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Alt 25.02.2013, 02:17
Celine07 Celine07 ist offline
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Standard Ich möchte Mut machen bei Plattenepithelkarzinom

Ich bin 51 Jahre alt. Im Sommer 2012 begann es, dass eine kleine Wunde im Mund nicht heilen wollte. Mitte Oktober diagnoszitierte der 1. Zahnarzt eine Paradontitis, verordnete Behandlungen auf Privatrechnung, ohne die, die Kasse die eigentliche Behandlung nicht zahlen würde. Misstrauisch habe ich mich bei der Kasse erkundigt, glatte Lüge. Nächster Zahnarzt. Der machte einen Abstrich, 8 Tage quälendes Warten, Ergebnis unklar. Er schickte mich zum Kieferchirurgen, der machte eine Biopsie, das Ergebnis war innerhalb von 2 Tagen da. Ein Plattenepithelkarzinom im Bereich des Unterkiefers und am Zungenboden. Von der Diagnose bis zur OP vergangen nur 14 Tage, dazwischen war ich schon 2 Tage in der Klinik für weitere Untersuchungen, Ultraschall, CT, Kehlkopf und Speiseröhre unter Vollnarkose. Die Prognose war gut.
Die OP dauerte 6 Stunden, danach 24 Stunden künstliches Koma (angedroht hattte man mir 8 Stunden OP und 4 Tage Koma). Man hat das Karzinom 2 x 2 cm entfernt und die Stelle durch den Radialslappen (wird innen am Handgelenk transplantiert mit der Arterie) bedeckt, dieser wurde durch Haut aus der Leiste ersetzt. Gleichzeitig wurden alle 16 Lymphknoten am Hals entfernt (nach Untersuchung alle ohne Befund) und ein Tracheostoma (Luftröhrenschnitt, geplant für die künstliche Beatmung während und nach der OP) erhielt ich natürlich auch. Die Magensonde ist obligatorisch.

Ich hatte vor der OP gesagt, ich lasse mich nicht unterkriegen und genau so ging ich auch die Nachsorge an.

Mit Wiedererlangen meines Bewußtseins habe ich mich schriftlich verständigt und meine Bedürfnisse geäußert. Ab dem 5. Tag nach der OP auch wieder verbal durch die Sprechkanüle. Ab diesem Tag habe ich auch wieder essen dürfen, eine schwierige Sache: Die Zunge dick geschwollen und halbseitig taub. Die größte Gefahr ist darauf zu beißen. Man entwickelt dann Techniken mit der Zungenspitze die Nahrung zu zerdrücken. Am Anfang benötigt man für einen Marmeladentoast eine Stunde, aber es wird besser. (Suppe mit Einlage ist ganz schlecht, weil die Einlage sich nicht steuern läßt und sich im ganzen Mund verteilt und man die eine Seite nicht steuern kann).
Ich wollte mich bewegen um meinen Kreislauf anzukurbeln und habe die kleinen Wege innerhalb des Krankenhauses selbst gemacht.
Am 11. Tag nach der OP bin ich heimgegangen. Man merkt dann erst zu Hause, dass man doch angeschlagen ist. Drei Wochen später habe ich Grünes Licht für Reha aller Art bekommen und das war der Neuanfang. Mit Hilfe von Logopädie, Lymphdrainage und Krankengymnastik führe ich jetzt schon wieder ein fast normales Leben. Seit 3 Wochen gehe ich wieder arbeiten ( 25 Wochenstunden) und ich muss viel reden, bin in der Gastronomie am Telefon.
Natürlich trainiere ich jeden Tag meine Zunge. Die OP ist noch keine 3 Monate her.
Im Mai habe ich meine erst große Nachuntersuchung, ich hoffe, dass alles so positiv bleibt.
Mit diesem Bericht möchte ich jedem, der die Diagnose bekommt Mut machen.
Auch wenn sich das, was der Kieferchirurg erzählt, so fürchterlich anhört, nicht aufgeben, es geht.
Liebe Grüße
Celine
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Stichworte
mundhöhlenkarzinom, plattenepithelkarzinom, tracheostoma


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