Non Hodgkin bei älteren Menschen

[kirsti]

Hallo!
Mein Vater (66) hat seit 2 Jahren die Diagnose Non Hodgkin ( nach Proststskrebs 2002), zunächst niedrig maligne, im Januar völlige Entwarnung gar nichts mehr zu sehen jetzt nach 3 Monaten hoch maligne Form (hoch aggressiv) im Bauchraum. Er hat jetzt chemo gemacht, bekommt die Hammermedikamente Aciclovir, clotrimforte und granozyte 34 st. da er die letzten Jaher fast gar nichts mehr gegessen hat ist er auf 54 Kilo abgemagert. Seit der Chemo ist er hochdepressiv (war vorher immer eher verbittert und unzugänglich aber kampfbereit dem Krebs gegenüber) weint viel und ist sehr schwach. Ist das normal, dass man direkt derartig mit Medikamenten zugeballert wird, bzw. braucht er das? Kann man von der Chemo erst so richtig depressiv werden? Würde mich über Antworten freuen.

Grüße kirsti

[BINE 1]

Hallo Kristi , erst mal ein herzliches Willkommen in der Runde.

Bin selbst Angehörige und habe diese Phase auch schon durchgemacht.Ich glaube,daß so ein Eingriff in den Körper ganz schön schwerwiegende Folgen für die Psyche nach sich zieht.Ich stelle mir immer vor,wie es sein muß mit diesem Gefühl des Ausgeliefertsein sich auseinandersetzen zu müssen.Mein Mann hat dieses als sehr belastend empfunden.Man muß ja den Ärzten Glauben schenken,denn als Laie hat man zumindest am Anfang doch sehr wenig Ahnung von dieser Materie.
So schwer es mir manchmal auch fällt,es gibt nur eins,Geduld und Zuwendung.Manchmal auch ein ganz wenig Strenge wenn die Wellen zu hoch schlagen.Habt ihr wegen den Depris schon mit eurem DOC gesprochen?Es gibt durchaus Hilfe,wenn nötig auch in Form von Medikamenten.
Ich wünsche dir und deinem Vater ganz viel Kraft und dir besonders einen großen Sack voll Geduld.

Liebe Grüße BINE

[struwwelpeter]

Hallo Kirsti
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erst einmal ganz herzlich Willkommen hier in unserer Runde!
Also, es tut mir leid, das Dein Vater dermaßen unter der Krankheit leidet!trostschild.gif
Nun, das er schwach und depressiv ist, kann man sicherlich nachvollziehen, hilfreich ist es jedoch leider gar nicht! Und es ist auch nicht grundsätzlich üblich bei älteren Menschen - jeder ist da für sich eben anders im Umgang mit der Therapie und der Erkrankung auf längerer Zeit.
Aciclovir ist ein Herpes Medikament, mir nicht als Chemopräparat bekannt. Clotrimforte und granozyte 34 st. sind mir leider auch nicht bekannt, sodaß ich Dir da nicht helfen kann. Allerdings hört sich das für mich nicht gerade nach einer Chemo an, kann mich natürlich irren!
Zum psychischen Zustand Deines Vaters: gibt es nichts, womit man ihn aus diesem Tief holen könnte. Der hochmaligen Hodgkin ist insgesamt gut behandelbar und die Chance auf eine Heilung sind sehr hoch, das müßte ihn doch ansich aufbauen. Vielleicht zeigst Du ihm einfach einmal die Hodgkin - Seiten hier im Forum, dann sieht er das er mit seiner Erkrankung nicht alleine ist - nicht alleine sein muß!

Ich wünsche Dir jetzt eine gute Nacht, alles Gute und viel Kraft+Energie, damit Du Deinen Vater aus diesem Tief ziehen kannst. Es würde mich wirklich riesig freuen!daumendrueck.gif
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Liebe Grüße
struwwelpeter - Ina

[reni06]

Hallo Kirsti!
Als erstes möchte ich dir ebenfalls sagen,das es mir sehr leid tut das es deinen Papa schon wieder erwischt hat.Ich glaube auch das man depressiv und verbittert werden kann,wenn man ständig mit dem Thema Krebs konfrontiert ist.Sei für deinen Vati da auch wenn es für dich genauso schwer und bestimmt eine nervenzerrende Situation ist.Zu den Medikamenten:Aciclovir ist ,wie Ina schon sagte,ein Mittel gegen Herpes.Granulozyte ist ein Medikament zur Steigerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen(diese sinken nach der Chemo meistens rapide und dann ist man jedem Infekt ausgeliefert).Das Med. Clotrim forte kenne ich nicht,aber meinst du viell. Cotrim forte?Das wird bei bakteriellen Infekten gegeben.Ich hoffe,ich habe alles richtig erklärt-ansonsten berichtigt mich bitte!Es kann sein das Aciclovir und Cotrim forte auch rein prophylaktisch gegeben werden, um in der Phase der Leukopenie einfach geschützt zu sein vor irgendwelchen Infekten, denn die können manchmal sehr schwer in den Griff zu kriegen sein.Bekommt dein Papa eigentlich Chemo?Ich wünsche dir und nat.ganz besonders deinem Papa alles Gute und hoffe das sich sein Gemütszustand wieder etwas verbessert,denn ich glaube das tut ihm auch im Kampf gegen die Krankheit gut.Alles Liebe reni

