unwiederbringlich auf, wenn 2 Menschen, aus welchen Gründen auch immmer, nicht miteinander sprechen können !!!"
Das gilt für die Politik, das gilt für die Entstehung von Kriegen und das dilt auch für Probleme innerhalb einer Beziehung !!!

Versucht doch bitte mal Eure beiderseitigen Interessen durch "REDEN" zu differenzieren.
Meistens gelangt man dadurch zu einer Lösung oder zumindest zu einem Konsenz.

Gruß
Michael
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  #4  
Alt 13.02.2006, 22:55
PantaRei PantaRei ist offline
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Registriert seit: 24.08.2005
Beiträge: 470
Standard AW: Wer kann mir die vielen Fragen beantworten?

Hallo zusammen,
das ist schon eine schwierige Situation. Ich habe meine Diagnose im Juli 05 bekommen. Erstmal ist die Diagnose Krebs eine Nachricht, die - so habe ich es empfunden - so ziemlich alles auf den Kopf stellt. Ich habe in den Monaten danach gedacht, dass sich mein gesamtes Leben verändern wird, wusste aber gar nicht, in welche Richtung. Tatsächlich ändern sich einige Dinge und man sollte auch einiges ändern, denke ich. Und auf jeden Fall hat man einen Verlust zu beklagen. Wobei mir der Verlust an "Unbekümmertheit" wichtiger ist als mein rechtes Ei.

In diesem Forum, an anderer Stelle, hat vor ein paar Tagen jemand geschrieben, dass sich 99 % der Krankheit im Kopf abspielt, wenn die erste Therapie hinter sich gebracht ist. 99 finde ich sehr viel, aber ich habe den Eindruck, dass die meisten Probleme tatsächlich psychischer Natur sind.
Dann mit den sehr guten Heilungschancen von 99% zu argumentieren ist zwar richtig, hilft bspw. mir aber recht wenig (für Statistiker: schliesslich bekommt man ja nicht den Erwartungswert).
Ich bin, wenn ich an den Krebs denke, unzufrieden und habe Angst und in den Tagen vor der Nachsorge habe ich richtig schlechte Laune.
Wenn in einem Kino- oder Fernsehfilm, den ich mir anschaue, mal wieder irgendwer Krebs hatte, dann schlafe ich die Nacht danach meist schlechter.
Auf Sex habe ich wenig Lust, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass der Sack, der mich so geärgert hat, mir Lust bereiten kann.
Man kann einfach nicht an Krebs denken, ohne dass das einen das emotionale runterzieht ... und wenn es erst zwei Monate her ist, dann denkt man eben dauernd an den Krebs.
Und "drüber Reden" ist auch nicht so einfach finde ich, v.a. nicht mit meiner Frau. Irgendwie ist da eine gewisse Barriere. Wenn man mal nett zusammensitzt, dann hat man keine Lust auf das Scheissthema.

So, das war jetzt sicherlich wenig hilfreich für Dich ....
Aber vielleicht hilft es Dir, Deinen Partner besser zu verstehen.

Und: Es bessert sich mit der Zeit! Auch kann es gut sein, sich mal mit einem Psychoonkologen zu unterhalten. Den kann der Kranke mal als "Mülleimer für die Seele" verwenden und versuchen, das Thema ansonsten im Gehirn in die hinterste Ecke zu verbannen.

Ich habe viele Wochen ständig an Krebs gedacht. Es wird aber immer weniger. Jetzt fällt mir manchmal auf, dass ich ein paar Stunden gar nicht dran gedacht habe – das ist dann sehr erfrischend. Ein Bekannter, der wegen Krebs 9 (!!) OPs hatte, sagte mir dass es ihn jetzt, nach 5 Jahren, nicht mehr so groß interessiert … das macht doch Mut!

Euch alles Gute

PantaRei
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  #5  
Alt 14.02.2006, 12:14
Der jens Der jens ist offline
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Registriert seit: 10.02.2006
Ort: Nähe Köln
Beiträge: 11
Standard AW: Wer kann mir die vielen Fragen beantworten?

Hallo Leila,

denke diese Dinge kann man nicht allgemein beantworten den jeder geht damit anders um. Bei mir ging es auch ganz schnell...Montags Diagnose und Donnerstag OP...und morgen nun Beginn der Chemo....aber ich für meinen Teil kann nur sagen das ich im großen und ganzen gar keine Lust habe darüber zu reden. Klar Fragen gegenüber anderen beantworten ist ja noch ok aber was sollen den stundenlange Diskussionen bringen? Mir ist es am liebsten es läuft alles so weiter wie bisher...und das versuche ich auch allen klar zu machen und so versuche ich auch zu leben...den was solls...trotz nur einem Ei bin ich immer noch nen Knaller Typ...

Und versuch(ich weiß bestimmt schwer) dir nicht so nen Kopf zu machen. Geh am besten ganz normal mit ihm um.....denn drüber nachdenken frisst einen nur auf und das ist das letzte was ihr zur Zeit gebrauchen könnt....wünsch euch aber alles gute....


P.S. Und lass ihm seine Launen....jeder geht damit anders um....und wenn du merkst er ist nicht so guht drauf dann gib ihm seine Zeit.
__________________
KREBS? Nein danke hab ich schon.....
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