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  #1  
Alt 09.05.2015, 12:07
jarna jarna ist offline
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Registriert seit: 09.05.2015
Beiträge: 1
Standard Begleitung

Hallo!

Ich habe mich hier heute angemeldet, weil ich mich doch sehr überfordert fühle und nicht weiß wie ich mit allem umgehen soll.

Vor einiger Zeit habe ich eine junge Frau kennengelernt. Sie hat mir sehr viel geholfen.
Vor 3 Wochen habe ich erfahren, dass sie Krebs und max. nur noch 2 Monate zu leben hat. Vorher habe ich natürlich mitbekommen, dass sie krank ist, wollte aber auch nie so direkt nachfragen. Hatte die Hoffnung, dass alles bald wieder besser ist.
Dann diese Nachricht. Und ich fühle, dass der Kontakt intensiver wird. Noch nie habe ich mich so schnell mit einem Menschen verbunden gefühlt. Wir haben in etwa das gleiche im Leben erlebt an Schicksalsschlägen.
Gleichzeit ist mein Bedürfnis, ihr beizustehen wo gut ich kann.
Eigentlich wollten wir uns Pfingsten nochmal sehen. Sie wollte so gerne meinen Hund nochmal sehen. Sie liebt Hunde und musste ihren leider wegen ihrer Erkrankung abgeben.
Ich hätte es so gerne gemacht, auch wenn es weit entfernt ist von mir. Aber ich hätte ihr gerne diesen Herzenswunsch noch erfüllt. Leider ist es für sie nicht mehr möglich das Treffen an Pfingsten sagte sie mir. Sie hat immer mehr Wasser in der Lunge und Bauch, die Lähmungserscheinungen fangen an. Niere gibt langsam auf und das Herz ist angegriffen.
Ich fühle mich so hilflos. Würde gerne mehr für sie tun. Alle um sie herum, bis auf ihre Pflegerin haben sich abgewendet. Sie scheinen überfordert gewesen zu sein.
Fühle mich aber so mies, weil ich nicht mehr tun, als täglich mit ihr zu sprechen, soweit das noch möglich ist. Gestern hörte ich es schon am Telefon, dass ihe Lunge wieder mehr Wasseransammlungen hat. Ich weiß, auch das sprechen wird bald nicht mehr möglich sein. Habe ihr viele Fotos von mir und meinem Hund geschickt. Versuche alles, was ich kann, aber habe das Gefühl es reicht nicht :-(

Eher hinfahren geht leider aus finanziellen Gründen bei mir überhaupt nicht und ich bin selbst körperlich angechlagen und habe nächste Woche einen sehr wichtigen Termin beim Kardiologen und Lungenfacharzt.
Habe heute auch ein Paket abgeschickt an sie mit vielen Hudnefotos, Bildern und sonstiges. Ich hoffe, es kommt noch rechtzeitig an.

Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun um ihr beizustehen. Wir führen sehr intensive Gespräche. Habe das Gefühl es sind andere Gespräche als sonst. Man redet über das wesentliche und nicht übers Wetter oder so.

Von meinem Umfeld bekomme ich auch nur Unverständnis entgegen gebracht. Sie kritisieren, dass ich noch so eine enge Beziehung zu einem Menschen aufbaue, der eh bald sterben wird. Ich verstehe so eine Haltung nicht. Sie ist mir doch trotzdem wichtig und ich könnte es nicht ertragen sie jetzt alleine zu lassen.

Nun habe ich noch fast keine Erfahrung mit so einer Begleitung. Nur bei meinem Opa und er war vor 1 1/2 Jahren schon alt. Es hört sich doof an, aber es fühlt sich anders an als bei einer so jungen Frau (35).

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich ihr noch helfen könnte? Habe das gefüjl, ich tue nicht genug bzw. möchte ihr mehr helfen.

Liebe Grüße
Jarna
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  #2  
Alt 09.05.2015, 12:51
Safra Safra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Begleitung

Hallo Jarna,
ich glaube, dass Du alles richtig machst. Dein Herz entscheidet, und da lass die Anderen reden. Wer glücklicherweise noch nicht in so einer Situation gesteckt hat, kann es auch nicht richtig einschätzen.
Es ist schön für Deine Freundin, dass sie jemanden hat, der ihr zuhört, wenn sie sprechen möchte. Dass Du nicht bei ihr sein kannst aus diversen Gründen, wird sie sicherlich verstehen.
Alles Gute für diese schwere Zeit!
Safa
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