[samue67]

Zitat von kirsti

Hallo!
Ist das normal, dass man direkt derartig mit Medikamenten zugeballert wird, bzw. braucht er das? Kann man von der Chemo erst so richtig depressiv werden? Würde mich über Antworten freuen.
Grüße kirsti

Hallo Kirsti
auch ich möchte dich herzlich willkommen heißen.
Ich versuche mal deine Fragen zu beantworten!!
Ob es normal ist, dass dein Vater so....mit Medikamenten vollgeballert wird??
Wenn er von Fachärzten vesorgt wird , wird das schon so.... stimmen.
Ich selbst finde für mich , das ich auch erheblich zu viele Medis bekomme und denke mit schlechtem Gewissen immer an meine Leber,
meine Nieren und den Darm, denn dort passieren die Medikamente schließlich: Ich bilde mir ein, wenn ich viel Wasser trinke, bis zu vier Liter am Tag, dass ich dadurch die vielen synthetischen Stoffe auch schnell wieder ausscheide. Ist natürlich Illusion!!. Und trotzdem traue ich an die Handhabung der Ärzte. Die Ärzte beraten sich untereinander doch regelmäßig .
Es finden sogenannte Meetings statt,
wo über jeden einzelnen Patienten gesprochen wird.
Ich bin 67 Jahre alt und zähle dadurch nicht mehr zu den Jungbrunnen also ist es nur normal, dass bei uns auch alles ein bisschen langsamer geht,
selbst die Organe langsamer arbeiten.
Die Depressionen deines Vaters kommen bestimmt nicht allein von der Chemo.
Bedenke die große plötzliche und enorm belastende Lebenssituation.
Die Energiereserven, das Stimmungsbarometer sinkt auf den Nullpunkt.
Mit jeder Behandlung sinkt die Kraft und der Mut .
Man wird immer hilf- und wehrloser ohne sich körperlich wehren zu können, muss man alles über sich ergehen lassen.
Ich sebst habe sogar den Eindruck,
dass meine Gehirnzellen so nach und nach mit einschrumpfen.
Ich wünsche deinem Vater nicht nur alles Gute, sondern auch Geduld,
dass er durchhällt, nicht verzagt. und das er sich sehr und trotzt der Misere
glücklich schätzen kann, so eine fürsorgliche Tochter um sich zu haben!!
Mein Mann und meine Familie ( Männer ) stehen voll hinter mir,
aber sie waren ebenfalls mit meiner/ unseren plötzlichen Situation völlig überfordet und ich habe mir . das kannst du mir glauben, manchmal sehnsüchtig eine Tochter, oder Mutter herbeigesehnt.
vlbG samue

Ich möchte nicht..
Gott sein,
weil ich das Leid der
Menschen nicht ertragen
könnte. "

Arthur Schopenhauer

[Noddie]

Hallo Kirsti,
ich habe fast 9 Monate Aviclovir nehmen müssen. Das Medikament ist wirklich der Hammer aber wichtig.
Ich gehe davon aus das Dein Vater irgendwann mal eine Virusinfektion ,sprich Herpes hatte, das gefährliche während der Chemo ist das er ausbrechen kann und generalisiert.
Wie meinte mein Doc als ich protestieren wollte und das Zeugs absetzen wollte:" Klar wir bekämpfen den Krebs ervolgreich und Sie sterben an einer Herpesinfektion". Hab ich das Zeug doch weiter geschluckt.
Weil leider kann der Herpes das Gehirn angreifen und dann ist finito.
Die Depressiven Verstimmungen sind finde ich auch normal, er soll mit seinem Doc darüber reden.Das Wort hochmalinge macht einen ja auch erstmal nervös, berichte ihm das es grade bei Lymphomen heist das Sie auch gut behandelbar sind.
Er wird noch nach seiner Prostataerkrankung denken das es aus ist.
Alles liebe und ein dickes Kraftpacket an Dich und deinen Vati
Ulli